Argumente für (VSTi-) E-Drums oder warum E-Drums und Computer eine Leidenschaft werden...

  • Moin allerseits,
    Also in der Vergangenheit wurde hier im DF im Zusammenhang mit der Leistungsschwäche von derzeit vorhandenen und möglichen E-Drum-Systemen immer wieder das Argument genannt, daß man, wenn man die Vorteile eines Schlagzeugs auskosten möchte, doch besser Akustik spielen sollte.
    Da waren die Argumente Klang, Dynamik, "Real-Feel", Einfachheit und Stabilität (funktioniert o. ausfallmögliche Technik) und auch die Liebe zum Instrument aus Holz und Metall (oder sonstige Materialien).

    Schön und gut; ich möchte für mich die Möglichkeit auf A-Drums zu spielen ebenfalls nicht missen und bin auch verliebt in meine Glockenbronze Snare und manch anderen Krams...
    Und dann kam in Threads oft das Argument, wenn schon E-drum, dann so'n Roland-System, denn es muß unbedingt einfach zu handlen sein. In dem Fall ist halt der Sound (jedenfalls für Nicht-Elektro-Styles) die Spaßbremse, denn Modul-Sounds sind halt Plastik oder anderweitig beschränkt.
    Nun, für einen Technik-Hater (im Sinne von Anti-Computer-Nerd) ist tatsächlich ein Modul von der Stange, oder eben back to A die einzige Möglichkeit. Schade für ihn, find ich...Was er alles verpaßt!
    Denn für alle der Computertechnik aufgeschlossenen Drummer können E-Drums ein ganz besonderes Vergnügen werden, und A-Drums kommen da eben überhaupt nicht mit: Ganz klar, vergeßt dafür die genannte "Einfachheit", das "Sofortloslegen für maximalen Spielspaß". Aber ist nicht gerade diese "Einfachheit" auch äußerst langweilig? Für mich eindeutig JA. :!: Drummer, die Spannendes erleben wollen, sind eben nicht nur Drummer sondern auch im besten Fall echte Computer-Freaks.

    So, jetzt also mal ein paar Selling-Points (außerhalb des "ich will leise in der Mietswohnung üben"-Arguments):

    1. Flexibilität der Sounds (vor allem auch die Möglichkeiten des "Layering", was unglaubliche Geilheiten erzeugen kann und eben in der Natur nicht vorhanden ist); eine A-Trommel oder ein Bronzeblech klingt immer gleich (langweilig).

    2. Sounderlebnis mit stabiler Qualität: Wenn man mit Pro-Audio-Equipment abhört (von Wandler bis Kopfhörer oder PA) wird das Klangerlebnis im besten Fall absolut unerreicht. Ich gönne mir z.B. des öfteren den Luxus, vor einer auf mich gerichteten hochwertigen PA zu spielen und ein mit DSP-Effekten veredeltes Stereo-Image zu genießen. Wichtigster DSP-Baustein ist ein Room-Correction-Tool, was in einem Proberaum für den HighEnd-Genuß unbedingt notwendig ist. Mit PA-Woofer zu spielen ist nicht nur hören, sondern eben auch fühlen, und mit keinem A-Set der Welt hatte ich jemals solche Gefühle...
    Und: Wenn man ein A-Set in einem Raum spielt, kann durch die Reflektionen der Klang (vor allem im Tieftonbereich) für mich an meiner Spielerposition an Stelle X im Raum ziemlich cool sein, zwei Meter weiter jedoch, oder in der anderen Ecke oder an der anderen Wand, höre ich evtl. von meinen HighEnd-Kesseln ein Ergebnis, daß mir so gar nicht gefällt. Für im Raum stehende Mitmusiker ist es genauso. Stabilen und maximal qualitätvollen Klang wird es nur durch ein Stereo-Image mit Phones oder InEars geben, oder evtl bei Positionierung der Leute (so gut es eben geht) im Sweet-Spot der Raum-Korrektur-Optimierung vor der Stereo-PA. Apropos "stereo": ich möchte es nie wieder missen und wenn es geht den üblichen Proberaum-Sound (mit teilweise schreienden, völlig unmusikalischen Lautstärken) vermeiden, wo in den verschiedenen Ecken die unterschiedlichen Klänge ihre Quelle haben, und somit das Ganze maximal nichts mit geliebtem Stereo-Image-Musikhören zu tun hat.

