Double Strokes

  • Hallo,
    sorry, wenn ich das schon mehrfach behandelte Thema der Double Strokes wieder aufnehme, aber es ist mir noch nicht ganz klar.


    Zur Stickhaltung/-technik: im Augenblick kriege ich einen relativen schnellen Double Stroke hin, allerdings vermutlich falsch gespielt.


    1.) Ist der 2te Schlag ein reines "Nachhüpfen" des 1. Schlages, ohne aktives Zutun von Fingern oder Handgelenk?
    Oder fange ich den Bounce des 1. Schlages ab und leite den 2ten durch aktive Hand/Fingerbewegung ein?


    2.) Bisher arbeite ich eher nach dem ersten Weg (Nachhüpfen) und bin relativ schnell. Es hört sich aber erst ab einem bestimmten Tempo wirklich sauber an,
    da in langsamen Tempo nach diesem Prinzip eine aus meiner Sicht zu lange Pause zwischen dem Handwechsel entsteht.
    Oder findet, wenn ich einen Double Stroke Roll lansgam starte und später immer schneller werde, ein Wechsel in der Technik statt (ab einem bestimmten Tempo?!?)


    3.) wenn ich versuche beide Schläge "aktiv" zu setzen, entsteht eine Muskelbelastung auf der Handoberfläche bis in den vorderen Unterarm. Ist die Belastung an dieser Stelle so richtig?


    OK, ich hoffe, meine Beschreibungen sind einigermaßen zu verstehen. Habe schon versucht, einige Videos nachzuvollziehen, aber so ganz klar ist es mir leider noch nicht.


    Vielen Dank!!!
    audi_s

  • reines "springen lassen" hat im langsamen tempo einen entscheidenden nachteil: bist du zu langsam, fällt dir der stock von alleine wieder runter BEVOR du den zweiten schlag eigentlich spielen willst. deshalb spiele ich langsame doubles immer aus (jeden der beiden schläge aus dem handgelenk)


    wenns flotter wird spiele ich den ersten schlag aus dem handgelenk und den zweiten lasse ich springen bzw. "schnappe" ihn ein wenig mit den fingern ... d.h. ich bewege das handgelenk nur einmal und die finger nur einmal, kriege dabei aber zwei schläge raus ... spart zeit und kraft


    hope that helps

  • Das Problem haben extrem viele, die den Doublestroke lernen wollen. Springen lassen, aktiv spielen, ab welchem Tempo usw.


    Mein Rat: wenn es dir schon aus Videos nicht klar wird, dann schon gar nicht schriftlich über ein Forum. Ich würde im Umkreis einen wirklich guten Lehrer kontaktieren und mir die Sache persönlich zeigen lassen. Das lohnt sich, denn man braucht für einen wirklich sauberen und vor allem kontrollierten DS mehrere Jahre.


    Deine Beschreibung klingt nach der gängigen MIschung aus Presswirbel und DS, den viele erstmal erzeugen und sich fragen, ob das richtig ist. Antwort: nein, richtig ist es erst, wenn man bis in höchste Geschwindigkeiten die Kontrolle über die Anzahl der Schläge behält und das Rudiment über den gesamten Timingbereich gleich präzise spielen kann.


    In Videos sieht es immer einfach aus, aber es ist eben eine Sache sehr langer Übung.


    lg
    max

  • ah, danke! guter Tipp! Wenn Ihr noch mehr Tipps habt für Quellen, um sich Schlagzeug ohne Lehrer beizubringen (Videos, Online, DVDs) dann freue ich mich sehr.
    Da ich es nebenbei lerne und neben Familie und Kindern nicht so regelmäßig Zeit für Unterricht habe (zumindest nicht zu humanen Uhrzeiten), bin ich eher auf solche Quellen angewiesen.


    Übrigens: tolles Forum! Vielen Dank für Eure guten und schnellen Antworten!

  • Wenn Du bei YouTube noch weiter suchen möchtest, helfen Dir auch diese Schlagworte: Möller Technik, Moeller Technique, Mühle.


    Moeller-Technik für saubere Doppelschläge? ?(



    Da ich es nebenbei lerne und neben Familie und Kindern nicht so regelmäßig Zeit für Unterricht habe (zumindest nicht zu humanen Uhrzeiten), bin ich eher auf solche Quellen angewiesen.


    Viele Lehrer/Musikschulen bieten flexible Lösungen an, die auch für berufstätige Familienväter passen sollten.
    An deiner Stelle würde ich mich einfach mal über die Angebote in der Umgebung erkundigen.

