Doppelbass - kaum Fortschritt und Üben fällt sehr schwer

  • Hallo,
    ich spiel jetzt seit ein paar Jahren Schlagzeug und bin vom meinem Stand, im Verhältnis zur Übeintensität auch ganz zufrieden. zB habe ich mir jetzt Hallowed by thy Name bis auf ein Fill komplett drauf geschafft und auch mein Timing macht merkliche Fortschritte.
    Ich hab auch schon einige "Täler" des nicht-vorankommens durchgemacht, aber beim DB spielen ist es nochmal viel krasser.


    Ich komm mit durchgehend 16el höchstens auf 90-95bpm. Die kann ich mit einem einfach Groove ohne Variationen vllt. so 1-2 Minuten durch halten. Dann brauch ich ne Pause. Danach kann ich das ganze schon nicht mehr so lange durch halten. Wenn ich dann noch 1-2 mal Pause mache, Merke ich beim 3-4 mal, dass ich zwar noch meine Beine bewege, aber alles anderes als koordiniert und gleichmäßig. Die eiern dann einfach abwechselnd rum. Das heißt nach 5-7min DB spielen kann ich auch nicht mehr wirklich weiter üben. Ich merke das sich meine Hüft/Becken Muskulator iwie total verkrampft. Da ich immer nur so kurz übe, stellt sich natürlich auch kein Fortschritt ein...
    Ich hab schon überlegt ob es irgendwie an meiner Muskulatur liegt, aber ich bin recht schlank und sportlich. Gehe viel klettern und regelmäßig laufen etc.


    Ich hatte auch vor längerer 1-2 Stunden bei meinem Lehrer dazu, da kam aber auch nichts bei rum.


    Gibt es noch mehr Leute die das so erlebt haben? Seit ihr mit der Zeit voran gekommen? Es würde mir schon helfen, wenn es jemanden gibt, der das auch so erlebt hat und bei dem dann durch stetiges Üben doch der Durchbruch kam. Über Tipps würde ich mir natürlich auch freuen! Danke!

  • Du übst anscheinend am Anschlag und nicht in der comfortzone. Mein DB-Spiel entwickelt sich auch nur sehr, sehr langsam. Mehr und langsamer üben, dann kommen die Erfolge. Tempo und Ausdauer getrennt von der Technik üben.

  • Ich kann mich Honk nur anschliessen. Langsam und kontrolliert.


    Ich habe auch erst vor kurzem begonnen, DB zu üben. Erstes Ziel für mich: langsam aber kontinuierlich 16tel zu spielen. Bei "Trockenübungen" (also überall wo ich sitze) spiele ich parallel auf den Oberschenkeln nen simplen Paradiddel wegen der Hand/Fuß-Koordination. Ich bilde mir ein, dass es langsam besser wird :)

  • Welche Technik spielst Du: Ferse oben, oder aufliegend?


    Ferse Oben

    Ich kann mich Honk nur anschliessen. Langsam und kontrolliert.


    Ich habe auch erst vor kurzem begonnen, DB zu üben. Erstes Ziel für mich: langsam aber kontinuierlich 16tel zu spielen. Bei "Trockenübungen" (also überall wo ich sitze) spiele ich parallel auf den Oberschenkeln nen simplen Paradiddel wegen der Hand/Fuß-Koordination. Ich bilde mir ein, dass es langsam besser wird :)


    Wie schnell kommst du ca?


    200 ist ja schon brutal schnell. Mein Ziel wären so 130bpm mal über 2-3min sauber zu halten.

  • Du machst ja viel Sport, von daher kennst du vielleicht an deine körperliche Grenze zu gehen. Du musst, wenn du irgendwann locker Painkiller (Judas Priest) oder ähnliches spielen willst, deine Muskeln bis zur Erschöpfung (also nicht bis es schmerzt, sondern bis du Erschöpfung spürst) reizen. 90 BPM ist dafür ein gutes Tempo. Auch der Rücken muss sich ans DoubleBass "Heel Up" gewöhnen, da ja dein Körpergewicht hauptsächlich auf dem Gesäß ist und nicht mehr auf Gesäß und Beine verteilt (Ich rede hier von Heel-Up). Auch muss dein Körper sich daran gewöhnen, die Balance beim Heel Up zu halten. Am Anfang neigt man dazu, nach vorne zu kippen, weil du ja Hände und Füße nach vorn ausstreckst. Und, so blöd es sich anhört, auch dein Gehirn muss sich daran gewöhnen.
    Es geht halt um mehr als nur Fußtechnik. Das Gefühl, vor allem im linken Fuß kriegst du natürlich nur durch regelmäßiges Üben, bei mir hat es ein halbes Jahr gedauert bis ich 90 BPM 16tel spielen konnte... Wenn du erstmal ein Gefühl dafür hast und es sich angenehm anfühlt, wirst du schnell Fortschritte machen, was Tempo und Varianten angeht. Ich bin der Meinung, jeder der es können will, kann das lernen.
    Es gibt noch 1000 Tipps, wie man es angehen kann. Lies mal hier in der Suche nach. Ein guter Tipp ist, mit dem schwachen Fuß zu "leaden". Das kann am Anfang extrem frustieren, aber es hilft ungemein den schwachen Fuß zu verbessern. Wenn du 2 Sets hast, kannst du eins zum Linkshänder-Set umbauen und dort am Single Pedal mit dem schwachen Fuß arbeiten, falls du Rechtshänder bist.


