Drumsound – welches Holz? Überlegung zum Bau!

  • Servus Gemeinde,


    habe hier viel gelesen über Hölzer, Stimmen, Felle, Gratungen usw. Jetzt bin ich um ehrlich zu sein trotzdem etwas verwirrt!!!


    Ich habe mir auch viele Soundfiles im Web angehört, auch hier muss ich sagen, vielleicht müsste ich sie mir mit richtig neutralen Studioabhören und nicht am Computer so anhören – auch hier habe ich keine Riesen Soundunterschiede zwischen unterschiedlichen Materialien für mich ausmachen können.


    Ich denke wohl am gesamten Drumsound haben viele Dinge Einfluss auf den Klang, wobei ich inzwischen das Gefühl habe, dass das Holz, die Kessel auch nur einen gewissen Grundcharakter hinzufügen. Ich muss sagen mein aktuelles Gretsch Catalina Club mit Mahagonykesseln sauber gestimmt mit Evans-Fellen gefällt mir vom Sound. Sicher im Bereich der Dynamik und Ansprechverhalten ist es wohl nicht das ideale Set. Früher als ich noch Drums verkauft habe, haben mir persönlich die DW Set's vom Sound her garnicht so gut gefallen. Die Premier Genista die es gab hatten mir damals besser zugesagt.


    Jetzt möchte ich mir einfach ein Set zusammenstellen mit dem ich etwas flexibel bin vom Sound und auch gleich ein paar Kesselgrößen habe mit denen ich auch verschiedene SOundwünsche abdecken kann.


    Die von mir bevorzugten Kesselgrößen:
    10" x 7", 12" x 7", 14" x 13", 16" x 14" und 24" x 14" BD, 14" x 6,5" Snare


    Alternative und .... :
    20" x 16" (für Jazz/Studio) 18" x 16" (als BD oder StandTom)


    Bei der Holzwahl ...


    1. Mahagoni und Birke (ich denke eine gute Kombination
    2. Buche (Nun ein Klassiker kehrt wieder, kann man auch nix falsch machen)
    3. Eiche (Vielleicht aber nen reines Eichenkit oder gemischt mit einem anderen Holz?)
    4. Birke (Das Yamaha Recordingcustom ist ja auch nicht schlecht)


    Ahhhhh, ich kann mich gerade einfach nicht entscheiden ... aber wahrscheinlich ist es ja egal, ein Billig Set bekomme ich ja auch zum Klingen.
    Ich kann natürlich versuchen nochmals so ein paar Sets anzuspielen, aber in den Läden hat man trotzdem meist nicht die Möglichkeit ausgiebig zu testen.


    Viele Grüße
    René

  • Ich denke du fängst das falsch an. Zuerst solltes du sehr genaue Soundvorstellungen haben, dann gehst du zum Trommelbauer deiner Wahl und lässt dich beraten. Und wenn es ein Set von der Stange werden soll musst du dich einfach durch verschiedene Läden testen. Wobei ich denke da wirst du wegen deiner Größen nur schwer fündig.

  • Also ich werde nur nach Kesseln suchen ... zusammenbauen dann selber. Aber ja meine Soundvorstellung ...
    Die kürzeren Kessel sind auch der 24" Bassdrum geschuldet, aber den 24" Sound meines Catalina find ich schon gut.


    Ein schön offen und auch fett/bauch klingendes Set mit Volumen und einem schön ausklingenden Ton.


    Ich werde einfach mal sehen was so geht in den Läden um München zum Antesten.

  • Danke Sounclass für den Link, habe mich versucht etwas reinzuhören, es gibt auch irgendwie Unterschiede, aber schlecht klingt keines, auch finde ich persönlich die Unterschiede jetzt garnicht so gravierend oder ich kann es einfach doch nicht hören ... für mich klang das Oak-Custom interessant, aber ich finde auch das Birkenset etwas obertonreicher und Besitz etwas mehr tiefere Frequenzen.


