Minifill auf der Snare, wie spielt Ihr das?

  • Hallo zusammen,


    ich habe da mal eine grundsätzliche Frage, nachdem ich mir ein Fill angehört habe (aus Walking on Cars - "speeding cars"). Ist nichts besonderes, aber mir ist aufgefallen, dass ich selbst noch total wenige Fill-Ins beherrsche.


    Aber mal zur Frage:
    Das Fill wird nur auf der Snare gespielt und beginnt auf der 3, wie auf dem Bild im Anhang zu sehen.
    Ich sehe da für mich zwei verschiedene Spielweisen, die möglich sind:
    Nach welcher Variante würdet Ihr das spielen? Welche Vor- und Nachteile seht Ihr dabei für Euch?
    Danke schon mal und ein schönes Wochenende an alle!
    Daniel

  • Ohne das Lied gehört zu haben und Aspekte wie Dynamik, Lautstärke, musikalisch gewollter Ausdruck, was spiele ich vorher, was nachher etc. außen vor lassend: Es ist m. E. immer sinnvoll, möglichst ALLE Varianten an Stickings zu üben und dann u. a. darauf zu achten, wie sich welcher Handsatz FÜR MICH anfühlt, was ich damit machen kann und wo evtl. Vor- und Nachteile liegen.
    V 1 mag einer (von wem auch immer ausgedachten) "reinen Lehre" entsprechen. V 2 fühlt sich aber z. B. für mich oft runder und leichter spielbar an. Nicht ohne Grund werden die klassischen Ballertriolen auf Toms und BD in aller Regel so gespielt (L-R-BD-L-R-BD ... oder R-L-BD-R-L-BD ...). Wenn du noch mit einer Hand Toms einbeinden möchtest, hören sich V 1 und V 2 (im Gegensatz zu nur auf der Snare gespielt) auch noch anders an; auch ein Grund, Verschiedenes zu üben.

  • Wenn ich Handsatz 2 spiele, bekommt bei mir das ganze einen rhythmisch etwas anderen Touch. Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass der bei Latin-Fills Sinn macht, wenn es nicht ganz so zackig-militärisch daherkommen soll. Bei Rocksongs würde ich vermutlich Handsatz 1 spielen und dabei die Schläge auf 3 und 4, also die Zählzeiten etwas bis stark betonen.
    Aber alle Varianten sind erlaubt, klingen unterschiedlich und haben je nach Intention ihre Berechtigung.

  • Hi,

    Wenn ich Handsatz 2 spiele, bekommt bei mir das ganze einen rhythmisch etwas anderen Touch.

    und das genau ist der Punkt hier! Ich würde "eigentlich" immer der Variante 1 folgen, da sie organischer für mich ist (dem 16tel-Raster folgt), aaaber: Wie so oft sollten wir ja idealerweise jede Variante spielen können und dann musikalisch auswählen und hier finde ich auch: Variante 2 passt mehr zur Vorlage … ich kann's gar nicht genau sagen, aber für mich klingt es "abgehackter" und Variante 1 klingt "weicher, runder" für mich.


    Gruß
    Hajo K

  • 'Nabend zusammen :-),


    danke erstmal für's zahlreiche Feedback. Freue mich immer, mehrere Meinungen zu hören. Ich denke auch, dass ich erst einmal versuchen werde, bei dem RL-Handsatz zu bleiben, um für mich eine Basis zu schaffen. Spiele zwar nun schon drei Jahre (davon ein Jahr mit Unterricht), aber gut Ding will Weile haben wie man so schön sagt und Stress machen will ich mir da auch nicht unbedingt.
    Ich selbst muss sagen, dass ich dieses Fill-In gar nicht so einfach finde. Klingen die Pausen nicht gleichmäßig, so hört es sich schnell richtig mies an.


    Allen einen schönen Abend, es darf aber auch gerne weiterdiskutiert werden :-).
    Daniel

    Das muß kesseln!!! :D

  • 'Nabend zusammen :-),


    Ich selbst muss sagen, dass ich dieses Fill-In gar nicht so einfach finde. Klingen die Pausen nicht gleichmäßig, so hört es sich schnell richtig mies an.


    Grade unter dem Aspekt würde ich die Erste Lösung nehmen und dem 16tel-Handsatz folgen. Damit verhindert man finde ich, dass man die Länge der Pausen rät.
    Für den Anfang könntest du ja durchgehende 16tel-Bewegungen machen und eben bei den Pausen stattdessen auf den Rim schlagen oder so.
    Ansonsten Metronom (nach Möglichkeit mit 16tel Subdivision) anschalten und/oder mitzählen - dann läuft das doch :D


    Variante zwei würde sich für mich (wenn's denn nur auf der Snare gespielt wird) einfach irgendwie zickig und unangenehm anfühlen. Weiß nicht wieso.

  • Ja, auf der Snare wohl ehr v1.


    Aber je nach dem wie man das übers Set verteilt...


    Als Tipp für dich wenn die Fills schwer fallen,
    übe mal mit dem Heft Stickcontrol.
    Das scheint ganz sipel,
    man darf es auch nicht zu schnell machen.
    Aber damit bekommst du die sicherheit,
    dann musst du Später garnicht mehr nachdenken
    und jeder Schlag sitzt.


