Jahrgangs-Drum 1971? Oder e-Drum ausbauen?

  • Hallo miteinander!


    Ich habe vor fünf Jahren als Autodidakt mit Schlagzeugspielen angefangen und spiele nun seit vier Jahren auf einem e-Drum. Das e-Drum war ursprünglich ein Alesis DM6, welches mit der Zeit mit einem TD-9 Modul, einem Snare und Becken (HH, 2x Crash, Ride) von Roland aufgerüstet wurde. Ich spiele sehr gerne auf dem e-Drum und habe dieses mit meinem PC verbunden, um die Songs die ich mag auf youtube zu streamen und mitzuspielen.


    Trotzdem würde ich sehr gerne auch wiedermal auf einem akustischen Set spielen. Wenn ich mich an das erste Jahr zurückerinnere, dann glaube ich, war es doch bedeutend einfacher mit dem Rebound des damaligen Sets zu spielen. Dies betrifft einerseits die Toms, aber auch das (die?) Bassdrum. Ich habe Mühe schnellere Triple-Strokes auf dem Bassdrum über längere Zeit zu spielen (Times like These, FF). Ich vermute mit einer guten Fussmaschine und einem guten BD ginge dies doch etwas leichter vom Fuss.


    Nun sehe ich zwei Möglichkeiten: zurück zum (zusätzlichen) akustischen Set oder aufrüsten meines e-Drums.


    Ich habe ein Pearl Export aus meinem Jahrgang 1971 entdeckt, was mich doppelt zum Kauf reizen würde. Ich handle beruflich mit Vintage Armbanduhren und bin für sowas natürlich empfänglich. Nur verstehe ich leider rein gar nichts von Vintage Drums, vermute aber, dass es ziemlich ein komplizierter Markt sein könnte. Deshalb meine Fragen:


    • taugen Vintage Drums nur als Sammlerstücke oder sind die den modernen Exemplaren zum spielen ebenbürtig? Das würde ja nicht gerade für den technischen Fortschritt in diesem Bereich sprechen.
    • haben Vintage Drums aus den 70ern einen Sammlerpreis oder gelten die eher als alte Teile die man billig kauft? Für das Export werden ca. 700 EUR aufgerufen und ich kann nicht beurteilen ob dies ein fairer Sammlerpreis oder völlig überzogen wäre.
    • gibt es spezielle Regeln beim Vintagekauf zu beachten? Müssen die bis in die hinterste Schraube aus Originalteilen bestehen? Haben die Drums Schwachstellen die man speziell prüfen muss, weil die sonst irreparabel defekt sein könnten oder werden könnten? Verlieren die Teile an Klangqualität?


    Die andere Möglichkeit wäre der weitere Ausbau meines e-Drums.


    Ich benutze noch die originale Fussmaschine des Alesis DM6 und das originale BD-Pad. Ich mache mir schon länger darüber Gedanken, ob es wirklich möglich wäre eine spürbare Verbesserung von Rebound, Schlaggefühl, Klapperlärm und Klang hinzubekommen, wenn ich die Teile ersetze. Deshalb hierzu meine Fragen:


    • Ist die Fussmaschine des Alesis DM6 höchstwahrscheinlich Schrott und eine bessere Maschine würde eine spürbare Verbesserung bringen?
    • wäre es sinnvoll das BD-Pad zu ersetzen oder sind die bei e-Drums alle ungefähr gleich gut?
    • sollte ich die Toms (Gummipads) ebenfalls durch Mesh-Pads von Roland ersetzen? Dann wäre das letzte Alesis Teil der HH-Controller.

    Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir bei der Grundsatzfrage Aufrüsten/Akustisches Set (vintage/modern) und bei den Detailfragen weiterhelfen könntet! Ich habe natürlich auch ein offenes Ohr für weitere Tipps (Double Bass Pedal, beste Fussmaschine für e-Drum o.ä.).


    Dafür schon mal vielen Dank!

  • Zitat

    Ich vermute mit einer guten Fussmaschine und einem guten BD ginge dies doch etwas leichter vom Fuss.


