Grundsatzdiskussion: A-Drums vs. E-Drums

  • Dieser Thread entstand dadurch, dass bei konkreten Fragen zu E-Drums leicht Grundsatzdiskussionen aufkamen, die von eigentlichen Thema der Frage weggeführt haben. Grundsätzliche Beiträge, die das scheinbar konkurrierende Verhältnis zwischen E-Drums und akustischen Instrumenten behandeln, werden hier gesammelt.
    mod orange


    Hallöle, nachdem ich wirklich VIEL in verschiedenen Foren mitgelesen habe, muss ich jetzt aber auch mal was loswerden: ich habe in letzter Zeit öfter Live-Kapellen mit A-Drums gehört und die klangen grösstenteils SCHÄBIG! Aber sowas von übel - klar wird das auch am Soundmann liegen oder an der falschen Mikrofonierung, aber damit hätte man mit einem E-Drum keine Probs!


    Ich finde, daß es schon Fortschritte bei den E-Drums gibt, zwar nicht in dem Maße, wie es technisch heute möglich wäre, aber immerhin. Ich fahre am Freitag nach DrumTec und schaue mich da mal um - wahrscheinlich wird es dein Diabolo-Set mit ProSnare werden, was ich dann über mein günstig bei EBay geschossenes TD15 anspiele (gevext wie man so schön sagt). Ich werde auch auf jeden Fall mal SD2 antesten - und ich finde die schnelleren Triggerzeiten des TD15 in Verbindung mit dem simplen USB Anschluss an den PC inkl. MIDI und Audioübertragung schon einen Fortschritt.


    Manche fahren hier einen dermassenen Terror gegen E-Drums ... als wenn ich Bock hätte, jedesmal einen Konzertflügel auf die Bühne zu schleppen. Live reicht heute jedes Xbeliebige EPiano, da beschwert sich keine Sau von wegen "igitt, das ist ja garnicht akustisch - es wird nie gelingen, 100%ig einen Konzertflügel elektronisch nachzuahmen". Wer braucht einen echten Bösendörfer in einer Rockband?


    Es gibt übrigens ein sehr schönes Video von DrumTec, wo man sieht, wie ein Pad zusammengebaut wird - das ist schon von sehr guter Qualität und wird in Deutschland zusammengedengelt. In Kombination mit dem sehr guten Service relativieren sich die Preise wieder, vor allen wenn man bedenkt, daß es immer noch billiger ist, als die Roland Plastikteller.


    Hier z.B. ein live eingespielter Song - das hat schon was: http://www.youtube.com/watch?v=BFudP7zk5N4


    So, sorry, aber das musste mal raus. Ja, Roland feiert den kleinsten Forschritt als Weltsensation und ja, es gibt soundmässig besseres über den PC. Aber es entwickelt sich weiter und es gibt einige schlagkräftige Argumente pro E-Drum (keine Mikros nötig, spielen in jeder gewünschten Lautstärke, leichter zu transportieren (je nachdem), auch zum Üben zu Hause, mal eben von Gretsch nach Ludwig wechseln ...)


    Ich freue mich auf jeden Fall auf Freitag und verplane schonmal das Urlaubsgeld ...


    Gruss
    Deffe

  • Hi,
    die Kritik richtet sich ja in erster Linie auf die Modultechnik.
    In Zeiten in denen eine Quadcore CPU mit ~2GHz Taktung, 4 GB RAM (mehr ist auch kein Problem), 64 GB Flash Speicher,
    HD Display, HD Kamera und so weiter in ein Gehäuse so gross wie eine Kippenschachtel, aber nur halb so dick, passt
    und für (fast) jedermann erschwinglich ist, erscheint die technologische Entwicklung der Module schon anachronistisch.
    Globale Konzerne wie ...naja egal... haben durchaus das KnowHow und die Ressourcen um anderes anbieten zu können.
    Alles keine Hexerei. Als Quasimonopolist hat man es aber nicht nötig.
    Das sich ein Mesh nicht wie ein Ziegenfell ;) anfühlt, bzw dieses nicht leise wie ein Mesh ist ist kaum einer Kritik würdig.


    Gruss


    edit:


    PS: Frag mal nen Konzertpianisten ob der auch auf ner E-Bude spielen würde. Und in dem Segment gibts wirklich gute Sachen.


