Bildungsplan Baden-Württemberg

  • Liebes Forum,


    dieser Post hat nichts mit Schlagzeug zu tun, jedoch mit Toleranz, und die halte ich für eine wesentliche Grundlage des gemeinsamen Musizierens und Diskutierens und unterstelle solche auch dem Geist des Forums. Sollten die Moderatoren der Meinung sein, dieses Thema ist wirklich zu Off-Topic für das DF habe ich dafür Verständnis.


    In Baden-Württemberg ist momentan eine Diskussion über den neuen Bildungsplan für die Schulen im Gange, bei der meiner persönlichen Meinung nach offen und in unerträglichem Maße homophobe Vorurteile verbreitet und irrationale Ängste geschürt werden. Hier z.B. ein Bericht des Spiegel (http://www.spiegel.de/schulspi…le-vielfalt-a-942653.html). In diesem Artikel ist auch ein Link zu der angesprochenen Online-Petition gegen den neuen Bildungsplan und damit gegen Toleranz und Vielfalt.


    Nun gibt es dankenswerter Weise auch eine Gegenpetition zu der oben genannten. Der Link dazu lautet: https://www.openpetition.de/pe…ideologie-des-regenbogens


    Ich hoffe durch die geposteten Links eine Möglichkeit zur Meinungsbildung eröffnet zu haben, es können beide Positionen verglichen werden.
    Ich selbst habe die Gegenpetition unterschrieben weil ich Toleranz und die Akzeptanz sexueller Vielfalt wichtig finde und diese Positionen auch gegenüber meinen Kindern vertrete. Deshalb unterstütze ich auch die Ziele des Bildungsplanes und begrüße es, wenn meine Kinder in der Schule in diesem Sinne unterrichtet werden.


    Ich werbe hiermit für die Unterzeichnung der Gegenpetition.


    Danke und
    viele Grüße,
    Martin

  • In dem Artikel wird von den Gegnern angeführt, dass den Kindern damit vermittelt wird, dass "gleichgeschlechtliche Partnerschaften gut und richtig sein". Dass is doch genau das Ziel das dahinter steht? Man will den Schülern doch vermitteln dass niemand "schlechter" ist nur weil er homosexuell ist. Oder steh ich komplett aufm Schlauch? :confused:


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    "Ey Drummer spiel doch mal dynamischer!!" - "Wie dynamischer? Lauter kann ich nicht!" :thumbup:


    Vorstellung

  • dieser Post hat nichts mit Schlagzeug zu tun, jedoch mit Toleranz, und die halte ich für eine wesentliche Grundlage des gemeinsamen Musizierens und Diskutierens


    Toleranz, ein völlig überbeanspruchtes Wort. Ich habe nichts gegen Jazzer, aber bitte nicht in meiner Band.



    Ich werbe hiermit für die Unterzeichnung der Gegenpetition.


    Ist angekommen. Und ich spreche mich gegen die Gegenpetition aus.

    Fight for the right to ride your Ride-Becken!

  • In dem Artikel wird von den Gegnern angeführt, dass den Kindern damit vermittelt wird, dass "gleichgeschlechtliche Partnerschaften gut und richtig sein". Dass is doch genau das Ziel das dahinter steht? Man will den Schülern doch vermitteln dass niemand "schlechter" ist nur weil er homosexuell ist. Oder steh ich komplett aufm Schlauch? :confused:


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    Ich bin jetzt nicht ganz sicher wer wen nicht versteht. Der neue Bildungsplan will u.a. "den Schülern doch vermitteln dass niemand "schlechter" ist nur weil er homosexuell ist". Die im Spiegelartikel besprochene Onlinepetition vertritt hierzu eine andere Meinung (" Es wird bemängelt, dass homosexuelle und andere Lebensstile ohne ethische Beurteilung als gleich erstrebenswert dargestellt werden."). Dagegen wendet sich wiederum die Gegenpetition (für die ich hier werbe) und vertritt die auch dem Bildungsplan zugrundeliegende Meinung.

  • In dem Artikel wird von den Gegnern angeführt, dass den Kindern damit vermittelt wird, dass "gleichgeschlechtliche Partnerschaften gut und richtig sein". Dass is doch genau das Ziel das dahinter steht? Man will den Schülern doch vermitteln dass niemand "schlechter" ist nur weil er homosexuell ist.


    Für die Gegner des Bildungsplanes ist die Vermittlung der Botschaft, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften gut und richtig seien, ein Graus.


