Akustik Drums samplen - Wieviel Velocity-Stufen und wieviel Samples pro Velocity?

  • Hallo Leute,
    ich mache nächste Woche eine Produktion, bei der wir das komplette Akustik-Drumset im Studio ab-samplen wollen um das Schlagzeug dann später per MIDI nachzubilden
    und wollte euch fragen, ob jemand schon Erfahrungen mit dem samplen von Drums gemacht hat.


    Um einen halbwegs realistischen Drumsound zu bekommen ist es sehr wichtig genug verschiedene Velocity-Stufen (also verschiedene Anschlägstärken) und natürlich bei jeder Anschlagstärke mehrere samples aufzunehmen.


    Die Frage ist: Wieviele Samples sind genug?
    Reichen zB. 10 verschiedene Anschlagstärken und 5 verschiedene Samples pro Anschlagstärke? (Also 50 Samples pro Instrument)
    Weiß jemand wieviele Samples pro Instrument zB. bei Superior Drummer oder ähnlicher Software verwendet wird?


    Liebe Grüße

  • Ohne euer Vorhaben jetzt madig machen zu wollen aber was gedenkt ihr mit diesem Aufwand besser machen zu können als die auf dem Markt befindliche Drum Librarys?

    Gruß Gerd



    Beer is cheaper than therapy!

  • Das hat doch mit "besser" machen nichts zu tun.
    Uns entsteht ja kein Nachteil daraus, warum sollten wir es also nicht machen?
    Aber ich wollte jetzt auch keine Grundsatzdiskussion darüber starten, ob es überhaupt noch sinnvoll ist ein Schlagzeug oder einen Gitarrenverstärker selber aufzunehmen, wenn man sich auch einfach digitale Simulationen von allem kaufen und runterladen kann.

  • Also ich hab das vor vielen Jahren mal mit Cubase SX3 und dem zugehörigen Halion gemacht.
    Mit dem konnte man dies recht einfach umsetzen. In Heavy- Musik würde ich allerhöchstens 3
    Samples nehmen. Das heißt ja nicht, daß du nur 3 Dynamikstufen dann hast. Es bleibt bei den 127.
    Es wird nur je nach Lautstärke zwischen den Samples geswitched.
    Ich verwendete damals 5, und das klang schon extrem natürlich. Aber im Rock wird ja dann eh wieder geplättet.
    Bei der Snare würde ich noch eine Taste extra belegen mit Rim-Shot.
    Allerdings: Arbeit ist das schon (vor allem das Schneiden der Samples, die Anfänge sind ganz wichtig,
    vor allem auf Grund der verschiedenen Einschwingverhalten von Trommeln und Becken!!!).
    Sonst klingt alles leicht versetzt zueinander.


    So, das war nur eine Idee eines Trommlers, der sich die Arbeit schon mal gemacht hat.
    Mach, wie du überzeugt bist, daß es funktioniert. Der Rest sind Erfahrungswerte, die jeder selbst machen muß.


    Lieben Gruß
    Thomas

  • Die Frage ist: Wieviele Samples sind genug?


    Metal/Hardcore/Djent


    dann: alles volle suppe und davon 4 gute die zueinander passen. reicht.





    Um Missverständnisse zu vermeiden: Das heisst natürlich trtozdem nicht, dass es keine Dynamik in der Musik gibt


    doch ^^




    im ernst: lass es. das gibt nie was. viel zu aufwändig (vermutlich um mehrere zehnerpotenzen als du es dir vorstellst) und du wirst niemals an die qualität von kommerziellen libraries wie z.b. superior drummer etc. rankommen weil du eben kein avatar studioraum hast.

    sieg natur.

  • ...ich bin an dem vorhaben auchmal gescheitert...das thema ist zu komplex für laien mit begrenzten möglichkeiten,...jetzt benutze ich session drums von ableton und bin glücklich ;)

  • Uns entsteht ja kein Nachteil daraus,


    Es kostet euch nur Studio Zeit, die ihr unter Umständen Sinnvoller nutzen könntet.