    Irgendwie würde das hier komisch aussehen, und klingen.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

    2 Mal editiert, zuletzt von hr808 ()

  • Manche fahren hier einen dermassenen Terror gegen E-Drums ... als wenn ich Bock hätte, jedesmal einen Konzertflügel auf die Bühne zu schleppen. Live reicht heute jedes Xbeliebige EPiano, da beschwert sich keine Sau von wegen "igitt, das ist ja garnicht akustisch - es wird nie gelingen, 100%ig einen Konzertflügel elektronisch nachzuahmen". Wer braucht einen echten Bösendörfer in einer Rockband?


    Ich glaube da verkennst Du was gewaltig. Erfahrene E-Drum User welche sich hier fast schon zwangsläufig immer wieder kritisch über dieses Segment äußern müssen, sind letztendlich glühende Verfechter dieser Techniken! Ambitionierte und erfahrene Profi Musiker welche bisher ausschließlich mit A-Drum Equipment unterwegs sind würden heutzutage sicherlich mit großer Freude komplett auf moderne E-Drum Techniken mit deren hinreichend bekannten Vorteilen zurückgreifen wollen. Das funktioniert aber leider so nicht weil die einschlägigen E-Drum Marktführer aus Sichtweise eines professionellen Schlagzeugers letztendlich in allen Bereichen nur ziemlich lächerliche Gerätschaften anbieten können. Was meinst Du was hier los wäre wenn sich an dieser Stelle immer wieder die ganzen (Profi) A-Drummer zu Wort melden würden. Die würden hier jegliche Huldigungen/Gutheißungen über bisherige E-Drum Techniken förmlich in der Luft zerreißen und gnadenlos bloßstellen. Und zwar massenhaft!


    Fakt ist ganz einfach, dass gerade der Hersteller ROLAND welcher seit etlichen Jahren eine globale Marktdominanz erreichen konnte, letztendlich von dem eigentlichen Instrument Schlagzeug so gut wie keine Ahnung haben wird. Mit den bekannten fatalen Folgen für den ambitionierten Anwender.


    Daher rate ich hier immer wieder dazu, auf kleine spezialisierte Firmen zurückzugreifen und sich mit zeitgemäßen VSTi Techniken zu beschäftigen. (Etwa wie hier in diesem Thread thematisiert wurde mit originalen Kesselgrößen zu arbeiten) Nur so kann man zur Zeit wenigstens im Ansatz den Anspruch eines möglichst authentischen und realitätsnahen E-Drum Instrumentes gerecht werden. Ein Schlagzeug ist ein sehr lebendiges und vielseitiges Instrument. Daher sollte IMHO auch entsprechend hoch die Messlatte bei einem künstlichen Schlagzeug gelegt werden was leider viel zu selten passiert.


    Gruß


    Trommeltotti



    3 Mal editiert, zuletzt von trommeltotti ()

  • @hr808: Klar, ein Konzertpianist würde da was zu meckern haben. Aber sind hier alle Drummer, die sich abwertend zum Thema E-Drum melden, Studiodrummer? Ich bin eigentlich Keyboarder und geben auch Klavierunterricht und rate jedem, sich ein gutes EPiano zu holen (>1200,-). Den meisten wird genau wie hier gesagt, daß man auf keinen Fall diese schrecklichen E-Geschichten holen sollte, igitt! Dann steht da ein völlig verstimmtes und zerfleddertes Yamaha, Schimmel oder was auch immer Klavier, das einfach nur zum fürchten klingt und kaum vernünftig zu spielen ist ...


    Und Ähnliches passiert halt auch auf dem Drum-Sektor: Da machen sich Leute über E-Drum lustig, die nicht mal ihr eigenes Set vernünftig stimmen können und deren Spieltechnik selbst das schlechteste E-Drum nicht überfordern würde (womit ich hier KEINEN persönlich angreifen möchte - das bezieht sich auf die von mir live gehörten und gesehen Katastrophen, von denen ich bereits erzählt habe!). Vielleicht war ich gestern auch etwas angepisst, weil auch unser Gitarrist die Nase rümpfte, als ich mit Stolz in der Brust von meinem Besuch bei DrumTec wegen eines E-Drums erzählte. "Warum holst du dir denn kein richtiges Schlagzeug?"