    3. Ein ganz wichtiger Punkt: Wenn man zu Musik spielt, intergriert sich bei richtiger virtueller Instrumentenwahl und sinnvoller Klangeffektierung der Schlagzeug-Part in die Musik und kommt, wie aus einem Guß, aus den Boxen oder Kopfhörern. Dieses kann man mit einem naturbelassenen (also nich abgemiketen und produzierten) A-Schlagzeugklang komplett vergessen: da ist es eigentlich immer so, daß die gespielte Drumline kilometer weit weg von der Musik erscheint und meist klangmäßig so gar nicht dazu passen will...
    Im besten Fall spiele ich mit meinem computerbasierten System eine ganze Produktion, also die mit (latenzfreien) Echtzeiteffekten versehene Drum-Produktion, die so auch auf der CD erklingt. Ich spiele, und dabei genieße ich also quasi den CD Sound. Man versuche das mal mit A-Drums, da sind wir dann aber ganz schön am schwitzen, dieses herzustellen, und der geschlossene Köpfhörer, der dann Pflicht ist, muß einer der Gattung Ansaugstuzen sein, was maximal unangenehm ist. So spiele ich einfach mit lautem, glasklaren PA-Sound, der die Gummipad-Pocks echt unauffällig werden läßt oder mit angenehmen Heahphones...

    4. Das Editieren und Produzieren mit Drums am Computer ist eben nicht langweilig und macht dem dahingehend Aufgeschlossenen viel Spaß, und das Entdecken neuer, ungeahnter Möglichkeiten ist ein echter Augen- und vor allem Ohrenöffner.

    So, für alles das hier sind leistungsstarke Systeme wie Computer natürlich die Voraussetzung, und der Einsatz zum Erlangen des nötigen KowHows wird sich lohnen und im besten Fall zu einer Leidenschaft werden. Marktführend Hersteller von E-Drums haben von all dem leider wenig Plan und verschließen, vor allem aus kapitalistischen Gründen, ihre Aufmerksamkeit dem gegenüber.

    Klar, am "RealFeel" wird es immer hapern, obwohl mit Entwicklungswille und -Budget da sicherlich noch so einiges geht (und auch da verweigern sich die Marktführer), aber wir wollen hier pro-Argumente. ;)
    Findet Ihr noch weiter Argumente für computerbasiertes E-Drumming? Dann mal los! :)

    Einmal editiert, zuletzt von Martin6 ()

  • Apropos Erlangen des nötigen KowHows : für alle Neulinge, die Bammel vor der Geschichte haben, empfehle ich spezialisierten E-Drum-Unterricht, bei dem maximaler Equipment-Support zusammen mit Sound-Produktion und -Engineering essenzieller Bestandteil ist! Es gibt da zwar wenige kompetente Lehrer, aber es bieten bestimmt auch welche Fernunterricht an. Man muß sich nicht alles selbst beibringen: für z.B. meinen Erfahrungshorizont habe ich viele Jahre gebraucht...und es ist für einen Neuling zugegebenermaßen auch wirklich durchaus nicht einfach bis geradezu unmöglich, ohne Support High-end-Ergebnisse zu erreichen. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Martin6 ()

  • Hey...
    ....erst einmal möchte ich sagen, dass Du mit Sicherheit in vielen Punkten ziemlich richtig liegst mit dem was Du schreibst. Sehe das in einigen Punkten genauso....
    Einziger Kritikpunkt :
    Du kannst nicht auf der einen Seite das E-Drum-Set so hochlobend in den Vordergrund und damit das A-drum-Set in den Schatten stellen und auf der anderen Seite von fehlendem oder nur schwer zu erreichendem "RealFeel" sprechen. Ein E-drum-Set fühlt sich aus meiner Sicht "real" an wenn es sich nach E-Drum-Set anfühlt !!!....so ist das halt im stetigen Wandel der Zeit in dem wir leben.



    Ansonsten befürchte ich, dass Dir aufgrund einiger Aussagen, die A-Drummer auf´s Dach steigen werden.......grins


    Ich bin übrigens absoluter VST-Newbie und mache gerade meine ersten Gehversuche mit Reaper usw. um irgendwie VST-Sounds in mein 2box-Modul zu bekommen.......ist schon ziemlich spannend und macht einen riesen Spaß !!! ;)


    Gruss
    Andreas

    Mein Gerümpel.....[url='http://www.drummerforum.de/forum/76015-blutiger-anfänger-stellt-sich-vor-ahu-und-sein-gerümpel/thread2.html#post1208696']klick !!!

    Einmal editiert, zuletzt von ahu ()

  • "ich bin leidenschaftlicher Deathgrind-Trommler und Drum-Teacher und habe seit kurzem die Gesamtleitung meiner eigenen Drum-School. So bringe ich schon kleinen Kindern bei,"


    Hallöle,


    für alle Neulinge, die Bammel vor der Geschichte haben, empfehle ich spezialisierten E-Drum-Unterricht, bei dem maximaler Equipment-Support zusammen mit Sound-Produktion und -Engineering essenzieller Bestandteil ist! Es gibt da zwar wenige kompetente Lehrer, aber es bieten bestimmt auch welche Fernunterricht an.


