Home Recording, Live- und Proberaumlösung

  • Moin liebe Drummer Community :)


    Habe diesmal eine Frage, die sich nicht nur auf Schlagzeug bezieht und hoffe, dass mir vielleicht der ein oder andere helfen kann.


    Und zwar überlegen wir derzeit in der Band, wie wir für unsere Pläne möglichst viel Geld sparen können. Zum einen wollen wir gerne Demo Material selbst aufnehmen können, zum anderen aber auch den Proberaum Sound und evtl. sogar den Live Sound optimieren. Live ist in dem Fall jetzt erst mal Sekundär.


    Für die Demo Aufnahmen haben wir uns jetzt für den Sänger ein Shure SM7 B gekauft, für die Drums ein Mikrofonset von Shure und für Bass und Gitarre ein Fractal Axe FX Ultra.


    So, jetzt muss allerdings noch ein Interface her. Da liebäugeln wir mit dem Focusrite Scarlett 18i20, hat ausreichend Inputs und scheint ein solides Teil zu sein.


    Für den Proberaum haben wir bisher ein kleines 4 Kanal Behringer Mischpult, wo sich der Sänger einstöpselt, das ganze geht dann in eine Peavey Endstufe mit den dazugehörigen PA Boxen. An sich eine gute Sache, nur matscht es sehr schnell. Würden nun gern hingehen und alle Instrumente abnehmen, in ein Mischpult schicken und dann über die PA so einpegeln, dass der Sound im Raum sauberer wird.


    Jetzt meine eigentliche Frage an Euch: Können wir uns das Mischpult nicht eigentlich sparen und das Focusrite Interface für diesen Zweck nutzen? Ich stelle mir das in der Theorie so vor, dass wir die Instrumente soweit abnehmen, damit in das Interface gehen, Interface an den PC, mit Ableton Live einen Mix machen und dort irgendwie einen Stereo Out auf 2 der Ausgänge vom Interface ansteuern. Die Ausgänge dann mit der Endstufe verbinden, dann sollte doch eigentlich der Mix aus Ableton auf der PA ankommen, richtig? Ob meine Theorie Vorstellungen so auch Praktisch funktionieren, weiß ich leider nicht.

  • Hi Arsonil,

    Würden nun gern hingehen und alle Instrumente abnehmen, in ein Mischpult schicken und dann über die PA so einpegeln, dass der Sound im Raum sauberer wird.

    und das matscht dann weniger, wenn noch mehr Quellen über die PA-Poxen gehen? Glaube ich gerne bei reinen E-Instrumenten. Aber alleine die Drums sind doch bereits als Klangquelle im Raum und sollen dann nochmal mit über die PA?


    Versteh mich nicht falsch: Es macht ja durchaus Sinn, von einem abgenommenen Schlagzeug etwas hinzuzufügen, nämlich wenn dem Gesamtsound etwas fehlt. (Oft ein Anteil der Bass Drum oder ein bisschen ZACK von der Snare. Aber wenn's jetzt schon Matsche gibt, wird's durchs Hinzufügen von Signalen nicht besser


    fürchtet :)
    Hajo K



    P.S.: Ich vermute, Euer Raum klingt schlecht. Sicher lohnt sich hier ein Investment mehr als in Elektronik.
    P.P.S.: Ja, das mit dem Einsparen des Mischpults würde *theoretisch* funktionieren. In der Praxis ist das eine einzige Nerverei, auf einem viel zu kleinen Monitor mit einer viel zu kleinen Softwaredarstellung mit einem einzigen Eingabegerät (Trackpad, Maus etc.) eine Vielzahl von Einstellungen unter Zeitdruck zu machen. ("Hey Arsonil, mach mich doch mal schnell lauter und ich brauch mehr Höhen auf dem Gesang.") Wenn ich nicht ganz falsch liege, kannst Du den Sound nicht über die DAW (Ableton), sondern musst ihn über die Focusrite Mixingsoftware machen und da ist nix mit Klangeinstellung. Wenn Du dann kein Interface mit Effekten im Monitorweg (also eigenem DSP Chip) hast, dann kriegste alles furztrocken serviert. Kein Hall, nix, nada. Forget it.