    Oder verstehe ich Dich nun überhaupt nicht?


  • Für die Gegner des Bildungsplanes ist die Vermittlung der Botschaft, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften gut und richtig seien, ein Graus.


    Oder verstehe ich Dich nun überhaupt nicht?

    Nein du verstehst mich schon richtig, ich hab mir nur nicht vorstellen können, dass des für sie sooo schlimm ist :D

    "Ey Drummer spiel doch mal dynamischer!!" - "Wie dynamischer? Lauter kann ich nicht!" :thumbup:


    Vorstellung

  • Hallo,


    für mich ist das ganz einfach.


    Ich bin als Hesse sowieso außen vor, nebenbei habe ich ja schon einen Schulabschluss und auch keinen Nachwuchs, der noch irgendwie verblödet werden könnte.
    Zum Thema Toleranz: wenn Ba-Wü einen Plan machen will, dann bin ich so tolerant und lasse das zu.
    Was man von dem Papier halten soll, kann man eigentlich erst sagen, wenn man es auch gelesen hat: http://www.kultusportal-bw.de/…papier_Leitprinzipien.pdf
    Ob man das dann automatisch versteht oder eigentlich noch Hintergrundwissen benötigt, wie solche und ähnlichen Papiere dann in der Praxis zum Einsatz kommen, will ich mal offen lassen. Meiner dunklen Erinnerung nach stand und fiel jeder Unterricht mit dem Lehrkörper und die waren zumindest bei mir extrem vielfältig und zwar nicht nur auf die Sexualität bezogen.


    Ehrlich gesagt, hat mich dieser Kampfbegriff "LSBTTI"* und die stehte sexuelle Unterwanderung der Bildung auch etwas irritiert.
    Die Petition des Realschullehrers kommt mir allerdings nicht weniger fragwürdig vor. Das dann die Konterrevolution auch noch eine Petition machen will, das mutet mir langsam aber sicher doch etwas zu viel des - äh - nicht so Guten vor.


    Für mich ist es wichtiger, klare Grenzen zu ziehen, wo die Vielfalt zwar faktisch gegeben ist, jedoch nicht mehr tolerabel ist.
    Ich würde als Kultusminister und auch als Grüner (bin ich beides nicht) die Sache von der anderen Seite angehen. Selbst in den vermeintlich engen Grenzen der Mono- und Heterosexualität gibt es viel abweichendes Verhalten, das teilweise tolerabel, teilweise jedoch intolerabel ist. Darum sollte es uns und den Baden-Württembergern gehen.


    Grüße
    Jürgen


    *) Bezeichnenderweise wurden die Asexuellen vergessen, also bitte demnächst: "LSBTTIAH" (ja, die Heten sollten auch dabei sein, dann wird es schön multi-sexuell).


    PS
    Wenn ein schwuler Trommler in einer AC/DC-Coverkapelle spielt, wo die Sängerin lesbisch, der Gitarrist nymphoman, die Bassistin intersexuell-asexuell, der Rhythmusgitarrist heterosexueller Transvestit ist, ist das dann queer oder straight? Vielfältig oder Einfältig?

  • Die Petition als gesellschaftliches Diskurs-Instrument ... leider verliert sie an Wert und Bedeutung, seit jeder damit mal eben öffentlich anprangert, was ihn so stört.


    Wahrgenommen werden einzelne Petitionen erst nach vielen Unterzeichnungen. Wo diese bei der des sich als nicht ganz so klug outenden Lehrers herkommen, steht fast symbolisch am ganz rechten Rand neben dem Petitionstext. Da ist man doch in guter Gesellschaft, da will man doch dabeisein!
    Die Gegenpetition kommt sogar ganz ohne Forderung an den Adressaten aus, was ihre Postition nicht schlechter macht, aber allenfalls zur Verdeutlichung der Meinungsverteilung taugt.
    Was fehlt, ist noch eine Gegenpetition zur Gegenpetition, die nur aus einer Überschrift besteht (z.B. "Wir kriegen euch, ihr Perversen!").
    Und zwecks Waffengleichheit noch eine Petition dagegen (z.B. "Warum steht ihr nicht zu eurer eigenen Homosexualität, ihr Glatzen?").


    Politikern wurde die opportunistische Auswertung der Mehrheitsfähigkeit von Themen jedenfalls noch nie leichter gemacht.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

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