Günstige InEar-Monitoring Kopfhörer

  • Hallo zusammen,


    ja ich weiß, das Thema wurde schon öfters hier behandelt, aber ich komme immernoch auf keinen grünen Zweig dabei.


    Zum Hintergrund: meine Band hat beschlossen,ab sofort mit InEar-Monitoring anzufangen, damit sich die Live Qualität verbessert. V.a. wenn man als Drummer mal rauskommt und statt der Melodie nur noch Rauschen und Geshredder ausm Monitor raushört, ist das ziemlich bescheiden...


    Bisher hab ich im Proberaum -wenn ich mal Musikstücke aus der Dose begleiten will- einfach meine AKG K324P (normale InEar) in Kombination mit einem "Baustellenohrschützer" verwendet. Die Dämpfung ist ausreichend und der Sound echt in Ordnung, aaaber: die Dinger flutschen mir durch Bewegung nach ner halben Stunde ausm Ohr (Schweiß und schlechte Belüftung unter den Ohrschützern tragen natürlich dazu bei). Live hatte ich sonst immer die Alpine MusicSafe Pro drin, die vom Dämpfungsverhalten her auf jeden Fall super tauglich waren, aber auch hier das Problem: die Dinger flutschen nach ner halben Stunde ausm Ohr (Live, Bewegung, Headbanging, Schweiß, etc.)...


    Deswegen meine Anforderungen an die neuen InEar Dinger: guter Halt, gute Dämpfung (halt so, dass ich mir hinter der Schießbude nicht die Ohren ruiniere), Sound nicht wirklich so wichtig (ich will erkennen, was die Band spielt, nicht, wie es sich anhört, oder wie nuanciert der Sound ist), maximal 300€ komplett, lieber eher weniger.


    Jetzt habe ich mich hier im Forum und im Internet etwas schlau gemacht und bin auf folgende Möglichkeiten gekommen:


    1. Otoplastiken in Kombination mit Ohrhörern
    Wie gut Dämpfen Oto's ab? Kommen die auf 15-25 dB isolierung? Wird der Sound (von Aussen) arg verzerrt?
    Hat jemand Erfahrungen mit den Beyerdynamic DTX 71 iE? Ist sowas für Monitoring ausreichend oder müssen es unbedingt die Hear Safe HS154 o.Ä. sein?


    2. Comply Foam's
    Wie gut Dämpfen Comply Foam's ab? Halten die genau so gut wie Oto's? Wie hoch ist der Reinigungsaufwand, bzw. wie oft muss man die ersetzen?


    Generell die Frage: Müssen es teuere InEar's sein? ComplyFoam's und Oto's kann ich mir ja theoretisch für jeden beliebigen Kopfhörer anpassen lassen. Wenn ich mir da die Preise für manche gängigen InEar Systeme angucke, wird mir ganz anders....
    Hat einer mal das DIY-Tutorial mit den KOSS The Plug, Otoplastiken und Heißklebepistole gemacht?


    Vielen Dank für's Durchlesen :)

  • Hi,
    zu den Comply Foam kann ich was sagen.


    Sie dichten hervorragend ab, besser als z.B. ein Beyerdynamic DT 770 M Kopfhörer wie ich finde.
    Vorrausgesetzt du hast die passende Größe (es gibt 3, lieber eine Nr. größer nehmen) und sie sitzen tief und fest im Ohr.
    Hierbei ist eigentlich überflüssig zu erwähnen vorher die Ohren mit Wattestäbchen zu reinigen.
    In einem trockenen Ohr heben die Dinger einfach besser, aber dann richtig.
    Solange du keinen Zug aufs Kabel bekommst ist auch Headbanging möglich.


    Haltbarkeit ist ein leidiges Thema bei den Teilen.
    Bei mir sind die Dinger nach +/- 1 Monat hinüber bei fast täglicher Nutzung.


    Außerdem verweise ich auf diesen Link Brauche in-ears der sich mit der Reinigung und eingeschränkt auch mit Otoplastiken befasst.
    Im Preissegment über 100,- € für In Ears (nur die Hörer) bist du imho qualitativ nicht schlecht beraten.


    Grüße

  • Hi,

    Wie gut Dämpfen Comply Foam's ab? Halten die genau so gut wie Oto's? Wie hoch ist der Reinigungsaufwand, bzw. wie oft muss man die ersetzen?

    ich liebe die Dinger! Sie dichten hervorragend ab, sind aber bei Weitem nicht so haltbar wie Otoplastiken, da diese aus Silikon gefertigt sind. Comply Foams (wie der zweite Namensbestandteil verrät) sind aus einem (eher empfindlichen) Schaumstoff.


