Subkick IN der Bassdrum möglich?

  • Hallo zusammen!


    Mir spukt schon seit einiger Zeit ein Gedanke durch den Kopf, bei dem ich aber nicht weiß, ob das physikalisch möglich ist:


    es gibt ja die Möglichkeit, durch Phasendrehung ein normales Lautsprecher-Chassis zum Subkick-Mikrofon zu machen.


    Jetzt dachte ich, ich könnte das mal im Club-Set mit der 20×8er BD ausprobieren - und zwar INNEN.


    Ich habe da bislang ein normales BD-Mikrofon drin, das aber durch die geringe Tiefe der Bass sehr nah am Schlagfell positioniert ist.


    Was meinen die Experten dazu? Kann das funktionieren?


    Viele Grüße


    Jens

    Galerie


    Amateure üben solange, bis sie es richtig machen. Profis trainieren solange, bis sie es nicht mehr falsch machen können.

  • Ja, das wird funktionieren, die Frage ist, was es tun soll. So ein Teil addiert ja keine Frequenzen, es erzeugt durch seine Trägheit und Größe einen bestimmten Sound.


    Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber meine Vermutung ist, dass der Sound - bei montiertem Reso - extrem schwammig wird. Attack wird auch keiner vorhanden sein. Ich stelle mir das interessant vor, es wird allerdings sicherlich keine Alternative zum "Standardsound" sein.


    lg
    max

  • du brauchst nicht zwingend dein subkicklautsprecher in der phase drehen. wenn er information ausspuckt, macht er n schub und wenn er infos reinbekommt n hub als 1. bewegung. da isses völlig egal.


    durch seine trägheit und durch seine masse hat dein lautsprecher natürlich auch nen ganz anderen frequenzgang, als wenn man ihn als lautsprecher mit verstärkung einmisst.


    als subkick funktioniert das ding überall an und in der bd, aber da kommen dann die eigenschaften des chassis- und membranmaterial dazu, dann hast du im prinzip ne gleiche diskussion wie in den "welches mic für die bd" freds.


    der idealfall eines solchen "in der bd" subkicks wäre meines erachtens der, dass du den komplett luftdicht als resofellersatz anbringst, denn dann geht der komplette schalldruck, die bewegte luft, auf die membran über und du hast den größtmöglichen hub von deinem fuß aus.


    falls du ne lösung für dich findest, wäre ich auf n soundbeispiel gespannt.


    grüße

    *es muss clippen!
    *wer einschlafe mit popo die kratz, der aufwache mit finger die stink...!


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    Acoustic Covers with Flair: Ruppert Spielt

  • Wie Dewwel - mit Phasendrehung hat das nichts zu tun. Du benutzt nur einen Lautsprecher in "umgekehrter" Weise. Dh, die Bewegung der Membran wird durch den Schall erzeugt, diese bewegt die Spule im Magneten, induziert einen Strom, und so entsteht das Signal, das in den Amp geht.


    Warum probierst Du es nicht einfach aus? Nimm einen beliebigen Tieftöner, ein Gehäuse ist nicht notwendig, da Schlag- und Resonanzfell etwa in Phase sind, und hängst ihn mal rein..

  • ich nehme an dass in der bassdrum einfach mehr Bewegung (und Reflexionen) stattfindet und je nach Lautsprecher wird mehr oder weniger (ungewünschtes?) Signal übertragen... aussen hält sich das eher in grenzen... und das nutzsignal ist auch anders..

  • Hallo,


    wenn es darum geht, das Gerät zusätzlich anzubringen, viel Spaß!
    Wenn es als Alternative dienen soll, würde ich das mal nach dem Schnaps schnell wieder vergessen.


    Technisch ist so ein Lautsprecher einfach nur ein ganz schlechtes Großmembranmikrofon.
    Wie wir wissen, zeichnen Kleinmembrane präziser auf. So ein Subkick-Gebastel ist ja wohl auch
    unter Profis umstritten, die einen schwören auf den zusätzlichen (!) Schmutz, die anderen halten
    das für sinnlos, weil sie sowieso schon hochwertige Mikrofone einsetzen, deren Klang man auch mit
    der Peripherie unsauber mumpfig aussteuern kann.


    Phasendrehung wurde schon besprochen. Auch mein Kopfhörer eben mal in den Mikrofoneingang
    gestöpselt kann als (schlechtes) Mikrofon missbraucht werden.


    Grüße
    Jürgen
    Anti-Subkick-Liga Südhessen e. V.

  • Hallo zusammen,


    Danke Euch schon mal für die Antworten!


    Ok, ich geb's zu: das mit der Phasendrehung hatte sich so in meinem Laien-Physik-Hirn eingelagert, das war falsch formuliert... - aber Danke für die Aufklärung/Klarstellung.


    So, wie das Kollege rockinski formuliert hat, war mein Gedanke entstanden:

    Vielleicht ist der Sound, der da rauskommt, aber auch genau das, was in Ergänzung zum akustischen Klang der BD in kleineren Venus funktionieren könnte.


    Also: Attack und Ton von der akustischen BD + Bass vom Subkick = Super BD in der Kneipe!?


    Der Bass-Anteil ist bislang noch ausbaufähig... (was ja aber auch irgendwie verständlich ist, 20x8 ist halt kein Kanonenrohr)


    "Problem" bei der ganzen Sache ist, dass die BD auf jeden Fall auch weiterhin akustisch funktionieren muss/soll, ich will nicht vor jedem Gig austauschen müssen - gerade bei dem Set kommt es mir auf möglichste Einfachheit an.


    Daher fällt der Vorschlag der Ersetzung des Resofells und luftdichtem Abschluß leider weg...


