Fälschungen von teuren Sets, Becken...

  • Hallo zusammen,


    hab nach dem Begriff Fälschungen gesucht, aber keinen entsprechenden thread gefunden - wäre also vll. mal ganz interessant drüber zu reden?


    Bei den Gitarren gibt es ja einen richtigen Markt was Fälschungen anbetrifft...


    Ist der Bereich Drums und Becken hier weniger "gefährdet"?


    ...ich kenne es auch aus anderen Bereichen, wo passende Gegenstände mit einem WaA Stempel garniert werden, um den Wert beträchtlich zu erhöhen.
    Dies nur beispielhaft...


    Ob das nun gefälschte Gibsons sind... oder irgendwelche Becken, die man aged und mit einem Zildjian Logo versieht, oder sonst einem seltenen und teurem Logo...
    Ein altes Gretsch set könnte man sicher auch faken, sicher auch ein anderes...


    Plump wäre sicher, "nur" irgendwelche originale badges auf eine andere Trommel zu tackern :D


    Gibt es denn solche Fälschungen, oder sind da die Trommler in einer besseren Lage, als jetzt vll. die Gitarristen?
    Ohne jetzt jemand zu kriminellen Handlungen animieren zu wollen, aber teilweise wäre da schon kapitales Potential und es würde mich nicht wundern, wenn es so etwas nicht gäbe.... ?(


    Es werden ja nicht nur teure vintage Instrumente gefaked, gefälscht... tw. werden ja auch neue Instrumente falsch gelabelt...also in vorsätzlich krimineller Absicht :thumbdown:


    Mir ist so etwas nicht bekannt, aber so abwegig scheint es ja nicht zu sein - oder?

  • Bei Drums und Becken sehe ich da nicht so die Möglichkeit, mit einfachen Mitteln dicken Profit zu machen, wie bei Gitarren. Selbst schuld, wenn die Spackos Kollegen mit den Eierschneidern schon für olle Potiknöpfe ihre Rente verpfänden.


    Ein Istanbul K oder ein altes Gretsch fälschen ist da schon deutlich aufwändiger (und weniger lukrativ).

  • Was den Markt mitunter flutet sind recht dreiste "Produktfeature"-Kopien aus China.


    Will heißen Design/Feature/"Funktionailtätsprinzpien" werden von chinesischen Copy-Cat-Firmen abgeschaut und teiweise irre dreist kopiert. Meist erstreckt sich die Kopien-Qualität nur auf (oberflächliche) optische Belange... die dauerhafte Funktionalität und Materialgüte bleibt den Vorbildern meist meilenweit zurück.


    Beispiele dieser Kopien einzelner Bauteile bzw. einzelner (Teil-)Produktgruppen sind Tomarme, Bassdrumspurs, Spannbäckchen, Design von Drumhockern, Design von Cymbalstands etc. etc. etc.

  • ;( was mache ich den jetzt, wenn all die Drums und Cymbals, die ich mein Eigentum nenne, auch Fälschungen sind?


    Also ich glaube auch, daß der Aufwand erlesene Drums bzw Cymbals zu fälschen, viel zu groß wäre.


    Andererseits habe ich mal einen Drummer kennengelernt, der hat auf seine Billigbecken von Meinl (das war in den 80ern) "Zildjian K" draufgeschrieben! Ich möchte jetzt nicht wissen, wie teuer der die Teile verkauft hat! :D

  • Was den Markt mitunter flutet sind recht dreiste "Produktfeature"-Kopien aus China.


    Will heißen Design/Feature/"Funktionailtätsprinzpien" werden von chinesischen Copy-Cat-Firmen abgeschaut und teiweise irre dreist kopiert. Meist erstreckt sich die Kopien-Qualität nur auf (oberflächliche) optische Belange... die dauerhafte Funktionalität und Materialgüte bleibt den Vorbildern meist meilenweit zurück.


    Beispiele dieser Kopien einzelner Bauteile bzw. einzelner (Teil-)Produktgruppen sind Tomarme, Bassdrumspurs, Spannbäckchen, Design von Drumhockern, Design von Cymbalstands etc. etc. etc.



    Ja stimmt... da sprichst du wahrscheinlich eher den Knackpunkt an... keine kompletten sets als Kopie, sondern Teile davon, die allerdings nur so aussehen.