    Ich war letztens auf einer Hochzeit eingeladen, da spielte eine Kapelle mit einem Yamaha E-Drum. Die waren Ruckzuck mit dem Soundcheck fertig und haben in einer sehr angenehmen Lautstärke gespielt (später wurde natürlich etwas mehr aufgedreht ;) Da hat sich keine beschwert, das der ja kein richtiges Drumset spielt (die waren übrigens garnicht schlecht).


    Naja, egal, ich trage hier wohl "Eulen nach Athen" wie man so schön sagt ... aber jetzt mal ne Frage: gibt es eine Linux Lösung vergleichbar SD2 oder so? Wenn Roland und Konsorten ein Modul bauen wollten, daß dieser Qualität entspricht, würde wohl kaum Windows in Frage kommen - da würde man ein selbst modifiziertes RT (Real time) Linux für nutzen wollen...


    Gruss
    Deffe

  • Also ich finde hier keinen Terror gegenüber E-Drums. Es gibt höchstens User, die entweder enttäuscht von den industriell angebotenen Möglichkeiten sind oder sich für ein akustisches Schlagzeug entschieden haben. Dogmatismus ist hier nicht angebracht, welches Handwerkszeug angebracht ist, entscheidet die zu leistende Arbeit. Ich bin sehr glücklich über meine E-Drums zum Üben im Keller, zum Aufnehmen von Demos etc. oder bei leisen Proben und Gigs, würde aber nie auf meine A-Drums verzichten wollen.