    Wenn ich mal so kucke, mit was die Herren Paice, Bonham und Co. so gespielt haben in relation zu den heutigen Fumas, glaube ich nicht, dass Du da nen Riesensprung vor Dir hast nur durch Tausch. ich kenn die Fuma zwar nicht, gut, kann mir schon vorstellen, dass ne "vernünftige" Fuma durchaus leichtgängiger ist, aber es wird jedenfalls nicht so sein, dass Du dann was spielen kannst, was du jetzt gar nicht hinbekommst...


    Zitat

    taugen Vintage Drums nur als Sammlerstücke oder sind die den modernen Exemplaren zum spielen ebenbürtig? Das würde ja nicht gerade für den technischen Fortschritt in diesem Bereich sprechen.


    Ordentlich befellt und gestimmt, wirste da keinerlei Sorgen haben...


    700? Für ein reines Shellsetß Mei, aufrufen ist das Eine, was bezahlt wird, is das andere... Beobachte das mal so auf dem Gebrauchtmarkt, dann kriegste nen Gespür dafür... Aber ich habe nicht in Erinnerung, dass Exports da mords verkäuferfreundlich weggehen...


    Zitat

    gibt es spezielle Regeln beim Vintagekauf zu beachten? Müssen die bis in die hinterste Schraube aus Originalteilen bestehen? Haben die Drums Schwachstellen die man speziell prüfen muss, weil die sonst irreparabel defekt sein könnten oder werden könnten? Verlieren die Teile an Klangqualität?


    Das liegt am Käufer, was der für Vorstellungen hat. Die Gratungen würd ich halt ankucken, weil wenn da Mordsunebenheiten drin sind, liegt das Fell bspws. nicht ordentlich auf, da kann der Sound ggf schon leiden, wenns extrem ist...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Hi alingher,


    zu den Vintage Drums werden die hier sicher unsere Experten was sagen können, ich kenne mich da nicht aus. Mein Eindruck ist, dass die Hardware damals gruselig instabil war. Auch klingt "Pearl Export" in meinen Ohren nicht gut, da zumindest heute ein Export als billige (wenn auch taugliche) Einstiegsrübe gilt.


    Zu Deinen Hoffnungen auf Forschritt im Spiel: Ich habe ein vergleichbares E-Drum bei mir im Keller und spiele hauptsächlich akustisch. Ich bin ausgesprochen pessimistisch, dass Dir bei einem Wechsel irgendetwas leichter fallen wird. Ganz im Gegenteil, ich glaube, nachdem Du Dich jahrelang ans E-Drum gewöhnt hast, wirst Du Dich wundern, wie wenig Rebound da kommt. Insbesondere auf der Bass Drum. Das soll Dich nicht vom Ausprobieren oder Wechseln abhalten, aber rechne erst einmal mit einem gewaltigen Rückschritt. Allein, dass die Tompads (bei Dir) alle eine gleiche Größe und gleichen Rebound haben, sorgt ja in der akustischen Praxis für eine heftige Umstellung.

    Ich vermute mit einer guten Fussmaschine und einem guten BD ginge dies doch etwas leichter vom Fuss.

    Die Vermutung hatte ich im meinem Drummerleben auch schon mal. ;) Danach hatte ich eine Pearl Eliminator, eine Woche Spaß und danach Frust: Nix geht besser durch Kaufen, alles geht besser durch Üben.
    Auch die Beschreibung Deiner Probleme auf der Bass Drum klingen für mich nach (noch) unausgereifter Technik. Das, was ich in Deinem FF-Beispiel gehört hab, ist auch mit mieser Fußmaschine auf laschem Fell zu spielen, vorausgesetzt, Du hast Dir die richtige Technik angeeignet. Kurz: Statt an Käufe zu denken, würde ich mal ein paar Stunden bei einem Lehrer nehmen. Das Geld ist da sicher besser und erfolgversprechender angelegt.

    Ist die Fussmaschine des Alesis DM6 höchstwahrscheinlich Schrott und eine bessere Maschine würde eine spürbare Verbesserung bringen?

    So eine (ähnliche) Maschine hatte ich auch – sehr kurz. Das ist (für mich) Schrott und bereits eine billige von Fame macht deutlich mehr Spaß, aber eben noch keinen besseren Drummer aus Dir.


    sollte ich die Toms (Gummipads) ebenfalls durch Mesh-Pads von Roland ersetzen? Dann wäre das letzte Alesis Teil der HH-Controller.

