Ich fang dann mal an...

  • So,
    um auch mal wieder einen Beitrag zu leisten hier im Forum, kam mir vor einiger Zeit ein mehr oder weniger toller Gedanke: Ich baue mir mein Schlagzeug, selbst!
    Ob ich das so hinbekomme, wie ich mir das so vorstelle, weiß ich nicht, da ich weder professionelles Equipment habe, Schreiner gelernt oder sonstige Erfahrungen habe im Schlagzeugbau -mal abgesehen von den paar Snares, die ich zusammengeschraubt habe... Aber Improvisieren kann ich, und das ganz gut ;)


    Ein altes Premier xpk oder so, hatte ich noch zuhause rumliegen und sonst noch einiges an Hardware, die sich im laufe der Jahre so angesammelt hat.


    Viel recherchiert habe ich schon, um so wenig Geld wie möglich in den Sand zu setzen. Das soll zwar kein Low Budget Projekt werden, trotzdem soll es nicht teurer als ein Mittelklasseset von der
    Stange sein. Denke mit allem werden insgesamt so ca. 500€ an Materialkosten drin Stecken. Das alte Premier schätze ich dabei einfach mal auf 100 €.
    Restliche Hardware wird ergänzt durch neues oder gebrauchtes. Beispielsweise eine 12“ Basix Tom für 30€ (ebay), daraus werde ich die Aufhängung und die Hoops nehmen (2,3mm)


    Nach und nach werde ich die laufenden Fortschritte posten, wird sich aber höchstwahrscheinlich einige Wochen bis Monate hinziehen. Kann aber natürlich auch sein, dass ich das ganze komplett in den Wind schieße :D
    Bilder sind momentan noch nicht die Besten, ich werde mich aber bemühen dass sie demnächst etwas besser werden!


    Zu den Eckdaten:


    Buche / Staveshell


    Bass: 20x17
    Tom: 12x8
    Floor Tom 15x12


    Für Fragen, Verbesserungen, Anregungen etc. stehe ich natürlich zur Verfügung!


    So mal den Anfang:


    Wie oben schon erwähnt, Premier schätze so um die Jahrtausenwende Hardware noch ganz ok, bei den Kesseln sprechen die Bilder für sich
    Größen sind 20 /10 /14




    Kein Riss, nur die Nahtstelle der Trommel





    Schritt 1 zerlegen und polieren



    verrostete Gewindehülsen der Spannschrauben



    In Zitronensäure einlegen, gut durchwaschen, im Backofen bei 80°C trocknen und gutes Olivenöl nehmen, kaltgepresst!! sonst setzt der Rost wieder an :D



    Bei den Plastikunterlagen half Spülmittel




    polieren mit Politurpaste



    und die hässlichen Füße werden durch High-Tec Schwingungs Dämpfer ersetzt. Wenn schon, denn schon =)



    So, schöne Weihnachten wünsche ich, nächstes jahr gehts dann weiter!


    Ps. bei der Farbwahl bräuchte ich noch Hilfe :)

  • Ich liebe solche Projekte! Bei dem Budget kannst Du natürlich schon überlegen die Kessel falls nötig (bei STdrums?) gleich graten und ggfs. sogar folieren zu lassen. Das wäre unter Umständen dem Werterhalt "zuträglich". Ich habe von STdrums sowohl Delmar- als auch Taiwan Folie in Gebrauch. Die Delmar ist kaum zu toppen (auch preislich), aber auch die Taiwan Folie ist völlig OK. Intakte Originalteile, die Du ersetzt auf jeden Fall aufbewahren. Bei STdrums gibt es auch ein paar Tipps: http://www.stdrums.de/tips/tips.htm
    Happy Basteling!

  • Das Premier dient als "Spenderfahrzeug", Kessel werden von mir selber gemacht. Nur die Hardware wird restauriert
    Die Kessel sollen in Stave Shells werden (aus Buche), quasi wie Weinfässer.
    Danach solls mit einer Oberfräse abgedreht werden. So zumindest ist das mal der Plan :thumbup:


    Vielen Dank für die Seite mit den Tipps, werde ich sicherlich gebrauchen können.


