Erster Auftritt - komisches Gefühl.

  • Moin zusammen,


    In gut 3 Wochen werde ich das erste Mal mit meinen Schulmates LIVE spielen. Und wie das halt so ist, habe ich da schon ein ziemlich mulmiges Gefühl.


    - Spielfehler, Sticks fallen aus der Hand, Fehler in der Band - das ist einfach ein Albtraum.


    Meinen ersten Gig hätte ich mir so vorgestellt auf dem Tag der offenen Tür der Schule vor 20 Leuten, die kommen und gehen können, wie sie wollen, also wenig Druck. Der erste Gig hat auch was mit nem Schulfest zu tun, allerdings nicht vor 20 Leuten, die kommen & gehen, sondern vor 350 +|- 50 Leuten in der Stadthalle auf meiner Abschlussfeier vor Eltern/Schülern & Lehrern.


    Die Songs (wir spielen 2, weil für mehr keine Zeit ist) kann ich eigentlich, im Proberaum kann ich die spielen wie ich will, frei aus der Hand mit Spaß und Impros und was auch immer. Aber ich habe Angst, dass ich dann, wenn´s drauf ankommt, völlig verkrampefe, vielleicht versage...


    Euch (erfahrene) Drummer wollte ich fragen, was ihr mir für Tipps geben könnt, hinsichtlich des Auftrittes - Vorbereitung, was brauche ich für den Auftritt usw.



    Vielen Dank,


    Reach :)

    Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der Andere könnte am Ende doch Recht haben.

  • Das ist Lampenfieber und vollkommen normal - damit machts ja erst Spaß.


    Du kannst die Lieder nach deiner Aussage gut und quasi aus dem FF und da liegt das
    eigentliche Problem: Du wirst evtl anfangen wollen zu zeigen was Du kannst, und das
    geht dann meist schief. Spiel deine Sachen durch, auf einem Level das Du voll beherschst
    und mach ja keine Experimente.


    Wenn ihr einen Fehler macht - lächeln und weiterspielen und bloß nicht nach außen zeigen
    dass ein Fehler da war (z.B. den anderen bös anschauen).


    Und wenn Du einen Stick verlieren solltest (passiert nicht, versprech ich dir), einen neuen nehmen.


    Genieß den Auftritt, wenn ihr angefangen habt zu spielen sind deine Sorgen nach 5 Sek. weg.

  • Die Frage stellt sich was anders ist!!??


    Sieh es doch mal so - der einzige Unterschied ist, dass Dein Set an einem anderen Ort steht und jemand da ist.
    Hab Spaß und genieße es. Du wirst sehn - der Gig ist rum und dann wirst Du Dich fragen: Häää, das wars jetzt??


    Ich habe damals Lars mit Metallica auf dem Maimarkt in Mannheim gesehen. Und den Mist den der gute Däne da zusammen getrommelt hat....
    Ich dachte mir, wenn der das vor 70.000 macht darf ich das auch in den Clubs!!!


    Also mach Dir keinen Kopf, mach Dein Ding und rock einfach!


    Viel Spaß und Erfolg


    Marc

  • Locker bleiben, das wird richtig spaß machen ;)

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • Gigs sind eine tolle sache, den leuten zu zeigen was mann kann, wenn fehler passieren ist das normal, allerdings sollten keine passieren :D . Gegen Aufregung kann mann nichts machen, da musst du durch, was spielt ihr denn eigentlich so für sachen???

    "Wenn dir Heavy- Metal nicht einen überwältigenden Stromstoß verpasst und dir heißkalte Schauer über den Rücken laufen lässt, dann wirst du es vielleicht nie verstehen. Entweder du spürst es oder nicht.
    Und wenn nicht, das macht nichts, denn wir kommen sehr gut ohne euch klar!"

  • Du wirst sehn - der Gig ist rum und dann wirst Du Dich fragen: Häää, das wars jetzt??


    Genau so wird's sein! Wenn ihr nur zwei Songs spielt, sind die schneller rum als du gucken kannst!
    Und wegen der Stöcke: einfach genug Ersatzsticks in greifbarer Nähe haben! Wenn dann wirklich mal einer flöten geht, ist's halb so wild.