    Ehrlich gesagt, frage ich mich ja, warum Du nicht gleich auf ein vollständiges Roland-Set umstellst. Der Kauf von Einzelteilen dürfte Dich doch viel teurer kommen. Selbstverständlich sind Mesh-Pads ein Gewinn, zumal die qualitativ hochwertigen von Roland. Ich hab meine Fame/Müllenium/Alesis Billigpads nach Umbauanleitung auf Mesh umgebaut und fand, das war ein RIESENfortschritt. Das scheint mit Deinen DM6 Pads ebenfalls zu gehen: Umbauanleitung von Biervampirund hier meine Erfahrungen mit selbstgebastelten Triggerkegeln (ich würde heute welche kaufen).


    Fazit: Lohnt es sich, Dein E-Drum aufzuwerten? Auf alle Fälle! Selbst mit wenig Geld kannst Du da einen Riesensprung machen. Lohnt sich der Umstieg auf ein akustisches Set? Als "A-Drummer" sage ich natürlich JA :), aber wenn Dein Ziel ist, es aus dem Stand leichter zu haben, heißt die Antwort Nein. Dann wirst Du den Schritt bereuen, es wird sich für Dich - nach meiner Einschätzung - wie ein gewaltiger Rückschritt anfühlen.


    Viel Erfolg bei der Entscheidung wünscht
    Hajo K

    Meine Allmächtige Birke :) | Mein Playalong Demo | DF-Suche mit Google - so geht's
    "Im Übrigen bin ich der Meinung", dass das DF eine aktuelle Board-Software braucht. Jetzt.

    11 Mal editiert, zuletzt von Hajo K () aus folgendem Grund: Edith hält 'Burning Board' für eine lächerlich miese Software. Im Jahre 2015 eigentlich ein Witz. Die Software verschluckt Edits, verkackt Links und lässt mich jetzt seit 10 Minuten an diesem Beitrag rumeditieren. No way.

  • Ein Pearl Export aus den 70ern ist eher kein Sammlerobjekt. Diese Sets waren sehr häufig anzutreffen, ich hatte selbst in meiner schlagzeugerischen Vergangenheit zweimal das Vergnügen damit. Ich habe es als durchaus tauglich in Erinnerung, aber 700 € finde ich zunächst mal ziemlich hoch gegriffen. Es hängt natürlich davon ab, was in diesem Preis alles enthalten ist. Reiner Kesselsatz, mit Hardware, mit (tauglichen) Becken? Da müsstest du mal ein paar Details liefern.


    Die größten technischen Fortschritte hat es bei der Hardware gegeben. Hinsichtlich Stabilität, Haltbarkeit und Handling würde ich mir heute 70er Jahre Hardware nicht mehr antun wollen (außer vielleicht Sonor Phonic Stative). Die Trommeln selber unterliegen da eher gewissen zeitlichen Modeerscheinungen. Selbst Pearl baut heute wieder ihre Wood-Fiberglass Kessel (wenn auch nicht ganz so wie in den 70ern). Da kommt es eben drauf an ob die Gratungen in Ordnung sind, ob die Kessel und Spannreifen nicht verzogen sind oder ob die Spannböckchen und Aufhängungen noch funktionieren.


    Edit: In "Times like These" sind Triple-Strokes auf der Bass Drum? Hab ich ´dabei noch nie gespielt... 8)

    Am Schlagzeug hängt DAS Tom. DER Tom heißt mit Nachnamen Sawyer und wohnt am Mississippi. Und über DIE Tom rede ich erst gar nicht...

  • Hi Alingher,


    zu den E-Drums kann ich nix sagen… aber zu (Sonor-) Vintagedrums…


    Bin ebenfalls Bj. 71 und habe mir letztes Jahr ein Sonor Swinger 1970/71 gekauft (hab ein Foto davon in der Galerie). Für ein paar Gigs im Jahr hätte die Hardware schon getaugt, allerdings hatte die ein paar Defekte, so dass ich mich entschlossen habe es mit aktueller Hardware aufzurüsten und komplett roadtauglich zu machen (habe beispielsweise auch von Schlitz auf 4-Kant umgestellt). Ich habe die Bassdrum mit zusätzlichen Bohrlöchern versehen, die scheidet für den Weiterverkauf auf dem Sammlermarkt aus. Wenn Du also vorhast das Set irgendwann weiter zu verkaufen solche Aktionen am Besten lassen.