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Terror gegen Edrums? Nö! Es wird nur zu recht auf Unzulänglichkeiten hingewiesen.
    Und unter den Leuten, die sich sehr kritisch über die Limitierung bei den Spiel und Ausdrucksmöglichkeiten derzeitiger Edrumsysteme äussern, gibt es auch genügend, die gut genug an ihrem Instrument sind, um das beim Spielen zu erleben.
    Wenn das alles so toll wäre, wie du es hier darstellst und die Vorteile so überwiegend wären, warum nutzen es dann so wenige Leute und kaufen sic stattdessen immer noch Akustik Drumsets für mehrere tausend Euro, die abgenommen werden müssen und beim Transport viel mehr Arbeit machen?
    Professionelle Musiker, die ihr Gedöns tagtäglich durch die Gegend schleppen, sind normalerweise für jede Erleichterung dankbar.
    Nur ist es meist doch keine Erleichterung.
    Der Vergleich mit den Epianos ist insofern auch nicht zutreffend, weil es erstens auch dort ne Menge Diskussionen unter Keyboardern/Pianisten zu dem Thema gibt und es auch genügend musikalische Kontexte gibt, bei denen es mit nem Epiano eben nicht so befriedigend ist wie mit einem echten Flügel/Klavier.
    Kommt halt auf die Musik an.
    Bei E-Gitarren kenne wir sowas ähnliches mit den pods, die eine Zeit lang mal überall auftauchten, viele Gitarristen aber ganz schnell wieder zu ihren Amps zurück gekehrt sind, wie es live doch sehr unbefriedigend war. Das sich sowas zum Teil auf einer emotionalen und nicht rationalen Ebene abspielt, liegt in der Natur der Sache und sollte im Zusammenhang mit einer so stark von Emotionen abhängenden Tätigkeit wie dem Musizieres nicht verwundern.
    Und zum Thema, Edrums seien live irgendwie soundmässig besser bzw kämen besser rüber.
    Erst kürzlich war hier in direkter Nähe zu meiner Wohnung ein Volksfest auf dem Schulhof einer Schule.
    Da es ziemlich heiss war, hatte ich in meiner Wohnung alle Fenster geöffnet und hörte nebenbei der dort auftretenden Coverband zu.
    Nach einigen Stücken wusste ich, dass der Drummer wohl mit einem Edrum spielen muss. Woran erkannte ich das? Diese irgendwie glattgebügelte Dynamik, diese Artikulationsarmut, diese immer gleiche Ästhetik von typischen Edrum Akustik Sounds. Becken die nicht wirklich schwingen, Trommeln, die nicht resonieren sondern irgendwie immer einen Hauch zu fett klingen. Schwer das Ganze in die richtigen Worte zu fassen. jedenfalls war ich mir zu 100% sicher, dass das Edrums sein müssen und bin nur, um das zu überprüfen, mal losgezogen und zur Bühne auf dem Volksfest, um meinen Eindruck zu überprüfen.
    Und siehe da, der Drummer spielte ein Roland Edrum der Oberklasse.
    Wenn die Dinger also live angeblich besser klingen, wieso könnte ich dann dies aus 100m Luftlinie Entfernung ohne Sichtkontakt sogar erkennen, dass das ein Edrum sein muss?
    Und das sich eine vibrierende, resonierende Kiste für den SPIELENDEN einfach immer anders anfühlt als ein akustisch TOTES Instrument, lässt sich sowieso nicht beheben. Und wieder kommen wir an den Punkt, das eben bei einer so hochemotionalen Angelegenheit wie dem Musizieren solche Aspekte eine Rolle spielen (können). Und das die Becken nach wie vor der größte Pferdefuß an diesen Systemen neben dem eben anderen Spielgefühl auf Meshheads als auf echten Fellen ist, ist ja wohl unbestritten.
    Ich finde jedenfalls, dass Edrums ihren Platz haben, aber sie sind eben nicht ein (guter) Ersatz für echte Trommeln und Becken.
    Deswegen lautet mein Rat immer, wenn man akustisch spielen kann, dann bitte akustisch, wenn es nicht geht dann aber bitte wenigstens ein gutes Edrumsysteme, was einigermassen ausdrucksstark und halbwegs realistisch daher kommt.
    Aus der Unterrichtssituation ist jedenfalls auffällig zu beobachten, dass die Schüler, die nur auf einem Edrum spielen, zumeist deutlich größere Probleme haben, ein gutes Gefühl für Dynamik und Artikulation zu entwickeln als die Schüler, die auf einem akustischen Set spielen und üben. Übrigens auch auf einem billigen Akustik Set funktioniert das dann sogar besser und das würde dir jeder Klavierlehrer, um zu der Tastenthematik zurück zu kehren, ebenso bestätigen. Wenn man auf einem echten Klavier spielt und das Teil nicht der total dysfunktionale Dreckskasten ist, wird man immer einen besseren Zugang finden als auf einem Epiano. Mir ist jedenfalls noch nie ein Pianist begegnet, der nicht davon überzeugt ist, dass ein Flügel dem teuersten Epiano immer überlegen ist und so ist es bei Drums nunmal auch und wird wohl, selbst wenn die Hersteller mal etwas mehr Herzblut in die Produkte stecken würden, auch immer so bleiben.
    An einem schönen Flügel spielen ist eben auch eine Explosion des Klangs und Ausdrucks. Da hält kein Epiano mit.
    Übrigens würden nämlich dann auch in Konzerthäusern keine sauteuren Flügel mit entsprechenden Wartungskosten mehr stehen, wenn epianos eine ernstzunemende Alternative wären.
    Wie gesagt, es kommt auch auf den musikalische Kontext und Ausdrucksstärker der Musik und des Musizierenden an, ab wann dieser Unterschied relevant wird.
    Und das das Publikum vieles nicht hört, ist ja nicht relevant. Die wprden sich auch nicht beschweren, wenn man mit nem Aldi Schlagzeug auf der Bühne spielt. Sofern es schick aussieht, finden die alles gut. Ist ja bei manchem Popsternchen nicht anders. Sieht der/die nur gut genug aus, fällt denen gar nicht mehr auf, dass der/die vielleicht gar nicht singen kann :wacko:

    2 Mal editiert, zuletzt von drumdidi ()

  • Ich werde mal versuchen, die Grundsatzdiskussionen A vs. E hier zu bündeln, ich finde es schade, wenn man in so vielen E-Drum-Threads auf dieses Thema - so spannend es auch ist - zurückkommt. :)

    Gruß mc.mod

  • Und dabei hatte ich heute schon den Gedanken so einen Fred zu starten - falls noch nicht vorhanden.
    Aber da ist er schon...


    Ich denke auch dass die Kritik in keinster Weise unangemessen ist. Siehe weiter oben.


    ... Aber sind hier alle Drummer, die sich abwertend zum Thema E-Drum melden, Studiodrummer?