    Aber was ich befürchte oder was auch garnicht so schlimm ist, die Unterschiede meine ich sind garnicht so gravierend.


    VG René

  • Holz trägt natürlich zum Grundsound eines Kits bei allein weil jede Holzart auch ein anderes Schwingverhalten aufweißt, da fängs schon bei der Frage an wie genau wurden die Kessel hergestellt bzw geschichtet.
    Was natürlich nicht außer acht gelassen werden darf neben dem Holz ist die Gratung, ist die nicht inordnung kannst du das beste Holz haben und es klingt nicht so wie es soll ;)

    ...

  • Hab glaube ich noch nicht recht verstanden, was dein Ziel ist.


    Ist dein Ziel, a) ein neues/besseres Set zu finden, welches deine Soundvorstellungen noch besser erfüllt als das Catalina? Oder geht es dir b) vor allem um den Selbstbau eines (hoffentlich) gut klingenden Sets?


    Für den Spaß am Selbstbau würde ich mir persönlich keine allzu großen Gedanken um das verwendete Holz machen, da meine Erfahrung hierbei sowieso zu bescheiden ist, um tatsächlich den Sound in jeder möglichen Nuance gestalten zu können. Und hey, es wäre mein eigenes Set, das kann gar nicht so schlecht klingen, dass es die Erfahrung nicht wert wäre. Ich würde z.B. beim Gerd Stegner schauen, welche Kessel in mein Budget passen, und diese dann bestellen. Wenn es gerade Buche günstig gibt, schön, wenn es Birke wird, ebenfalls. Die Verarbeitung des Holzes muss passen, alles andere halte ich für sekundär.


    Wenn es vor allem um klangliche Verbesserung geht, wäre mein Weg zum gut sortierten Fachhandel. Ich würde testen, was das Zeug hält, und das mitnehmen, welches mir am meisten zusagt. Denn da ist im Gegensatz zum Selbstbau der Sound schon detailliert bekannt, ehe ich Geld inverstiere. Aber auch da entscheide ich nicht nach Holz, sondern nach Ohr.


    Oder ich lasse mir ein Set "customizen", indem ich dem Trommelbauer meines Vertrauens meine genauen Soundvorstellungen beschreibe und drauf vertraue, dass er versteht, was ich suche, und weiß, wie es zu erreichen ist. Teuer, u.U. riskant (man spricht ja nicht immer die gleiche Sprache) und im Erfolgsfall vermutlich der Hammer, da die Qualität nochmal präziser sein dürfte als jeder Eigenbau-Erstling. In diesem Fall vertraue ich auf den Vorschlag des Trommelbauers, welches Holz am besten zu mir passt, entscheide aber vermutlich auch nach Budget.


    Sorry, dass ich dir nicht weiter helfen kann, aber ich finde deine Herangehensweise noch zu unstrukturiert und die Reduktion auf die Holzauswahl zu akademisch ;)

  • @ Trommler ... das Problem am Fachhandel, da gibt es im Moment wohl größentechnisch und von meiner optischen Vorstellung nicht ganz das richtige, dann habe ich Spaß am Basteln und hatte vor 20 Jahren schonmal mit Kellerkesseln gebastelt oder mein altes DW restauriert. Nun eine Drumcompany kann ich jetzt auch nicht aus dem Boden stampfen, aber im Verhältnis von vor 20 Jahren, gibt es alleine in Deutschland gefühlte 40 Schmieden.


    Der Punkt, ich möchte einfach selber etwas basteln, als Hobby als Anreiz etwas selber zu machen, ich war auch bei ST schon, habe dort eine Snare gebaut ... :)
    Nachdem ich viel gelesen und auch angehört habe wollte ich einfach mal rausfinden, ob halt eben der größte Teil vom Sound vom Kessel kommt, ich denke nicht ... die Hölzer beeinflussen, deswegen habe ich einfach mal hier angefangen.