    Sammlerpreise: Wie sich Sammlerpreise errechnen wirst Du vom Uhrenthema her kennen. Sammlerpreise bei Drums haben eigentlich nur die hochklassigen Sets (v.a. der Amis), gute Snares und Becken (v.a. alte K's können schon mal bei > 1.000 € liegen) Ob das Pearl Export 700 € wert ist, wage ich zu bezweifeln, ich würde es auf keinen Fall bezahlen, habe mir in den 80ern ein Pearl Set zugelegt und damals eine großen Bogen um das Export gemacht…


    Ob Du durch ein neues Set Riesensprünge machen wirst? Aus technischer Sicht glaube ich eher auch nicht. Neues (altes) Equipment hat aber durchaus motivierende Wirkung :thumbup:


    Wenn Du das Vintageset ins Auge fasst ein paar Tipps…
    1. immer persönlich ansehen oder das einen kompetenten Bekannten machen lassen
    2. Kessel auf Risse, Rundheit und Zustand der Gratungen überprüfen (eine Gratung nachfräsen kostet je nach Größe der Trommel ca. 15-25€)
    3. Hardware auf Funktionalität überprüfen (Gewinde, Gelenke, Lager, Federn)
    4. bei defekter Hardware recherchieren ob der Gebrauchtmarkt Teile hergibt oder ob die Möglichkeit der Nachrüstung von aktueller Hardware besteht
    5. und dann kommt (für mich) erst der Zustand des Finish


    Viel Spaß bei der Entscheidungsfindung

  • Prima - vielen Dank für die Antworten!


    Was das Vintage Export betrifft, würde ich es vermutlich eher aus Freude am Vintage Teil aus meinem Geburtsjahr kaufen und weniger damit ich Forschritte in meinem Spiel mache.
    Ich denke, ich hätte auch einfach Freude daran, wiedermal auf einem akustischen Set herumzubängeln. Dafür sind 700 EUR vielleicht etwas gar viel...ausser es sagt mir ein Vintage Kenner, dass diese Drums eine gute Investition sind, weil die im Wert noch anziehen werden.
    Wie gesagt handle ich mit alten Armbanduhren und 1960 hat noch kein Mensch damit rechnen können, dass seine Taucheruhr einmal heissbegehrt sein wird. Ist aber wohl ein anderes Thema....


    Was das Aufrüsten des e-Drums betrifft, werde ich das wohl nun machen.

    Zitat

    Ehrlich gesagt, frage ich mich ja, warum Du nicht gleich auf ein vollständiges Roland-Set umstellst.

    Naja, mein Drum ist ja mittlerweile praktisch ein Roland-Set (TD-9 Modul, 2x CY8 Crash, 2x CY5 (HH, Ride), PDX8 Snare, FD8 HH-Controller (hatte den vergessen)). Natürlich wäre es einfacher gewesen direkt ein Roland Drum zu kaufen, aber ich habe eigentlich nur das Modul zur reinen Verbesserung gekauft. Alle anderen Roland-Teile habe ich fortlaufend gekauft um Alesis Teile die kaputt gingen zu ersetzen. Das Set ist somit eher per Zufall so gewachsen...


    Zur Aufrüstung:
    Den Umbau auf Mesh werde ich mal genauer Anschauen. Allenfalls kriege ich das hin. Ansonsten leiste ich mir neue Pads.


    Bezüglich der Fussmaschine: Kann mir da jemand etwas empfehlen? Soll ich nur die Fuma oder auch das Bass-Pad ersetzen? Spielt es eine Rolle, ob ich eine spezielle Fuma für e-drums oder eine andere kaufe? Wäre Double Bass beschiss?