    Zum Thema Folie: Eigentlich war geplant das Schlagzeug zu beizen oder lackieren.
    Bassdrum Frontfell soll eins in Naturoptik werden, dazu würde eine Folie in Vintage Optik auch passen. Dazu die Durchgängigen Böckchen, würde sicherlich gut aussehen. Aber Preise schrecken mich doch etwas ab. Da kommt einiges zusammen wenn man 3 Kessel foliert :|
    Aber davor gibts noch einige andere Baustellen :D :D


    Die Kessel Graten will ich zu erst selber versuchen, wenns scheitert dann wäre stegner der Plan B. Denke die Kessel graten ist nicht die größte Baustelle. Den Kessel exakt Rund zu bekommen, halte ich für Schwieriger. Aber ich will mich mal nicht so weit aus dem Fenster lehnen 8)

  • Hi Alex,
    ich baue auch meine drums selbst und du kannst bei Problemen jederzeit nachfragen, gerne auch hier im Chat.
    Hier kannst du dir schon mal die einzelnen Arbeitsschritte anschauen


    DIY-Schlagzeug


    Ich wünsche dir viel Spass und viel Erfolg.


    Gruß
    Bruzzi

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

  • So, es geht weiter


    Die gute Nachricht: Es könnte klappen,
    Die schlechte Nachricht: Geht verdammt lang


    Bruzzi: Geniales Projekt! Eins unterscheidet uns aber: Die Ausrüstung!! :D
    ich arbeite mit einer 100 € Kreissäge und einer ebenso günstigen Oberfräse. Nur gute Fräser und Sägeblätrer habe ich mir gegönnt.
    Trotz allem scheint das zu klappen



    (wenn man auf die Bilder klickt: oben kann man auf 25% Zoom stellen, damit die Bilder nicht ganz so groß sind. Ich bin noch auf der Suche nach einen vernfünftigen Hoster.)
    Winkel berechnen


    geschnittene Hölzer


    kleben



    Ab hier wirds ein bisschen interresant:
    Die Fräsmaschine
    Trommel wird mittig! zwischen den 2 Hölzern eingeklemmt. Danach die ganze Aparatur justieren, (Höhe längsrichtung, und und und, dann wirds rund)
    Die Oberfräse wird unten eingespannt, der Fräser schaut dann bei dem Loch an der unteren Platte heraus.




    Halbzeit




    Danach schleifen


    umgekehrtes Spiel:



    Meine Fräsmschine wird etwas umgebaut: Die Oberfräse läuft auf den Schienen, Die Trommel läuft auf den Rädern. Ob das funktioniert, teste ich im laufe der nächsten woche.


    Man mag es kaum glauben aber der Kessel ist tastsächlich rund :thumbup: :thumbup:


    Ps: Weiß jemand den Korrekten Durchmesser oder Umfang einer 15" Trommel ?


    wo ich gerade das letzte Bild sehe:


    Zum Thema Arbeitssicherheit: Ich arbeite dran! :D

  • 8o
    Hammer, die Winkel sind ja super geworden.
    Meine erste Trommel hab ich auch so gebaut, hat aber auch alles gepasst, Kompliment für deine Arbeit.
    1/8" Untermaß ist korrekt, noch bissel mehr Untermaß und das Stimmen wird einfacher, usst dann aber die Lugs etwas unterlegen. Ist Geschmackssache.
    Weiter so.
    Gruß
    Bruzzi

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  • Es geht weiter :


    Innen abdrehen:
    Hat nicht ganz so wunderschön funktioniert. Einfach etwas zu hartes Holz. Mit viel schleifen wurds dann aber doch. Freu mich schon auf die Bassdrum. Das hier ist die 12" tom :whistling: :whistling:
    ca 30 min dauert das abdrehen




    Fertig geschliffener Kessel




    Kleines Problem gab es noch:
    Die exakte Höhe zuzuschneiden. Nach etwas hin und her übelegen bin ich mit einem elektrischem Hobel drüber gefahren, nachdem ich die Höhe angezeichnet habe ( siehe Bild)
    Werde ich bei den anderen Trommeln auch so machen, einfach und gut :thumbup:


    ungehobelt


    gehobelt



    Jetzt wirds wieder etwas spannend: Die Gratung!


