Hihat: Schlag beim Schließen?

  • Moin!


    Wie macht Ihr das? Ihr spiele eine Hihat-Figur, bei der die Becken auch geöffnet werden. Wenn Ihr sie wieder schließt, schlagt Ihr dann gleichzeitig mit dem Schließen diese auch an oder gibt es nur den "Chick" durch das Pedal?

    Rogers, Gretsch und Toontrack beherrschen mein Leben!

  • Hallo,


    das kommt darauf an.


    Geht es um eine Figur, wo mit dem Stock auf den Hi-Hats gespielt wird und die halt zwischendurch mal aufgeht?
    Dann ist es ja eine musikalische Frage, wann und wie lange die Öffnung hörbar sein soll.


    Wenn der nächste Schlag geschlossen notiert ist, wird er auch geschlossen gespielt.


    Geht es um den reinen "chick", dann ist das ja als Pedaltritt notiert und wird auch so ohne stockliche Hilfe
    ausgeführt.


    Grüße
    Jürgen

  • Danke schon mal für die Hinweise.


    Ich meine jetzt "freies Spiel" - nicht notiert. Wie spielt Ihr das "natürlich"? Ich spiele nie gleichzeitig Chick und Stock - und habe keine Ahnung, ob ich damit alleine auf der Welt bin ;)

    Rogers, Gretsch und Toontrack beherrschen mein Leben!

  • Darauf gibt es tatsächlich nur die "Kommt-drauf-an" - Antwort.


    Wenn Du es permanent so machst, wie Du beschreibst, nennt man das Angewohnheit. :D


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Also ich sehe das folgendermaßen:


    Wenn du innerhalb eines Ostinatogrooves, zB. mit geraden Achteln auf der Hi-Hat eine Hi-Hat-Öffnung spielst, die auch einer Achtelnote entspricht, dann spielst du natürlich gleichzeitig mit dem Tritt auch wieder den Stock.


    Anders ist das natürlich bei Linear Phrasings, wo der Hi-Hat-Tritt innerhalb eines linearen Patterns seinen Platz hat. Sehen wir das doch einfach mal unabhangig von der Zählzeit.


    Nimm einfach einen Paradiddle und spiele ihn statt R L R R L R LL .............R L F R L R L L .


    Mit "F" habe ich hier den linken Fuß auf der Hi-Hat bezeichnet.


    Solche Spielereien lassen sich auf sämtliche Rudiments anwenden. Wahre Meister darin sind z.B. Steeve Gadd und David Garibaldi!



    Gruß vom Fürst

  • Ich schließe mich der "Kommt drauf an"- Meinung an.
    Generell ist es nicht zwangsläufig nötig gleichzeitig zu treten und zu schlagen, vor allem, wenn man das noch nicht so
    sauber beherrscht. Es klingt etwas "fetter" und eignet sich deshalb als Mittel, um feine Akzente zu setzen.
    Üben tue ich das zunächst immer bewusst gleichzeitig, damit ich eine Rückmeldung habe warum etwas groovt oder nicht groovt.
    Ganz gemäß nach einem Tipp von Pat Petrillo (Groove Tipps 101): Versuchen Snare und Bassdrum mal exakt gleichzeitig zu spielen (z.B four on the floor).
    Wenn man das nicht kann hat man eine leise Vorahnung, was bei komplexren mustern zwangsläufig noch viel ausgeprägter ist.
    Das Gleiche kann man auch spiegelbildlich mit linkem Fuß und Rechter Hand praktizieren und bringt den groove wirklich nach vorne ;) .
    Man kalibriert auf diese Weise die Gliedmaßen, sodass der Fuß auch ohne Handschlag zur richtigen Zeit schließt.


    Beim Spielen des Swing Musters auf der HH kommt es zwangsläufig zu dieser Situation, wenn man wie üblich die HH auf 2 und 4 tritt.
    Interessante Aussage von ED Thigpen: Die HH schließt, aber der Sound kommt vom Stock (also vom Handschlag).


    LG

  • Natürlich kommt es "darauf an" aber ich persönlich lasse den Schlag beim Schließen gerne mal weg, manchmal fühlt es sich bei durchlaufender 8tel/16tel Hihat einfach flüssiger an finde ich. Genauso gibt es aber auch Stellen, da haue ich mit drauf, weils eben gleichmäßiger klingt, z.B. in "Discogrooves" mit offener Hihat auf die Undzeiten und 4 on the floor.

  • Wahre Meister darin sind z.B. Steeve Gadd und David Garibaldi!