    An meiner BD-Technik feile ich schon länger und versuche Heel-Toe, Sliden, Dead Meat... Mein Problem ist, dass ich mit kurzen Fussbewegungen relativ schnelle Triple Strokes spielen kann, diese aber nicht auf "Times like These" Tempo verringern kann und ich bei normalen Heel-Up Schlägen das Bein nicht so schnell bewegen kann, ohne dass es mir abfällt. Vermutlich muss doch mal ein Lehrer ran - wobei ich fast nicht glauben kann, dass es hierzu keine vernünftige Anleitung im Netz geben soll... Naja, mich scheuen eigentlich weniger die Kosten für den Lehrer, als vielmehr, dass ich hierzu jedesmal von 1500müm den Berg runterfahren muss...


    Hier noch Bilder des angeblichen 71er Export:




    Einmal editiert, zuletzt von alingher ()

  • https://www.ricardo.ch/kaufen/…schlagzeug/v/an757301834/
    Ist das das Angebot?


    Bei dem Set handelt es sich wahrscheinlich um ein "President Export".


    Zitat

    In 1972, Pearl introduced the "Artist" kit with fiberglass/wood shells and shortly after introduced the "President Export" with 100% fiberglass shells.


    Quelle: http://www.pearleurope.com/Wha…me=About%20Pearl&MenuId=7



    Ich würde für das Set nicht mehr als 350€ auf den Tisch legen.

  • Hier noch Bilder des angeblichen 71er Export:


    Bin kein Pearl-Spezi, aber das Pearl-Logo sah 1971 noch anders aus.


    Das Export wurde im übrigen nach meiner Kenntnis erst ab 1982 angeboten. Ich würde meinen, dass es sich hier zwar um ein Set aus den Mitt-Siebzigern handeln wird, aber wohl mit Sicherheit nicht um ein "Export".
    Die Pearl-Historiker sollten an dieser Stelle übernehmen...


    Edit: Panikstajan war schneller und genauer ;)


  • Okay, vielen Dank! Ja genau um dieses geht's. Wenn es aber nicht wirklich aus 1971 ist, dann ist's eh nix für mich. Dann konzentriere ich mich mal lieber auf eine gute Fuma und allenfalls ein neues Bass Pad...


    "Bezüglich der Fussmaschine: Kann mir da jemand etwas empfehlen? Soll ich nur die Fuma oder auch das Bass-Pad ersetzen? Spielt es eine Rolle, ob ich eine spezielle Fuma für e-drums oder eine andere kaufe? Wäre Double Bass beschiss? "

  • Hi again,

    Bezüglich der Fussmaschine: Kann mir da jemand etwas empfehlen? Soll ich nur die Fuma oder auch das Bass-Pad ersetzen? Spielt es eine Rolle, ob ich eine spezielle Fuma für e-drums oder eine andere kaufe? Wäre Double Bass beschiss?

    Da Du eh schon fast ein ganzes Roland zusammen hast, würde ich den überschaubaren Betrag für ein sehr ordentliches BD-Pad sofort bezahlen. (Es sei denn, Du steigt vielleicht doch auf ein akustisches Set um.) Es gibt m.W. keine speziellen Fumas für E-Drums, letztlich entscheidet Dein Gefühl, Geschmack und Geldbeutel. (GGG).


    In Sachen Fußmaschine habe wir hier Threads deren Länge zum Pluto und zurück reicht. Mein persönliches Fazit daraus: Entweder billig und gut (s. die Fame-Maschine) oder teuer und exzellent. Dazwischen gewinnt man wenig. Ich habe sowohl die billige Fame wie auch zwei hochwertige Maschinen und würde heute bei knapperem Budget mir die Mapex Falcon gönnen, bei Freude am Geldausgeben wieder eine Sonor Giant Step zulegen. Warum? Weil sich's gut anfühlt und ich präzise gearbeitete Hardware mag. Musikalisch ist diese Wahl ohne jede Bedeutung.