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

  • Erfahrungsgemäß müssen Drummer, die anfangs den Double-Stroke erlernen, sich oftmals zuvor - vielleicht sogar das erste Mal - grundlegende Gedanken über den gesamten Bewegungsablauf insgesamt machen. Den meisten Drummer steht zunächst zu Beginn zumeist der Single Stroke näher, sie eignen sich dann aber (ohne Lehrer) eine dafür zwar ausreichende, aber für den Double Stroke dann oftmals ungeeignete Handhaltung / Stickhaltung / Bewegungablauf an, den es dann zu korrigieren gilt. Deine Frage riecht etwas nach dieser Konstellation.



    Außer der Suche nach einem guten Lehrer würde ich da folgende DvD's empfehlen:


    Dave Weckl: "A natural Evolution"


    und


    Jojo Mayer "The secret weapons of the modern drummer"



    Hier wird eigentlich alles gezeigt, was von Relevanz ist: Während die Weckl-DvD ihre Schwerpunkte hat in "loose grip" und "moeller technique" hat (diese beiden Punkte aber dafür auch sehr eindringlich klar macht) kannst du bei der JojO-DvD eigentlich alle grundlegenden Techniken (und auch Stickhaltungen) erlernen.


    Viel Erfolg !!


    See



    EDIT: gebe mal hier im Forum über die Suchmaschine "moeller"/"möller" oder "Stickhaltung" oder "rebound", "loose grip" oder stay loose" ein: Hier im Forum wurde auch schon Menge sinnvolles Zeug geschrieben.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
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    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Auch wenn es gegen den Status Quo geht, aber meine eigene Unterrichtserfahrung, vor allem aber meine persönliche Erfahrung hat mich gelehrt, dass das Problem in aller erster Linie im Zweifel besteht, ob man es richtig macht oder ob man womöglich einen völlig falschen Übeweg einschlägt.


    Und so schön eine DVD wie die vom Jojo Mayer oder vom Dave Weckl ist, so sehr stelle ich oft fest, dass der Weg nicht zielführend ist. Auch in dem von GigaGoldi geposteten Link werden wieder viele unterschiedliche Wege zum Ziel gezeigt und jeder dieser Wege dauert sehr lange. Jahre, um genau zu sein.


    Daher würde ich immer die persönliche Stunde empfehlen. Das muss ja auch nicht regelmässig sein, sondern vielleicht nur eine oder zwei Stunden. Diese Stunden hinterlassen dann aber das Gefühl, dass man EINEN Weg richtig verstanden hat. Und dieses Gefühl kann kein Video und kein youtubefilm ersetzen. Dieses Gefühl befreit einen vom ständigen Zweifel, ob man jetzt richtig liegt oder nicht.


    Und gerade Dinge wie Möller können für jemanden, der noch unsicher ist, was die Stickkontrolle angeht, total nach hinten losgehen. Ich habe immer wieder Schüler, die zum ersten Mal zu mir kommen und mir dann ihre in Heimarbeit konstruierten "Ergebnisse" beim Möllern präsentieren. Da sehe ich dann bizarre Bewegungen, die von einer praktischen Anwendung sehr weit entfernt sind und deren Sinn auch nicht verstanden wurde. Darauf hingewiesen, höre ich oft, dass das im Netz "genau so!" gezeigt wurde.


    Wer relativ spät erst anfängt, sich mit Technik auseinanderzusetzen, sollte EINE Technik lernen und zwar die, die ihm am vertrautesten scheint und am besten von der Hand geht. Eine DVD wie die vom Jojo ist NICHT zum Durcharbeiten gedacht, denn das wäre eine riesige Zeitverschwendung, die zu enttäuschend wenig führen wird.


    lg
    max

  • Luddie hat es, wie ich finde, mal wieder sehr gut auf den Punkt gebracht!


    BTW: Da hier ja wild mit Wörtern für Suchmaschinen rumgeschmissen wird: "Fulcrum" wäre vielleicht ein lohnensweter Begriff.

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.


  • Daher würde ich immer die persönliche Stunde empfehlen. Das muss ja auch nicht regelmässig sein, sondern vielleicht nur eine oder zwei Stunden. Diese Stunden hinterlassen dann aber das Gefühl, dass man EINEN Weg richtig verstanden hat. Und dieses Gefühl kann kein Video und kein youtubefilm ersetzen. Dieses Gefühl befreit einen vom ständigen Zweifel, ob man jetzt richtig liegt oder nicht.

    treffender kann man das glaub ich nicht mehr formulieren ... und ich habe mir vor einigen wochen seit langem mal wieder eine unterrichtsstunde bei einem sehr kompetenten kollegen gegönnt. und neben einigen weiterführenden dingen habe ich auch das gefühl mitbekommen/mitgenommen, dass ich manches auch auf eigene faust über die jahre weg zu einem ganz brauchbaren stand gebracht habe. das tut natürlich erstmal gut :whistling: :D und macht laune aufs weiter dran arbeiten :thumbup:

  • ... bei einem sehr kompetenten kollegen gegönnt.