    War eigentlich total easy, man sollte nur nicht alles auf einmal graten. Dann gibts auch keine "Brandschäden" ^^
    Aber für den ersten Kessel :thumbup: :thumbup: **mir selbst auf die Schulter klopf**


    Hier die Innengratung. Rollen dienen als Führung




    Außen Gratung bzw .Gegenschliff



    Prachtstück :D






    Zum Thema Farbe:
    Die blauen Bassdrumreifen von dem alten Schlagzeub bestehen aus irgendwelchem komischen Pressspan/holz mit ca 5 Lagen. Ich wollte diese eigentlich nur abschleifen, damit die wunderschöne Maserung des Holzes zur geltung kommt. Pustekuchen. :wacko:
    Das Pressspan sieht ziemlich mies aus! (Bilder kommen noch) Deshalb bin ich gezwungen diese schwarz zu lackieren.
    Das Schlagzeug selber wird dunkelbraun gebeizt. Farbtest werde ich noch machen. Denke dazu werden dann schwarze Bassdrumreifen am besten passen?!
    Neue Bassdrumreifen will ich eigentlich nicht kaufen, da das ganze irgendwie langsam zu einem Fass ohne Boden wird. Viele Kleinteile die dann doch ziemlich ins Geld gehen. Fräser, Sägeblatt, Holz!... etc



    Grüße alex

  • Hi,
    super bis jetzt aber die Rollen für die Gratung sind unnötig.
    Einfach das Teil am Anlaufring führen und gut.
    Nimm beim Innenfräsen weniger Frästiefe und mach lieber ein paar Durchgänge mehr.
    Sieht aber alles gut aus :thumbup: weiter so.
    Gruß
    Bruzzi

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  • Ja Hallo,


    noch so ein Naturtalent. Finde ich immer wieder beneidenswert! :thumbup:


    Die Trommel sieht schon richtig Profi- mäßig/ Perfekt aus. Weiter so und logo--> Bilder ,Bilder. Bilder


    LG Thomas

  • So einen ähnlichen Frästisch hab ich doch irgendwo schon mal gesehen :D
    Erst mal Lob und Anerkennung, schaut klasse aus, auch die Innen-Fräsvorrichtung scheint ja gut zu funktionieren.
    Bei hartem Holz empfehle ich hochwertiges Werkzeug, auch wenn der "Fräserdschungel" recht undurchsichtig ist.
    Und, . . . weniger ist mehr, also bei der Frästiefe bzw. beim Vorschub (siehe Bruzzis Komentar) ;)

    Einfach das Teil am Anlaufring führen und gut.


    Da sind wir wieder bei der Werkzeugqualität, 6mm Schaft hat meist ein kleineres Lager, das reagiert dann empfindlicher auf Unebenheiten.
    Das mit den Rollen hat auch noch andere Nachteile, da man z.B. das Werkstück nicht mal eben gerade "wegziehen" kann, wenn was schief läuft.
    Besser wäre in dem Fall einen Fräser ohne Lager zu nehmen und auf der Seite der Rollen zu arbeiten.
    Aber du schaffst das schon :thumbup:

  • Hi,
    @ Josh Er benutzt doch die Boschfräse mit 8mm Spannzange, ich hatte die am Anfang auch mal und da brauchts eigentlich sonst keine weiteren Rollenführungen.
    Wenn schon Führung dann wie Josh sagt, lieber auf der Fräserseite, also nicht den Kessel zwischen Fräser und Führung, das wäre mir auch zu gefährlich.
    Dass die ganze Sache mit einer größeren Fräse, mit 12mm Zange und entsprechend größeren Kugellagern als Anlaufring etwas geschmeidiger geht ist allerdings richtig.