    Ich habe da so eine Ahnung, dass ich jetzt mal eine Stunde VSTi als Fernunterricht buchen soll und ich glaube, der Typ heißt Sexy-Martin oder so.


    Man soll Werbung ja nicht allzu ernst nehmen, daher fasse ich mal zusammen:


    was unglaubliche Geilheiten erzeugen kann und eben in der Natur nicht vorhanden ist


    In der Tat.


    Ich persönlich trenne Musik gerne von anderen Tätigkeiten, das wird mir sonst zu kompliziert.


    Grüße
    Jürgen

  • Ansonsten befürchte ich, dass Dir aufgrund einiger Aussagen, die A-Drummer auf´s Dach steigen werden.......grins Gruss Andreas

    Na dann immer mal rauf, auf's Dach! Von da oben sieht man, daß die A-Drums im Schatten von zumindest dem Dach sind... :D

    Ich habe da so eine Ahnung, dass ich jetzt mal eine Stunde VSTi als Fernunterricht buchen soll und ich glaube, der Typ heißt Sexy-Martin oder so.

    Nein! Bei mir doch nicht! Ich bin viel zu teuer! :D

  • Ein E-drum-Set fühlt sich aus meiner Sicht "real" an wenn es sich nach E-Drum-Set anfühlt !!!

    Nun, bezüglich des Gefühls finde ich, daß alles gewohnheitsmäßig klar geht. Wie bei 'ner Fußmaschine oder diversen Fellen oder Schlagflächen (oder -Bereichen) eben auch. Die Sache ist bei E-drums auch wesentlich vereinfacht: alle Pads fühlen sich gleich oder ähnlich an. Wie viel komplexer sind die unterschiedlichen Spiel-Feelings auf diversen Akustikfellen und deren Größen und Spannungen, diversem Blech und evtl. anderen Sachen wie Plastik-Jam-Block und diversen Percussions... Wenn ich mich auf das Mesh-Head- und Gummipad-Feeling "kalibriere", kann ich toll spielen und hab dann evtl. ein Problem, wenn ich wieder an die akustischen Instrus gehe... ;)

  • Ansonsten befürchte ich, dass Dir aufgrund einiger Aussagen, die A-Drummer auf´s Dach steigen werden.......grins


    Ja, nur zu! Darauf warte ich hier auch schon sehnsüchtig ..... Es wird der Tag kommen, da werden wohl die meisten Schlagzeuger gewaltig aufschreien wenn man ihnen das eigene (leistungsfähige) E-Drum Set wegnehmen sollte und dafür ein herkömmliches A-Set hinstellen würde. Was wäre heutzutage die Welt der Gitarristen ohne E-Gitarren? Ich würde einmal behaupten wollen ziemlich wenig vielseitig bis langweilig. Nur wie ich bereits öfters schrub: E-Gitarren sind vergleichbar für einen Gitarristen sofort spielbar ohne nennenswerte Behinderungen am Instrument. Das gilt eben bis dahin für E-Drums leider nicht, weil hier offenkundig Wirtschaftsunternehmer und nicht etwa die betroffenen Schlagzeuger die Normen setzen dürfen wie ein E-Drum System zu funktionieren, zu klingen und auszusehen hat. Mit für den Drummer hinreichend bekannten Ergebnissen ....


    Aber erst einmal müssen dazu die Fehler der letzten 25-30 Jahre aufgearbeitet und korrigiert werden. Und dann sehen Wir mal weiter.


    Gruß


    Trommeltotti

  • Ein E-drum-Set fühlt sich aus meiner Sicht "real" an wenn es sich nach E-Drum-Set anfühlt !!!


    Und wieder dazu der Verweis auf Gitarren. Man hat es bekanntlich hierbei je nach Instrument mit Nylon oder Stahlsaiten zu tun. Das fühlt sich sicherlich unterschiedlich an. Aber beide Materialien wird der Mensch (Gitarrist) mit Gitarrensaiten assoziieren wollen. Auch interagieren beide Materialien präzise auf die Berührungen mit den Fingern und Händen des Musikers. Und das ist ein wesentlicher Punkt. Eine A-Gitarre ist eine Gitarre. Eine E-Gitarre ist auch eine Gitarre! E-Drum Systeme sollten eigentlich ein Schlagzeug Instrument darstellen und kein Industrielles Verkaufskonstrukt! Ich bleibe dabei: Wer ein E-Drum System als ein eigenständiges Instrument betrachten möchte um damit wohl möglich die Legitimation zu begründen, dass nunmehr vergleichbare Voraussetzungen zu einem A-Setup nicht nötig sind, der macht sich IMHO selber was vor oder resigniert schlicht vor der gegebenen Situation am Markt. Und das finde ich wirklich sehr schade.


