Dunnett Snare: Wie rund muss ein Kessel eigentlich sein?

  • Habe mir gerade eine Dunnett-Snare aus Stainless Steel, 14 x 5,5 gekauft. Allerdings ist der Kessel nicht ganz rund, wie ich dann im Proberaum festgestellt habe. Beim Spielen bemerkte ich, dass an der Vier-Uhr-Position deutlich mehr Platz zwischen Fell und Spannreifen ist als anderenorts.


    Ich fand das zunächst nicht besonders alarmierend: Die Kessel sind - wie bei Dunnett üblich - "undersized", das heißt, sie lassen zwischen Kessel und dem Reifen des Fells ordentlich Platz. Wenn man beim Aufziehen des Fells nicht richtig aufpasst, dachte ich, passiert das schnell.


    Daheim habe ich dann das Fell (Ambassador-Werksbespannung) abgebommen und noch einmal draufmontiert. Seitdem liegt das Fell auch tatsächlich gleichmäßiger auf. Allerdings habe ich bei der Gelegenheit mal überprüft, ob der Kessel denn auch wirklich vollständig rund ist. Das ist nicht der Fall: Wenn man die Snare ohne Bespannung auf einen ebenen Untergrund (Parkett) legt und von oben beleuchtet, dann scheint an einigen Stellen Licht zwischen Trommel und Boden durch (und an anderen Stellen nicht). Es ergibt sich eine Lücke von ca einem halben Millimeter (oder so).


    Frage: Ist das noch innerhalb der Toleranz? Ab wann muss ein Kessel als verzogen gelten?


    So sieht das in etwa aus (sorry für die schlechte Fotoquali):


    http://www.spiralteppich.de/wp…oads/2015/01/P1010163.jpg


    und zu groß - mod orange

    Einmal editiert, zuletzt von maukenking ()

  • Das von dir durchgeführte Lichtexperiment sagt eigenlich nichts darüber aus, ob eine Trommel schön rund ist oder nicht, sondern darüber, ob sie an den Gratungen schön eben verläuft. Das sollte sie in jedem Fall auch - bei der Snare mit der Ausnahme der Snarebeds ( = "Einkerbung" dort, wo der Snareteppich verläuft).


    Wegen rund oder nicht:
    Einfach mal ein paar Diagonalen messen. Sollte bei einem runden Kessel ja überall gleich sein.


    Soweit zumindest zur Erkundung des Sachverhalts. Bzgl. Toleranzen etc. kenne ich mich nicht aus, da kann bestimmt jemand anderes helfen.

  • Parkett ist denkbar ungünstig für solche "Experimente", da garantiert nich plan.


    Wiederhole das Experiment mal auf einem Ceran Feld.


    Und auch ein Zollstock bietet genug Potential für fehlerhafte Messungen......



    P.s.: In deinem Fall sieht es echt so aus, als wäre es das Snare Bed.
    Was das ist, kannst du ergoogeln oder via Suchfunktion herausfinden.

    Einmal editiert, zuletzt von panikstajan ()

  • 1. Parkett ist alles andere als eine geeignete (ebene) Unterlage, um die Gratungen zu überprüfen.


    2. Nichts ist einfacher, als mit einem Zollstock den Durchmesser eines Kreises an der falschen Stelle zu messen.


    Bitte dreimal tief durchatmen und gründlich messen!


    Edit: Ähnlichkeiten mit vorangegangenen Posts sind reiner Zufall. :D

  • Nun ja: Ceranfeld habe ich nicht, dafür aber einen Spiegel. Das Ergebnis des Lichtexperiments ist reproduzierbar. Auch eine erneute Messung mit einem Maßband von Stimmschraube zu Stimmschraube ergibt das gleiche Ergebnis.


    Und das Snarebed ist in der Tat sehr großzügig. Ich messe aber an der Oberseite, da würde es mich doch sehr wundern, wenn es da ein Snarebed gibt :P

  • Umtausch erfolgt. Es war gar nicht so einfach, beim Händler (Just Music, Berlin) in der Preisklasse bis 800 Euro etwas zu finden, dessen Fellauflage vermuten lässt, dass es HALBWEGS gerade ist. Umtausch erfolgte anstandslos, man kennt das wohl schon ("ooooh nein", sagte der Verkäufer am Telefon).


    Habe alle vorhandenen Dunnett-Drums angespielt. Alle wahrscheinlich nicht rund, alle mit fühlbar unterschiedlichen Abständen zum Hoop. Das ist noch kein Kriterium, ich weiß, aber ein erster Anhaltspunkt. Die Titanium war etwas besser, aber auch nicht mehr im Toleranzbereich.


    Etwa 80 Prozent aller Snares wirkten so, als könnten sie verzogen sein. Ab 1000 Euro wird es dann besser, Masshoff zum Beispiel ist tadellos verarbeitet.


    Habe schlussendlich eine Ludwig Black Beauty gekauft, die bisher noch total scheiße klingt, weil ich die erst noch durchstimmen muss (keine Zeit, der Umtauschprozess war ein sehr langwieriges Gehampel mit Gutschriften und verschiedenen inkompetenten und komtetenten Verkäufern). Ja: Sie ist RUND, musste vorher aber drei Black Beautys aus diesem Grund aussortieren.