    Ich werde mal sehen und was mir die Tage der Kesselbauer selber noch empfiehlt, ich glaube mit einem Birke/Mahagony Kessel bin ich bestimmt gut bedient, denn wen ich den Catalina sound grundsätzlich mag ...

  • Wenn dir der Sound deines Gretsch Catalina Club mit Mahagonikesseln gefallen hat fährst du aufjedenfall gut wieder Kessel mit dem Material zunehmen oder einen Mischkessel der aber halt Mahagoni beinhaltet.
    Natürlich ist es dann auch wichtig für den Sound zuschauen wie viele Lagen der Kessel haben soll. Beim Gretsch sind es z.b. 7.
    Das Gretsch Kit hat z.b. eine Kesselgratung von 30 grad, das würde ich dann auch nochmal in die Entscheidung mit einfließen lassen wenn dir das Kit so gut gefallen hat.


    Ich baue gerade für einen Kunden ein Mahagoni Kit in 22x16 12x8 und 16x16FT allerdings mit 45er Gratung, bei interesse kann ich auch gerne mal einen vergleich für dich machen zwischen seinem 12x8 Tom in Mahagoni 7 Lagig und meinem 12x8 Tom aus Birke auch 7. Lagig mit den selben Fellen und der selben Stimmung, könnte leider allerdings noch ein klein wenig dauern warte noch auf die Kessel von meinem Birken Kit.

  • Hi,
    bin da auch ganz bei Trommlas Aussage.


    Die Klangunterschiede bei den Kesseln kommen (zumindest bei den Schichtverleimten) eher durch:


    a) die Konstruktion (Anzahl, Stärke und Ausrichtung der Lagen, Kesselstärke, Verstärkungsringe ja/nein)


    b) die Gratung


    c) eine perfekte Geometrie der Kessel (Parallelität der Auflageflächen)


    Ich würde mir eher erst mal darüber Gedanken machen und wenn dir der Sound deines Catalinas gefällt, hast du schon mal einen Ansatz für die Kesselkonstruktion.


    Lieben Gruß und viel Erfolg
    Bruzzi

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.


  • +1


    Kurzer Exkurs:
    Mein ersten Takte spielte ich auf einem Pearl GLX. Die Kiste klang 1984 super und als ich die Kiste als Techniker dieses Jahr wieder hören durfte war es immer noch ein Top-Kit.
    Da braucht es keine tollen Aufhängungen oder besondere Shells. Es klingt einfach super. Und das auch in mehreren Stilrichtungen.


    Gegen 2000 herum habe ich mir ein Ayotte gekauft. Der Kollege dem ich das Ding abgekauft habe kommt ja hier aus der Ecke und kannte das GLX meines ersten Lehrers. Er hat
    sich das GLX genau angesehen und sich dann von Ayotte eigentlich genau das GLX nachbauen lassen. Nur statt Piano Black mit einer Grey to Black Fade Lackierung... Und mit kleinen
    sinnvoll durchdachten Änderungen, damit es ein noch besseres GLX (Bassdrum mit mehr Schub, Toms mit mehr Attack) werden sollte. Die Änderungen waren wirklich marginal.
    Bei den großen Toms eine Lage Holz mehr glaube ich. Bei der Bassdrum war es 22x17 statt 22x16. Dazu keine durchgehenden Böckchen und RIMS als Halterung. Und was kam heraus?
    Etwas komplett anderes als erhofft und ein Kit Welten vom GLX entfernt.


    Anderer Exkurs:
    Ein Kollege hier aus dem Forum hatte sich ein tolles Kit nach viel Überlegen konfiguriert und bauen lassen für ein paar viele Euro. Das Ding wird geliefert. Händler stellt fest:
    Das ist aber gar nicht so gebaut worden wie bestellt. Klingt aber trotzdem prima und ist in sich stimmig.