    Weil der Fürst es schon angesprochen hat, will ich kurz einwerfen, dass ich mir zuerst gleichzeitiges Schließen und Anspielen der HiHat quasi "angewöhnt" habe (bei linearem 4/4-Haudrauf_Rumpelrock auch garnicht so schlimm ;-). Bewusst gemerkt habe ich das aber erst, als ich die Noten zu "50 ways to leave your lover" in die Hände bekam und nachgespielt habe. Der Rhythmus hat mich so begeistert, dass ich mittlerweile hin und wieder auch den "Chicksound" eigenständig nutze (wenn's passt).


    Was ich dagegen nie verstehen werde, ist die Methode von Charlie "Wenn-die-Snare-tönt-hört-man-Hihatbecken-doch-eh-nicht" Watts ;)

  • Was ich dagegen nie verstehen werde, ist die Methode von Charlie "Wenn-die-Snare-tönt-hört-man-Hihatbecken-doch-eh-nicht" Watts ;)

    Das ist keine Methode, sondern nur eine
    Angewohnheit, die er beibehalten hat.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • ...wenn ich die HiHat nicht schlagen würde, würde ich meinen eigenen Fluss im Spiel für meine Begriffe unterbrechen. Also: ja. Ich spiele den Stock, wenn die HiHat zugeht.


    Edit sacht, ich soll sagen "meistens" oder "fast immer." Das trifft es wohl besser...im wahrsten Sinne des Wortes. ^^

    Einmal editiert, zuletzt von Bassfuss ()

  • Wenn du die HiHat beim Schließen mit dem Stick spielst, dann musste drauf achten, dass die Geschichte vom Timing her ziemlich gut passt. Ansonsten könnte das Ergebnis etwas sein, was sich wie ein matschiger Doppelschlag anhört. Das ist für mich der Grund, beim Schließen den Schlag mit dem Stick eher weg zu lassen - Gefahr erkann, Gefahr gebannt :P

  • Hi,

    Generell ist es nicht zwangsläufig nötig gleichzeitig zu treten und zu schlagen, vor allem, wenn man das noch nicht so
    sauber beherrscht. Es klingt etwas "fetter" und eignet sich deshalb als Mittel, um feine Akzente zu setzen.

    genau so sehe ich's auch. Es stellt sich nämlich nicht die Frage nach richtig oder falsch, sondern nur die nach dem gewünschten *Klang*. Und ... nach den eigenen Möglichkeiten. ;)
    Aber die kann man ja zum Glück durch Üben erweitern. In diesem Sinne ...


    o+
    Hajo K

  • Ein Aspekt ist noch das Tempo. Bei schnellen Hihat-Figuren ist es z. T. schon spürbar angenehmer (und sauberer), wenn man den Schlag weglässt. Es gibt sogar Figuren, wo ich mal behaupte, dass niemand überhaupt auf die Idee käme, beim Schließen noch zu schlagen, z. B. die klassischen Offbeat-Akzente (zumindest ab einem gewissen Tempo).

  • ...wenn ich meine HiHat - beispielsweise 8tel - durchspiele, komme ich automatisch mit einem Schlag des Sticks auf das Schließen der HiHat. Akzente, die hier genannt wurde, meinen vermutlich eher das Spiel, wie es Roger Taylor von Queen gerne benutzt - oder auch Alex Van Halen. Sprich: auf den Bassdrumschlag oder Snareschlag die HiHat kurz öffnen. Ich hatte die Frage so verstanden, daß ein Öffnen der HiHat, wie beispielsweise bei Funknummern üblich, gemeint war.


    Grüße, Frank

  • So war es gemeint.


    Anscheinend ist die Praxis sehr unterschiedlich. Ich selbst vertrete die Philosophie: lieber den Schlag weglassen, damit es keinen ungewollten Zeitversatz "Chick-Schlag" gibt. Ist aber vielleicht auch meinen begrenzten Fähigkeiten geschuldet ;)

    Rogers, Gretsch und Toontrack beherrschen mein Leben!

  • Die typischen Disco- und Motown-Rhythmen, bei denen die geöffnete Hi-Hat off-beat (auf "und") kommt, klingen bei mir am besten, wenn die Hi-Hat auf den Zählzeiten nur geschlossen, also nicht angeschlagen wird. Das heißt aber nicht unbedingt, dass diese fantastischen Motown-Trommler das auch so spielen;.


    M.


    Edit sagt: Das war ja gar nicht in dem Sinn gemeint.

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