    Die Boschfräse ist übrigens fast ein bischen zu groß für 12" Kessel, da wirds richtig eng beim Innenfräsen gelle :D ;)


    Weiter so.
    Gruß
    Bruzzi

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  • Also Fräser müssten die 8mm sein, die die ich benutze liegen auch zwischen 12 und 16 Euro, ist also denk ich mal nicht das allerschlechteste. Ergebnisse sind ja ganz ok.
    Musste ja schon leicht lachen, völlig logisch dass ich die Rollen eig. gar nicht gebraucht hätte. Aber wäre mir sicherlich auch noch aufgefallen :thumbup: Man lernt schließlich nie aus :P


    In der Planung war mir das schon ziemlich bewusst, dass das eine enge Sache wird, die Trommel innen auszufräsen. Aber die Oberfräsen die es so gibt sind relativ alle gleich groß/ hoch.
    Wer also mal so was ähnliches machen will, denke bei 10" funktioniert das ganze nicht mehr.

  • Schöne Arbeit, bin schon auf das Endergebnis gespannt.


    An dieser Stelle mal eine Frage an die Fassbauprofis (ich hoffe ich missbrauche diesen Thread nicht zu sehr):
    Mir scheint, dass die Lage der Jahresringe oft wenig bis keine Beachtung findet. Bei einer Änderung der Holzfeuchtigkeit um 3% verändert sich bei Verwendung von Holz mit stehenden Jahresringen bei einer 14" Snare der Durchmesser um ca. 1.5mm, im Extremfall bei liegenden Jahresringen aber schon um ca. 3mm (oder fast 1/8"). Interessant wird es dann bei einer 22" Bassdrum. Hier verändert sich der Durchmesser im Extremfall schon um 5mm bei 3% Holzfeuchtigkeitsänderung. Wie handhabt ihr denn das?
    3% sind nicht zu viel und werden ja schnell mal erreicht, wenn die Kessel z.B. aus dem schlecht belüfteten, etwas feuchten Proberaum in eine zentralbeheizte Wohnung übersiedeln - oder umgekehrt.

  • Wer also mal so was ähnliches machen will, denke bei 10" funktioniert das ganze nicht mehr.


    Jepp 10" und kleiner wandert bei mir auf die Drehbank.


    @ earthling
    Ich achte wenn möglich darauf keine unterschiedlichen Bretter zu verwenden, lässt sich bei einer beschränkten Auswahl aber nicht immer vermeiden.
    Mir ist bisher nur ein Kessel aufgegangen, das lag aber an dem Leim den ich früher benutzt habe, und die bisherigen Kessel bleiben selbst bei schwankender Luftfeuchte schön rund.


    Für mich war das auch der Grund, warum ich mir eine große Säge zugelegt habe, und säge meist im Quartierschnitt selbst auf.
    So werden die Bretter schön gleichmäßig und haben noch dazu eine tolle Maserung.
    Die Sägewerke haben da oft keinen Bock auf so Extrawürste.


    Gruß
    Bruzzi

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

  • Zum Thema Holz:
    Muss ich ehrlich sagen, war das bis jetzt die größte Hürde für mich, richtiges Holz zu bekommen. Die Schreiner/ Holzhändler haben mir entweder Fichte oder so ein einen Quark angeboten oder Buchen Leimholzplatten. Wobei letzteres wahrscheinlich noch gehen würde.
    Das was ich jetzt verwende sind Kammergetrocknete Buchenleisten, astfrei. Ich hoffe da verzieht sich nicht mehr viel. Aber ich denbke als Leie ist man auf dem unübersichtlichem Holzmarkt schnell mal überfordert...


    Falls ich dieses Projekt erfolgreich abschließe, werde ich noch weitere Snares machen, mit etwas schönerem Holz.
    Würde beispielsweise bei diesem Holz (link) was dagegen sprechen eine Snare daraus zu bauen, insachen Holzfeuchtigkeit, Verzug etc?
    http://www.hobbyholz.de/kirsch…ang-diverse-groessen.html

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