    Will meinen: Manche Theorie ist beim Trommelbau schön und gut, hat aber manchmal mit der Praxis weniger zu tun als man glauben würde. Ich sage bewusst manche...

  • Den Drumsound bestimmen nach meinen Erfahrungen vor allem drei Faktoren:
    1. Die Felle und die Stimmung derselben (nicht: die Stimmung des Drummers)
    2. Die Raumakustik
    3. Die Spielweise des Drummers inkl. der verwendeten Sticks/Beater (ein runder Kunststoff-Tip klingt deutlich anders als ein ovaler Holz-Tip)


    Die Kesselkonstruktion inkl. Gratung folgt danach, dann Dinge wie Kesselhardware, Aufhängung etc.
    Das reine Kesselmaterial spielt nach meiner Erfahrung eine nicht so große Rolle.


    Dass wir Drumsound oft nach Aufnahmen beurteilen und dabei die Kette aus Aufnahmeraum-Mikrofon-Mischpult-Abhöre nicht kennen, macht die Sache nicht einfacher.


    Der nackte Kessel klingt natürlich, wenn man draufklopft (John Good hat daraus ja eine Art Voodoo gemacht). Wenn man Hardware dranschraubt und Felle draufspannt, sieht die Sache sofort anders aus.

  • Hallo,


    was beim Kessel mitklingt oder den Klang bremst, ist das ganze Gerümpel,
    was drumherum drangeschraubt ist.
    Schon damit kann derselbe Kessel mit Beschlagteilen von X ausgestattet,
    anders klingen als wenn er mit Beschlagteilen von Y ausgestattet wäre.


    Wenn das vorhandene Gerät gut klingt, dann wäre die Kesselkonstruktion
    Sperrholz. Das als Fass nachbasteln zu wollen, ist irgendwie nicht logisch.


    Was das "Mahagoni" betrifft, würde ich zunächst mal gerne wissen wollen,
    ob das Afrikanisches Mahagoni sein soll (das könnte unter Artenschutz stehen)
    oder fernöstliches Holz aus lustigem Anbau, wo man "phillipine" als Adjektiv
    vergessen hat.


    Auch bei der Birkenfrage ist ja die Birke aus Schweden sicherlich - zumindest
    von der Sprache her - ein bisschen anders als die Kollegin aus China.


    In jedem Fall ist die Kalkulation des Klangs im voraus bei einem Selbst- oder Auftragsbau
    ohne bisherige Vergleichsmöglichkeiten wohl eher ein Würfelspiel.


    Wenn man Zeit und Spielgeld hat, kann man seiner Bastellaune ungetrübt frönen,
    will man wirklich ein vorher bestimmtes Ergebnis, sollte man etwas konservativer
    vorgehen.


    Grüße
    Jürgen


  • Sehr schöner Beitrag Bruzzi.
    Ist ja quasi das was ich auch versucht habe dem TE zu vermitteln :)


    Bin aufjedenfall gespannt was das Projekt gibt.
    Aber ein Set baut sich nicht über Nacht soetwas sollte wirklich gut geplant und durchdacht sein. ^^

    ...

  • Btw was am Catalina Mahagoni sein soll, ist das bereits genannte Philipinische Mahagoni, auch bekannt als L(a)uan. Das hat mit Mahagoni ungefähr so viel gemeinsam wie ich mit Arnold Schwarzenegger, nämlich nix, ausser dass wir beide Menschen sind.


    Wenn du also dein Catalina klanglich magst, weißt du noch nicht mal, wie Mahagonikessel klingen.


    Und Lauankessel habe ich als Rohkessel noch nirgends gesehen. Kein Wunder, gilt Lauan nicht gerade als prädestiniertes Klang- geschweige denn als Edelholz. Böse Zungen bezeichnen es sogar als minderwertig.


