Millenium baut interessante Snares :D

  • Ich fasse zusammen:
    Bauformbedingt furztrockener/scheppriger Sound, qualitätsentscheidend: Hardware (Abhebung, Böckchen->Stimmstabilität?), Verarbeitung (Folie, Gratung etc.). Holz aus irgendwo gefertigt von irgendwem in irgendwo; in jedem Fall aber billigst und somit vermutlich unter Umständen und zu Löhnen die jenseits von gut & böse liegen.
    Ich bin kein Fan von solchen Produkten, aber für Kids die sich echtes "Custom-made" Zeug nicht leisten können, sicherlich nice-to-have.


    Mal abgesehn davon geht das zweite Finish garnicht :P

  • Hallo,


    was mich beim T. immer stört, sind die teilweise falschen oder irreführenden Beschreibungen.
    Hier halte ich "Ahorn Mahagoni" für bewusst oder unbewusst (aber ich will ja keinen Mitarbeiter beleidigen)
    etwas sehr gekürzt, vielleicht auch einfach nur eine Übersetzung des vom Chinesen aufs Englische übersetzte,
    wo man dann vergessen hat, kritisch nachzufragen, ach egal, denn:


    "1,6 mm" sagen doch schon alles.


    Da bekomme ich Pickel am Fuß.
    Die Rote finde ich gar nicht so schlecht, zumindest von der Farbe her, anhören will ich mir das aber nicht und
    schon gar nicht anfassen (wegen Pickel).


    Grüße
    Jürgen

  • Die Rote finde ich gar nicht so schlecht, zumindest von der Farbe her, anhören will ich mir das aber nicht und
    schon gar nicht anfassen (wegen Pickel).

    :huh:


    Deine Unverträglichkeit gegenüber roter Farbe tut mir leid :D


    Ich will hier ja für die Thomänner nicht das heiße Eisen aus dem Feuer nehmen, aber die unmenschlichen Fertigungsbedingungen zählen nicht - die hat Sonor, Tama, Mapex, etc. auch. Und die Millenium-Schnarren zählen bei den Billigst-Anbietern nicht zu den billigsten (jedenfalls qualitativ). ;) Dafür gibts hier im Forum genügend Berichte....


    Aber die Beschreibung sind schon wirklich schlecht. Die wurden bestimmt auch unter unmenschlichen Bedingungen verfasst...

    Gruß Frogger

  • Zitat

    Ich will hier ja für die Thomänner nicht das heiße Eisen aus dem Feuer nehmen, aber die unmenschlichen Fertigungsbedingungen zählen nicht - die hat Sonor, Tama, Mapex, etc. auch.


    ja, aber andere haben das nur! ausschliesslich! ich will das mit dem heissen Eisen auch nicht...ich habe sogar solche Produkte gekauft...aber n preis verleihen werde ich denen nicht nur weil andere das ja auch machen.


    n8

  • Holz aus irgendwo gefertigt von irgendwem in irgendwo; in jedem Fall aber billigst und somit vermutlich unter Umständen und zu Löhnen die jenseits von gut & böse liegen.
    Ich bin kein Fan von solchen Produkten, aber für Kids die sich echtes "Custom-made" Zeug nicht leisten können, sicherlich nice-to-have.


    Und leider gilt das für viele teure "Customer" ebenso - das Zeug wird billig in Fernost gekauft, mit dem Customer-Label versehen und teuer verkauft.
    Hier gabs, vor garnicht sooo langer Zeit, mal einen "Skandal" um eine brünierte Messing-Snare (diese hier: http://www.musicstore.de/de_DE…Finish/art-DRU0017860-000, habe ich sogar selbst getestet und für sehr gut befunden!!), die von einem hochpreisigen IN-Customer für ein Vielfaches des aktuellen Store-Preises als Eigenprodukt angeboten wurde!!
    Das also zum Thema: Qualität, Umwelt und Arbeitsschutz und der Relation zu den, im Handel, aufgerufenen Preisen.