    Dave Lombardo hat mal gesagt, dass er keine Zeit mehr zum Double Bass üben hat, bzw. Soundchecks seine "Übungszeiträume" sind. Er achtet darauf, Fitness zu machen und versucht so viel wie möglich zu Fuß unterwegs zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Marscape ()

  • probier mal folgende Übung.
    Mir hat sie bei den Händen enorm geholfen und bei den Füßen auch.
    Suche dir mit dem Metronom ein Tempo, welches für dich locker zu spielen ist.
    Du schreibst bei 90bpm-95bpm geht es langsam los.
    Dann baut sich die Übung so auf.
    Was du brauchst ist ein Metronom und eine Uhr.
    Dann gehts los.
    Stell dein Metronom mal auf 70 und spiele eine Minute lang nur sechzehntel mit den Füßen.
    Wenn die Minute um ist, machst du 30 Sekunden pause und stellst in der Zeit dein Metronom auf 71bpm.
    Dann das Selbe: Eine Minute lang sechzehntel bei Tempo 71, dann wieder 30 Sekunden Pause und das nächste Tempo. (immer in einer Schritten)
    Das machst du 30 Minuten lang (Endgeschwindigkeit ist dann 89bpm).
    Am nächsten Tag fängst du mit 72bpm an und arbeitest dich Tag für Tag hoch.
    Am besten ist, wenn du dir noch Marching Sticks holst und deine Füße mit deinen Händen begleitest.
    Ich weiß, es gibt viele Möglichkeiten Speed aufzubauen, aber diese funktioniert bei mir am besten und ich mache sie, seitdem ich im Oktober damit angefangen habe täglich.

  • Getreu dem Motto: "Speed is nothing without control" (Urheber habe ich gerade nicht parat) würde ich mich weniger um das lange ausdauernde Spiel am Limit konzentrieren sondern versuchen die Koordination der Füße von grundauf zu lernen. Ich persönlich vewende dazu 2 Quellen und wandele die Übungen für meine Füße ab. Zum einen Benny Greb, mit seinem Language of Drumming (Stischwort "TSCHP" ;) ). Da lernt man sehr gut, wo genau der Schlag ist... Alle Kombinationen durchgespielt mit 16teln mit beiden Händen auf der Snare und man hat viel zu üben. Auch schön ist Tommy Igoe, der hat eine Schleife mit 8teln und 16teln. Da kann man sehr schön erst mit durchgehenden 16teln auf der BD anfangen und die Schleife mit den Händen spielen, dann das ganze Invertieren und die Schleife mit den Füßen spielen, bei durchlaufender Snare. Schult die Koordination und die Kondition... Ansonsten gibt es zum Thema Präzision eine Online Übung von Patrick Metzger für die Hände, bei der er eine Führhand hat und die andere verschiedene Zwischenschläge machen lässt... Sehr gut für die Füße umzusetzen. Wer des dann komplexer mag kann einfach mit 8teln oder 16teln die Snare dazu spielen...
    Der Speed kommt dann von ganz alleine, da du nicht mehr verkrampft und unkontrolliert spielst... Das dauert zwar und ist nervig und frustrierend...aber...Am Schluss stellt sich nachhaltig der Erfolg ein und die BPM sind nicht mehr entscheidend...

  • Ich bin ja auch ein Fan vom langsamen Üben, aaaaaaber... Es ist wohl nicht DIE Lösung ganz langsam anzufangen, sondern in Deiner Komfortzone, dann steigere Dich in beide Richtungen (also schneller und lagsamer werden). Du musst Dir zudem noch klar werden, dass sich die Aufgaben der beteiligten Muskulatur je anch Tempo verändern. Extrembeispiel... Bei sehr langsamen Tempi arbeitet die Beinmuskulatur wesentlich mehr in Relation zu den Füßen, wie eben dann bei hohen Tempi. Also, eigentlich ein ganz anderer Bewegugnsablauf... auch wenn Du immer denselben Pattern spielst...