    DB ein Beschiss? Ich verstehe die Frage so, ob man man nicht bescheisst, wenn man schnelle Folgen mit Doppelpedal spielt. Die Antwort ist simpel und kommt von meinem Lehrer: Alles, was gut klingt, ist richtig. Wenn Du schnelle 16tel beidhändig spielst, aber eigentlich den Klang von einhändig gespielten haben willst, es aber technisch nicht hinbekommst, bescheißt Du Dich selbst (dem Publlikum ist das wurscht). Same her: Wenn Du etwas einfüßig spielen willst und es auch so klingen soll, dafür aber ein DB-Pedal einsetzt, bescheißt Du Dich selbst. Und Du machst Dir das Leben schwer, denn DB will ja auch erst mal gelernt sein. Solche Aufbauten sind ja eigentlich dazu da Dinge zu spielen, die man eben einfüßig niemals spielen könnte. Sie sind keine Krücke für fehlende Spieltechnik, sondern die Voraussetzung, bestimmte musikalische Ideen umzusetzen.


    Vermutlich muss doch mal ein Lehrer ran - wobei ich fast nicht glauben kann, dass es hierzu keine vernünftige Anleitung im Netz geben soll...

    Klar gibt es. Ich habe wirklich *jahrelang* mit und gegen meine unzulängliche Fußtechnik angespielt. Ich hab mir Berge von Filmen angeschaut - ohne jeden Erfolg. Logisch: Filme können sich nicht meinen Fuß und meine Bewegungen anschauen, nicht hinhören und nicht individuell antworten. Erst durch meinen Unterricht hab ich den Durchbruch geschafft und selbst das war - in meinem Fall - ein ziemlich langer, mühsamer Weg. (Weil ich mir durch jahrelanges falsches Spiel eben die falsche Technik angewöhnt hatte.) Am Ende stand die Erkenntnis, dass ich eine völlig falsche Vorstellung von der Fußbewegung im Kopf hatte. Nur … das kann kein YouTube Movie dieser Welt erkennen.


    Gruß
    Hajo K


    P.S.: Es ist im YouTube-Zeitalter für mich keine Überraschung, dass viel Drummer viel von den unterschiedlichsten Fußtechniken sprechen und meist davon diese nicht zu beherrschen, aber eben nicht man die fundamentale eine im Griff haben. Viele Filme, viele Ideen, viel zu üben, wenig Konzentration, wenig Erfolg. Kein Lehrer würde gleichzeitig 10 Technikfässer aufmachen.

  • Ich melde mich mal zum Thema Vintage-Drums:


    Das Pearl kenn ich nicht, da es nicht in mein Beuteschema passt, und wäre bei 700 EUR auch ein bisschen vorsichtig.
    Generell sind Altersangaben von Vintage-Sets - auch bedingt durch inkonsequente Seriennummernvergaben der Hersteller - mit Vorsicht zu genießen. Ein exaktes 71er zu finden, durfte nicht ganz leicht sein.


    Ich selbst spiele ausschließlich Jazz und mag den Sound von dünnen Kesseln mit Verstärkungsringen, auch wenn die Verarbeitungsqualität damals schlechter war als heute. Mir persönlich gefallen auch die ultraleichten Ständer aus der Zeit, da sie halt schön schwingen. Mir ist noch nie einer umgekippt, aber wie schon gesagt: ich bin Jazzer.


    Das Sammeln, Aufarbeiten und Spielen von alten Schlagzeugen kann zur Besessenheit werden. Wenn du werthaltig investieren möchtest, solltest du dich an die Amerikaner (Gretsch, Rogers, Ludwig, Slingerland) halten. Da kostet ein reines Shellset aber auch gerne mal 1.000 bis 1.500 EUR - meistens leider zzgl. Porto, Einfuhrumsatzsteuer und Zoll.Der entsprechende Markt liegt halt in Amerika. Das ist dann meist auch das Problem beim Wiederverkauf: Kaum jemand zahlt hierzulande die entsprechenden Preise. Da braucht man Geduld....
    1971 ist eine Umbruchzeit: Rogers hat noch die alten Swivos, Ludwig gerade auf blue-olive-Badges umgestellt und Gretsch hat das Stop-Sign-Badge eingeführt. Die letzten Jahre, bevor die Schlagzeuge groß, kräftig und stabil wurden - und für mich persönlich uninteressant.