    Da gibt es ja die tollsten Dinge, wasweisich Bremsbelagsfälschungen, die in geklonten ATE Packungen kommen, Flugzeugsersatzteile :D


    ...wahre Meister der Kopien. :thumbup: :whistling:



    Kann man denn die Stempel nicht gleich mitfälschen? :huh:
    Nur so als praktische Idee.


    ...hi
    verstehe die Frage nicht ganz.
    Manche dieser Gegenstände sind nicht gestempelt, oder werden eben nur mit dieser besonderen Bestempelung wertvoll.
    Man kauft sich also einen nachgemachten oder echten alten Schlagstempel und prägt damit ein Pistolenholster, ein BAJONETT::: ODER SONSTWAS , dass man zuvor ne Weile vergraben hatte... geaged (oder irgend ne Nachfertigung) und kann so viel Geld machen. das kommt häufig vor.
    Wie bei Briefmarken, die man fälscht... sein es Stempel, Stempel entfernt, Farben verändert, neugummiert... etc. - das kommt auch häufig vor, also ne blaue Mauritius im Zehnerpack für nen Sonderpreis is klar...



    BT
    ...ok, dann hat ja keiner Interesse an einem Zildjihan Schlagstempel :sleeping:
    ^^
    ...die besten Kopien sind die, die dann auch noch falsch beschriftet sind....


    Aber ne Beckenschmiede könnte da schon rel. einfach Fälschunge herstellen.... ob die Becken dann klingen, ist was anderes.... aber das ist ja eher nebensächlich, den Kriminellen wärs wohl egal... hauptsache Kohle.

    2 Mal editiert, zuletzt von °_° MAD ()

  • ...ich weiss nicht ob das jetzt genau zu diesem Thread passt:


    Ich habe gerade noch ein bisschen bei Ebay-Kleinanzeigen gestöbert, wo ich gleich zwei angebotene Sonor-Sets entdeckt habe, die gar keine sind. Leider bin ich ja etwas unfähig im Umgang mit dem Computer, sonst hätte ich gleich einen Link aufgeführt. Einen Verkäufer habe ich angschrieben, da es sich bei dem von ihm angebotenen Set um ein billiges Taiwanprodukt mit Sonor-Bassdrumfrontfell handelt.
    Das Set ist weiss und steht in Detmold in Nordrhein-Westfalen. Ich tippe bei dem Set auf die Marke Newsound.


    Das zweite Set hat große Ähnlichkeit mit einem Sonor Performer, da es auf den Toms die Badges mit dem gelben Dreieck hat. Bei genauerem Hinsehen sieht man auch hier einige Taiwan-Deteils. Es ist allerdings auch kein Sonor International. Hier tippe ich auf irgendetwas Verbasteltes, was ich jedoch auf den Fotos nicht genau definieren kann. Das Set wird für 250,00 Euro angeboten und steht in Blomberg in Nordrhein-Westfalen. Ich habe auch diesen Verkäufer angeschrieben, er möge mir doch bitte mitteilen, um welche Serie es sich handelt.


    Ich glaube schon, daß ich mich mit den einzelnen Serien von Sonor recht gut auskenne. Falls jemand irgendwo Zweifel hat, kann er oder sie mich gerne direkt anschreiben.


    Gruß vom Fürst

  • Es gab mal einen österreichischen Händler, bei dem man preiswert B20 Becken einer bekannten türkischen Schmiede mit seinem eigenen Namens-Aufdruck bekam, aber gegen Aufpreis bot er diese Becken auch mit dem Original Label an (man mußte es nur in der Auftragsbestätigung angeben) - er muß also tatsächlich den Stempel in seinem Laden gehabt haben.
    War seine billigere Beckenvariante dann eine Kopie oder was? Legale Grauzone?
    Und wieviele türkische oder chinesische Hersteller produzieren immer noch für große, bekannte Companies (mit hohem Prestige), die dann auch nur noch ihr Badge oder den Stempel draufpappen (und dafür einen saftigen Aufpreis nehmen) - ist das alles eigentlich schon illegal oder noch legal - Original oder Fälschung??
    Die billigeren Dinger klangen übrigens garnicht mal so schlecht, war ja auch nur der Stempelaufdruck nicht original.


    Ich glaube aber auch, dass eine echte, gute Kopie im Drumbereich schon etwas schwierig wäre - man sollte doch eigentlich sofort hören können, was Original oder Fälschung ist, oder?