    Gruß


    Trommeltotti

  • Moin


    Findet Ihr noch weiter Argumente für computerbasiertes E-Drumming? Dann mal los! :)


    Ausser den "Energielobbyismus zu subventionieren", fällt mir gerade nichts blöderes ein ;)

    Da sich diese Debatte, pro/contra Modul vs. VSTi, bzw. A vs. E, offensichtlich großer Beliebtheit erfreut, kritzel ich auch mal was dazu.
    Als Hybride zwischen den Fronten habe ich natürlich mein eigenes Bild, welches kunterbunt ist, aber ganz klar einen Rahmen hat.
    Der grenzt sich durch Sinn und Zweck, sowie Kosten-/Nutzenfaktor doch erheblich ein.
    Sinn und Zweck: Trommeln, und das funktioniert mit allen Konstelationen, sogar mit E-Trommeln und A-Becken gleichzeitig :)
    Kostenfaktor: Schwierig, . . . A-, Modul- und PC-Lösungen kosten alle etwa das Gleiche, . . . wenn es anständig klingen soll, sowie stabil laufen.
    Nutzenfaktor: Viel zu noch schwieriger :D , weil die Frage "was will ich machen" dahinter steckt. Wobei der Fragekatalog mindestens 2-Stellig/Seitig ausfällt.
    Daheim im Kämmerlein, auf der Bühne, nur zum Proben, welche Musik, wie viel darf und kann ich schleppen, usw. usf. !?


    1. Flexibilität der Sounds (vor allem auch die Möglichkeiten des "Layering", was unglaubliche Geilheiten erzeugen kann und eben in der Natur nicht vorhanden ist); eine A-Trommel oder ein Bronzeblech klingt immer gleich (langweilig).


    Aaaahja, so muss man das vergleichen :thumbdown:
    Mag sein dass das beim E-Trommeln nur ein Knopfdruck ist, ich wechsel aber zwischdurch auch mal die Snare oder Becken, auch beim Gig.
    Und schwupps, . . . schon klingt es anders und die Leute freuen sich das da auf der Bühne was passiert :thumbup:
    Ebenso sinkt beim E-Drummen, wenn man es mit dem Hin- & Herschalten übertreibt, die Glaubwürdigkeit, ob der Herr/die Dame überhaupt das spielt/spielen kann, was man da hört.


    Lange Rede, kurzer Sinn, ich benutze A- und E-Set in einer stabilen Roadtauglichen Konstellation und schei... auf die 5 Leute die das hören und meckern, der Rest hat Spaß und genau deshalb mache ich Musik 8)

    Apropos Erlangen des nötigen KowHows : für alle Neulinge, die Bammel vor der Geschichte haben, empfehle ich spezialisierten E-Drum-Unterricht, bei dem maximaler Equipment-Support zusammen mit Sound-Produktion und -Engineering essenzieller Bestandteil ist! Es gibt da zwar wenige kompetente Lehrer, aber es bieten bestimmt auch welche Fernunterricht an. Man muß sich nicht alles selbst beibringen: für z.B. meinen Erfahrungshorizont habe ich viele Jahre gebraucht...und es ist für einen Neuling zugegebenermaßen auch wirklich durchaus nicht einfach bis geradezu unmöglich, ohne Support High-end-Ergebnisse zu erreichen. :)


    Steht zwar als separater Post, wirft aber die Frage auf, ob das nicht in die Firmen News gehört ?(


    Und weil ich mal wieder so langsam bin, . . .


    Was wäre heutzutage die Welt der Gitarristen ohne E-Gitarren?


    Haar genau das Gleiche wie die Trompete aus dem Keyboard, . . . wer so 'ne Kacke hören und sehen will, . . . . bitte schön :thumbdown:


    Aber erst einmal müssen dazu die Fehler der letzten 25-30 Jahre aufgearbeitet und korrigiert werden. Und dann sehen Wir mal weiter.


    Nein, nicht wir, . . . Du :!:
    Wenn es tatsächlich alle haben "wollten", hätten wir den Salat das schon und alle würden nach Modulen heulen weil die sooo praktisch wären/sind 8|

  • 3. Ein ganz wichtiger Punkt: Wenn man zu Musik spielt, intergriert sich bei richtiger virtueller Instrumentenwahl und sinnvoller Klangeffektierung der Schlagzeug-Part in die Musik und kommt, wie aus einem Guß, aus den Boxen oder Kopfhörern. Dieses kann man mit einem naturbelassenen (also nich abgemiketen und produzierten) A-Schlagzeugklang komplett vergessen: da ist es eigentlich immer so, daß die gespielte Drumline kilometer weit weg von der Musik erscheint und meist klangmäßig so gar nicht dazu passen will...