    Meine Erfahrung: Wenn man sie von Zeit zu Zeit mal über Nacht ins Spülibad legt, klar nachspült und möglichst *nicht* *rubbelt*, halten sie (bei mir, Nutzung ca. jeden dritten Tag) einige Monate!



    Viele Grüße
    Hajo K


    P.S.: Für mich persönlich gibt es nur zwei Lösungen: Gute In-Ear-Kopfhörer mit Comply Foam oder die professionelle (und für mich unerschwingliche) Lösung von angepassten In-Ears mit *integrierter Otoplastik*. Ich hab ein teures Experiment mit (Ultimate Ears) Kopfhörer plus Otoplatik-Adapter hinter mir - vollkommener Käse: Fummeliges Einsetzen und Herausnehmen (Otoplastik blieb auch schon mal im Öhrchen etc.), mittelprächtige Dämpfung, verringerte Soundqualität und so weiter und so fort. Aber: Das galt für meinen UE triple.fi 10. Es mag bei anderern Hörern anders sein - aber ich bin skeptisch.

  • Danke für die Antworten :)

    Zitat

    In einem trockenen Ohr heben die Dinger einfach besser, aber dann richtig.
    Solange du keinen Zug aufs Kabel bekommst ist auch Headbanging möglich.

    Und genau da liegt der Knackpunkt: Wenn ich dann mal zu schwitzen anfange (so 2-3h Spielen), fliegen die Dinger wieder raus? Halten Oto's bei Schweiß besser? Zug kann man ja gut vermeiden durch nen Clip o.Ä.


    Der Post auf den du verweist, hat mich allerdings auf die Shure SE215-CL gebracht, ich denke ich könnte die Dinger mal ausprobieren und wenn se nicht isolierend/haltend genug sind, kann ich noch ComplyFoam's oder evtl Oto's dazu holen. Bei Oto's könnte ich auch noch Geräuschfilter dazu packen, oder?


    Oder gibt es solche Filter auch für ComplyFoam's?


    Zitat

    ich liebe die Dinger! Sie dichten hervorragend ab, sind aber bei Weitem
    nicht so haltbar wie Otoplastiken, da diese aus Silikon gefertigt sind.

    Naja, Oto's halten ja auch nicht für die Ewigkeit, nach 5 Jahren ist der Gehörgang ja wieder verschoben, dass man sich wieder neue anfertigen muss/sollte. Und nen 3er Satz ComplyFoam's gibts ja schon für ca 20€. Wenn mir also ein Paar ComplyFoam's je ca 3 Monate halten, komm ich auf ca...133€/5 Jahre
    Hmmm, da sind Otoplastiken auf die Dauer gerechnet ja fast noch günstiger :rolleyes:...vorrausgesetzt ne Otoplastik hält auch wirklich 5 Jahre und nicht nur 2...

  • Hi,
    Zu Otoplastiken kann ich nur sagen, dass wir in unserem Betrieb (Metallindustrie) vor ca. 4 Jahren alle Produktionsmitarbeiter mit solchen als Gehörschutz ausgestattet haben. Die Dinger sind robust und halten viel aus. Da ich ab und an durch die Produktion laufe, hatte ich mir auch welche machen lassen, und nun bin ich (auch durch den anderen Thread hier) auf die Idee gekommen, mir bei der Firma einen InEar Kopfhörer machen zu lassen (meinen Ohrabdruck haben sie ja noch).
    Hab mich dann auch etwas im Netz und im Musikgeschäft darüber Schlau gemacht, die Teile schneiden gar nicht mal schlecht ab. Habe auch hier im Forum nach Erfahrungen gefragt, aber anscheinend hat die Dinger niemand im Einsatz.
    Konkret geht es um die SL2 von InEar, http://www.inear-monitoring.eu…ring/streetlive-serie.htm
    Ich werde mir diesen Kopfhörer jedenfalls bestellen, Preis ist ok für 300 € (abzüglich. 20€, da ich schon einen Abdruck habe.)
    Die Live Pro war mir aber dann doch zu teuer...
    Und nein, ich hab mit der Firma nix am Hut, also soll keine Werbung sein
    Viele Grüsse

  • Hi,

    Wenn ich dann mal zu schwitzen anfange (so 2-3h Spielen), fliegen die Dinger wieder raus? Halten Oto's bei Schweiß besser?

    keine Sorge: Die Compy Foams sitzen auch nach Stunden perfekt. Das liegt an der speziellen Schaumstoffoberfläche. Genau die Eigenschaft, die sie so "haltend" macht, sorgt dafür, dass sie nicht so haltbar sind. Da Otoplastiken maßgeschneidert sind sitzen auch die gut. Allerdings ist die Oberfläche ja sehr glatt. Ich stelle manchmal bei Kieferbewegungen fest, dass die Dämpfung kurz nachlässt. Rausrutschen tun die nicht.