  • Da könnte man jetzt fast auf den Gedanken kommen, dass die teueren Produkt eher die Fälschungen sind. Dass die Pelztiermarkemilch die selbe wie beim Discounter ist, nur mit schöneren "Stempeln"/Karton versehen.

  • Es gab mal einen österreichischen Händler, bei dem man preiswert B20 Becken einer bekannten türkischen Schmiede mit seinem eigenen Namens-Aufdruck bekam, aber gegen Aufpreis bot er diese Becken auch mit dem Original Label an (man mußte es nur in der Auftragsbestätigung angeben) - er muß also tatsächlich den Stempel in seinem Laden gehabt haben.
    War seine billigere Beckenvariante dann eine Kopie oder was? Legale Grauzone?


    Afaik waren das B-Ware-Mehmets. Und der Schmiede
    MUSS die Praxis geläufig gewesen sein. Das Umlabeln
    war ja kein Geheimnis.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Afaik waren das B-Ware-Mehmets.


    Ob die "doppelten" Becken damals Mehmets waren, entzieht sich meiner Kenntnis.
    Allerdings scheint Istanbul immer noch interessente Vertriebswege zu gehen, denn bei den Fame-B20-Masters handelt es sich laut Aussage eines Musicstore-Mitarbeiters um Mehmet-Istanbul-Becken.
    Von B-Ware kann da keine Rede sein. Ich besitze mehrere Becken aus dieser Serie, die sind einwandfrei und klingen fabelhaft, u.a. ein sagenhaftes 22" Light Ride.
    Das sind absolut taugliche handgehämmerte B20-Becken aus türkischer Herstellung, die alle in der Liga "Istanbul/Masterwork/Amedia/Diril etc. etc." spielen.
    Allerdings habe ich meine Bleche nach ausgiebigem Anspielen und Vergleichen selbst ausgesucht - aber das würde ich beim Neukauf aller oben erwähnten Becken sowieso empfehlen.


    A propos B-Ware: für den Hersteller ist das preismäßig ziemlich egal, wer ihm seine Becken abnimmt. Wer mehr nimmt bekommt eben Mengenrabatt etc. wie bei allen Industriegütern.
    Ob dann ein Vertrieb der Abnehmer ist, der eine Distributionsstruktur schaft und eine "Marke" aufbaut, Werbung schaltet, Endorser betreut und Reklamationen handelt (und sich diese Leistungen vom Kunden teuer bezahlen läßt) oder ob ein großer Händler die auf die Eigenmarke umgelabelten Bleche ohne großen Vertriebsaufwand billig ins Sortiment nimmt - für den Hersteller spielt das keine große Rolle mehr, der ist seine handgedengelten Scheiben jedenfalls losgeworden.
    Den Aufwand, die Produkte noch in A- und B-Ware zu unterscheiden und den einzelnen Abnehmern auszuliefern, wird kein Hersteller treiben wollen.
    Und die Wiederverkäufer (egal ob Vertrieb oder Musicstore) nehmen minderwertige oder gar beschädigte Ware in keinem Fall ab.

  • Afaik waren das B-Ware-Mehmets.


    OK, dann lieber solche B-Ware, als PST... A-Ware :D
    Die Modelle davon, die ich spielen/hören durfte, hätte ich nicht in der B-Ecke vermutet - aber egal, ein wenig grenzwertig im Sinne des Threadtitel fand ich das Ganze schon.

  • Zitat

    Ob dann ein Vertrieb der Abnehmer ist, der eine Distributionsstruktur schaft und eine "Marke" aufbaut, Werbung schaltet, Endorser betreut und Reklamationen handelt (und sich diese Leistungen vom Kunden teuer bezahlen läßt) oder ob ein großer Händler die auf die Eigenmarke umgelabelten Bleche ohne großen Vertriebsaufwand billig ins Sortiment nimmt - für den Hersteller spielt das keine große Rolle mehr, der ist seine handgedengelten Scheiben jedenfalls losgeworden.
    Den Aufwand, die Produkte noch in A- und B-Ware zu unterscheiden und den einzelnen Abnehmern auszuliefern, wird kein Hersteller treiben wollen.