    Ist es egal, wo die Membran des Chassis positioniert ist (beim Subkick sieht man die ja auch Off-Center, daher denke ich mal, ja, es ist egal)?


    Kann so eine Kombi funktionieren?



    Rot = Mikro
    Blau = Lautsprecherchassis


    Viele Grüße


    Jens


    P.S.: Jürgen, ich entscheide dann danach, ob ich der ASL beitrete...

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  • ohne den basteldrang einzudämmen- ich glaub mit guter Ausrichtung eines guten bassdrummikros bekommt man auch einen annehmbaren sound führen... ich persönlich hatte ja auch mal so eine bassdrum, aus Faulheit halt eine Klemmkonstruktion am spannreifen beim resoloch...so wie ich deine Bilder kenne würde ich mal versuchen das eingebaute Mikro zum kesselrand zu drehen, da hochfrequentes in dem kurzen teil eh präsent sein dürfte...

  • am fell center hat man meines erachten, je nachdem wie locker das fell gespannt ist die geringste luftbewegung, weil dort dann absorbiert wird... da muss das fell schon ne gewisse grundspannung haben, damit es zum schwingen angeregt wird und luft überträgt.


    ich finde die idealen positionen von mikros an geschlossenen fellen meistens iwo zw. center und rand, da wo dein blauer punkt sich befindet.


    die reflexionen in der bassdrum machen sich im lowend nicht wirklich bemerkbar, dafür ist die welle zu groß. die refelxionen, die dort hörbar vorkommen liegen im kickbereich also iwo zw. 2 u. 8.


    bin gespannt

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  • das low end fliegt wie gewünscht einfach aus der bd raus, auch bei reso ohne loch, einen 40hz sinus itneressiert ein millimeter dickes fell eher nicht so stark. subkick von innen wird auch funktionieren, wobei sich der sinn dieses geräts für mich persönlich noch nie so recht offenbart hat... einfach mal ausprobieren.

    sieg natur.

  • Wer noch keinen Speißkübel mit nem Subkick abgenommen hat, kann nicht verstehen worum es dabei geht. ^^

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • ...
    Technisch ist so ein Lautsprecher einfach nur ein ganz schlechtes Großmembranmikrofon.
    Wie wir wissen, zeichnen Kleinmembrane präziser auf.
    ...


    Ja neh. Das SubKick ist eher nicht als Mikrofon sondern als Resonator/Tongenerator zu verstehen und hat so ein anders Ziel als ein Mikrofon.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
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    Wolfgang Neuss

  • Das ist mir alles viel zu viel Theorie... warum nicht einfach in der Praxis ausprobieren?? So wie es scheint, muß man für dieses Projekt nicht Masssssen Geld reinspucken... hinterher ist man immer schlauer. :thumbup:

  • Mal davon ab, das es einen gewaltigen Soundunterschied macht, was für ein Lautsprecher verwendet wird (der amtliche LS ist der weisse Tieftöner bekannt aus der Yamaha NS10, aber der kostet dummerweise um die 270,- Euro), haben die größten Kritiker eines Subkick selbigen höchstwahrscheinlich überhaupt noch niemals ausprobiert, wissen aber trotzdem, das es ja wohl nix sein kann. (Was der Bauer nicht kennt...)


    Erfunden hat das Ganze übrigens laut Überlieferung ein Tonkutscher der Beatles bereits in den 60ern. Der Hauptsound mit Attack und Höhen kommt wie üblich vom Mic, der Subkick addiert dazu einen Sinuston, der der Resonanzfrequenz des verwendeten Lautsprechers abhängt. Ein SK wird genauso innerhalb der BD funktionieren wie davor, und die Phase des davon erzeugten Sinus hat in der Realität gehörigen Einfluss auf den Sound. Zum testen der Phase nimmt man das vorhandene BD Mix auf einer Einzelspur in einer DAW auf und den Subkick auf einer zweiten Spur. So lässt sich die Phase sogar optisch kontrollieren, sie sollte gleich der des Mix sein. Die zeitliche Verschiebung ergibt sich aus dem Abstand Schlagfell - Subkick. Idealerweise haben Mic und SK einen ähnlichen Abstand zum Schlagfell.


    Da der Ausgangspegel eines 8 Ohm LS sehr wahrscheinlich zu hoch sein wird, und jeder Mischpultkanal damit gnadenlos übersteuert wird, lötet man sich einen einfachen Spannungsteiler aus 4 Metallfilm-Widerständen, um aus dem Ausgangssignal des LS ein pegelmässig passendes symmetrisches Signal zu erzeugen, welches an jedem Mic-XLR input angeschlossen werden kann, und etwa 600 Ohm Ausgangsimpedanz ähnlich einem dynamischen Mic anbietet.


    Ohne Subkick geh ich persönlich nicht mehr auf die Bühne, und auch beim Recording stehen die Dinger bei mir grundsätzlich vor jeder BD. Unbedingt zu empfehlen:)



    Gruß Moschus

  • Sehr schöner Beitrag moschus.


    Ich bearbeite den SubKick Tack meist mit einem Low Pass Filter und das Kick Mic mit einem High Pass Filter. So bekomme ich einen Sauberen Sound und Das Lowend ist etwas Aufgeräumter als wenn sich beide Signale im Selben Frequenzbereich tummeln.

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    Wolfgang Neuss

  • Ohne Subkick geh ich persönlich nicht mehr auf die Bühne


    solche Leute sind mir am liebsten.


    Mit dieser Einstellung kannst du dann wirklich wie du schon sagst nicht mehr auf die Bühne gehen in 80% der üblichen Veranstaltungssituationen.

    sieg natur.

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