    Bei Oto's könnte ich auch noch Geräuschfilter dazu packen, oder?


    Oder gibt es solche Filter auch für ComplyFoam's?

    Da geraten gerade ein paar Dinge durcheinander:

    • Otoplastiken sind plastisch dem Ohr (Oto...) angepasste Einsätze. Die finden Einsatz bei
    • Gehörschutz mit eingesetzten Filtern (wie bei Elacin) oder bei maßgeschneiderten In-Ear-Hörern (sind aber in den beiden Fällen z. B. nicht austauschbar = 2 Produktvarianten)
    • Comply Foams sind einfache Schaumstoff-Einsätze, die ausschließlich für guten Halt eines Kopfhörers sorgen sollen, aber keine Filtern aufnehmen können.


    Hope that helps,
    Hajo K


    P.S.: Kosten: Compy Foams sind letztlich teurer, aber für den gedachten Zweck eine sehr gute Lösung. Meine Elacin (mit Siliconohrstück) halten bereits länger als 5 Jahre und ich kann keine schlechtere Dämpfung wahrnehmen. Aber: Ich nutze die ausschließlich als Gehörschutz, die Comply Foams als für mich optimales Ohrstück meines Kopfhörers. Meines Erachtens kann man nur Kopfhörer mit Comply Foams mit maßgeschneiderten In-Ear-Hörern inkl. Otoplastik vergleichen und da ist die Kostenfrage sofort klar. Der Mittelweg, die Kombination Kopfhörer + Otoplastik, war in meinem Fall bereits recht teuer und absolut unbefriedigend.

  • Danke, das hilft in der Tat :).


    Meine Idee wäre eigentlich gewesen, dass ich mir Oto's anfertigen lasse, die ich mit Filtern und KH verweden kann.
    Die HearSafe Dinger sind dafür ja sicherlich gut geeignet, aber halt auch echt teuer. Da komm ich mit halbwegs gscheiten Hörern+Otoplastik+Filter auf 400€...
    Die Shure SE215 dagegen sind günstig (100€) und sollen ja auch out-of-the-box super halten und dämpfen und wenn nicht, kann ich immer noch ComplyFoam's dazu holen. Oder mir beim Hörgeräteakustiker Oto's dafür anfertigen, dann kann ich die aber nicht in Kombination mit Filtern verwenden oder :|?


    Warum ist Kopfhörer + Otoplastik unbefriedigend? Vom Sound oder vom Halt oder...?

  • Die HearSafe Dinger sind dafür ja sicherlich gut geeignet, aber halt auch echt teuer. Da komm ich mit halbwegs gscheiten Hörern+Otoplastik+Filter auf 400€...

    Da würd ich lieber nochma 200 drauflegen und mir das UE 5 Pro holen. Das ist n professionelles In Ear System. Ist teuer aber sehr gut, mit austauschbaren Kabeln 3 Jahre Thomann Garantie. Dann is erstma ruhe. Ich hab mir sogar die 7 Pro machen lassen. Is schon n Knüller. Was Besseres bekommste so ohne weiteres nicht. Und bevor ich für 400 Euro son Experiment starte würd ich mir das ernsthaft überlegen. Mein Problem damals war, dass mir keiner sagen konnte wie gut das Zeug für den Preis eig ist. Und ich sag Dir jetzt: Ist Geil!

  • Zitat

    Da würd ich lieber nochma 200 drauflegen und mir das UE 5 Pro holen. Das ist n professionelles In Ear System. Ist teuer aber sehr gut, mit austauschbaren Kabeln 3 Jahre Thomann Garantie. Dann is erstma ruhe. Ich hab mir sogar die 7 Pro machen lassen. Is schon n Knüller. Was Besseres bekommste so ohne weiteres nicht. Und bevor ich für 400 Euro son Experiment starte würd ich mir das ernsthaft überlegen. Mein Problem damals war, dass mir keiner sagen konnte wie gut das Zeug für den Preis eig ist. Und ich sag Dir jetzt: Ist Geil!

