Tambour möchte Schlagzeug lernen

  • Guten Tag, ich hoffe ich poste dies in das richtige Forum.


    Zu mir, ich bin seit 10 Jahren Tambour. In unserem Verein legen wir viel Wert auf Percussion und Showdrumming. Ich habe also auch schon Hi-Hat solo, Snare solo, Toms solo und Pauke solo gespielt. Nun habe ich mir ein Yamaha E-drum gekauft. Schlagtechnisch funktioniert dies ganz gut, mein Problem ist es den Fuss mit reinzubringen. Bei simplen beats geht das noch, aber sobald ich oben etwas komplexeres spiele, fange ich an nur noch den Takt mit der Bass zu machen. Habt ihr irgendwelche Tipps/Übungen um das loszuwerden?


    Liebe Grüsse ^^

  • sorry, aber sehr seltsame Frage von einem erfahrenen Trommler !!


    Die Übungenen gaaaanz langsam, beständige Wiederholung, langsame Steigerung, immer aufs korrekte Timing achten.
    Wenns schneller noch nicht geht, halt wieder zurück nach langsam...


    Hast Du das mit der Unabhängigkeit mit den Händen früher anders gemacht?

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Eine Idee wäre, auf den Händen einen normalen Backbeat zu spielen und auf der Bass nach und nach die einzelnen Zählzeiten spielen.
    Erst die Viertel durch, also erst 1, dann 2, dann 3, dann 4; danach die Achtel (1+, 2+, 3+, 4+). Dann beides mal verbinden und vielleicht zwei oder mehr Zählzeiten pro Takt anschlagen. Selbiges geht natürlich auch mit 16teln.


    Wenn das läuft, spielst du eben eine Variation auf den Händen drüber. Alles langsam und pro Übung so lange, bis die Zählzeit und der Punkt des Anschlags klar ist.


    Ansonsten: Was Lite-MB sagt.

  • sorry, aber sehr seltsame Frage von einem erfahrenen Trommler !!


    Die Übungenen gaaaanz langsam, beständige Wiederholung, langsame Steigerung, immer aufs korrekte Timing achten.
    Wenns schneller noch nicht geht, halt wieder zurück nach langsam...


    Hast Du das mit der Unabhängigkeit mit den Händen früher anders gemacht?

    Hatte nie besonders Probleme mit der Unabhängigkeit der Hände, aber es könnte schon sein, dass ich ein wenig zu schnell an die Sache herangehe. :whistling:

  • Hi ZentraliTee, Hi Zusammen,


    der thread is ja nochn bisschen warm...


    Mein Tipp, falls es sich noch nicht ausgeübt hat. Vergiss, daß Du bereits getrommelt hast. Is eher eine mentale Übung. Alles Andere wurde ja schon gesagt.


    Fang vorne an wie ein blutiger Anfänger. Mit Allem. Das is Gehirnzeugs. Da is ja schon reichlich Bewegungsmuster. Du müsstest quasi mit den Füssen an die ausentwickelten "Andockstellen" ranarbeiten. Wo die aber sind und liegen, findeste so ja nicht raus.
    Wenn Du allerdings vorne, also völlig neu entwickelst, werden sich die bereits erlernten Bewegungsmuster an das Gesamtspiel andocken. Von ganz alleine. Das spielt sich dann ein.
    Anders ausgedrückt. Das kompetente kann sich leichter an das heranentwickeln, was neu kommt, als das unkompetente an das Ausentwickelte... hoffe es wird klar was ich sagen will...


    Soweit erstmal..


    Grüße aus der Eifel


    Armin Sommer ehemals "Bigdrum"

  • Ganz schlicht: 2 Körperteile zu koordinieren und auf 3 bzw. vier zu erweitern ist letztlich doch nicht so easy, wie man denkt.


    Ich würde das, was Du neu erlernen willst, in ganz minimalen Schritten tun. Wenn Du nen schlichten Achtelgroove nimmst, die Snare auf 2 und 4, nimm je 4/4 Takt mal EINEN BD- Schlag dazu und schiebe den mal durch die acht Achtelpositionen... dann zwei uswusf.