    Eine Diskussion ist generell nichts schlechtes. Möglicherweise kann man ja daraus Impulse beziehen die man vorher gar nicht bedacht hat.

    Gruß Gerd



    Beer is cheaper than therapy!

  • das thema ist zu komplex für laien mit begrenzten möglichkeiten,...

    Ich würde mich weder als Laien bezeichnen, noch sind meine möglichkeiten so begrenzt (Wir haben nen großen Mikrofonpark, jede Menge analog Preamps, Kompressoren, EQs und nen ganz coolen Raum)
    Dafür bezahlt mich die Band ja :D


    Es standen eigentlich nur die beiden Optionen im Raum, entweder alle 10 Songs komplett einzuspielen oder 3 Tage lang das komplette Set zu samplen und hinterher zu programmieren.
    Mikrofoniert wird das Set also so oder so und da ich bei normalen Drum-Recordings sowieso hinterher jeden einzelnen Schlag per Hand schneide, denke ich dass der Arbeitsaufwand nicht wesentlich größer wird. Nur mit dem entscheidenden Vorteil, dass man im Nachhinein noch die Möglichkeit hat am Arrangement Sachen zu verändern und das Übersprechen zwischen den Mikrofonen gezielt zu beeinflussen.


    (Das Ergebnis meiner Arbeit werde ich auf jedenfall hier mal posten, wenn es so weit ist! ;) )

  • Mal als Laie gefragt: Wie kann ich mir das denn überhaupt vorstellen?
    Haut der Trommler dann x-mal auf die Snare, jeweils mit aufsteigender Anschlagstärke? Die Stärkensteigerung muss doch nach jedem Schlag gleich sein, oder der Absolutwert der Stärke bekannt, damit man das nachher vernünftig zuordenen kann, oder?
    Wer kann denn sowas reproduzierbar? Gut, 3 Anschlagstärken würde ich vermutlich auch noch eindeutig unterscheidbar spielen können. Bei 20 wäre ich schon zittrig 8)

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Darf ich kurz fragen, was gegen eine VST-Lösung spricht?

    Ihr seid vielleicht langweilig, wo bleibt denn da der Spaß?
    Mal abgesehen davon, dass es nichts kostet (ausser Zeit), ganz im Gegenteil:
    Ich hatte schon lange geplant sowas mal zu machen und jetzt kommt eine Band und bezahlt mich auch noch dafür.
    Ausserdem denke ich darüber nach was zu dem Thema als Bachelor-Arbeit zu machen.

    Matz: word.


    Dennoch: Das Thema ist recht interessant. 2Box lässt gleich am Anfang ein paar Werte raus: http://www.youtube.com/watch?v=SalaW8_I40s

    Cool, vielen Dank!
    Mit etwa diesen Werten hatte ich auch geplant :)

  • Mal als Laie gefragt: Wie kann ich mir das denn überhaupt vorstellen?
    Haut der Trommler dann x-mal auf die Snare, jeweils mit aufsteigender Anschlagstärke? Die Stärkensteigerung muss doch nach jedem Schlag gleich sein, oder der Absolutwert der Stärke bekannt, damit man das nachher vernünftig zuordenen kann, oder?
    Wer kann denn sowas reproduzierbar? Gut, 3 Anschlagstärken würde ich vermutlich auch noch eindeutig unterscheidbar spielen können. Bei 20 wäre ich schon zittrig 8)

    Naja, das ist im Endeffekt eine große Herausforderung für den Drummer und halt ein Haufen Sortierarbeit. Am Ende des Aufnahme-Tages musst du dann halt noch einmal grob durchsortieren um zu schauen, ob von jeder Anschlagstärke genug Aufnahmen da sind, gegebenfalls Schläge rausschmeißen, die nicht passen und neu Aufnehmen.