    Fazit: Nimm das Tempo, bei dem es rund läuft/sich gut anfühlt und arbeite es in beide Richtungen aus.

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Hey Iconi


    Ich hab mal ein paar Fragen zu deiner Technik. Wäre nett wenn du mir kurz eine PM schicken könntest =)


    zum thread:
    Ich sehe es wie kride.
    Mir fällt es zum Beispiel viel viel einfacher bei 120 bpm zu spielen die auch sauber sind anstatt bei 80 oder 90 bpm.
    Irgend wie wehrt sich mein inneres Metronom dagegen in den langsamen Regionen mit beiden Füßen 16tel zu spielen.

  • Du machst ja viel Sport, von daher kennst du vielleicht an deine körperliche Grenze zu gehen. Du musst, wenn du irgendwann locker Painkiller (Judas Priest) oder ähnliches spielen willst, deine Muskeln bis zur Erschöpfung (also nicht bis es schmerzt, sondern bis du Erschöpfung spürst) reizen. 90 BPM ist dafür ein gutes Tempo. Auch der Rücken muss sich ans DoubleBass "Heel Up" gewöhnen, da ja dein Körpergewicht hauptsächlich auf dem Gesäß ist und nicht mehr auf Gesäß und Beine verteilt (Ich rede hier von Heel-Up). Auch muss dein Körper sich daran gewöhnen, die Balance beim Heel Up zu halten. Am Anfang neigt man dazu, nach vorne zu kippen, weil du ja Hände und Füße nach vorn ausstreckst. Und, so blöd es sich anhört, auch dein Gehirn muss sich daran gewöhnen.
    Es geht halt um mehr als nur Fußtechnik. Das Gefühl, vor allem im linken Fuß kriegst du natürlich nur durch regelmäßiges Üben, bei mir hat es ein halbes Jahr gedauert bis ich 90 BPM 16tel spielen konnte... Wenn du erstmal ein Gefühl dafür hast und es sich angenehm anfühlt, wirst du schnell Fortschritte machen, was Tempo und Varianten angeht. Ich bin der Meinung, jeder der es können will, kann das lernen.
    Es gibt noch 1000 Tipps, wie man es angehen kann. Lies mal hier in der Suche nach. Ein guter Tipp ist, mit dem schwachen Fuß zu "leaden". Das kann am Anfang extrem frustieren, aber es hilft ungemein den schwachen Fuß zu verbessern. Wenn du 2 Sets hast, kannst du eins zum Linkshänder-Set umbauen und dort am Single Pedal mit dem schwachen Fuß arbeiten, falls du Rechtshänder bist.


    Dave Lombardo hat mal gesagt, dass er keine Zeit mehr zum Double Bass üben hat, bzw. Soundchecks seine "Übungszeiträume" sind. Er achtet darauf, Fitness zu machen und versucht so viel wie möglich zu Fuß unterwegs zu sein.


    Danke, guter Beitrag! Wenn ich irgendwann mal Painkiller spielen könnte, schließe ich mich ein und mach den ganzen Tag nichts anderes mehr ;) - Sicherlich eines der geilsten Drum Intros überhaupt.


    Das mit der Erschöpfung mache ich ja, das geht nur unfassbar schnell -.- Das mit dem Rücken bzw. der "Core" Muskulatur merke ich auch total, ich merke das mein Rumpf beim Doublebass spielen total instabil wird.


    Sonst finde ich eigentlich mein Gefühl im linken Fuß ganz in Ordnung, natürlich nicht so gut wie rechts, aber ich glaub das ist nicht das elementare Problem.


    Ja, ich hoffe auch auf eine "Plateau" Entwicklung. Eure Beiträge ermutigen mich auf jeden Fall dazu, weiter daran zu glauben.


    Was mir beim Single BD spielen auch sehr geholfen hat, ist die Feder abzunehmen und nur mit dem Rebound des Fells zu arbeiten und durchgehend die BD treten (also ohne groove). Da bin ich am Anfang auch verrückt bei geworden und auf einmal gings richtig gut. Ich hab das Gefühl, dass ist eine sehr gute Übung für das Gefühl und die Kontrolle. Hab das gestern auch schon mit links gemacht. Ging sogar echt gut.