    Aber so einen "wirklich guten Lehrer" zu finden, vor allem wenn man abseits der Ballungsgebiete wohnt oder wenn man gerade als Anfaenger
    noch kein Netzwerk aufgebaut hat, ist das grosse Problem.

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • ich kann das jetzt nicht explizit beweisen, aber ich wage zu behaupten, dass man innerhalb von 30min auto/mopped/bus/bahn/fahrrad/flugzeug/boot jemanden findet, der einem weiterhelfen kann.


    ok, in meinem fall waren das: recherche in netz, ein paar mails und 120km einfacher anfahrtsweg (freien tag "geopfert" und nen tollen tagesausflug daraus gemacht :thumbup: )

  • Egal, wie du dich technisch im Detail weiterentwickelst, würde ich raten, parallel immer auch mit reinem Rebound zu arbeiten, also nur Nachspringen lassen. Ich bin in meiner Jugend mal dem Wahn verfallen, wirklich alles, was mit Singles und Doubles zu tun hat, mit den Fingern kontrollieren zu müssen. Also schon Rebound, aber eben mit den Fingern unterstützt. Hat sich auch gelohnt, ist ja nicht verkehrt. Klingt sauber und auch bei leiserer Spielweise schön hart. Tut auch dem Besenspiel gut, wo sowas wie Rebound höchstens bei sehr harten Besen und da auch nur sehr eingeschränkt vorkommt.


    Aber:
    ein fingerunterstützter Doppelschlagwirbel ist über eine gewisse Zeitlang gehalten schon recht anstrengend, erst recht, wenn´s lauter werden soll. Deswegen lerne auf jeden Fall, mit reinem Rebound zu spielen und benutze ihn ausgiebig. Bei langen und anstrengenden Gigs hilft das sehr, sich zu schonen. Und mit dem Rebound umzugehen ist nicht so leicht, das will geübt sein, damit es auch sauber klingt. Ich hatte jedenfalls Schwierigkeiten damit, nachdem ich mich Jahrelang nur auf meine Fingertechnik verlassen hatte.


    Außerdem hast du klanglich auch mehr Differenzierungsmöglichkeiten, wenn du beides pflegst. Im Vergleich zu den Fingerschnapp-Doubles klingen die rein gesprungenen fast schon legato. Ja, ich weiß, komische Bezeichnung für was Getrommeltes, aber auf jeden Fall kommen sie weicher daher.


  • Moeller-Technik für saubere Doppelschläge? ?(


    Natürlich Moeller-technik für saubere Doppelschläge! Moeller ist wesentlich mehr als die Whip zum Triolen spielen.


    Übungen:
    1. Übe auf dem Standtom (18er, ziemlich tief gestimmt:-) ), alternativ funktionieren auch Kissen oder Oberschenkel (wobei das bei der Moeller-typischen Enegie blaue Flecken geben könnte)
    2. Den zweiten Schlag jeder Hand betonen. (Auch Reverse Open Roll genannt)
    3. Üben... so ca 2 bis 5 Mona.... äh, Jahren!!!


    Gruss

    alpfuier.de

  • So ein Begrifflichkeiten-Wirrwarr - ich verbinde mit Moeller vor allem einen Anfangsakzent, also den whip.
    Die von dir beschriebene Übung heißt bei mir Papa-Mama. Dass die auch vom Moeller stammt, wußte ich nicht. Wieder was gelernt. :)

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

  • Zitat von »R.a.l.f.«
    Wenn Du bei YouTube noch weiter suchen möchtest, helfen Dir auch diese Schlagworte: Möller Technik, Moeller Technique, Mühle.


    Moeller-Technik für saubere Doppelschläge? ?(


    So ein Begrifflichkeiten-Wirrwarr - ich verbinde mit Moeller vor allem einen Anfangsakzent, also den whip.
    Die von dir beschriebene Übung heißt bei mir Papa-Mama. Dass die auch vom Moeller stammt, wußte ich nicht. Wieder was gelernt. :)


    ;)


    Gruß - R.

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