    Ich spiele übrigens u.a. ebenfalls ein Catalina und mag es klanglich durchaus ;)

  • Ich zerstöre jetzt hier mal ein paar Illusionen 8)


    Ich habe mir ein Set bauen lassen, es klingt superb ABER: Es gibt jede Menge Kits, die genauso gut klingen und wesentlich günstiger gewesen wären.


    Fakten zum "Vorlauf": rund 1200 KM Autofahrt zum Probehören der unterschiedlichsten Sets. Dabei schon auf der falschen Spur gewesen, weil
    Fellwahl, Raumklang und Kesselmerkmale (Rims, Schichtstärke der Hölzer, Böckchen und Befellung) außer acht gelassen und immer der Vermutung
    nachgeeifert, das das HOLZ das entscheidende wäre. Wer interesse hat und es noch nicht kennt: Klick mich


    Thema Holz:


    Die einzelnen Holzsorten machen wesentlich weniger Unterschied aus, als man vermutet. Ein anderes Fell macht sich viel deutlicher bemerkbar.
    Ob Ahorn, Birke, Mahagoni (ehrlich - whatever) es spielt einfach nur eine untergeordnete Rolle. Mischkessel, wie ich sie spiele, werden völlig
    überbewertet.


    Thema Größe:


    Der Durchmesser macht wesentlich mehr aus wie die Länge Tiefe (jetzt ist der Satz a: jugendfrei und b: entsteht keine Diskussion unter den Herren bzgl......lassen wir das)
    Ich habe verschiedenste Sets und Kessel gespielt und war überrascht: Gleiche Befellung und zwischen 12 x 10 und 12 x 12 war kaum ein Unterschied auszumachen. Den Unterschied
    von 12 x 12 zu 14 x 12 war hingegen überdeutlich. Mir hat ein Trommelbauer auch mal einen Vortrag über die volumendynamischen Werte gehalten aber den habe ich a: nicht kapiert
    und b: nicht verstanden. Aber ich konnte raus hören, dass es wohl einen gesetzmäßigen Zusammenhang zwischen Durchmesser und Tiefe gibt und das es für das menschliche Ohr
    bestimmte Frequenzen gibt, die als angenehm empfunden werden. Und da gibt's irgendwie "warme Bereiche" z. B. 12 x 6 bis 12 x 12. (Alle Angaben ohne Gewehr (peng) weil Vortrag
    ist 6 Jahre her und wie gesagt: Fachchinesisch gespickt mit physikalischen und mathematischen Formeln.


    Thema Verarbeitung:


    Hier wird es interessant und "klangentscheidender". Schlechte Gratungen, schlechte Bohrungen, scheppe Bohrungen, keine plane Fläche für die Felle, "schlechte" (unrunde, verzogene) Spannreifen,
    schlechte Verleimung - hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Wobei wir alle schlecht verarbeitete Kisten aus den 60-gern/70-gern/80-gern kennen, die trotzdem irgendwie klingen.
    Aber um verschiedene Sounds zu bekommen und eine vernünftige Spannbreite an Sounds zu haben, sollte der Kessel eben gut verarbeitet sein. Selbst solche Kleinigkeiten wie die Gummis
    unter den Böckchen machen schon Unterschiede aus. Hier gilt meiner Erfahrung nach: Schlecht verarbeitete "High-End"-Sets sind selten. Ja, auch hier gibts Ausnahmen
    oder "Montags-Modelle".


    Thema "Alles was ich an das Holz dranschraube":