    Aber 400€ für die Hearsafe Dinger sind schon über meinem Limit und dann soll ich 600€ für die UE 5 Pro hinblättern? Das mach ich dann mal, wenn ich nicht mehr studiere und wirklich Geld verdiene ;). Dann klappt's auch mit dem Profi-Equipment

  • Vielleicht gefallen Dir ja auch die UE 4 Pro? Kosten zwar immer noch 500 Hühner, aber sind schon etwas günstiger als die UE 5er.
    Für meinen Geschmack nehmen sich die 4er und die 5er nicht so viel. Die 5er haben etwas mehr Bass aber auch stärker betonte Höhen (mir waren sie zu prägnant). Die 7er haben schon wesentlich mehr Bass. Mein Fall war das nicht, aber die Geschmäcker sind da an der Stelle zum Glück verschieden.
    Bald ist Weihnachten: Also... Geld wünschen ;) dann sind die angepassten InEars bald da.

  • Hi,


    Wenn dir die Klangqualität nicht wirklich egal ist (ansonsten tut`s auch ein InEar für 19,90 € aus dem Ramschregal),
    kann ich dir noch den Sennheiser IE 80 wärmstens an Herz legen.
    Sehr kleiner leichter und in Verbindung mit Comply Foams kaum spürbarer InEar Hörer der klanglich imho weit vorne mitspielt, allerdings schlägt der mit ca. 200,-€ zu Buche.
    Benutze ich am mikrofonierten A-Set zu meiner vollsten Zufriedenheit.


    Edit: Meine erste Wahl sind die Ultimate Ears triple.fi 10 die ich am E-Set spiele.
    Werden leider nicht mehr angeboten (wenn doch meistens überteuert). Im Preisbereich bis 200,-€ falls du ein Angebot findest würde ich zuschlagen.


    Grüße

  • Wie schon ganz oben geschrieben, nuze ich momentan die AKG K324P, die haben auch nur 20€ gekostet, bin mit dem Klang allerdings ziemlich zufrieden. Ob ich mir jetzt die SE215 oder IE80 holen werde - vom Klang werden beide um Längen besser sein, nehme ich an ;). Wichtig sind mir v.a. der gute Halt und die Isolierung (beides beim K324P nicht wirklich gegeben).


    Ich denke, ich werde mir die Shure SE215 holen und ggf nachrüsten mit ComplyFoam's oder Oto's.


    Danke für die Antworten :)!

  • ich hab jetzt mal die 215er mit Tannenbäumchen geordert, nachdem mir die Shure E2 kaputtgegangen sind.
    Bin gespannt...

  • Hab mir die SE215 bei Thomann geholt. Ich muss sagen, die Dinger sind der Wahnsinn!!
    Sie dämpfen auf jeden Fall genug ab, dass man hinter der Schießbude sich nicht die Ohren ruiniert und die mitgelieferten Schaumstoffaufsätze sind dafür auf jeden Fall tauglich! Und ich hab mit dem Kopf gewackelt und geschüttelt wie ein Blöder, sie sitzen Bombenfest!
    Alles in allem eine sehr lohnenswerte Anschaffung!

  • Nach den vielen Tipps und den ganzen Beiträgen bin ich dann einfach mal zum Fachmann, also in den Musikladen, und hab mich da umgeschaut und beraten lassen. Der Verkäufer hatte Ahnung von der Sache, mich letzten Endes dann doch von einem Hörer überzeugt, der etwas über meinem Budget lag... :cursing:
    Aber gleich nach dem ersten Einsatz war ich absolut glücklich, kann ich nur empfehlen. :thumbup:


    http://www.rockshop.de/de-de/products/24625



    Das Einsetzen ist zwar noch etwas Gefummel, aber das geht mit der Zeit sicher einfacher. Dämpfung ist sehr gut, fast zu gut. Durch die x-verschiedenen unterschiedlichen Aufsätze passen sie auch für jede Anwendung optimal. Über den Sound braucht man denke ich nichts zu sagen, einfach großartig!
    Viele Grüße

  • Moin,


    hab die 215er jetzt auf der Probe ausprobiert. Sound ist vollkommen in Ordnung.
    Mit den Tannenbäumchen hab ich noch meine lieben Probleme, aber mit ein bisschen üben wird das schon...
    Auf jeden Fall dämmen sie sehr gut ab. Merkte ich daran, wenn sie mal nicht korrekt eingesetzt waren.
    (Denn man muss sie rausnehmen, wenn man was besprechen will zwischendurch - nicht jeder hat ein Mikro)
    Und ich konnte die Lautstärke am Pult ein gutes Stück leider machen.
    Jetzt bin ich mal gespannt, wie der Sound wird, wenn ich BD- und OH-Mics installiert habe...

  • Meine 215'er mit Tannenbäumchen kommen auch heute an. Binmal gespannt. :)


    Nun fehlt nur noch ein Kopfhörer-Amp und ein wenig Mikrophonie. Aber das kommt erst, wenn wir einen neuen Bandraum haben.

    Am Ende gehen wir ohnehin alle drauf!

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