    Auch für mich ist das ein ganz wesentlicher Aspekt: Ich halte das üben mit (gut hörbaren) Clicktracks/Guidespuren und hochwertigen (tighten) Playalongs über geeignete Abhörsituationen (etwa sehr gute InEars) gerade auch für einen Schlagzeuger als essentiell in der Bedeutung. Dieses Vorhaben mit einem reinen A-Set umsetzen halte ich persönlich für sehr beschwerlich, komplex in der Umsetzung und auch ziemlich kostenintensiv. Sehr gute VST-Instrumente weisen insbesondere die Fähigkeiten auf hochwertige Raumanteile in das Signal einzumischen. Sicherlich eine komplexe Angelegenheit aber weit weniger aufwendig als wenn ich das selber mit einem A-Set umsetzen würde wollen. Man möge sich einmal die Produktvideos besagter VST-Instrumente anschauen mit welchem Aufwand, Equipment und fachlichen Know How auch die Raumanteile aufgezeichnet werden. (Da wird man "Pippi" in den Augen bekommen) Und im Gegensatz zu der analogen Welt kann man etwa auch die Bleeding- und Raumanteile innerhalb einer guten VST-Benutzeroberfläche sehr flexibel routen und mischen was in der normalen (Mischer) Situation kaum möglich ist. (Oder nur mit einem außerordentlichen Aufwand möglich wäre)


    Hierbei wird man mit herkömmlichen A-Set Konfigurationen im "normalen" Musiker Alltag recht schnell an seine Grenzen stoßen. (Von besagten Modul E-Drum Lösungen möchte ich hierbei erst gar nicht sprechen wollen) Wenn man das mit Geschick und etwas Erfahrungen angehen wird, dann kann tatsächlich der Eindruck entstehen, dass der eigene Drumsound sich quasi mit dem Playalong "Verschmelzen" sollte und so mehr als eine Einheit wahrgenommen werden kann. Das wird IMHO für das "Wohlgefühl" eher hilfreich sein. Übrigens sollten diese Aspekte auch für den Live Bühnenbetrieb gelten können.


    Man kann es auch so formulieren: Moderne VST-Technologien sollten tendenziell in die Richtung gehen, die Wir Uns eigentlich doch alle immer gewünscht haben sollten: Man kann praktisch jeden Tag (virtuell) in einem großen High End Tonstudio sein Schlagzeug Spiel verfeinern. Auch bei zeitgemäßen Computertechnologien sollte noch viel Luft nach oben sein. Aber tendenziell sollten diese Technologien nunmehr auch endlich bei den Schlagzeugen ankommen. Ich will endlich raus aus dieser "Mittelalter" Zeitepoche. Computer verändern Unser Leben. Überall auf dieser Welt. Es ist an der Zeit, den Schlagzeuger nicht als "Steinzeitmenschen" zu betrachten.


    Gruß


    Trommeltotti

    Einmal editiert, zuletzt von trommeltotti ()

  • Nein, nicht wir, . . . Du :!:
    Wenn es tatsächlich alle haben "wollten", hätten wir den Salat das schon und alle würden nach Modulen heulen weil die sooo praktisch wären/sind


    Nein, nicht nur ich sondern die Schlagzeuger! :) Übrigens Stichwirt einfache Bedienung der Module: Mittlerweile kommen selbst die besagten Marktführer von E-Drums wie etwa Yamaha auf den Trichter, dass man mit modernen (Touchscreen) Computertechnologien durchaus auch bei betagten Modulen die Bedienung vereinfachen kann.


    Siehe hier MM 2015 Yamaha E-Drums (ab etwa 02:20) Wenn Yamaha damit nicht ungeahnt/ungewollt eine Lawine lostreten sollte.....


    Gruß


    Trommeltotti

  • Hi,


    zu 1. Nein


    zu 2. Die digital verarbeitete Kopie (von einer Trommel per Mic abgenommen)
    klingt also besser als das Original? Ok. Ansichtssache.

    Zitat

    Apropos "stereo": ich möchte es nie wieder missen und wenn es geht den üblichen Proberaum-Sound (mit teilweise schreienden, völlig unmusikalischen Lautstärken) vermeiden, wo in den verschiedenen Ecken die unterschiedlichen Klänge ihre Quelle haben, und somit das Ganze maximal nichts mit geliebtem Stereo-Image-Musikhören zu tun hat.