    Einer der am meisten verkannten Punkte beim Schlagzeug! Böckchen, Halter, Rims - der Anteil an Metal überwiegt dem Gewicht nach zumeist den Gewichtsanteil des Holzes.
    Hier gibt es unglaubliche Unterschiede. Ich durfte das live und in Farbe bei Wahan-Drums miterleben. Member kepap hat eine Pearl MMX Snare. Wer diese Snare kennt, weiß,
    das sie nicht unbedingt zu den "Schmuckstücken" klanglicher Baukunst bei Snares gehört. Klanglich maximal ein "Ordentlich"; aber schlecht zu spielen, da sie nur ein sehr kleines
    Fenster von der Spielfläche hat, wo sie wirklich funktioniert. Und auch tonal nicht wirklich einen brauchbares Tonfenster, der bereich ganz tief bis hoch ist schmal, wenn der Eimer
    noch halbwegs klingen soll. Ein neuer Snareteppich brachte schon einen kleinen Erfolg aber - oh wunder - nur was die Fellansprache anging. ;)
    Vorschlag von Willy Wahan: Ich bau dir probehalber mal meinen Vario-Lifter dran. Wenns dir nicht gefällt, bauen wir das wieder zurück.


    10 Minuten später bin ich und kepap aus allen Wolken gefallen. Die Snare war nicht mal ansatzweise wieder zu erkennen. Von der Spielfläche konnte man auf einmal die ganze
    Snare verwenden, feine Abstufungen und sie kann plötzlich von 80-ger balladentief bis funkyknallighoch ALLES! Sie klang nicht mehr wie eine 0815- 280,-€ Snare sondern
    eher nach einer sehr variablen 750,-€ - aufwärts Snare. Und ich weiß, was mir sofort durch den Kopf gegangen ist: Warum schrauben die ganzen Hersteller soviel Metal
    an die Snare??


    Thema Stärke des Kessels


    Die meisten Sets sind 6-lagig. Als Vintage wird gern 4-lagig mit Verstärkungsringen bezeichnet. Die Kesselstärke macht natürlich einen Klangunterschied aber eine
    klitzekleine Kleinigkeit wird immer vergessen: Normalerweise werden Kessel geleimt. Je mehr schichten Holz ich also habe, umso mehr Leim habe ich im Kessel. Ich
    behaupte jetzt mal kühn, da klingt bei einem 8 / 10 / 12-lagigen Set mehr Leim als Holz. :P


    Thema Finish


    Und da geht endlich die Sonne beim individual Set auf. Bei guten Trommelbauern kann ich Farbe und Finishlage selbst bestimmen oder zumindest aus einer großen
    Auswahl wählen. Das ist klasse und macht - zumindest mir - Spaß. Ich habe mein Set jetzt knapp 10 Jahre und stehe immer wieder nur zum gucken davor.

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Servus,


    und danke Maden für die Ausführung, das macht alles natürlich Sinn was du uns geschrieben hast, danke dafür.


    Ich bin heute mal zum Drumbanden in München gefahren und habe mal alle Snare die da waren durchprobiert: DW Bubinga, Ludwig Brass, Alu, Metall, Sonor Bronze, Metall, Maple, Buche, Mappen Brass und andere, Spaun Drums mit Holzreifen, verschieden Funierkessel und eine Stave Cherry Snare ( hatte mir heute am besten zugesagt), Gretsch Brass Snare, Dunstet Snaredrum und One Ply ... und irgendein Hersteller mit Stave und Metallkessel ...


    Ich konnte natürlich diverse Klangunterschiede ausmachen, aber wirklich Riesenunterschiede hatte ich nun bei groben durchprobieren nicht ausmachen können, eher halt die verschiedenen Materialien und dass es halt Snares hab, die in bestimmten Stimmungen besser waren.


    Sehr gut gefallen hat mir eben die Spahn mit Cherry-Stave-Kessel für 590,- Euro, die DW Bubinga für 1299,- Euro WOW, bei den Metalleneres waren halt die Messingkessel etwas trockener von Sound, wobei mir die Ludwig Alu Snare persönlich mehr zusagte.


