Problem mit Single Stroke Rolls

  • Hi :)


    Ich übe schon seit relativ langer Zeit Single Stroke Rolls. Im Moment vergeht mir am Spielen echt der Spaß... Lehrer habe ich leider keinen, im Umkreis von 30km gibt es nur 1 Musikschule mit 1 Schlagzeuglehrer und die Nachfrage ist zu hoch. Ich fühle mich halt im Moment echt eingeschränkt bei der Liederwahl, da ich mit 16teln heftige Probleme habe. Das Problem ist, dass es eine Kopfsache ist. Sowohl mit der linken als auch mit der rechten Hand kann ich 8tel problemlos bei 140bpm für ein paar Minuten spielen, ohne zu verkrampfen. Sobald ich allerdings versuche, das in 16tel umzusetzen, scheitert es völlig und ich kann dem Metronom nicht mehr folgen und denke ich spiele entweder zu langsam, oder zu schnell. Ich spiele jetzt schon seit knapp 2 Wochen jeden Tag 2x oder 3x 5 Minuten am Stück 16tel bei 100BPM. Sofern die Sticks nicht irgendwann zusammenstoßen, weil ich halb einschlafe, kann ich das auch meistens durchziehen. Aber es sind einfach keine Fortschritte spürbar...

  • Mh...zählst du mit? Oft fehlt einem einfach das innere Timing, da wäre das vielleicht eine Baustelle an der du arbeiten kannst. Also immer brav "1 i + e, 2 i + e..." mitzählen.
    Ansonsten vielleicht mal versuchen, Achtel und Sechzehntel zu mixen um ein Gefühl für das Verhältnis der Tonwerte zu bekommen. Also beispielsweise halbtaktig 8tel, halbtaktig 16tel, sowohl mit links als auch mit rechts geführt.

  • Ich denke, genau das Mitzählen ist das Problem. Ich glaube damit komm ich nicht so ganz hinterher bei höheren Geschwindigkeiten. Das mit dem Achtel und Sechzehntel mixen mach ich auch schon längere Zeit und nur dadurch hab ich es überhaupt geschafft 16tel bei 100BPM halbwegs sauber spielen zu können :D


    Was ich manchmal auch versuche ist es, erst Achtel mit einer Hand zu spielen und dann mit der 2. Hand die Schläge "einfach dazwischen" zu platzieren. Da scheitert es dann aber wieder am mitzählen und ich komm mit dem Metronom durcheinander.

  • Naja, da hilft leider nur eines: Üben, üben, üben. Und das eben auf einem Tempo, das du solide halten kannst. Wenn's läuft, einfach BPMweise steigern, aber auch darauf achten dass du mit beiden Händen führen kannst.
    Ted Reed's Syncopation for the modern drummer würde mir jetzt einfallen als mit Übungen vollgepacktes Buch. Der Fokus liegt dort zwar nicht auf 16teln, aber alles in allem kannst du damit ne Menge anfangen, wenn's um Koordinations- und Timingübungen geht.

  • Naja ob ich jemandem der gerade versucht 16el Singles bei 100 BPM zu meistern Ted
    Reed empfehlen sollte wage ich mal zu bezweifeln. Warum nicht gleich ein paar Vinnie Transkriptionen oder the Black Page?
    An den OP: bleib einfach weiter dran und verlier nicht den Mut, die innere Uhr braucht ein wenig bis sie sich gut eingetaktet hat. Es macht auch Sinn, früh damit zu beginnen den linken Fuss in Achteln mitlaufen zu lassen. Ist zwar dann Anfangs noch schwerer als es jetzt schon zu sein scheint, aber bringt später richtig Punkte fürs Feel und das Timing!

    "Never play a note, unless it makes the music better."


    Victor Wooten

  • Mit der linken Hand führen hab ich etwas vernachlässigt, das sollte ich mal wieder machen.


    Bin eben beim Üben noch auf die Idee gekommen, damit es nicht so trocken ist daraus nen kleinen "Beat" zu machen und immer Ride + Bass 8tel zu spielen und dazwischen mit der linken Hand auf der Snare. Vorher hat es komischerweise nie geklappt als ich beide Hände auf der Snare hatte, 8tel mit dem rechten Fuß zu spielen :D Mit dem linken Fuß werde ich es morgen auch mal probieren, den hab ich in letzter Zeit auch etwas vernachlässigt.

  • Naja ob ich jemandem der gerade versucht 16el Singles bei 100 BPM zu meistern Ted
    Reed empfehlen sollte wage ich mal zu bezweifeln.