    Aha, wenn es nicht aus Lautsprechern kommt, ist es nicht stereo. Interessant.
    Oder hab ich da was falsch verstanden? Oder ist es nicht das "richtige" Stereo?


    zu 3. also kommt das Sounddesign vor der Aufnahme anstatt eventuell danach?
    Vorteil?


    zu 4. ja


    Also mir persönlich macht das musizieren, vor allem mit anderen zusammen, so viel Spaß, dass ich mir keinen auf mein High End Pro Audio Equipment runterholen will. Sorry.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Mag sein dass das beim E-Trommeln nur ein Knopfdruck ist, ich wechsel aber zwischdurch auch mal die Snare oder Becken, auch beim Gig.
    Und schwupps, . . . schon klingt es anders und die Leute freuen sich das da auf der Bühne was passiert


    Schönes Beispiel ..... Da ergeben sich sicherlich äußerst vielseitige Möglichkeiten. Ich stelle mir gerade vor wenn man zwischen zwei Stücken gleich das komplette A-Setup auf der Bühne mit einem anderen Set tauschen möchte. :D Das macht sicherlich viel Spaß! Auch für den geneigten Zuschauer. Darüber hinaus ist es doch ganz bestimmt sehr vorteilhaft, wenn man etliche gute A-Drumsets und Beckenserien von unterschiedlichen Herstellern mit jeweils sehr differenzierten Charakteristiken sein Eigen nennen kann. Kostet ja nichts. :whistling: Und gleich etwa 4-6 komplette A-Drum- und Beckensets zu einem Gig zu transportieren und diese mit dem nötigen Platz Auf- und abzubauen ist sicherlich auch ganz großes Kino .... Viel Spaß dabei!


    Gruß


    Trommeltotti

  • Eine A-Gitarre ist eine Gitarre. Eine E-Gitarre ist auch eine Gitarre!


    Hallo,


    das muss man in einem Drummerforum nicht diskutieren.
    Wer Flamenco mit der Strat spielt und die Hendrix-Coverband
    mit einer unverstärkten (und auch unverzerrten) Wandergitarre
    absolvieren möchte, bitteschön, interessant ist das allemal,
    aber eben eine ganz andere Musik, ob nun gut oder schlecht,
    ist Geschmackssache, aber anders, das sollte eigentlich unstrittig sein.


    Unser Keyboarder kann auch Bläser imitieren, wenn die richtigen
    Bläser da sind, klingt es anders und ich will gar nicht erzählen, was
    das für ein Theater war, als auf der Bühne ein Flügel stand, so einer
    mit Saiten.


    Ich kann auch mit meinen RotoToms Pauken imitieren, klingt halt
    armselig.


    Warum spielt eigentlich im Orchester keine E-Geige?
    Gibt es doch auch und es ist eine Geige, oder?


    Die scheiß Harfe ist auch immer so schwer zu tragen, da gibt es
    doch bestimmt auch so einen VSTi?


    Es ist halt immer die Frage, welche Ziele man verfolgt.
    Wenn es darum geht, ohnehin möglichst künstliche Klänge zu
    erzeugen (ordentlich komprimierter Metal?), dann kann man
    schon mal auf Ideen kommen, die ohne Strom nicht gehen.


    Auch für gewisse Avantgarde-Elektriker (die 1980er Jahre
    lassen grüßen) war der Strom wichtig.


    Aber diese albernen Vergleiche gehen mir auf die Nüsse.
    (natürlich nur virtuell!)


    Es gibt elektronische Musik und es gibt akustische Musik,
    dass man mit ersterer letztere perfekt imitieren will, ist
    so sinnvoll, wie am perfekten Roboter zu bauen, der
    besser Fußball spielt als Rubenbauer und besser kocht
    als die Uroma und dabei auch noch besser singt als
    Carrera.


    Was soll denn diese Elektroutopie?


    Ich finde das genauso albern, wie Becken zu verkaufen,
    die angeblich wie elektronische Klänge klingen
    oder Trommelhölzer, die naturally equed sein sollen.
    Das ist und bleibt Unfug.


    Letztendlich geht es hier ja ohnehin nur darum,
    hintenrum die Dienstleistung an den Mann zu bringen,
    aber das merkt ja keiner, weil sich alle am Vorwand
    abarbeiten.


    Grüße
    Jürgen

  • zu 2. Die digital verarbeitete Kopie (von einer Trommel per Mic abgenommen)
    klingt also besser als das Original? Ok. Ansichtssache.


    Wie ich oben schon schreiben durfte: Komplexe Bleeding Erscheinungen der Mics und vor allem dem ein wirklich guter Raum sind dann schon eine ganz andere Baustelle. (Ganz zu schweigen von akustisch optimierten Studio Großraum Bereichen) Mach das mal im Original etwa auf einer möglicherweise schlecht klingenden Bühne oder im normalen Ü-Raum ....