    Dieses System läßt sich leider nicht so einfach ändern, aber bei den geposteten Snares von Thomann hat wenigstens, so schlimm ich die Ausbeutung von Menschen auch finde, der nicht so solvente Kunde etwas von dem Lohndumping in Billiglohnländern (naja, bald ist es hier ja auch soweit ;) ).
    Ich glaube weiterhin auch, dass man bei diesen Snarekonstruktionen, den Unterschied zwischen teurem und billigem Holz eh nicht hören kann - aber das ist nur subjektiv gesehen.
    Andere Trommler sehen das vllt anders, soll heißen: wenn man viel Geld für solch ein Custom-Trommelkonstrukt ausgegeben hat, muß man doch auch einen Unterschied hören, oder? Das ist völlig menschlich und auch u.U. verständlich.

  • Hallo,


    China und China ist ja auch nicht immer dasselbe.
    Bei KHS (Mapex, Sonor) hat man schon mal den ein oder anderen Bericht in den Gazetten lesen können, nebst Bildern.
    Natürlich kann man vorher die Fabrik aufräumen und ein paar Schauspieler, Bestochene oder Bedrohte hin stellen, aber das ist so oder so schon mal ein bisschen offener.
    Bei anderen Betrieben weiß man gar nichts, was dann auch alles heißen kann.


    Auch die Fertigungsqualität ist je nach Kontrolle vor Ort und Kontrolle beim Vertrieb mal mehr oder weniger prickelnd.
    Tama setzt ja inzwischen relativ stark auf China, interessanterweise sieht das Zeug aber besser aus.
    Vielleicht doch eine andere Fabrik oder eine andere Endkontrolle oder sogar andere Verarbeitung?


    Grüße
    Jürgen

  • Vielleicht doch eine andere Fabrik oder eine andere Endkontrolle oder sogar andere Verarbeitung?


    Das ist der Punkt - vllt ja, vllt aber auch nicht.
    Wir als reine Endkunden werden leider nie erfahren, welche Verquickungen der Firmen diesbzgl. existieren.
    Es hat ja auch schon Fälle gegeben, wo die ersten Produkte supergut waren (zumindestens bis die ersten guten Tests geschrieben waren) und dann die Serienprodukte wesentlich schlechter waren, ist garnicht mal so selten.
    Entscheiden kann also nach wie vor nur der eigene Geldbeutel, bzw. das eigene Ohr - an den Zuständen in den Firmen ändert das aber nichts (übrigens werden auch deutsche Firmen, egal in welcher Branche, vor einer Begehung (durch Minister, Presse oder Arbeitsschutzbeauftragten) immer "geschönt", ist also völlig normal).

  • Hallo,


    ich finde es immer wieder erstaunlich, dass eben allzu oft gerade nicht geschönt wird.


    Und auch bei den Verquickungen gibt es durchaus Menschen, die sich da etwas auskennen.
    Selbst als gut informierter Normalmensch kann man das eine oder andere erfahren, oft allerdings hinter vorgehaltener Hand bzw. unter dem Siegel des Verschweigens.


    Was aber jedem bekannt sein sollte, ist, dass T. und Konsorten mit den Eigenmarken mehr verdienen wie mit Fremdmarken. Teilweise mag das am Großhandel liegen, teilweise liegt das aber leider auch an der tatsächlichen Produktqualität, die nicht jeder sofort erkennen kann (Verarbeitung hinter dem Finish ist nur gut Informierten bekannt).


    Eigentlich dachten wir ja, dass "phillippine mahagony" nicht mehr marktfähig ist, weil ja inzwischen selbst Billig-Fernost-Kram auf (chinesische) Birke bzw. Ahorn setzt.
    Hier finden wir einen interessanten Rückschritt.


    Zwischen 2,3 mm und 1,6 mm liegt aber ein auch für Laien leicht ermittelbarer Unterschied.