    War ja auch nur eine Idee. Er muss ja nicht die wahnwitzigsten Anwendungen der Übungen spielen. Es geht ja eher ums Rythmusgefühl, und da reicht's ja wenn er auf der Snare eben mal die verschiedenen Übungen mit 4tel, 8tel und 16tel-Werten durchnimmt. Ich finde leider grade keine passende Seite im Netz, wahrscheinlich copyrightbedingt.


    Aber im Grunde meine ich sowas hier:



    ...eher noch einfacher mit nur zwei verschiedenen Werten pro Übung. Das Tempo ist dabei ja egal, es geht ja eher darum, erstmal zu lernen in welchem Verhältnis die Noten zueinanderstehen.

  • Zitat

    Ich glaube damit komm ich nicht so ganz hinterher bei höheren Geschwindigkeiten


    Spiel nur so schnell, wie der Kopf mitkommt... anders macht das gar keinen Sinn ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Hi hatte ein ähnliches Problem bei ca 130Bpm und bin nachdem ich drüber hinauskam auch sehr schneller wesentlich weiter gekommen, derzeit bei ca 170bpm.


    Also was ich dir auf jeden Fall empfehlen kann was mir sehr geholfen hat ist: Nimm die Bassdrum dazu wenn du am Set spielst auf 1 2 3 4. Ich hatte zb die Betonung immer sehr stark mit der rechten Hand gespielt und dadurch kamen die Schläge versetzt bzw der ganze Roll ging auseinander. Als ich anfing mit die Betonung mit der Bassdrum zuspielen wurden die Hände sehr viel gleichmäßiger.


    Und ein zweiter Tipp: Ich habe bei mir Zuhause immer auf dem Tempo gespielt welches nicht richtig klappte z.b. 130BPM in meinen Fall. Ich hörte beim Spielen sofort das ich nicht auf den Click passe und hörte dann immer auf zu spielen, ich vesuchte es ein paar mal draufzukommen hat nicht geklappt und habe die Übung dann weggelegt weil es keinen Spaß mehr machte wie du ja auch geschrieben hast.
    Mein Lehrer hat dann zu mir folgendes gesagt / gemacht: Er meinte ich muss unbedingt weiterspielen. Auch wenn es nicht auf den Click passt, das höre ich ja das es nicht passt. Dadurch das du es hörst und weisst du passt nicht drauf justierst du dich quasi selber immer wieder neu und du kannst den click quasi nur dann treffen wenn man weiterspielt und versucht darauf zu spielen.
    In Kurzfassung mein Lehrer ließ mich 2 Minuten lang auf 130BPM spielen die ersten 30 Sekunden passten gar nicht aber es wurde immer besser und dann gab es Abschnitte wo ich 20 sekunden lang drauf war dann wieder runter etc. das habe ich eine Woche lang gemacht und nun spiel ich es ohne Probleme.


    Hoffe es hilft dir weiter.

  • Spiel nur so schnell, wie der Kopf mitkommt... anders macht das gar keinen Sinn ;)

    Wenn ich nur den Click an habe und im Kopf mitzähle passt es ja alles, aber sobald ich spiele sieht das schon anders aus :D


    Genau die selben beiden Probleme hab ich auch. Ich werde es nachher mal probieren, danke :)

  • Hi Crash129,


    wenn man (wie wir alle irgendwann irgendwo) auf solche Probleme stößt, weiß entweder die Hand oder der Kopf oder Hand und Kopf nicht, was da gerade passiert. Die Lösung ist ja hier schon beschrieben worden: Laaaaaaaaangsaaaameeeer. Ich hab immer wieder festgestellt, dass ich ein Tempo habe, bei dem ich exakt alles unter Kontrolle habe. Danach kommen Tempi da klappt das "prima" (pfusch, pfusch), nämlich irgendwie und damit schon ohne Kontrolle. Danach kommen Tempi, wo es "irgenwie auseinander läuft", das heißt, hier hält nicht mal mehr Gewohnheit oder muskuläres Zucken noch irgendwas im Leim, von Kontrolle ist da schon lang keine Rede mehr.


    Von daher ist es so wichtig, mit einer klaren Vorstellung der musikalischen Figur seine Sachen langsam zu spielen und dann 1, 2 bpm schneller und genau darauf zu achten, dass die körperliche Kontrolle, aber auch die musikalische Idee noch da sind. Tja, it's a long way to the top. :)


    Viel Erfolg!
    Hajo K

  • Das Timing und die exaktheit des single stroke rolls ist abhängig von der Technik!!!!!


    Konzentriere dich beim Üben auf die Upstrokebewegung.


    Die Bewegung sollte mehr aus dem Handgelenk kommen wie aus dem Ellbogen!


    bei extrem hohen Tempo wende ich dann die Fingercontrol Technik an.


    Mit Falscher Technik kannst du üben bis du schwarz wirst!