    Gruß


    Trommeltotti

  • Letztendlich geht es hier ja ohnehin nur darum, hintenrum die Dienstleistung an den Mann zu bringen, aber das merkt ja keiner, weil sich alle am Vorwand
    abarbeiten.


    Genau, Es gibt da draußen sicherlich tolle Bands mit sehr guten Musiker. Aber sicherlich auch genau so viele Auftrittsorte mit eher bescheidener Akustik. Da kann unter Umständen der zahlenden Zuhörer/Zuschauer schon einmal recht erbost werden - Weil beschi.... Akustik. Hierbei kommen bisweilen traditionelle Instrumente naturgemäß an ihre Grenzen. Die Zeit bleibt halt nicht stehen. Neue Möglichkeiten sollten entsprechende Alternativen darstellen können. (Nicht nur bei ungünstigen Bühnenbedingungen) Auch im Sinne des zahlenden Zuschauers.


    Gruß


    Trommeltotti

  • Also, um's vorweg zu nehmen, ich bin ein Akustiktrommler und werde dass wohl auch bleiben. Ich habe etwas Erfahrungen mit "Zusatz"-Elektronik an meinem Set gemacht, bin aber davon weggekommen, weile für mich zu viel Aufwand bedeutet hat (in der Vorbereitung mit vernünftigen Sounds und Clicktracks programmieren, währende der Produktion das zusätzlich Gestöpsel und das Bangen ob denn auch alles funktioniert). Ich geb's zu, ich habe mich nie in die Materie vertieft weil mir Zeit und vor allem die Lust dazu gefehlt hat.


    Einen Punkt finde ich aber erwähnenswert… Als ich nach meiner längeren Schlagzeugabstinenz wieder ins Geschehen eingegriffen habe und bei etlichen Coverbands (Amateure bis Semiprofis) angefragt oder vorgespielt habe, ist mir immer wieder schon am Telefon die Frage gestellt worden "spielst Du E- oder A-Drums?" Auf meine immer gleiche Antwort "A-Drums" kam dann immer "ok, kannst vorbeikommen" (oder etwas sinngemäßes). Als ich dann beim Vorspielen das Thema nochmals anschnitt um den Grund für die Frage zu bekommen, wurde mir eigentlich immer die ständige Suche nach dem "richtigen" Sound oder Probleme mit dem Equipment angegeben. Das hat mir persönlich gezeigt, dass ein E-Drumset ein eigenständiges Instrument, dass es unabhängig vom eigentlichen Drumming, zu erlernen gilt, also die einfache Bedienung eher ein Trugschluss ist.

    Ich halte das üben mit (gut hörbaren) Clicktracks/Guidespuren und hochwertigen (tighten) Playalongs über geeignete Abhörsituationen (etwa sehr gute InEars) gerade auch für einen Schlagzeuger als essentiell in der Bedeutung. Dieses Vorhaben mit einem reinen A-Set umsetzen halte ich persönlich für sehr beschwerlich, komplex in der Umsetzung und auch ziemlich kostenintensiv.

    Leute wie Rich, Morello, Williams, Cobham, Thompson und wie sie alle heissen wären sicherlich niemals so gut geworden, hätten sie nicht von Kindesbeinen weg mit geilen Inears geübt :D


    Nö, Spaß beiseite. Jeder sollte das Equipment verwenden, von dem er denkt das es seine Ideen am besten umsetzt. Ich finde halt nur diesen missionarischen Unterton den es bei viel E- und auch A-Drummer gibt ziemlich lächerlich.

  • Hui :thumbup:


    Siehe hier MM 2015 Yamaha E-Drums (ab etwa 02:20) Wenn Yamaha damit nicht ungeahnt/ungewollt eine Lawine lostreten sollte.....


    Danke, ich orientiere meine zukünftigen Elektro Einkäufe nur noch an Fachpersonal, das mit Insert Kabel aus 1x Stereo, 2x Mono macht (ja, er verbessert sich) 8o :D
    Und ja, . . . ich mag Yamaha nicht, die machen bessere Motorräder und auf Grund meiner Erfahrung mit Modulen aus dem Hause, müsste ich dir bezüglich Computergestützter, versuchter, natürlicher Klangerzeugung, auch noch Recht geben. Aber wer will das schon. ( ;) )
    Und dann soll ich womöglich noch auf'm Smartphone rumwischen, nur damit ein völlig anderes Gerät das tut was ich möchte 8|
    Nee, danke. Ich stöpsel mein Set ein, drück auf'n Knopf (Power), wechsel vielleicht noch zwischen 2-3 Kits und das funktioniert immer (seit ich das Ding hab).
    Ich mag nicht noch spekulieren ob der Rechner richtig hochfährt und alles erkennt was er soll.
    Ja, ich weis, . . . wenn dann isses eh der Kerl am Mischpult schuld.