    Da ich ja durchgehend 16el nicht lange halten kann, bau ich jetzt zusätzlich noch Paradiddle mit den Füßen ein, in der Hoffnung das sich die verbesserte Koordination positiv durchschlägt. Die Paradiddle sind auch ausdauertechnisch nicht so ein Problem.


    "Beruhigt" mich auf jeden Fall, dass meine vermeintlich schlechte Entwicklung nicht so außergewöhnlich ist ;)



    zum thread:
    Ich sehe es wie kride.
    Mir fällt es zum Beispiel viel viel einfacher bei 120 bpm zu spielen die auch sauber sind anstatt bei 80 oder 90 bpm.
    Irgend wie wehrt sich mein inneres Metronom dagegen in den langsamen Regionen mit beiden Füßen 16tel zu spielen.


    Da Phänomen kenn ich auch in bestimmten Bereichen, bei DB Spielen schlägt sich das aber noch nicht durch.

  • Guten Morgen,


    wenn ich "Geheiligt werde dein Name" spielen könnte,
    dann wäre ich ... Kirchenmusiker geworden.


    Wenn man noch nicht mal ein Lied (drei Minuten)
    durchhält, aber ansonsten mehr als fit ist, dann
    stimmt etwas nicht.


    Was da nicht stimmt, lässt sich aus der Ferne nur
    schwer spekulieren.


    "Schmerzstiller" kann ich auch nicht, den habe
    ich aber auch nicht geübt.


    16tel zu treten habe ich geübt, das geht.
    Ich spiele auch seit "ein paar Jahren".


    Grüße
    Jürgen

  • Was mir auch geholfen hatte, war das Stick controll mit den Füßen zu spielen.
    Das hat mir enorm geholfen
    Anfangs auch eher leise geübt für die Koordination und die Synchronität und dann langsam die Power hinzugefügt.

  • Stick Controll mit den Füßen finde ich auch gut.


    Außerdem spiel einfach dein Single BD Kram mit dem linken Fuß, der soll ja auch grooven etc lernen. Macht mehr Spaß als die 16tel Nummer und ist eine super Übung für den Fuß.

    Drummer bei Bowneck !!! Don't grow up - it's a trap !!!

  • Wichtig ist am Anfang auch, dass du am selben Tag vorm Trommeln keinen anstrengenden Sport (Klettern, Joggen) gemacht hast, bzw. eine mehrstündige Pause hattest vorm DB-üben. Auch nicht direkt von der Arbeit kommend anfangen, sondern üben, wenn du Erholung hattest. Ideal ist also Samstag morgens :D Zum Lernen und Verbessern von neuen Sachen brauchst du die Erholung, um Frust und frühzeitige Erschöpfung zu vermeiden.


    Ideal ist eine halbe Stunde vorm DB-üben einen kurzen Spaziergang zu machen, damit dein Körper aufgewärmt ist.


    Die Pedale sollten die gleiche Federspannung haben für beide Füße. Kann man rauskriegen, wenn man Gewichte drauflegt und der Beaterabstand zum Schlagfell bei beiden Beatern ungefähr gleich ist.

  • Nur so eine Empfehlung, es wurd ja schon gesagt.


    Geh zu einem Lehrer der Doppelbass richtig gut drauf hat.


    Solltest du im Großraum München wohnen, (also ich rede da von 1,5 Autofahr Stunden) dann solltst du mal an ein Doppelbass Workout bei Alex Holzwarth nachdenken.
    Das bringts definitiv!!

  • Ich hatte gestern auch so einen Frustabend. Nach 4 Stunden Besprechung und Stau, sowie Büroarbeit noch eben vor dem Nach Haus fahren geübt. Und es klappte besonders vei meinem linken Bein schlechter als sonst. Ich wollte hier auch schon fast schreiben und sah da deinen Beitrag. Anscheinend ist das normal, wenn man unregelmäßig und unter Zeitdruck übt.
    Ich versuche jetzt einfach weiter dran zu bleiben. Gestern waren 110 bpm schon schwer. Letzte Woche gingen 120 recht locker. Und meist klappt es bei mir nach längeren Übepausen besser. Einfach weil ich dann nicht so genau auf die einzelnen Bewegungen achte, sondern auf den Sound höre.
    Locker bleiben, rumexperimentieren und vor allem auch andere Sachen als Doppelbass üben. Musik im Auge behalten.


    P.S.: Wäre einer von den erfahrenen Doppelhufspielern bereit, mal mein Spiel in Augenschein zu nehmen? Oder bringt das wenig?

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