    Danach habe ih einfach noch ein paar Set's etwas angespielt, hier hat mich ein Mappen überrascht, das Mapex Saturn Exotic mit Ahorn/Walnuss Kesseln. Das hat mir richtig gut gefallen, unglaublich Druckvoll, ein sauberes Sustain und ein wunderschöner runder Ton. Ausgestattet war es mit Demo Emperor-Fellen. Ein Spahn Jazzkit hat mir garnicht zugesagt und auch ein Lama Starclassic-Maple ist nicht meine Soundvorstellung wie es aussieht. Ein Yamaha Maple/Hyprid gefällt mir auch sehr gut. Bei Gelegenheit muss ich mal ein Sonor Vintageset testen und ein Gretsch.


    Was beim Mapex vielleicht interessant ist, es hat recht wenig Hardware den, kleine Böckcken, welche auch nur mit einer Schraube befestigt sind. Und an der nach Mapex etwas speziellen Gratung, aussen etwas runder ...
    Also werde ich einfach mal etwas Weitertesten, aber ich habe jetzt mehr Einblick in den Sound eines Drumset's.


    Also werde ich mal etwas weiter Erfahrungen sammeln :) Aber ich weiß was mir inzwischen eher zusagt.


    VG René

  • Hallo Rene,


    sei mir nicht böse, aber Du bist ein hoffnungsloser Fall. Du hast gar nichts getestet, sondern einfach verschiedene Sets im Laden gespielt. Ich vermute, die waren nicht identisch gestimmt, hatten verschiedene Felle und auch jeweils einen anderen Standort. Das, was Du gehört hast und Dir gefallen hat, stimmt ohne Zweifel. Nur die Folgerungen, die Du daraus ziehen kannst, sind äußerst begrenzt. Aber das wirst Du mir nicht glauben. Macht auch nix. In einer einzigen Trommel, die qualitativ in Ordnung ist, stecken unglaublich viele verschiedene Sounds. Schnapp Dir mal ein 12er Tom ab Mittelklasse aufwärts, kaufe Dir fünf verschiedene Felle (Amba clear, Emperor, CS, PS4 - schraube alle mal oben und als Reso drauf), nimm Dir einen Stimmschlüssel und experimentiere. Mach richtig krasse Sachen, gerade mit der Stimmung - das setzt voraus, dass man dieses Metier in Grundzügen beherrscht - und nimm verschiedene Stöcke. Und zwar von 7A bis 2B, aber auch verschiedene 5As verschiedener Hersteller und checke auch mal den Unterschied zwischen Hickory und Ahorn. Du wirst Dich wundern. Und alleine was Du mit Deiner Spieltechnik an Facetten rausholen kannst... An welcher Stelle schlägst Du das Fell wie an, ins Fell spielen, den Sound rauskitzeln... Mach das mal ein Vierteljahr und nehme den Kram auch mal auf. Wiederhole den ganzen Quatsch bei einem Kumpel im Proberaum. Erst wenn ich den ganzen Wahn hinter mich gebracht hätte, würde ich mir mal überlegen, wie es denn mit einem Selbstbau aussieht. Egal und wie auch immer:


    Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg
    fwdrums



    Maddins Beitrag war super!!!

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Hi René,
    Also ich finde das richtig klasse wie du die Sache angehst! :thumbup:


    Bei so manchem Fragesteller hat man ja das Gefühl, dass nur Bestätigung für die eh schon getroffene Entscheidung gesucht wird.


    Du scheinst dich tatsächlich in einer sehr unvoreingenommenen Art und Weise deinem Traumset zu nähern, toll, so macht man das.


    Ein Mapex Saturn Exotic fandest du mit Emperor drauf:

    "richtig gut",
    "druckvoll",
    "sauberes Sustain",
    "wunderschöner, runder Ton"


    :D


    (Spassmodus an)


    ....also das würde ich auf garkeinen Fall kaufen :D


    (Spassmodus aus)


    Teste ruhig nochmal einige andere Sets an, spiel dann nochmal das Mapex und wenn sich nix an deiner ursprünglichen Aussage ändert bist du am Ziel....
    ...und das viel günstiger als mit einem Customset.


    Viel Spass beim Testen
    Gruß
    Bruzzi

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Bruzzi ()

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