    Edith sagt: Hebbe, ich war gestern in Bonn vorspielen, Elektrisch. Per Mail gab es auch die angesprochene Skepsis. Bei meinem Eintrudeln und dem Blick auf Roland ein beruhigtes :thumbup: Rest war super, ich mach jetzt wohl noch bissel Grunge nebenher. Nur für die Neugierigen ;)

  • Edith sagt: Hebbe, ich war gestern in Bonn vorspielen, Elektrisch. Per Mail gab es auch die angesprochene Skepsis. Bei meinem Eintrudeln und dem Blick auf Roland ein beruhigtes Rest war super,

    Josh bitte verstehe mich nicht falsch. Ich habe nur von meiner Erfahrung die ICH gemacht habe und den Schluß den ICH für mich daraus gezogen habe erzählt, da ich zu diesem Zeitpunkt auch mit einem E-Set geliebäugelt habe. Es gibt wahrscheinlich noch viel mehr Drummer die Ihr A-Set genauso schlecht bedienen…


    Wenn noch dazu soviele Hochzeitstrios (mit singenden E-Drummern) wie ich gesehen hast (ich bin u.a. auch Hochzeitsfotograf und das seit über 15 Jahren) liegt die Entscheidung zum A-Set recht nahe.


    Und nochmals, ich will weder E- noch A-Drummer über einen Kamm scheren!!!

  • Ich finde den Thread gut, in der professionellen Hi-End/Tec-Ausrichtung haben wir dazu noch nicht viel hier im Forum, und so müssen auch keine Home-Leise-Drummer und IT-Nerds an anderen Stellen aneinander vorbei reden. :thumbup:


    Wenn Martin6 öffentlich eine konkrete Dienstleistung anbieten möchte, wird er das bestimmt im Firnem-News- oder nach Mod-Absprache in einem Workshop-Bereich tun, das wäre doch auch nicht uninteressant. Wenn jetzt kein Trommel-Lehrer mal eine Idee im allgemeinen Bereich äußern dürfte, wäre das imho zu weitgehend.


    Interessant ist das Thema allemal für einige (für andere nicht, ist klar).
    Ich sage jetzt mal vorsichtig voraus, dass der Tag, an dem ein bewundernder Zuschauer seinem Publikumsnachbarn beim Gig sagen wird "Schau dir den alten Schlagzeuger an, der hat damals noch auf akustischen Trommeln gelernt" eher nicht kommen wird. Wer sich an dem Thema (eher verwandt mit dem Thema "IT-Producing" [das auch viele Akustik-Trommler interessiert] als mit dem Thema "IT-Keyboards" [bei dem sich dann die Analog-Orgler aufregen dürfen]) leidenschaftlich erfreut, hat hier jedenfalls mal eine Plattform.


    Meine eigenen Erfahrungen damit sind auch eher rudimentär, zumindest habe ich aber auch erst mal fasziniert geschaut, als der 18er-Subwoofer kam und ich mal etwas drauflosgeballert habe. Und dadurch, dass ich hier am Schreibtisch versuche, auf dem Laufenden zu bleiben, indem ich VSTi-mäßig herumexperimentiere (zugegebenermaßen mit kleinem Keyboard), fällt mir auch kein Zacken aus der Akustik-Krone.


    Letzten Samstag habe ich die Drei vom Rhein mit Alex Vesper von nahem bewundern dürfen. Alex hatte - wie es nun mal weit verbreitet ist - auch so etwas wie ein SPD-S an der Seite stehen. Damit hat er sehr wohltuende Untermalungen und viele exotische Dinge zaubern können, die imho sehr gut ins Zappa-Rock-Jazz-Frickel-Ambiente passten. So etwas gehört doch teilweise zum Trommeln dazu, und eine in die Tiefe gehende Auseinandersetzung damit ist doch bereichernd.
    Übrigens hat Alex Vesper teilweise so leiser werdende Reggae-Dub-Snare-Figuren (ich hoffe, man weiß, was gemeint ist ... so echomäßige Tack-Tack-Tack-Tack- Sounds) unglaublich präzise-elektronisch-klingend auf seiner normalen Snare gespielt - das Ganze also mal umgedreht - ebenso faszinierend!


    Mir gefällt es, wenn sich die E-Tüftler sich in so einem Thread nach Lust und Laune austoben können.

    -
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