  • Moin,


    ich glaube, daß der exakte "Rundlauf" einer Trommel auch wesentlich vom Spannreifen abhängig ist.


    Je nach Kesselmaterial und Wandstärke (bei Dunett soll das ja sehr dünn sein) nimmt der Reifen den Kessel mehr oder weniger mit.


    Ludwig Metallkessel haben als Gratung einen Falz der stabilisierend wirkt, bei entsprechend präziser Fertigung dürfte so ein Kessel ordentlich rund hinzubekommen sein.


    Inwieweit das ganze Auswirkungen auf den Sound hat weiß ich nicht.


    Arbeiten wird so ein Kessel bei den Spannungs - und dynamischen Belastungen immer.

  • Also die Aussage, dass bei 80% der Snares in der 800 € Liga der Kessel unrund bzw. nicht eben zu sein scheint.... bitte nicht böse sein, aber ich denke, du musst dich noch etwas mehr mit der Materie befassen, um besser zu beurteilen können. Es ist heute so, dass sogar billig Fernost Trommeln sehr gut rund und eben sind.


    Ich muss sagen, ich war ja schon skeptisch als du geschrieben hast, dass deine Hauptsnare den Geist aufgegeben hat..... Wie kann eine Snare denn kaputt werden außer mit roher Gewalt?


    Wie auch immer, du bist jetzt in einem Fachforum gelandet, in dem dir auch gerne geholfen wird. Deshalb beantworte ich jetzt einmal deine Frage:
    Wie rund muss ein Kessel sein: Bei einer 14 " Trommel sind bis 2 mm Abweichung noch akzeptabel (eine 800 € Trommel sollte deutlich besser sein)
    Wie eben muss der Kesselgrat sein: Sehr eben. Und kontrollieren tut man das auf einer ebene Fläche (Glasplatten und Fußboden sind nicht eben! Küchenarbeitsplatten sind meist sehr eben)

  • Auf dem vom Threadstarter im ersten Beitrag gezeigtem Bild ist das Snarebett zu sehen.


    Dieses ist bei den Dunnett Stahlsnares konstruktionsbedingt deutlicher ausgeführt als bei anderen Snares, bei den Stainless Steel Snares ist das Bett
    bis zu 4 mm tief. Um eine gleichmäßige Stimmung des Resofells zu bekommen, mus man deshalb die Stimmschrauben in der Nähe des Teppichs etwas
    fester anziehen als bei anderen Schnarren. Ob bei dieser Snare das Reso im Bereichs des Snarebetts vielleicht deutlich zuviel angezogen wurde?


    Durch den ziemlich dünnen Kessel (1,5mm) ohne Gratung bzw. Falz, welche sonst stabilisierend auf den dünnen Kessel wirken könnten, ist die Gefahr ziemlich gross durch
    ungleichmäßiges Anziehen einzelner Stimmschrauben den Kessel zu verbiegen. Hier ein Foto von einer Stainless Steel von innen:



    Ich kann nicht glauben, dass eine Edelschmiede wie Dunnett haufenweise eierige Stahlkessel produziert und diese dann auch noch an Kunden verkauft.
    Auch die Aussage dass 80% aller Snares unter 800 EUR unrund sind, kann ich nicht nachvollziehen.


    In diesem Fall haben da eher rohe Kräfte gewirkt, entweder von aussen durch Belastung oder durch ungleichmäßiges Stimmen.

  • Hallo,


    diese Bauweise mag ja direkt nach Bau noch rund sein,
    kann es aber bauartbedingt gar nicht halten.


    Mir ist schleierhaft, wie man so etwas produzieren kann.


    Der Kessel alleine ist ja ein instabiles Blechband,
    dass der sich verbiegt, wenn man irgendwo jemand
    an der Schraube dreht, ist dann doch eher wahrscheinlich
    als unwahrscheinlich.


    Wenn sich die "80 %" auf diese Bauweise beziehen, dann
    halte ich das sogar für sehr wahrscheinlich.
    Dass auch andere Konstruktionen, vor allem stabilere,
    ähnlich wabbelig sind, wage ich dann mal zu bezweifeln.


    Grüße
    Jürgen

  • Auf dem vom Threadstarter im ersten Beitrag gezeigtem Bild ist das Snarebett zu sehen.


    Er schreibt aber weiter oben, dass er für diese Tests die Schlagfellseite der Snare verwendet hat.


    Übrigens: Einen Zollstock hätte ich auch gerne, dann müsste ich nicht immer Zentimeter in Zoll umrechnen sondern könnte direkt nachmessen. ;)

  • Beim Spielen bemerkte ich, dass an der Vier-Uhr-Position deutlich mehr Platz zwischen Fell und Spannreifen ist als anderenorts.


    Alle wahrscheinlich nicht rund, alle mit fühlbar unterschiedlichen Abständen zum Hoop. Das ist noch kein Kriterium, ich weiß, aber ein erster Anhaltspunkt.


    Ich würde fast behaupten, dass man von der Zentrierung des Fells nicht auf die Form des Kessels schließen kann. Da hat jemand das Fell einfach ein wenig schief aufgezogen. Wenn es im Laden schnell gehen muss, achtet der Fachverkäufer vielleicht nicht so genau darauf.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

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