Mikrofone oder Trigger?

  • Hey Leute.


    Ich habe da mal eine Frage. Und zwar habe ich vor, mein Drumset in Zukunft zu recorden, damit ich am PC mit den Tonspuren etwas experimentieren kann oder sogar am PC ein ganzes Lied komponieren kann. Nun stellt sich mir die Frage, soll ich mein Drumset nun abmikrofonieren oder soll ich es triggern?


    Bei den Triggern ist natürlich der Vorteil, dass man seine Toms auch einfach mal mit ein paar anderen Sounds belegen kann. Aber wie läuft das mit den Becken? Muss ich die dann mit normalen overheads abnehmen? Ich habe mal gehört, dass es von Zildjian Becken geben soll, die wie normale Becken klingen sollen, die man aber auch normal abnehmen kann (wie beim E-Drumset). Hat jemand von euch damit Erfahrung?


    Wie sieht es preislich aus? Welche Methode ist teurer/billiger??



    Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.


    lg.

  • No trigger - no problems. Mit bezahlbarem Equipment werden getriggerte Trommeln immer unnatürlich klingen. Der Hauptgrund dafür ist, dass Du über MIDI nur 128 Dynamikstufen hast; klingt erst mal nach viel, aber im Vergleich zu unendlich vielen beim Akustik-Set kackt es doch ziemlich ab.


    Teuer ist es auch, weil Du für alle Trommeln Trigger brauchst, und dann mindestens noch ein Trigger-to-MIDI-Interface, um die Signale in den Rechner zu schicken. Zusätzlich brauchst Du noch Overhead-Mikrofone und eine Soundkarte mit vernünftigen Eingängen (von akustischen Trigger-Becken hab ich noch nicht gehört, aber vielleicht gibt es die ja wirklich).


    Setzt Du auf Mikros, kannst Du mit zwei Overheads und einem Bassdrum-Mikro schon ganz ordentliche Aufnahmen machen. Ein kleines Mischpult und eine vernünftige Soundkarte brauchst Du natürlich trotzdem. Außerdem natürlich Recording-Software... Was davon hast Du denn vielleicht schon?

  • Hi.


    Erstmal danke für die schnelle Antwort.


    An Aufnahme Equipment sind mir nur ein paar Mikrofonständer und einige XLR Kabel geblieben. Mit welcher Möglichkeit kann ich denn Digital mehr machen/verändern??

  • von akustischen Trigger-Becken hab ich noch nicht gehört, aber vielleicht gibt es die ja wirklich

    Was er meint, ist Zildjians gen16-Reihe, aber mal ganz ehrlich gesagt, ich find den Klang eher... bescheiden :rolleyes:


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    https://soradru.ms/wiki (fickt "nicht relevant genug", bitte auch als soziales Netzwerk nutzen)

  • Wenn Du am Rechner aufnimmst, arbeitest Du ja sowieso digital. Beim einer Audiospur kannst Du PlugIn-Effekte zur Klangbearbeitung nutzen (z.B. EQ, Kompressor, Gate, Reverb, Filter, etc.), bei MIDI-Signalen kannst Du die Sounds zuvor noch aus einer Library auswählen. Mit Mikros musst Du natürlich erst mal ein vernünftiges Signal in den Rechner kriegen, und das ist zugegebener Maßen schwieriger, als einfach irgendwas anzuklicken.


    Hast Du noch keine Erfahrung mit Recording-Software wie Cubase oder Logic? Dann solltest Du nicht nur Geld, sondern auch viel Zeit zum Einarbeiten einplanen. Hier im Forum gibt es aber ein exzellentes Tutorial zu dem Thema von User Slo77y. Das solltest Du Dir bei Gelegenheit mal reinziehen.

  • Hi,


    welche Art von Musik spielst Du? In der rabendunklen Metall-Szene ist Triggern ja häufig, im Jazz "eher selten". Das wird seine Gründe haben. ;)
    Was ich mir schwierig vorstelle: Bescheiden klingende Overhead-Signale (und besser wirst Du's anfangs nicht hinbekommen) mit perfekten Sounds aus der Kiste (getriggert) zu kombinieren. Dagegen wirst Du z. B. mit einem 4er USB-Interface (M-Audio Fast Track Pro) und vier Mikros schon viel Sound zu vertretbarem Aufwand an Bord bekommen, kannst dann viel mit den Mikropositionen herumexperimentieren und hast bestimmt für ein Jahr gut zu tun, die Nachbearbeitung am Rechner zu erlernen.