  • Hey Hajo, vielen Dank für dein Feedback.


    Okay, das mit dem Gesamtsound habe ich schon befürchtet.. Das Problem ist, dass der Raum recht klein ist und das Schlagzeug ja eine gewisse Grundlautstärke mit sich bringt. Muss direkt dazu sagen, ich spiele zwar Metal, aber ich ziehe nicht voll durch, achte also schon sehr darauf, dass ich schön sauber und nicht zu sehr aus den Armen spiele, sondern mehr mit Fingern usw., überlegen derzeit wie wir das Schlagzeug leiser bekommen ohne den Sound kaputt zu machen, aber das wäre eine Frage für einen anderen Thread :D


    Zurzeit sieht es halt so aus, dass wir die Gitarren Amps an das Drumset anpassen, das ist ohne weiteres Möglich bei Vollröhre und 4x12er Box. da matscht dann auch noch nichts, alles schön klar und verständlich, allerdings ist unsere PA etwas zu schwach, so kommt unser Sänger nicht mehr ganz ran, man hört ihn zwar, aber er ist deutlich zu leise. Das meine ich halt mit Matschen, ist vermutlich der falsche Ausdruck gewesen. Die eigentliche Überlegung war halt, dass wir einerseits einen besseren Proberaum Sound anstreben, indem wir an PA aufrüsten, heißt Endstufen und Boxen kaufen, die mehr leisten, so dass man wie du schon sagst Anteile der verschiedenen Instrumente noch mal etwas anheben kann, um bestimmte Elemente besser raus zu hören, wie z.B. Kick. In wie fern das Möglich ist und ob wir es im Endeffekt nicht doch dabei belassen, dass wir nur den Sänger über die PA laufen lassen, müssten wir dann ausprobieren und evtl. noch den Raum optimieren.


    Da wir für das Home Recording sowieso ein Interface brauchen, stellt sich für uns nun die Frage, ob wir, wenn wir die PA aufrüsten unbedingt ein neues Mischpult mit mehr Kanälen brauchen, oder wir uns das Geld sparen können, wenn wir uns sowieso das Interface kaufen. PC und HDMI Fähiger TV sind vorhanden, einziges Problem wäre halt, dass man nicht mal eben an einem Knopf regeln kann, sondern man mit der Maus und Tastatur arbeiten muss. Wäre aber in meinen Augen nicht das große Problem, da wir ja einmal einen festen Proberaum Sound abspeichern könnten, ändert sich ja in der Regel nie viel an den Einstellungen.


    Aber wenn es stimmt, was du sagst, dass man den Sound nicht in der DAW einstellen kann und ihn so an die Ausgänge des Interfaces schicken kann, dann ist das auf jeden Fall ein sehr großer Nachteil, mit dem man nicht unbedingt leben kann. Wär ja schon schön, wenn man die Möglichkeit hat mit Effekten zu arbeiten.

  • das ganze geht dann in eine Peavey Endstufe mit den dazugehörigen PA Boxen. An sich eine gute Sache, nur matscht es sehr schnell.


    Eine PA (Abkürzung für "Public Adress") ist zur Beschallung des Publikums gedacht und auch für diese (und nur diese) Anwendung konstruiert und optimiert.
    Für Bühnen und auc für Proberäume sind Monitore deutlich besser geeignet.
    Die meisten Bands machen diesen Fehler und kaufen sich eine PA ("Brauchen wir ja sowieso!" - Denkfehler), stellen sich diese in den Proberaum und wundern sich, dass es nicht klingt, dass es matscht oder koppelt.
    Ein gutes Monitorsystem ist die deutlich bessere Investition. Eine PA wird oft von Veranstaltern gestellt oder man kann sie sich (passend zur Größe der Location) für den Gig mieten.
    Eine gekaufte PA ist nach meiner Erfahrung für viele Gigs sowieso entweder zu klein oder auch schon mal deutlich überdimensioniert.


