Originalfelle

  • Moin Leute! Kurz was zu mir (als Erklärung, warum ich dumme Fragen stelle): Ich bin ursprünglich Gitarrist, bin aber bereits vor vielen Jahren beim Drummer meiner damaligen Band auf den Geschmack gekommen und habe seitdem zunächst an dessen Kit, später hier und da mal hinter den Kesseln gesessen. Spieltechnisch gesehen bin ich also kein Anfänger mehr, leider fehlt mir als autodidaktischem Quereinsteiger jedoch einiges an theoretischem Wissen über die einzelnen Komponenten.


    Nun wollte ich mir endlich mal ein eigenes Kit zulegen. Beim Lesen von Käuferbewertungen verschiedener Sets fiel mir auf, dass grundsätzlich die werkseitigen Felle verrissen werden - selbst noch im Mittelpreissegment namhafter Hersteller. Ich kann allerdings mir kaum vorstellen, dass die Herrschaften von Sonor oder Pearl in Kits mit einem Wert von um die 1.500 € schrottige Felle verbauen.


    Mich interessiert daher folgendes: Ist diese pauschale Ablehnung von Originalfellen tatsächlich begründet oder ist das nur übertriebenes Gehabe vermeintlicher Experten, die ihr überlegenes Gehör demonstrieren wollen?

  • Hallo,


    für mein Dafürhalten ist Letzteres der Fall.


    Um Felle wird ohnehin zu viel geschwafelt, entscheidend ist,
    was man damit macht (wobei ums Stimmen auch zu viel geschwätzt wird).


    Ich wechsele Felle, wenn sie kaputt sind oder mir die Farbe nicht mehr
    gefällt.


    Grüße
    Jürgen

  • Naja, es kommt drauf an.
    Einerseits: Viele Trommler mögen einen eher gedämpften Sound, den man von mehrlagigen Fellen mit eingebauter Dämpfung bekommt. Werksseitig sind bei vielen Sets einlagige ohne großartige Vordämpfung montiert. Da wird schnell mal gemeckert.
    Andererseits: Im Schlagzeuggeschäft sind die Margen heute ziemlich klein. Da macht es für einen Hersteller schon einen Unterschied, ob er für Markenware aus den USA deutlich mehr als 5 Euro im Schnitt pro Fell oder für China-Ware nur etwa einen Euro pro Fell ausgibt. Es gibt also auch Sets, die mit Fellen fragwürdiger Qualität geliefert werden.

  • Hi,
    Markenfelle (z.B. von Remo, Evans oder Aquarian) sind in der Regel tatsächlich besser: Sie sind haltbarer und können besser klingen.
    Leider werden in den meisten Fällen nur höherpreisige Schlagzeuge damit ab Werk ausgestattet. Will man das Maximale aus dem Schlagzeug rausholen, ist also noch eine ordentliche Investition in neue Felle nötig. Das kann auch deshalb Sinn machen, weil es am Markt sehr viele verschiedene Felltypen gibt, die einen sehr großen (eigentlich den größten) Einfluss auf den Klang des Sets haben. Die mitgelieferten Felle entsprechen deshalb oft auch nicht dem Geschmack des Spielers.


    Aber: Natürlich kann man auch mit den günstigen Werksfellen wunderbar Musik machen. Ich würde die immer erst spielen, bis sie Dellen haben. :)
    Das ist alles immer eine Frage des Geschmacks, Anspruchs, Geldes und Stimmvermögens.



    Und noch ein P.S.: Auf vielen der Werksfellen steht Remo, also eine Marke, drauf. Leider ist das kein Qualitätskriterium. Das sind dann die günstigeren Remo UT Felle.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Und auch bei Remo UT Fellen merkt man einen Unterschied! Nicht unbedingt klanglich aber in der Haltbarkeit!


    Mein Mapex Orion hat werksseitig diese China Remo Felle drauf, und das war die oberklasse bei Mapex...


    Prinzipiell sind ab mittelklassse evans oder Remo Felle drauf... Die klingen auch gut! Allerdings mögen viele gedämpften Sound, und da braucht man 2 lagige Felle (wie schon angesprochen) auf den Set's drauf sind meistens einlagige klare Felle... Die sind einfach billiger!


    Alles im Einsteiger Segment hat meistens no Name Felle drauf und die gehen garnicht... (meine Meinung)



    Wenn du also ein Set im mittelklassse Bereich kaufst kannst du auch erstmal viel mit den Werksfellen machen... Die kann man auch dämpfen! Wenn die dann runter sind kannst du nach deinen eigenen Soundvorstellungen neue Felle nehmen und dich da durch probieren!

    Oberste Sternenflottendirektive: Wer lesen kann, ist besser dran !

  • Vielen Dank für die Antworten! Ich habe mich entschlossen, für die Bassdrum gleich ein hochwertiges, doppellagiges Fell mitzubestellen und bei Toms & Snare die Werksfelle erst mal eine Weile zu spielen. Wenn die Haltbarkeit der Werksfelle tatsächlich so überschaubar ausfällt, dann löst sich das Problem ja in naher Zukunft selbst :D

  • Falls die Felle auf Snare und Toms von schlechter Qualität sind, würde ich zuerst das Snarefell austauschen - schließlich spielst du diese Trommel ja am meisten und das stört/frustriert mich eher, als wenn die Toms schlecht klingen.

