14x6'' free floating Snare Buche

  • Schönes Forum hier :) Ich bin immer wieder "drauf gesurft" und habe herumgelesen, war aber doch zu faul, mich anzunmelden. Nun, da das Bauen/Modifizieren von Trommeln, Becken und sonstigen damit verwandten Sachen von immer größerer Priorität für mich wird, tue ich es und sage hiermit "Hallo" in die Runde.
    Als Drummer gehöre ich zu den Hobbymusikern, die trotz Talentmangel und kaum nenneswerter Erfolgserlebnissen sturr dabei bleiben weil es nunmal Spaß macht und weil Kunst eh nicht von Können sondern von Müssen kommt. Als Handwerker gehöre ich zu den DIY-Enthusiasten mit leichtem Originalitätstick, die die Ambition haben, einerseits Sachen mit Charakter und "Mojo" zu erschaffen, andererseits technisch fundiert und quasi wissenschaftlich vorzugehen. Ich schätze sowohl "klassische" picobello-Highend Sachen als auch experimentelle, witzige oder durch Recycling entstandene Konstruktionen. Auch versuche ich gerne, know how und Erkentnissen von anderen Bastelgebieten, in den ich Erfahrungen gesammelt habe (Messer, Lautsprecher, Alles rund ums Fahrrad...) sinnvoll bei den Trommeln anzuwenden. Manchmal klappts ;)


    Also, hier eine einfach gehaltene free floating Snare, die ich vor einiger Zeit gebaut habe.
    Der Kessel ist 14x6'', aus Buche, 6mm dick. Ich weiss nicht wer der Hersteller ist, da ich den Kessel bei Ebay geschossen hatte. Ich habe Verstärkungsringe aus Eschenholz-Kantemumleimer eingeleimt. War schon eine ziemliche Fummelei, mit den vielen Schraubzwingen. Im Gegensatz zu einem Stück Kessel (so werden Verstärkungsringe meistens gemacht, oder?) versucht Kantenumleimer, obwohl der zusammengerollt gelagert wird, seine gerade Form wiederzuerlangen... Die untere Gratung ist 60° und sehr spitz, die obere 45° und minimal verrundet. Das Finish ist eine Kombination aus mitteldunkler Beize + dunklem Wachs.
    Die "Böckchen" stammen von einer lustigen Noname-China-Snare. Die hatte einen gewöhnlichen Stahlkessel, diese schlichte, fast schon pfiffige free floating Konstruktion und eine fürchterliche Parallelabhebung. In den "Böckchen" werden von unten Schrauben mit einem vierkant-Hals, ähnlich wie Schloßschrauben bis zum Anschlag reingedreht und gut festgezogen. Dann wird eben der Vierkant unterm Schraubenkopf in der passend geformten Bohrung des unteren Spannreifens gegen Verdrehen gesichert, so kann man von der Schlagfellseite stimmen ohne daß sich die Röhrchen drehen. Das dickere Schlagfell bei so einer Bauweise wird in der Regel tiefer gestimmt als das dünne Resonanzfell.
    Die beidseitig einstellbare Abhebung ist von Remo (Mastertouch), die Befestigungswinkel dafür habe ich aus Edelstahl gemacht.


    Klanglich ist es eine Brot-und-Butter-Holzsnare mit vollem Grundton und "knusprigem" Snareteppichklang. Gute Dynamik und Ansprache. Wer von so einer free-floating Bauweise ein ungewöhnlich langes Sustain und überpräsente Obertöne erwartet, könnte fast enttäuscht werden.


    Grüße,


    Martin

  • Hi,


    Danke. Nein, kein Verdrehen. Wie beschrieben: die Schrauben werden in den Hülsen bis zum Anschlag reingedreht. Da das allerletzte Stück Innengewinde in den Hülsen eher vorgeschnitten als vollständig geschnitten ist, hält das dann recht gut, somit bilden die unteren Schrauben und die Hülsen ("Böckchen") eine starre Einheit. Wenn man will, kann man auch Schraubensicherung (Locktite) nehmen, ist aber nicht wirklich notwendig. Der untere Spannreifen (1,6mm) hat keine runde oder ovale, sondern rechteckige Löcher, in den die vierkantförmigen Schraubenhälse greifen und somit die Gewindehülsen gegen Verdrehen gesichert werden. Schlagfellseitig habe ich dann einen 2,3mm Spannreifen genommen.
    Interesse an einem Soundfile?


    Gruß,


    Martin

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