    Ich sehe mich selbst als ambitionierten Anfänger in Sachen Schlagzeug. Dennoch werde ich mir sobald die Rahmenbedingungen stimmen, ein A-Set zulegen. Trotz aller Bequemlichkeiten
    und auch Möglichkeiten, z.B. mal schnell ein "anderes Set" per Knopfdruck zu haben, oder harmonisches Hundegebell auf den Toms 8| etc pp.
    Dann werde ich halt Trommel stimmen, Becken bügeln, mich mit Mikrofonie rumnerven und Bierdeckel aus der Bassdrum holen müssen.
    Eigentlich Dinge die kein Mensch brauch.
    Allein die Artikulationsmöglichkeiten auf der HH, geschweige denn der kleinen Trommel machen das wieder wett. Und an die BD-FuMa kommt sowieso ein Besen :D
    Dennoch bin ich der Meinung dass E-Drums ihre Berechtigung haben. Und ne Machinedrum oder Airbase99 als Klangerzeuger haben am E-Set auch ihen Reiz - für "richtige" Elektrodrummer.


    Auf Linux Systemen bekommt man VSTi's (win dll's) auch zum Laufen. Gibt einige Threads dazu. Hab mich damit aber noch nicht weiter auseinandergesetzt.
    Alternativ gugel mal nach "linux musician edrummer". Gabs mal was als Beta, hab aber keine Ahnung wie da der Stand der Dinge ist...
    Übrigens:
    Falls dein Gitarrist ne E-Klampfe spielt, dann frag ihn doch mal warum er sich keinen richtigen Katzendarm gekauft hat ;)


    PS: Das mit dem Hundegebell war nur Spass. Der Rest aber nicht. 8)


    Grüsse
    Dani

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Ich war letztens auf einer Hochzeit eingeladen, da spielte eine Kapelle mit einem Yamaha E-Drum. Die waren Ruckzuck mit dem Soundcheck fertig und haben in einer sehr angenehmen Lautstärke gespielt (später wurde natürlich etwas mehr aufgedreht ;) Da hat sich keine beschwert, das der ja kein richtiges Drumset spielt (die waren übrigens garnicht schlecht).


    welches Handwerkszeug angebracht ist, entscheidet die zu leistende Arbeit


    .

  • Ich bezeichne mich auch als Anfänger. Habe aber auch bereits in beiden Welten gespielt (TD-4 und dann TD-9 mit Mesh und verschiedene A-Sets).


    Für mich war E-Drum einfach nichts wegen des "falschen" Feelings. Mir fehlt beim spielen etwas.
    Ich sage nicht das Edrums nicht ihre daseinsberechtigung haben aber für mich haben sie einen entscheidenden Nachteil: Sie fühlen und hören sich nicht "richtig" an.


    Aber das muss jeder für sich selbst abwägen.

  • Hi,


    ist doch ganz einfach: In dem Moment, in dem mir Hersteller ein in Spielgefühl, Ausdrucksmöglichkeiten und Klang hervorragendes und annäherend vergleichbares Instrument zur Verfügung stellen, das bühnen- und roadtauglich wie auch erschwinglich ist, fange ich an, mich mit dem E-Segment ernsthaft zu beschäftigen. Ich hatte bei DrumTec mal das Vergnügen auf einem TD-20 mit den nobeln DrumTec Hauspads zu spielen. Joah ... war ganz ok.


    "Ganz ok" für so einen Preis? Ich klinge auf meinem A-Drumset für weniger Geld deutlich besser. Ich kann die aktuellen Großserienprodukte wirklich nicht ernst nehmen. KEIN Keyboarder dieser Welt würde in 2013 auf einem Keyboard dieses Entwicklungsstandes auch nur den Power-Knopf drücken. Roland würde es ja nicht wagen, heutzutage den guten alten D-50 als E-Piano anzupreisen. Den Drummern darf man ungestraft jedes Jahr die selbe Sülze aufkochen. Mein Alesis DM5-Modul war, wenn ich jetzt nicht ganz falsch liege, 5 Jahre auf dem Markt! F-ü-n-f Jahre als "aktuelles" Produkt im Handel. Mach das mal mit Keyboardern oder Computerkäufern.


    Und mal zum Live-Sound: Klar, ich hab auch schon in Clubs gespielt, in denen mein Set übel klang. Ich hab auch Konzerte gehört, in denen die Sets übel klangen, gar keine Frage.
    Aber ich hab schon x-mal das Gegenteil erlebt. Und nu?