  • Hi ReachtheSky,


    tja ... das gehört einfach dazu. Die einen lähmt es, die anderen kickt es erst richtig. Aber ganz ohne Lampenfieber wäre ein Auftritt kein Auftritt. :)


    Drei Dinge, die einem helfen, aus der Nervosität ein positives "Aufgekratzsein" zu machen, das sich am Ende in Energie am Set umwandelt:


    1. Die da vorne haben *keine* Ahnung!
    Zum einen nicht von dem, was "richtig" wäre und dem was der Drummer/die Band gerade so fabriziert. Zum anderen ist's ihnen auch egal, solange es halbwegs groovt/klingt.


    2. Die vielen Leute bestehen aus lauter einzelnen Gesichtern. Da kann man sich das netteste raussuchen und dann z. B. für die Hübsche da vorne spielen. Oder den netten Typen in der dritten Reihe oder die beiden, die gerade so cool abtanzen oder ...


    3. Nicht alle, die da sind, hören auch wirklich aufmerksam zu. (Wobei ich mir persönlich ja eher viele Leute wünsche, die aufmerksam zuhören. Aber so ein Gedanke kann erstmal mächtig entspannen.)



    Daraus folgen für mich wiederum zwei Dinge:


    1. Bei Nervosität simpel spielen! Keiner merkt, dass "etwas fehlt". Keinen da vorne interessiert Virtuosität. Aber Groove!


    2. Bei Fehlern immer schön lächeln und weitermachen. Höchst wahrscheinlich hat's keiner gemerkt. Die Grimasse ("ahh, damn!") oder der genervte Blick zum Bassisten ("neee, schon wieder!"), den sieht die Bande sofort und merkt gleich, dass was nicht stimmt. :)


    Also: Wenn's im Proberaum läuft, dann gibt's keinen Grund zur Panik. Wird schon! Außerdem: Bei dem üblen Geschleppe und Aufgebaue muss eines einfach dabei rumkommen: Spaß! :)


    Viel Glück!
    Hajo K


    P.S.: Stick weg? Pah! Wieviel Takte brauchen die Leute, um zu kapieren, dass Du gerade nur die Bass Drum durchballerst? :) Das reicht locker, um mal entspannt nach 'nem neuen Stick zu greifen. (Der sollte, wurde ja schon erwähnt, aber ohne Verrenkungen zu erreichen sein.)

  • Mein Tipp: Rock n' Roll. Bisschen locker sein, einen auf Showman machen (Sticktricks usw), das lockert dich selbst und das Publikum auf.

    Sehr gut :thumbup: nur glaube ich das nicht jeder sticktricks kann.

    "Wenn dir Heavy- Metal nicht einen überwältigenden Stromstoß verpasst und dir heißkalte Schauer über den Rücken laufen lässt, dann wirst du es vielleicht nie verstehen. Entweder du spürst es oder nicht.
    Und wenn nicht, das macht nichts, denn wir kommen sehr gut ohne euch klar!"

  • einen auf Showman machen (Sticktricks usw),


    Lass das bleiben!
    Geh vorher mit deinen Leuten nochmal durch wie du einzählst, falls ihr Songs habt, bei denen jemand vor/nach der Eins anfängt ;). Ich durfte bei der Weihnachtsfeier der Musikschule einmal von vorne beginnen, weil jemand seinen Einsatz einen Takt später vermutete (beim Proben nie so gemacht, zuhause so geübt) ;).
    Sei entspannt, spiel was du gut kannst und du und der Rest werdet Spaß haben!
    cheers

    "Klangskulpturen ja, therapeutisch nein. Das Hang ist meiner Ansicht nach kein Therapiemittel. Im Gegenteil sollte man damit sehr vorsichtig sein, denn durch den faszinierenden Klang steht der Therapeut sehr in der Gefahr, manipulativ zu wirken und den Klienten abhängig zu machen. Auch kann er ihm ja kein eigenes Hang vermitteln und entlässt ihn so mit einer zwangsläufigen Frustration." - Ixkeys

  • Hi Reach!