    Für unter 100 Euro würde ich eine Kleine Trommel niemals neu kaufen. Jedenfalls heute nicht mehr. ;)
    Ich fand meine Pearl Export damals schon grauenhaft. Sie wurde eigentlich nur von der Tromsa getoppt.
    Als ich dann den Sprung in die Profi-Klasse (equipmenttechnisch!) gewagt habe, kam auch die Zufriedenheit.
    Irgendwo merkt man doch, dass zweifelsfreie Qualität ihren Preis hat.
    Schrauben, die sich von alleine drehen, Schrauben, die mal hakeln und mal nicht, lustige Fräsungen oder Hämmerungen, sich verbiegende Reifen, wirre Spiegelungen im Lack, Verklebung von Folien, Weichmacher, Lösungsmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel, Nervengift, Holzkitt, ... es gibt so viele Dinge, auf die man verzichten kann, wenn man investiert.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Dass eine hochwertige Trommel auch noch klanglich mehr kann, betrachte ich schon fast als Nebeneffekt.

  • Langsam kommen wir vom 100sten ins 1000ste ;)


    Ich denke, man sollte diese Snares nicht grundsätzlich vorverurteilen, weil sie günstig sind. Dass Qualität und ein günstiger Preis miteinander harmonieren können, bewiesen bereits Masterwork, Basix, Zultan, etc. Wenn ich diese Snare optisch mögen würde, dann würde ich sie bestellen und ausprobieren. Meistens merkt man dann wenn sie einem nicht gefällt... oder sich rote Pickel an den Fingern bilden :D

    Gruß Frogger

  • PS


    Dass eine hochwertige Trommel auch noch klanglich mehr kann, betrachte ich schon fast als Nebeneffekt.


    Und da sind meine Erfahrungen mit verschiedenen Billig- und Luxussnares tatsächlich etwas ernüchternd. Eine gut verarbeitete Snare, mit nem anständigen Fell, und ner brauchbaren Stimmung, klingt eben einer SEHR gut verarbeiteten Snare schon recht nah. Der Preisunterschied ist jedenfalls so hoch, dass der Klangunterschied dabei fast lachhaft wirkt.


    Der gravierende Unterschied liegt, meiner Erfahrung nach, eher bei der Hardware und damit im Handling. Gerade die Snareabhebungen scheinen da ein echter Kostenfaktor zu sein, denn bei allen meiner günstigeren Snares hatte ich mit den dingern Probleme. Solange das Ding noch gut eingestellt ist (z. B. im Ladenregal), merkt man klanglich noch keinen Mangel. Erst nach ner Bandprobe, wenn sich die Spannung verändert hat, und man feststellt, dass sie auch garnicht so leicht zu justieren ist, sich nach kurzer Spielzeit wieder löst, etc... dann bekomme ich schon mal nen Hassanfall.
    Bei einigen teuren Modellen gibts wohl auch schlechte Abhebungen, aber mein Gesamteindruck ist bezogen auf die Strainer doch deutlich besser.
    Das gilt ähnlich auch auch für Böckchen und Spannschrauben. Wie sauber die Gewinde passen, und wie Stimmstabil die Snare ist, findet man im Laden nicht raus, das geht nur im Langzeittest.


    Die besagten 1,6mm Spannreifen müssen aber nicht zwangsläufig Scheiße sein. Ich mag sie auch nicht, aber für manche sollen gerade die ja den originalen Vintage-Sound erzeugen. Allein von der Materialdicke auf die Qualität zu schließen, ist also nicht ganz richtig. Zunächst mal sind sie weniger Stabil. Das kann klanglich eben einen Vorteil bieten, wenn man unbedingt will. Aber wahrscheinlich stimmts mit der miesen Qualität dann doch, denn es macht sich heutzutage vermutlich keiner mehr die Mühe, die dünnen Reifen in hohem Fertigungsstandard zu produzieren, da sie je eh nur auf die billigen Trommeln kommen.

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