    Letztlich geht es hier um eine höchst persönliche Entscheidung. Und meine heißt: Ich will jede klangliche Nuance eines Ridebecken haben. Ich will jede Finesse meiner Snare herausholen können. Und dazu in meinen Stickbag greifen und mich nicht durch Softwaremenüs hangeln. Ich liebe es, einen Kessel mit den Sticks zum Schwingen zu bringen. Ich liebe es, meine Becken mit meinen Ohren direkt an der Klangquelle hören zu können. Und nicht aus dem Lautsprecher. Es inspiriert mich, mit einem echten Instrument in Kontakt zu sein. But that's just me.


    Grüße
    Hajo K

  • Sie fühlen und hören sich nicht "richtig"


    Natürlich fühlen sie sich "richtig" an, richtig nach E-Drum.
    Ist das schlecht? Ich denke nein, denn das ist es was ich will.
    Klar Artikulierung ist auf dem E-Drum gröber aber Goast Notes gehen locker und mehr brauchen die wenigsten.
    Dafür kann man die Sounds spielen die aus der Modernen Musik kaum noch weg zu denken sind (oder hört Ihr kein Radio??)


    Wie oben schon erwähnt fordert der Zweck die Mittel, und der ungeheuren Dynamik des A-Drums steht die ungeheure Flexibilität des E-Drums gegenüber.
    Ich bin da lieber flexibel ;)
    Übrigens einen gewissen Anteil an E-Drum findet man fast bei jedem Profi (z.B. SPD-S / SX oder DTX-M12)
    Und neben dem Mikro zur Abnahme arbeitet nicht selten auch ein Trigger in so mancher A-Drum.


    Um das auch noch zu erwähnen:
    Den größten Nachholbedarf der E-Drums sehe ich immer noch bei den Becken und vor allem bei der HiHat.


    Zu guter -letzt:
    Wenn ich ein A-Drum ab nehme und mittels FOH durch Kompressor, Effekte und EQ in die gewünschte Soundform bringe, ist das nicht auch irgend wie E-Drum??


    So weit meine 2ct

  • Rolidrummi:

    Zitat


    Natürlich fühlen sie sich "richtig" an, richtig nach E-Drum.


    Du weißt schon worauf ich hinaus wollte. Einen Ton z.B. durch eine Trommel zu erzeugen, ist eben etwas anderes als einen Ton digital zu erzeugen.
    Der Threadersteller hat A und E-drum direkt gegenüber gestellt. Und es ist eben nicht dasselbe, wie du richtig anmerkst.


    Deswegen schrieb ich auch:

    Zitat

    Aber das muss jeder für sich selbst abwägen.

    und in subjektiver form.
    Ich will das schwingen von Fellen. Diesen nicht perfekten Ton einer nicht optimal gestimmten Snare. :D
    Das fühlt sich für mich "richtig" an.
    Der nächste will evtl. die Freiheit auf einem Tom aus 400 Sounds zu wählen. Und er will E-Drum Sound.
    Für jeden Einsatzbereich was am besten passt.

  • Pro Edrum: Schneller Soundcheck, schneller Aufbau. Das war´s... Aber wie auch schon oben beschrieben wurde, gibts sicher Einsatzgebiete, wo so ein Edrum absolut seinen Zweck erfüllt. Ich bin kein militanter Edrumgegner, hatte selber eines, aber für mich geht nix über ein A Set.


    Auch, wie schon oben angemerkt, find ich, dass man im A Bereich für eine identische Summe Geld einfach Besseres bekommt. Das Top of the line Rolandset liegt bei ca. 6k€...


    Ich selbst besitze ein Pearl Session Drumset. Auch das "kleine Masters" genannt... von mir zumindest... Klanglich kein bisschen übler...Würde in dem Umfang (8 Kessel) damals wohl ca., als neu noch erhältlich, 3.000,- gekostet haben. Bin mir net sicher, ob da net noch HW dabei war, wenn nicht... Fuma, Hocker, HH, Snarestand, 3-4 Beckenstative, 2-3 Arme... ca. 1300,-... wenn ich "nur vom Feinsten" kaufe... Dann hab ich noch 1700,- für Becken...


    Dan hab ich für 6.000,- ne Mordsburg beisammen... 2-3 Kessel weg... evtl. 1-2 Beckenarme/ständer weg, günstige türkische becken, aus dem highendbereich und evtl. gar weniger... kommt man wohl mit 3.000,- hin... und ist top aufgestellt und klingt halt "echt"...