    Du brauchst:

    • wenige, aber gute Mikros (Infos gibt's hier im Forum in Hülle und Fülle)
    • die Ständer und Kabel (hast Du ja)
    • ein Interface (s.o.)
    • ein passendes Programm (Cubase und Logic sind quasi Standard, aber in höheren Ausbaustufen nicht billig, ich selbst nutze sehr zufrieden Reaper. ($60)
    • sehr viel Geduld und Lernbereitschaft

    Und am Ende klingt es häufig noch nicht so überzeugend, denn für richtig guten Klang sind Aufnahmeraum, Set, Stimmung und die Qualität des Drummers viel wichtiger als die Aufnahmetechnik. Aber es muss ja auch nicht gleich "CD-Qualität" sein, Aufnehmen macht auch so schon viel Spaß.


    Viel Erfolg!
    Hajo K


    P.S.: Die gen16 klingen ja äußerst übel!! Dass der gute Russ sich beim Spielen nicht dauernd übergeben muss ... Selbst mein billiges Alesis E-Drummodul klingt besser.

  • Da ich meinen eigenen Sound liebe, benutze ich den auch.
    Den Anteil der Mikrofone nehme ich in Kauf (bzw. beim Live-Konzert kommt er mir sogar sehr gelegen).


    Aber es muss ja jeder selber wissen, ob er seinen Sound mag oder nicht.


    M.

  • Aber es muss ja jeder selber wissen, ob er seinen Sound mag oder nicht.

    Seit wann bin ich denn ein "es"??


    Ich selber Spiele eigentlich nur Rock. Zwischendurch sind natürlich auch mal ein paar aktuelle Pop Stücke dabei, aber Metal oder Jazz spiel ganz selten bis nie.

  • Hi,

    Seit wann bin ich denn ein "es"??


    seit Du Dich nicht mehr vom Subjekt "jeder" des Satzes angesprochen fühlst. ;)
    (Man kann ja auch sagen: "Aber jeder muss es ja selber wissen, ob er seinen Sound mag oder nicht.")

    Ich selber Spiele eigentlich nur Rock. Zwischendurch sind natürlich auch mal ein paar aktuelle Pop Stücke dabei, aber Metal oder Jazz spiel ganz selten bis nie.

    Tja, wenn Metaller triggern und Jazzer nicht, dann kannst Du Dir bei denen nichts abgucken und musst Dich wohl entscheiden. Eine Einkaufsliste für die Mikrovariante hast Du ja schon von mir. Scotty hat Dir beschrieben, welche Komponenten Du zum triggern brauchst. Nun einfach mal bei Thomann oder Justmusic nach Preisen forschen und zusammenrechnen. Dann weißt Du schon mal, welche Variante Dich was kosten würde. Tipp: Beides wird nicht ganz billig (600 EUR aufwärts), die Triggerei kommt in jeden Fall teurer. Ob moderat oder deutlich hängt von Deinen Entscheidungen ab. Aber für solche eine Beratung gibt's ja auch Geschäfte. ;)


    Viel Erfolg
    Hajo K

  • seit Du Dich nicht mehr vom Subjekt "jeder" des Satzes angesprochen fühlst. ;)

    You made my day :thumbup:

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    https://old.reddit.com/u/sorachan_ (lest, und ihr sollt erleuchtet werden)


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  • Außerdem kann man in manchen Recording-Programmen die Audiospuren in MIDI umwandeln. "Spuren triggern" hat unser Soundmann das damals genannt. Ist vom Ergebnis absolut das selbe, bloß spart man Trigger und Interface und hat zusätzlich seine Audiospuren. Finde ich mit Abstand die beste Lösung. Bloß weiß ich nicht genau, mit welchen Programmen das geht. Aber Logic und Pro Tools können das, und die neuen Cubase-Versionen glaube ich auch...


    Ist aber vom Handling her eher nichts für Anfänger, vermute ich mal.

  • Außerdem kann man in manchen Recording-Programmen die Audiospuren in MIDI umwandeln. "Spuren triggern" hat unser Soundmann das damals genannt. Ist vom Ergebnis absolut das selbe, bloß spart man Trigger und Interface und hat zusätzlich seine Audiospuren. Finde ich mit Abstand die beste Lösung. Bloß weiß ich nicht genau, mit welchen Programmen das geht. Aber Logic und Pro Tools können das, und die neuen Cubase-Versionen glaube ich auch...


    Ist aber vom Handling her eher nichts für Anfänger, vermute ich mal.


    geht z.b. auch mit reaper (ca. 47 euro)

  • Meine Erfahrung mit Mikro's ist um einiges besser als mit Triggern wenns ums Recorden geht. Der Hauptgrund ist einfach - es klingt natürlicher und nicht so künstlich. Natürlich kann man das halbwegs ausmerzen, wenn man sich die teuersten Trigger kauft, die es gibt. Bassdrum triggern ist praktisch, wenn man nicht komplett gleichmäßige Kickstärke hat, aber beim Rest würde ich es lassen.
    Ich schließe mich scotty's Meinung an. Mit nem BD-Mikro + 2 Overheads kann man schon verdammt viel aus nem Set rausholen!

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