Auf Konzerten über Mischpult aufnehmen, was benötige ich?

  • Gude,


    demnächst steht ein weiterer Gig mit meiner Band an, das letzte Konzert haben wir mit einem Zoom Q3 aufgenommen, klingt akzeptabel, aber nichts, worüber ich sagen würde "Hier Veranstalter xy, hör Dir eine Aufnahme unseres letzten Gigs an!"


    Für den kommenden GIg sieht unser Recording Equipment wie folgt aus:


    Zoom Q3 als reine Audioaufnahme über die integrierten Mikrofone
    HD-Kamera als reine Videoaufnahme


    Die beiden Spuren mische ich dann ab und heraus kommt ein Video mit guter Videoqualität, aber mittelmäßiger bis akzeptabler Audioqualität.



    Ich habe nun öfter gehört, dass man den Mix auch über das Mischpult des Veranstalters aufnehmen kann. Ich bin dem nicht wirklich vertraut, kenne aber auch das Mischpult vor Ort nicht, könnte es aber herausfinden.


    Was brauche ich grundsätzlich, um die Signaler aller Musiker vom Mischpult aus direkt aufzunehmen? Reicht da ein Line Out, welches in einen mobilen Recorder kommt? Kann ich auch XLR Ausgänge benutzen? Welches Equipment brauche ich dann?



    Danke für die Infos vorab,


    Kevin

  • Pauschal kann man das nicht sagen was du benötigst. Vor allem sind die Möglichkeiten sehr stark vom Mischpult abhängig.


    Grundsätzlich mal gibts folgende realistische Szenarios:


    1. Stereo Mix vom Pult abgreifen und rein ins Q3 -> sollte so gut wie immer möglich sein, man braucht dazu nur zwei Klinke / XLR Kabel (ein paar Adapter schaden eh nie wenn man nicht weis was kommt). Sound kann aber relativ bescheiden sein, da man den Mix für die PA hat und der sich nicht mehr verändern lässt.


    2. Getrennten Stereo Mix über AUX Weg / Busse machen -> Möglich wenn das Pult freie AUX Wege hat, ansonsten wie Punkt 1, nur dass man hier einen alternativen Mix fürs Recording machen kann


    3. Direct Outs vom Pult in ein Mehrspuraufnahmegerät -> Beste Lösung, man hat dann eine gewisse Menge an Einzelspuren zur Verfügung die man danach Mischen kann. Dazu braucht man aber ein geeignetes Interface und einen Rechner / Laptop


    4. Pult bietet direkt eine AD Wandlung und eine Computerschnittstelle -> wie Punkt 3, nur dass man dann sich das Interface sparen und direkt im Rechner aufnehmen kann.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

  • Zu den schon genannten Szenarien gibt es noch die folgenden:


    5. Pult hat eine AD Wandlung und einen SPDIF- oder AES/EBU-Ausgang -> Dann brauchst du ein Interface mit SPDIF-Eingang (haben eigentlich so ziemlich alle) oder eines mit AES/EBU-Eingang und kannst einen digitalen Stereo-Mix aufzeichnen.


    6. Pult hat eine AD Wandlung und eine ADAT oder eine MADI Karte -> Dann brauchst du nur ein Interface, dass ADAT-Eingänge oder einen MADI-Eingang hat (das RME Madiface zb.). DAS ist die beste Lösung meiner Meinung nach.


    (7. Geht zwar dann nicht übers Pult, wird aber bei richtigen Konzertmitschnitten so gemacht: Du nimmst einen eigenen Signal-Splitter und eigene Pre-Amps mit und greifst das Signal zwischen Mikrofonen und Mischpult ab. Hat den Vorteil, dass du unabhängig vom Mischpult bist, falls da ausversehen irgendwer das Routing zerhaut oder dir das Signal "Post-Fader" weitergibt)


    (8. Du mikrofonierst alles nochmal nur für die Aufnahme)

  • Möglichkeiten wurden ja schon genug genannt. Aber das was du vom Mischpult bekommst muß nicht zwangsweise besser sein.
    Du bekommst zum Beispiel die Eigenlautsärke eines Instrumentes nicht drauf. Wenn die Snare schon zu lt. ist z.B., dann wird
    sie über das Mischpult nur wenig oder gar nicht verstärkt und dieses kleine oder fehlende Signal hast du dann auch auf der Aufnahme.
    Also kann die Abmischung anders klingen als wie beim Auftritt selber beim Publikum.

    Alles wird gut

  • Auf die Schnelle Machen wir immer 2 Aufnahmen.
    1. Hallensound mit Stereo Mic
    2. Summen Sound aus dem Mischpult


    Nachher einfach in der DAW zusammen gelegt und gemischt.
    So bekommt man meist ein ganz guten Gesamtklang, der durch die Mischpultaufnahme etwas direkter ist als nur der Hallen Sound.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Danke schon mal an alle, die hilfreiche Antworten gegeben haben! Ich kriege im Laufe der nächsten Woche Bescheid, was für ein Mischpult beim Gig benutzt wird und mache mich dann noch mal schlau.

  • So, habe die Infos nun erhalten.


    Es handelt sich um folgenden Mixer:


    http://www.thomann.de/de/allenheath_qu_16.htm


    Allen & Heath Qu-16


    Der Mixer verfügt über USB-Interface, also kann ich einen USB Stick anschließen und die .wav-Dateien direkt auf diesen aufnehmen.
    Nun stellt sich die Frage, wie viel Gigabyte Kapazität der Stick haben sollte. Kann man das so pauschal sagen? Was ich sagen kann ist, dass wir etwa 1 Stunde spielen werden.



    /edit: Hab gerade ein Video gesehen, in dem gesagt wird, dass man ein Mal "Stereo" aufnehmen kann, wobei nur ein USB Stick benötigt wird. Man kann aber auch "Multitrack" aufnehmen, wobei eine Festplatte mit externer Stromversorgung benötigt wird.


    Beides habe ich zur Hand. Ich nehme an, dass letztere Option die qualitativ bessere ist, oder?

    Einmal editiert, zuletzt von oschi1996 ()

  • Beides habe ich zur Hand. Ich nehme an, dass letztere Option die qualitativ bessere ist, oder?


    Ganz richtig!


    Nun stellt sich die Frage, wie viel Gigabyte Kapazität der Stick haben sollte


    Das lässt sich ganz einfach ausrechnen:


    Samplerate * Bittiefe * Anzahl der Spuren = Bit pro Sekunde


    Angenommen du nimmst mit 44100Hz und 24Bit eine Stunde lang 10 Spuren auf sieht die Rechnung so aus:


    44100 * 24 * 10 * 60 (= 1 Minute) * 60 (= 1 Stunde) = 38102400000 Bit


    dann nochmal durch 8 für Byte macht:
    4762800000 Byte
    oder
    4651171,875 KB
    oder
    4542,160034179688 MB
    oder
    4,435703158378601 GB
    oder
    0,0043317413656041 TB ;)


    (natürlich kommen zu jeder der 10 Audiofiles noch ein paar Byte RIFF und fmt ("Format") Header dazu, das sollte aber zu vernachlässigen sein :D)

  • Also, es kommt ja nun mal auf die Veranstaltung an. Bei kleinen Locations ist vielleicht gar nicht alles auf dem Mixer, weil der GTR seinen 100W Stack ohne Mikrofonierung fährt.


    Dann hast du 24bit und 44,1kHz etc.pp. aber keine E-Gitarre. :D


    Grüsse Jörg

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!