    Fange aber mit sehr geringem tempo an und steigere erst wenn die


    Bewegungsabläufe sicher sind.


    Ich persönlich habe mehr Probleme mit doubles!


    Muss ich immer wieder üben, das sie exakt kommen!

  • Ich erlaube mir zu dem Thema auch mal was loszuwerden.
    Seit ich mich in das System von Benny Greb "The Language of drumming" vertiefte, habe ich in der Beziehung Doubles/Singles für mich wahnsinnige Fortschritte gemacht.
    Mit der Methodik aller möglichen Varianten der 16tel im Takt zu üben, also jeweils Rechts-/Links-führend und jeweils Doubles/Singles hat sich bei mir einiges verändert.
    Erstens lernt man wie es sich anhören muss, zweitens trainiert man beide Seiten, also links und rechts und drittens ist durch das betonen der jeweiligen Schläge, also durch das dynamische Spielen der Fokus auf saubere Down-/Up-Strokes gelegt.
    Die Hände werden irgendwann schön locker, die Bewegungen werden fließender. Ok, das ist zwar nicht direkt für das Ziel Singles durchlaufend auf hoher Geschwindigkeit zu spielen ausgelegt, aber hilft.
    Das Ganze hängt denke ich auch damit zusammen, dass man in der entsprechenden Geschwindigkeit denken muss, den Impuls spüren muss.
    In der Ausgangsfrage geht es zwar nicht um Dynamik, aber, wenn man beispielsweise die 1 betont, auch nur ein wenig, laufen die 16tel vermutlich sauberer. Oder eben über die Bassdrum wie es RaiNY schon postete.


    Just my 2 dingens...


    Lg, Daniel

  • Die Lösung ist ja hier schon beschrieben worden: Laaaaaaaaangsaaaameeeer


    Fange aber mit sehr geringem tempo an und steigere erst wenn die
    Bewegungsabläufe sicher sind.


    Hallo,


    Ich spiele jetzt schon seit knapp 2 Wochen jeden Tag


    Da frage ich mich spontan,
    a) was war davor und
    b) was passiert sonst noch so drumherum?
    Nebenbei: was sollen das für 16tel werden? (Hi-Hat/Snare Drum/Tom-Toms?) Betonung?


    Grüße
    Jürgen

  • Was davor war... Naja ich habe mir Lieder rausgesucht, die für mich möglich waren und hab sie dann geübt. Irgendwann kam dann halt das Problem mit der Geschwindigkeit. Ich bin in dem halben Jahr spielen nicht wirklich weit gekommen, da ich überhaupt keine Ahnung hab wie ich üben soll, bzw was ich üben soll.
    Drumherum passiert im Moment auch nicht viel, da das im Moment mein Hauptproblem ist. Mein 2. Problem an dem ich sitze sind Doubles auf der BD. Heel Toe will auch nicht wirklich funktionieren. Damit mein ich eigentlich, es funktioniert kein Stück.
    Es sollen erstmal nur stinknormale 16tel ohne besondere Betonung sein (z.B. https://youtu.be/k96sAezF-VE?t=48 ).


    Hab mich ja mittlerweile sogar dazu durchgerungen, bei ner Musikschule 60km weit entfernt anzufragen ob 90 Minuten Unterricht einmal im Monat möglich wäre.

  • Hi,

    Hab mich ja mittlerweile sogar dazu durchgerungen, bei ner Musikschule 60km weit entfernt anzufragen ob 90 Minuten Unterricht einmal im Monat möglich wäre.

    ich denke, DAS ist ein wichtiger Schritt zur Lösung. Wie diekoh schon schrieb: Mit der falschen Technik kannste üben, bis Du schwarz wirst. Hab ich alles gemacht, hat nix gebracht. Mit (gutem) Unterricht hingegen gibt's die wesentlichen technischen Grundlagen. Da geht einiges anfangs scheinbar "langsamer" (sprich: es geht scheinbar nicht richtig voran) und dann machst Du plötzlich Entwicklungssprünge. Das gilt für Hände wie für die Füße. Ich hab, trotz jahrelangem Spiel, nochmal ganz von vorn angefangen: Bei der Stockhaltung. Und siehe da: Plötzlich ging nach ein paar Monaten einiges schon schneller und leichter. So wird's bei sicher auch große Fortschritte geben.


    Viel Erfolg (und Spaß dabei) wünscht
    Hajo K

  • Hallo,


    ab und an mal ein Rat vom Fachmann im persönlichen Kontakt bringt mehr
    als alle Theorie, Videos und sonstigem Zeitvertreib.


    Wenn mein Zahn juckt, dann kann der Zahnarzt so weit weg wohnen, wie
    er will, das Internet und zwanzig Videos helfen mir da nicht.


    Grüße
    Jürgen

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