    Daher: Geht nix über A, dennoch nix gegen Edrums... aber denen fehlt halt die Seele, find ich ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • E-Drums sind total geil als Ergänzung zum A-Set. Als Ersatz taugen sie für meine Ohren noch nicht. Hauptgrund ist die Dynamik: E-Drum = 128 Stufen, A-Drum = unendlich viele Stufen. Ich habe noch überhaupt keine elektronische Lösung gehört, die einem auch nur mittelmäßigen Akustikset das Wasser hätte reichen können. Vom Feel wollen wir mal gar nicht anfangen.


    Der Vergleich mit Pianos hinkt, denn da klingen die Modelle mit Stecker inzwischen ganz ausgezeichnet - zumindest für den Zuhörer. Mit einer guten Tastatur ist das Feeling auch sehr nah dran. Trotzdem bin ich mir sicher, dass viele Pianisten lieber einen Flügel auf die Bühne stellen würden - aber den kriegt man so schlecht in tragbaren Cases verstaut... ;)

  • "Ganz ok" für so einen Preis? Ich klinge auf meinem A-Drumset für weniger Geld deutlich besser. Ich kann die aktuellen Großserienprodukte wirklich nicht ernst nehmen. KEIN Keyboarder dieser Welt würde in 2013 auf einem Keyboard dieses Entwicklungsstandes auch nur den Power-Knopf drücken. Roland würde es ja nicht wagen, heutzutage den guten alten D-50 als E-Piano anzupreisen. Den Drummern darf man ungestraft jedes Jahr die selbe Sülze aufkochen. Mein Alesis DM5-Modul war, wenn ich jetzt nicht ganz falsch liege, 5 Jahre auf dem Markt! F-ü-n-f Jahre als "aktuelles" Produkt im Handel. Mach das mal mit Keyboardern oder Computerkäufern.


    So sieht das aus! Diesen gegebenen Umstand muss man leider schon seit vielen, vielen Jahren hier in aller Schärfe und Deutlichkeit immer wieder thematisieren. Ich warte sehnsüchtig auf den Tag, wo mir die Möglichkeit gegeben wird einen verantwortlichen ROLAND/Yamaha Mitarbeiter für etwa 2000.00 € ein Pentium II Computersystem verkaufen zu dürfen. (Je nach Gehäuse Zustand heutiger Marktwert zwischen null bis etwa 20-30 Euro) Das grenzt an Betrug! Und genau das passiert hier in diesem speziellen technischen Segment bis heute regelmäßig!


    Übrigens einen gewissen Anteil an E-Drum findet man fast bei jedem Profi (z.B. SPD-S / SX oder DTX-M12)
    Und neben dem Mikro zur Abnahme arbeitet nicht selten auch ein Trigger in so mancher A-Drum.


    Das ist eben der springende Punkt dabei. Profis nutzen heutige E-Drum Techniken - wenn überhaupt - auf den großen Bühnen nur als Ergänzungen für ein A-Setup. Das ist ein deutlicher Indikator dafür wie es um die Leistungswerte von derzeitigen E-Drum Systemen bestellt ist. Das Schlagzeug ist ein sehr komplexes Instrument. Daher sollte man zwingend auf die modernsten und leistungsfähigsten Techniken zurückgreifen welche zur Zeit zu Verfügung stehen um hierbei seriöse Ergebnisse erzielen zu können. Ein virtuelles (leises) Drum-System welches wirklich erwachsen geworden ist, wird IMHO den kompletten Drummarkt gehörig durcheinander wirbeln! Da bin ich mir ganz sicher.


    Die Voraussetzungen dafür sollten aber ganz klar zu definieren sein: Ein leises künstliches Drumset muss sich so anfühlen, aussehen und natürlich auch verstärkt so klingen können wie ein gutes akustisches Vorbild. PUNKT. Alles andere ist IMHO als Kinderspielzeug zu betrachten und nicht ernst zu nehmen! (Jedenfalls nicht im professionellen Segment) Ich bemühe hier mit Absicht den Begriff "künstliches (virtuelles) leises Drumset" weil ich persönlich der Meinung bin, dass etwa tausende verschiedene (auch unnatürliche) Sounds von herkömmlichen E-Drum Modulen eher als gern genommene Beigabe zu betrachten sind. Nicht mehr und nicht weniger. Hierbei gibt es weit wichtigere Dinge welche primär anzustreben sind.