    Etwas günstiger - und nach meiner Meinung gerade im Preis deutlich unterschätzt - wird's in England mit alten Premier-Schätzchen. So was zum Beispiel. Die klingen ebenfalls sehr gut und sind nicht nur wunderschön, sondern aus meiner Sicht auch eine gute Anlage. Porto aus England ist etwas billiger und der Zoll entfällt.


    Und dann gibt es natürlich noch die guten Sonors aus Deutschland, 1971 noch mit den schönen alten Teardrop-Böckchen.Vielleicht wäre das ja was: 1971 in Deutschland gebaut - Wie der Besitzer.


    Wenn mein Haus noch größer wäre und meine Frau mich ließe: Ich hätte noch viel mehr Sets.... 8)
    Viel Spaß beim Sammeln. Wenn du dich mit alten Uhren beschäftigst, wird's dich irgendwann erwischen....

  • Hmm, ich habe einen Haufen alter Kataloge in digitalisierter Form, aber leider fehlen die Jahre 1970 und 1971.
    1972 kamen die typischen Pearl-Böckchen auf den Markt, die sehr oft von Billigherstellern kopiert wurden. Die mit dem Bügeleisen-Design in dem Bild sind davor verbaut worden, also könnte von daher die Jahreszahl stimmen. Im 1969er Katalog ist der Badge noch ein Schriftzug aus Metall ohne vollflächige Kunststoffplatte. Der Badge aus dem Bild ist also jünger, wurde aber bis etwa 1979 verwendet.

  • Nochmals vielen Dank allen die mir hier weitergeholfen haben.!


    Ich habe mich nun entschlossen die Vintage-Drum Türe schön geschlossen zu halten. Als jemand der sich mit Vintage-Uhren beschäftigt, weiss ich, wie sowas enden kann. Und Uhren lassen sich bestens aufbewahren...Drums? Naja


    Also habe ich mich entschlossen, das e-Drum auszubauen. Ich wollte eigentlich bereits die Mesh Umbausätze bei Biervampier bestellen und schaute in den Online Anzeigen, ob ich irgendwo eine gute gebrauchte Fussmaschine finden könnte oder allenfalls gute Pads, damit ich meine nicht umbauen müsste. Dabei stoss ich auf ein Inserat von jemandem, der vor 2 Jahren ein e-Drum als Geschenk gekauft hatte, was aber als solches nicht geschätzt wurde. Das Ding stand nun 2 Jahre unbenutzt in der Schachtel und musste nun weg. So kam es, dass ich für CHF 400 (380 EUR) ein unbenutztes Roland TD-11K kaufen konnte. Das Teil kommt jedoch ohne Fuma, wonach ich ja eigentlich gesucht hatte :wacko:


    Nun sehe ich drei Optionen und weiss noch nicht wirklich was ich machen soll. Vielleicht ja von Euch jemand einen Tipp?


    • Ich verkaufe das TD-11 mit etwas Gewinn weiter und kaufe mir davon Umbausätze und eine Fuma
    • Ich behalte das TD-11 und verkaufe mein zusammengebasteltes Drum
    • Ich stelle aus meinem Drum und dem TD-11 das für mich optimale Drum zusammen und verkaufe die übrigbleibenden Einzelteile. So viel ich gelesen habe, ist mein TD-9 Modul dem TD-11 eher etwas überlegen. Ich würde also mein Modul verwenden und das TD-11 um einzelne Pads, Becken meines Drums erweitern.
  • Vielleicht ja von Euch jemand einen Tipp?


    Mehrere.
    1.: Einmal hier reinschauen.
    2.: Anstatt die schamlose Ausnutzung des Handelsungeschicks offensichtlich unerfahrener Verkaufsinteressierter bereits im Vorfeld zu planen, das TD-11 einmal ausprobieren und für dich persönlich herausfinden, ob die wahrscheinlich besseren Klangeigenschaften des TD-11 überwiegen oder die wahrscheinlich besseren Ausstattungsmerkmale des TD-9.
    3.: Wenn du viele Eingänge benutzen möchtest, einfach beide gleichzeitig einsetzen.
    4.: Da du scheinbar die Möglichkeit hast, laut zu spielen, deine grundsätzliche Entscheidung nochmal überdenken. Es bleibt aber deine.

    -
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