    Ich musste ein bisschen schmunzeln, als ich deinen Beitrag las:
    Mein erster Gig fand genau unter den gleichen Umständen statt! Ist etwa 2 Jahre her, ich spielte an der Schule in der BigBand und dann hieß es: Wir können bei der Abientlassung spielen! Wir haben diese Möglichkeit natürlich sofort dankend angenommen :)
    Bei mir war es wie bei dir: die Songs saßen perfekt, das Schlagzeug mit dem ich spielen sollte war klasse (schönes Dixon Artisan Jazz mit Meinl Byzance Tellern ;) ) und groß Sorgen gemacht hab ich mir nicht. Als es dann aber soweit war und ich sah, dass ich auf 'nem E-Set spielen musste (vorher noch nie gemacht) war ich schon etwas (extrem) verunsichert. Lampenfieber gehört aber wirklich dazu, das hab ich heute noch und werde es auch immer haben! Vor allem als ich dann mal in die Aula gegangen bin und sah, dass etwa 350 Stühle dastanden und es auch genauso voll werden sollte wurde mir mehr als mulmig :D
    Aber als wir auf der Bühne waren, der Vorhang aufging und die Leute erstmal geklatscht haben war's vorbei mit Nervosität. Es lief dann alles rund und völlig ohne Probleme. Und ich kann dir versichern, dass es bei dir genauso wird ;)


    Solange du die Tipps der anderen berücksichtigst (Sticks griffbereit haben, Fehler nicht anmerken lassen, etc.) kann es eigentlich nur Spaß machen :thumbup:


    Liebe Grüße,


    McDrumhead


    P.S.: Ich habe in meinen Bands bei Auftritten schon einiges an Macken erlebt: Gitarristen, die ein Solo in der falschen Tonart spielen; Sänger, die die Strophe über den Refrain singen (und das bei "Ein Kompliment", wo es JEDEM aufgefallen ist :D ) und mir ist es einmal passiert, dass ich nach 'nem Fill den Takt "umgedreht" habe, sprich die Snare auf 1 und 3 liegen hatte... :whistling:
    Ich habe aber noch kein Publikum erlebt, dem das wirklich was ausmacht. Es sorgt entweder für einen kurzen Lacher oder Verwunderung. Ist aber schnell wieder vergessen. Und in 95 % der Fälle kriegen die es gar nicht mit :thumbup:


    Also, ich wünsch' dir viel Erfolg und vor allem Spaß!

  • so gings mir gestern und ich bin 12 :D
    mein tipp: sicher spielen und immer auf den boden schauen, dann siehst du die leute nicht.
    wenn die kollegen aufhören einfach weitermachen.
    wir hatten auch proben vor ca. 100 leuten.
    beim auftritt waren ca. 600 leute da und es lief gut

  • BLOß NICHT AUF DEN BODEN SCHAUEN!!!!

    "Wenn dir Heavy- Metal nicht einen überwältigenden Stromstoß verpasst und dir heißkalte Schauer über den Rücken laufen lässt, dann wirst du es vielleicht nie verstehen. Entweder du spürst es oder nicht.
    Und wenn nicht, das macht nichts, denn wir kommen sehr gut ohne euch klar!"

  • Ich hatte gestern meinen allerersten Auftritt überhaupt, kann deine Sorgen also sehr gut nachvollziehen!


    Bei mir war es auch so: "was mache ich, wenn ich einen Stick verliere?", "was mache ich, wenn ich mich verspiele?", "was mache ich, wenn xxx passiert?"
    1-2 Tage vor dem Auftritt gingen mir diese Gedanken einfach nicht aus dem Kopf, aber das Ganze habe ich mit schlichtem Üben einigermaßen in den Griff bekommen.
    Also das Set, so wie ihr es auf der Bühne spielen wollt, 5,6,7 mal (bei Bedarf auch natürlich mehr) am Stück spielen.
    Das allein gibt dir schon einiges an Sicherheit.


    Antizipation kann da auch helfen, wenn du dir also deinen Auftritt einfach mal im Kopf durchspielst.
    Dann kannst du dir schon mal in deinem Kopf zurecht legen, wie du reagierst, wenn X passiert, damit du nicht völlig unvorbereitet in die Situation gehst.