    Natürlich sind die Anforderungen dafür sehr hoch und wahrscheinlich auch nicht für einen "Apfel und Ei" zu haben. Es ist aber Aufgabe der Industrie hierfür geeignete Techniken zu entwickeln um den anspruchsvollen Anwender diese leistungsfähigen Attribute genauso sicher und schnell auf Knopfdruck zur Verfügung zu stellen wie das bei bisherigen Modulsystemen der Fall ist. Aber für diese Aufgaben sind bisherige Module halt völlig überfordert und gehören aus Sichtweise des ambitionierten Anwenders - genauso wie ein uraltes Pentium II Computersystem - einfach nur in das Museum und nirgendwo anders hin!


    Können diese Anforderungen an künstliche Drumsets endlich einmal umgesetzt werden, dann kann so ein System brutal deutlich alle seine Vorzüge gegenüber einem herkömmlichen A-Set ausspielen. Um hier einmal aufzuzeigen in welche Dimensionen man hierbei vorstoßen kann, möchte ich mal beispielhaft nur einen einzigen Aspekt erörtern wollen was moderne virtuelle VSTi Techniken bedeuten können:



    Ich bemühe einmal ganz größenwahnsinnig folgendes Szenarium: Man hat einen Job auf einem großen Festival mit entsprechender Bühne und vielleicht 15.000 Fans vor der Nase. Nun denn: Umfangreiche P.A. Technik ist dabei wohl garantiert. So, ich dann mit meinem virtuellen Drumset benötige schon einmal keine Mikrofonierungen mehr. Kein einziges Mikrofon! Schön, jetzt wird hier Jeder sagen, dass ein bisheriges E-Drum System das auch kann. ABER: Mit meinem modernen virtuellen System bin ich dann in der Lage dem FOH/Stage Mischer ganz gezielt - wie Er es gerne haben möchte - einzelne Signale zu senden. Und zwar auch mit allen "Bleeding" Aspekten die man sich nur vorstellen möchte. Ich kann für jede einzelne Trommel exakt regulieren wie hoch der "Bleeding" Anteil (Mikrofon Übersprechverhalten) der jeweiligen anderen Instrumente zu hören ist. Und das pro Kanal für jede Trommel und Becken individuell mit unterschiedlichen Pegeln. Ich kann sogar die ganzen Bleeding Signale völlig isoliert und gebündelt als separate Stereospur zum Mischer senden. Ich kann hochwertige Raumanteile völlig unabhängig als separate Stereospur senden. Und so weiter und sofort. Das kann weder ein bisheriges E-Drum Modul und schon gar nicht ein herkömmliches A-Setup mit entsprechender Mikrofonierung bei einer Liveanwendung auf der Bühne bewerkstelligen. Auch nicht für 50.000 oder gar 500.000 € Budget. Physikalisch unmöglich! (Von den Übersprechsignalen der Gitarren, Bässen, Brasssection usw. möchte ich erst gar nicht sprechen wollen. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Jeder kennt ja diese großen Plexiglas Schallschutzwände auf der Bühne aufgebaut vor einem A-Drumset. Das ist IMHO nicht wirklich schön)


    Das wären dann wohl Voraussetzungen wo wahrscheinlich selbst die abgebrühtesten und erfahrensten Profi FOH-Mischer welche auch internationale Topacts abmischen Pippi in den Augen bekommen werden. Das sind die Dimensionen wenn künstliche (virtuelle) Drumsets endlich erwachsen werden können und man nicht ausschließlich auf bisherige Hobby - gemütliches Wohnzimmer - Techniken zurückgreifen muss.


    Die Frage muss dann wohl lauten: Wann wacht die einschlägige Industrie endlich aus Ihrem jahrelangen Dornröschen Schlaf auf und unterlässt die bisherige Marketing Strategie dem Kunden völlig veraltete Techniken als das Nonplusultra verkaufen zu wollen.


    In diesem Sinne


    Gruß


    Trommeltotti



  • @trommeltotti :


    Mich düngt du spekulierst darauf, dass Roland dich mit einem TD30 Komplettset mundtod machen soll!


    Hm, dass habe ich jetzt nicht ganz verstanden. Was meinst Du damit?


    Gruß


    Trommeltotti

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