    Fantastischer Post.
    Kleine Ergänzung: zumal manchen auch das Ohr dafür fehlen dürfte selbst eine markttaugliche Analyse zwischen A und B-Modellen vorzunehmen. ;)

  • So ist es. Wenn jemand die Lizenz zum Stempeln hat, ist da nichts gegen zu sagen.
    Das ist ja bei den meisten Gitarren auch nicht anders, da handelt es sich eben um Lizenznachbauten.


    Bei Instrumenten kommt wohl öfter vor, dass auf dem privaten Gebrauchtmarkt ohne Fälschung über Herstellungsort, Baujahr usw. getäuscht wird, oder nicht alle Teile original sind.
    Bei Neuware waren/sind es eher Details, für die sich laut begründetem Vorurteil bestimmte fernöstliche Hersteller gern mal den Planungsaufwand sparen mochten/möchten.


    Im Uhren-, Schmuck- und Mode-Bereich ist fälschungsmäßig aber sicher mehr los.

    -
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  • Eines diese besagten Becken habe ich dank der Infos hier für geringes Geld ersteigern können. Absolutes Topbecken... nur der dämliche Aufdruck nervt, da er zudem auch nicht gut gemacht ist.
    Auch sehr dick und haltbar im Lack... denke, den bekommt man nicht so leicht ab.


    Aber um das geht es eigentlich gar nicht..... auch, wenn dieses Becken nicht ungeeignet wäre, um daraus ein weit teureres Becken zu machen... vorausgesetzt, man hätte die entsprechende Punze....
    Diese würde aber nicht wirklich eine große Hürde darstellen und schon könnte man aus billigen Becken, die einigermaßen klingen.... teure Markenbecken machen, die ein vielfaches kosten.


    Gibson Les Pauls und auch andere Gitarren werden ja zu tausenden gefälscht, auch hier bedarf es ja einigen Aufwand, warum nicht auch Becken renomierter Hersteller... oder auch drumsets.
    Am Aufwand wird es wohl nicht liegen, dass es nicht genügend kleinkriminelle Energie (obwohl das schon eher ein kapitaels Verbrechen wäre) gibt auch nicht...


    Nicht, dass ich mich beschwere, dass es nicht genügend Fälschungen gibt :D - aber irgendwo wundert es mich doch. Denn damit liesse sich doch wirklich viel Geld verdienen!


    Sicher sind und wären viele der Fälschungen im Nachhinein mehr oder weniger leicht als solche erkennbar, aber das wird den Betrüger wahrscheinlich kaum mehr kümmern, wenn die Kohle bereits eingesackt ist.

  • Aus Betriebswirtschaftlichen Gründen macht es Sinn, das der Fälscher auch noch etwas an seinen Plagiaten verdient.
    Eine 1000 Euro Gibson zu fälschen ist wesentlich leichter als ein 300 Euro Becken zu kopieren.
    der Korpus einer Gitarre lässt sich in wenigen Minuten mit handelüblichen CNC Maschinen herstellen.
    Ein Becken will erst einmal gegossen werden, gestanzt, gedreht, gehämmert und es muss auch noch halbwegs klingen damit der Schwindel nicht gleich auffliegt.
    Da ist sicherlich der Aufwand zu gross um noch etwas zu verdienen.
    Auch bei Kesseln wird sich der Aufwand kaum lohnen. Da die Furnierpressen jedes Kessels individuell hergestellt werden und zumindest die Deckfurniere dem Original entsprechen müssen.
    Plagiate finden sich eher bei Produkten die kostengünstig zu kopieren sind, wie zb Schuhe, (Designer)Möbeln und 50$ Rolexuhren aus Taiwan.

    don´t panic

  • Zitat

    Eine 1000 Euro Gibson zu fälschen ist wesentlich leichter als ein 300 Euro Becken zu kopieren.


    Da ich das Graveurhandwerk ausübe und auch noch eine Drehbank bedienen kann, könnte ich mir ein günstiges Heavy-Ride besorgen, es auf Thin abdrehen, das alle Spuren (incl. Stempel usw.) beseitigt wären, einen Schlagstempel einer
    höherwertigeren Beckenschmiede anfertigen, einschlagen und dann so Verkaufen.


    Das gedruckte Logo ist dann halt mal wegpoliert oder ich mach mir noch einen Stempel aus Silikon mit dem Logo.


    Dazu fehlt mir die kriminelle Energie, aber machbar wäre es.


    JRB



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