    Für Jazz sind auch die Rudiments oder Syncopation (alte Hefte) zu empfehlen.



    LG Konstantin


    Ps: das immer gleichmäßig in Tempo 100 üben oder so, jeden Tag 5-10min und immer streng den Handsatz beachten!
    Das fördert dein Taktgefühl, bichen das Notenlesen und nach nem halben Jahr sitzen die Fills.
    Kannst dann auchmal die Handsätze statt nir auf dem Pad, aufs ganze Schlagzeug verteilen.

    Einmal editiert, zuletzt von k.drums ()

  • -> Doubles linke Hand, Akzent auf 4


    Tipp: Hol dir "Language of Drumming" von Benny Greb. (Das schliesst das ganze Stickcontrol Zeug mit ein und bringt eine generelle Klarheit ins Schlagzeugen.)
    Folge seinen Anweisungen. Übe.


    Dann werden solche Sachen (und andere Sachen) intiutiv und leicht.
    Dauert aber ein bisschen :)

    3 Mal editiert, zuletzt von aka ()

  • Ich glaube nicht, dass Du dafür ein Benny-Greb-Buch brauchst.
    Die Variante 1 ist schon gut. Wie Wolle S. schon schrieb kann man auch mit Ghostnotes füllen.


    Als braver Agostini-Schüler würde ich das in der Tat mit unbetonten Schlägen auf allen nicht-notierten Sechzehnteln üben. Ob Du die live spielen willst, ist was anderes, aber die sind sehr gut zum Üben. Also am besten mal mit 60 (Viertel-) Schlägen pro Minute beginnend das Folgende endlos und exakt wiederholen und dann nach und nach schneller werden.


    Code
    1 e + e 2 e + e 3 e + e 4 e + e 1 e + e 2 e + e 3 e + e 4 e + e ... (wdh.)
                         > >   > >   > >                 > >   > >   > >
         r l r l r l r l R L r L R l R L r l r l r l r l R L r L R l R L


    Aber natürlich gibt es Schulen, die zu Variante 2 raten - und auch ihre Vorteile haben. Also mach' doch, was Du willst. :)


    M.

  • Wie kommst Du da drauf?


    Ich spiele zu 90% mit der rechten Hand HH/RC und links SN.
    Da das Fill für Snare notiert ist, bleibt es links - da es 16tel Doppel sind, muss ich 3 Doubles mit 2 16tel Pausen spielen.
    Die vier wird betont, um trotz Dreierverschiebung Aussenstehenden die Orientierung zu erleichtern.

  • Wenn es nicht plausible Gründe für eine andere Spielweise gibt (das kann im musikalischen oder persönlichen Kontext durchaus gegeben sein), würde ich immer den alternierenden Handsatz spielen (bzw. bei mehr als zwei Schlägen, kann man natürlich über Doppelschläge nachdenken, aber das ist dann klangästhetisch was ganz Anderes). Denn wenn man das mal verinnerlicht hat, kommt man dann nicht in Teufels Küche und bei den Standards ausversehen mit Rechts aus Fills raus (außer man ist Lefti und spielt auch "verdreht" oder man will das so :) ). Gerade bei Triolen oder allen ungeraden Notenwerten ist es wichtig den Handsatz im Auge zu behalten. Aber da gibt es viele Ausnahmen, mal abgesehen von Können und Geschmack, auch den banalen Umstand, wo das Fill beginnt und wo es aufhört :D .

  • Hallo,


    bei der pauschalen Fragestellung schließe ich mich vollumfänglich Beitrag #3 an, es kommt darauf an.


    Bei der speziellen Fragestellung (siehe Beitrag #5) würde ich der Variante 1 folgen, vorausgesetzt,
    ich würde "normal" spielen und das "original" kopieren wollen.


    Bei Berücksichtigung von Beitrag #7 würde ich nunmehr sehr deutlich Variante 1 empfehlen und
    alles andere dann für die nächsten Jahre einplanen.


    Grüße
    Jürgen


  • Ich spiele zu 90% mit der rechten Hand HH/RC und links SN.
    Da das Fill für Snare notiert ist, bleibt es links - da es 16tel Doppel sind, muss ich 3 Doubles mit 2 16tel Pausen spielen.
    Die vier wird betont, um trotz Dreierverschiebung Aussenstehenden die Orientierung zu erleichtern.

    Was und warum das zu spielen ist, ist schon klar, aber deine Variante erscheint mir unergonomisch ohne ersichtlichen Grund.

    ...mh.

  • Grund könnte z.B. sein, mit rechts dabei umzublättern, sich zu kratzen oder einen Sticktrick vorzuführen.


    Alles ist möglich - aber hinter den Drums nutze ich die freie Rechte lieber, um das Ridepattern durchlaufen zu lassen, zu crashen oder dicke Toms in die 16tel Pausen zu packen.
    Unergonomisch? Linke Hand ist am linken Arm angewachsen und Snare steht mittig - rechte Hand ist am rechten Arm angewachsen und zb. Tom und Ride stehen rechts. So what?

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