  • Hi,


    das Thema gibt's ja schon ein bisschen länger und zu seinen Lebzeiten wurde auch der selige Jeff Porcaro mit Anfragen von Produzenten gequält. Und, na klar, hat er denen jede Menge Hihat Sechzentel (damals noch ins Synclavier) gespielt. In einer hörenswerten Aufnahme vor Studenten des Musicians Institute in LA sagte er einen meiner Lieblingssätze (hab ich hier irgendwo schon mal gepostet):


    "Get a guy and his Synclavier in Studio A and gimme a rhythm section in Studio B and let's see how many tracks we can get done before the end of the day. You know, they'll still be working on the second day on just the drum part of the first track. And we'll have eight tracks cut and all be feeling like motherfuckers."


    Ich hab mal einen unsauberen Keyboardpart Note für Note schneiden müssen und so nach ungefähr 16 Takten hatte ich gehörig die Nase voll. Aber wenn's Spaß macht ist doch alles prima! Ich bin gespannt auf das Ergebnis.


    Viel Erfolg wünscht
    Hajo K

  • Naja, das ist im Endeffekt eine große Herausforderung für den Drummer und halt ein Haufen Sortierarbeit. Am Ende des Aufnahme-Tages musst du dann halt noch einmal grob durchsortieren um zu schauen, ob von jeder Anschlagstärke genug Aufnahmen da sind, gegebenfalls Schläge rausschmeißen, die nicht passen und neu Aufnehmen.


    Alles halb so wild.
    Ich hab das für einen Sound-Designer und Plugin-Produzenten aus meinem Bekanntenkeis mal gemacht, als der für irgendeine Library was herstellen wollte. Ich weiß nicht mal mehr, welche das war, aber die Vorgehensweise war einfach:


    Wir haben die Drums entsprechend den Vorstellungen für das gewünschte Kit gestimmt und dann jede einzeln aufgenommen - es waren soweit ich mich erinnerte 6 Velocity-Layers, also habe ich erstmal leise angefangen und so mehrere Schläge aufgenommen - das waren glaub ich immer 7 oder 8 - dann wurde für die nächste neue Lautstärke ein neues File angelegt, ich hab wieder 7 bis 8-mal draufgehauen (immer schön ausklingen lassen) und so weiter..... Bei der Snare haben wir zusätzlich noch ein paar Presswirbel - Einzelschläge aufgenommen und ein paar Sideklicks und Rimshots. Bassdrum auch nur einfach wie die Toms. Jedenfalls waren die Takes immer so beschriftet, dass es hinterher kein großes Gesuche gab (also z.:B "Tom 2 Velocity 3")
    Da es sich um typische 70-er Jahre Disco Tomsounds handeln sollte (also stark geklebt) war Übersprechen/Bleeding nicht mit aufzunehmen - das macht man heutzutage natürlich aufwändiger.


    Der Produzent hat sich dann z.B. bei den Toms aus jeder Velocity-Stufe zwei Schläge rausgesucht und dann einfach die Files auf den gleichen Pegel gebracht. Zwei Schläge deshalb, weil bei programmierten Wirbeln die Software immer abwechselnd die Samples verwenden sollte, um den Maschinengewehr-Effekt zu mindern.


    Die Aufnahmen waren jedenfalls nach 3-4 Stunden im Kasten. Keine Ahnung, wie lange die Edits benötigten.


    Jeff Porcaro: "Get a guy and his Synclavier in Studio A and gimme a rhythm section in Studio B and let's see how many tracks we can get done before the end of the day. You know, they'll still be working on the second day on just the drum part of the first track. And we'll have eight tracks cut and all be feeling like motherfuckers."


    Da ist viel wahres dran - aber gute Musiker sind natürlich ohnehin das A&O einer guten Aufnahme. 8)
    Inzwischen ist das Editieren von Audio Tracks etwas einfacher und schneller geworden - auch Timingfehler lassen sich super easy korrigieren. Da dürfen auch miese Musiker mal ins Studio.......

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