    Für besseren Sound im Proberaum empfehle ich:
    1. Abhöre optimieren (3-5 Monitorboxen statt 2 große PA-Boxen, Mischpult mit möglichst vielen Monitor- bzw. AUX-Wegen)
    2. Raum optimieren


    Dann erst würde ich über weitere technische Investitionen nachdenken.

  • Okay, das macht allerdings Sinn, was du da sagst, auch wir gehören wohl zu den Bands, die diesen Denkfehler haben :D


    Für Live usw. brauchen wir die PA in der Tat nicht, die ist allein für unseren Sänger gedacht.


    Die Investition in Home Recording Stuff, also in dem Fall Interface, werden wir so oder so tätigen. Mir geht es hier nur darum ob wir uns Mischpult sparen können, wenn wir das Interface kaufen, oder nicht. Heißt: Ist es Möglich das Mischpult durch ein Interface zu ersetzen? - Ist es möglich via DAW die Spuren wie z.B. Gesang, Bass und Kick an die Line Out Ausgänge des Interfaces zu schicken und somit via PA, bzw. Monitor Boxen wiedergeben?

  • Prinzipiell geht das. Allerdings wird es Latenzen geben, die euch den Spaß verderben.


    Die Interfaces mit direct monitoring, bieten dies oft nur auf einem, maximal zwei Ausgängen an.


    Eine Idee ist eines dieser Pulte mit integriertem (Mehrkanal!!!)- Interface.
    Presonus StudioLive, Mackie Vlz oder Behringer X32. Die liegen allerdings zwischen 1000 und 2500 €.


    Die ganzen Billig-Kisten von Behringer (Xenyx) geben nur eine Stereo-Summe vis USB aus. Finger weg!

    Einmal editiert, zuletzt von panikstajan ()

  • Okay, sieht dann wohl doch nach Interface UND Mischpult aus :D


    Danke euch auf jeden Fall allen für die Ratschläge und Antworten. Hoffe, dass wir so einen möglichst guten Sound hinbekommen :) Gerade die Info mit dem Monitoring hat mir sehr geholfen.

  • Um hier meinen Senf auch loszuwerden:
    Ich habe hier ein Tascam US1800 stehen und einen Sm Pro Audio PR8E Vorverstärker.


    Darauf nehme ich hier im Studio auf und wir verwenden es auch zum Proben.
    Mikrofone gehen ins Tascam, per USB zum PC, als Software fungiert Reaper, FX Einstellungen sind gemacht UND AN, dann geht es zurück ans Tascam und von da aus auf Kopfhöhrer. (Wir proben nur mit Kopfhöhrern!).
    Ich habe keine Latenz, kein Delay, keine Probleme. Monitoring-Einstellung ist am Tascam zu 100% auf PC gedreht. Wenn man auf MIX dreht hat man die direkten Signale der Mikros, braucht nichtmal einen PC. Das geht auch, klingt aber aufgrund fehlender FX halt recht mager. Aber so hat man garantiert gar keine Latenz


    So weit mein Senf dazu.

    21 is only half the truth!

  • Wir sind nach zahlreichen Versuchen mit Mikros und PA + Kopfhörermonitoring auf ein E-Drum im Proberaum umgestiegen... dadurch kann die Lautstärke im Proberaum EXTREM reduziert werden und es gibt (fast) kein Übersprechen der einzeln mikrofonierten Instrumente mehr... wie wäre es mit einem Hybrid aus getriggerten Trommeln und echten Becken? Müsste bei deiner Spielweise (kein verprügeln des Drumsets) eure Soundkulisse übelst aufpolieren...

    Pearl Vision VSX Champagne Sparkle,
    Paiste Rude, Paiste 2002, Zultan Rockbeat
    Roland TD4, Roland TD12, Superior Drummer 2.0


    A Minor Place

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