    Für mich persönlich war es auch sehr angenehm, dass wir uns gut 3h vor Beginn uns am Ort des Geschehens getroffen haben.
    Habe dann ganz entspannt mein Set aufgebaut, dann beim Soundcheck wurde es dann zum ersten mal spannend (das war übrigens ein Bandcontest mit 3 weiteren Bands):
    Vor (vergleichsweise) so vielen fremden Menschen zu spielen, war doch schon ein wenig befremdlich. Geh hier unbedingt sicher, dass du alle deine Bandkollegen gut hören kannst!
    War bei mir nämlich zuerst nicht der Fall, und konnte deshalb nur erahnen, was die anderen gerade spielten. Ich hatte dadurch total das Gefühl, völlig aneinander vorbei zu spielen.
    Gut, Tontechniker bescheid gesagt, danach alles in Butter.


    Danach war bei mir ein Großteil der Aufregung erstmal verflogen.


    Aber als dann die Band vor uns allmählich zum Ende kam, dachte ich, ich werd nicht mehr...
    Nasse Hände, Herzklopfen, flaues Gefühl im Magen, alles was dazu gehört. Hatte dann total Panik mich beim Aufbau vor dem Publikum total zu verhaspeln, meine Snare, meine Becken, DoFuMa und Hihatmaschine mussten ja alle mit.
    Habe aber einfach die Ruhe bewahrt und mir so viel Zeit genommen wie ich eben brauchte, lief alles paletti.


    Dann beim Bass-Intro: "dudumm. dudumm. dudumm." Herzpochen wie verrückt, aber beim ersten Schlag auf die Floortom, war die Nervosität wie weggefegt.
    Sorgen bzgl. Stick-verlieren etc. kamen mir da gar nicht mehr in den Sinn. Ich habe mich einfach auf mein Spiel und natürlich auch auf meine Bandkollegen konzentriert.
    Verspieler gab's natürlich auch, hab's mir aber, wie andere schon sagten, einfach so wenig wie möglich anmerken lassen.
    Nach dem ersten Song ist man dann noch ein Stück befreiter, und natürlich voller Adrenalin.


    Und das Gefühl, wenn dir 100-120 Menschen applaudieren, ist einfach nur Bombe;)


    Als wir dann unser Set zuende gespielt hatten, das rund 35 Minuten dauert, kam mir das ganze vor wie 10. Das ganze fliegt einfach nur an dir vorbei, genieß es also!


    Bin jetzt schon ganz heiß auf unseren nächsten Auftritt:)

  • BLOß NICHT AUF DEN BODEN SCHAUEN!!!!


    Das kann ich bestätigen!!
    Ich bin jetzt bald (am Montag) 14 und spiel seit gut 2 Jahren Gigs. Ich bin vor jedem aufgeregt, weis aber dass es hinhaun wird.
    Man muss aber auch mit nahezu jeder Situation klarkommen! Mir ist beim vorletzten Gig (Bild im Livebilderthread) das Tom aus der Halterung (halb kaputte I.S.S) gefallen. Blöd. Gottseidank nur beim ersten Lied.
    Bei nem anderen is mir mein Mikroständer zum Singen runtergekracht und ich hab den letzten Teil gebückt singen können :D
    Ich schweife schonwieder zu anderem über.


    Tipps für die Zeit vor nem Konzert.
    1. Aufs Klo gehn!
    2.Überprüfen ob du genug Sticks mithast :D
    3. Dich nochmal mit allen absprechen.
    4. Das Konzert durchgehen.


    Achja: Es ist (zum.) bei mir so, dass wenn ich auf die Bühne gehe jedes Lampenfieber verfliegt.
    Vielleicht bist du auch ein Glückskind :D
    LG und viel Spaß beim Gig!
    Markus

    something to take off the edge pls

  • Also ich denk mir immer.. "Hey die Leute schauen alle in ERSTER Linie mal auf den Sänger oder die Gitarren. Ist einfach so. Somit bist du nicht unbedingt der Mittelpunkt und du kannst entspannt deinen Senf spielen ;) Wenn du was falsch spielst LACHEN ;)

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