  • Hallo,


    gerade untenrum wird noch mehr vernachlässigt als obenrum.


    Soweit mir bekannt ist, werden die üblichen Mittelklasse-Sets mit
    Powerstroke3-Kopien (aus Taiwan, Remo-Fabrik) ausgeliefert.


    Der Industriestandard dürfte mittlerweile Powerstroke3 sein,
    ein einlagiges Fell übrigens.


    Ich selbst spielte früher doppellagige Felle untenrum, inzwischen
    bin ich aber der Meinung, dass einlagige besser klingen. Für die
    Haltbarkeit habe ich ein Verhüterli.


    Grüße
    Jürgen

  • Auf Mittelklasse Sets sind meistens Remo ut
    Felle drauf! Toms und Bassdrum würde ich lassen!
    Bassdrum meist einlagig mit dämpfungsring! Snare lohnt
    Sich gleich zu wechseln! Da kommt es drauf an welche
    Musik man macht! Für einen pop / Rock Sound kann ich
    Remo Emperior X Coatet empfehlen. Doppelläufig mit
    Punkt in der Mitte.

  • Musikstil ist eher die härtere Gangart, vor allem Bassdrum und Toms sollten letztlich also Attack-lastig sein und nicht allzu viel Sustain haben. Daher habe ich mich untenrum für das Aquarian Superkick 10 entschieden, da das schon gedämpft ist und offenbar wohl ziemlich viel Punch liefert. Bei der Snare bin ich noch völlig planlos, weil da neben Kessel und Fellen auch noch die Art, Aufhängung und Spannung des Teppichs eine Rolle spielen. Und natürlich die Spielweise... es soll ja Leute geben, die grundsätzlich nur Rimshots spielen ;)

  • Und an der Stelle wird die Problematik klar:


    Felle sind Geschmacksache, eine Auslieferung mit hochwertigen Fellen daher ziemlicher Quatsch, weil sie sowieso gewechselt werden.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Für deinen Attack auf der Bassdrum reicht dir ein SuperKick-I, glaub mir. Da kann ich dir gleich Das SuperKick-I-set vom großen T empfehlen. Da is noch ein Falam-Slam (schreibt man das so?) dabei. Damit bist du Attack-technisch mehr als bedient. Zudem hält dir das Teil ewig.

  • Ist das so?


    Auch hierzu ein klares Jein :)


    In erster Linie spielt die Saitenstärke eine Rolle in Bezug auf Die Stimmung, die man spielen möchte. Je stärker man runter stimmt (was bei Hard & Heavy durchaus üblich ist), desto lockerer schlabbern die Saiten, da braucht man stärkere, die dann immer noch anständig gespannt sind. Was den Ton angeht... da wird von den "Experten" viel Wirbel um nichts gemacht. Solange man nicht völlig clean spielt (also ohne zusätzliche Effekte wie Verzerrung, Chorus etc.), machen die Saiten keinen nennenswerten Unrterschied.

  • Es wurde schon mehrfach im Nebensatz gesagt, aber ich möchte nochmal darauf hinweisen:
    Spiel ruhig mit mitgelieferten Fellen, auch Bassdrum. Aber kleb dir auf jeden Fall ein Falam Slam oder Vergleichbares auf das Bass-Fell:
    http://www.thomann.de/de/gibraltar_scdpp_falams.htm


    Das erhöht die Haltbarkeit enorm!
    Dann noch mit der Dämpfung experimentieren (keine, kleines Kissen oder Decke in der Bass) und du wirst schon glücklich werden.


    Für die Toms empfehle ich dann ebenfalls dosierbare Dämpfung. Das wird gerne verpönt, weil man auch alle Ziele mit dem schwarzen Gürtel in Stimmen erreichen kann. Aber ich sehe kein Problem darin, auf dem Weg zum Wunschsound Hilfsmittel zu benutzen. Wenn der Ton gut ist, es aber einfach kürzer und kompakter klingen soll, pack diese Ringe auf die Werksfelle. Kosten kaum was und erfüllen ihren Zweck.
    http://www.thomann.de/de/mille…_control_ringe_fusion.htm


    Etwas variabler wird's mit Moongel. Früher hat man Taschentücher aufgeklebt, das wird aber von der Musikerpolizei streng geahndet. Deshalb sollte man (für quasi den gleichen Effekt ;-)) immer Moongel in Setreichweite haben.
    http://www.thomann.de/de/smile…htm?ref=prod_rel_166234_1



    Viel Spaß mit dem neuen Schlagzeug.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Vielen Dank! So einen Patch für das BD-Schlagfell hatte ich mir auch schon mitbestellt. Das mit den Dämpfungsringen oder dem Gel werde ich nach dem Stimmen ggf. mal ausprobieren. Das Bassdrum-Fell ist allerdings schon unterwegs.

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