    Wenn das dann mal sitzt, dann viel Vergnügen, die Hihats mal mitlaufen zu lassen xD ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Bei simplen beats geht das noch, aber sobald ich oben etwas komplexeres spiele, fange ich an nur noch den Takt mit der Bass zu machen. Habt ihr irgendwelche Tipps/Übungen um das loszuwerden?


    Hi,


    ergänzend und erweiternd sehe ich da zwei Themen: a ) zerlegen, b ) koordinieren.


    Bei jedem Übungsstand gibt es Muster, die locker von den Händen oder den (beiden) Füßen gehen, und es gibt andere, wo man sich irgendwie verhaspelt. Sie sind ungewohnt, vielleicht nicht ganz klar, vielleicht überraschend. Also für sich selbst sinnig zerlegen, z.B.: Hand für Hand, Fuß für Fuß, einer mit dem anderen, irgendwann zusammen, auf Viertel reduziert, dann Achtel oder Triolen hinzunehmen usw. Die Bewegungsidee und der Klangeindruck müssen sich (mir) erst zeigen ... bis zum Aha-Effekt.


    Diese Art, zu zerlegen, zeigt gleichzeitig aktuelle Knackpunkte beim koordinieren und fördert es, seine 4 Glieder zu konditionieren. Unabhängigkeitsübungen helfen ebenso. Also etwa ein sicheres oder einfaches Ostinato auf die Hände legen, und dann mit dem Bass- oder HiHat-Fuß alle Viertel-, Achtel-, Triolen-, Sechszehntel-Kombinationen durchgehen, die ein Takt oder eine Viertelnote hergeben. Dann das Ostinato verlagern und wiederholen (z.B. linke Hand von der Snare auf die HiHat legen, oder die Rolle von Händen und Füßen vertauschen usw.). Da bemerkst Du und überwindest interessante eigene Grenzen, die manchmal nie und fast immer vom Spieltempo abhängen.



    Tja, und dann kommt die hohe Kunst, der Spaß: das Instrumentieren. Will heißen: dann tauschen halt 'mal rechte Hand und rechter Fuß, oder jede andere Gliederkombination ihre Rollen, oder eine Hand geht halt auf eine andere Schlagfläche. Du spielst genau ihr Muster, aber eben jetzt auf einer anderen Schlagfläche. Das ist dann Independence im fortgeschrittenen Stadium.


    Übungsmaterial zum zerlegen und koordinieren findest Du in jedem guten Werk für Schlagzeug Neulinge, oder in Deiner guten Musikschule. Für Independence kannst Du (später?) einmal einen Blick werfen in Gary Chester's "The new breed".


    Was mir auch hilft, ist anderen bekannten Schlagzeuger zuzuhören oder zuzusehen: "Wie macht der Dieses? Wie könnte ich das für mich (näherungsweise) umsetzen?" Da hilft YouTube. YouTube hilft weniger bei den Grundlagen: Da sind zu viele "Experten" unterwegs, die's nicht unbedingt immer richtig oder glücklich zeigen. Mit etwas Erfahrung sieht man das, gläubigst nachmachend geht man mitunter auf einen ungünstigen Weg für die eigene Spieltechnik und Spielweise.


    Und insgesamt, wie so oft: kleine Ziele setzen, erreichen, sich am neuen Können freuen und einfach mit diesem Neuen spielen (lassen) 8o
    Denn immerhin: Jetzt bedienst Du ja mindestens so ca. 2 - 6 Tambourine gleichzeitig :rolleyes:
    Und nicht immer klingt dann noch gut, was auf der einen Trommel spitze war 8|


    Grüße + viel Erfolg, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

    2 Mal editiert, zuletzt von MS-SPO ()

  • Moin,


    als Tambour könnte man auf die Idee kommen, einfach mal das Zeug, was man so herumliegen hat,
    eben mal untenrum zu klopfen, dann kann man oben währenddessen Zeitung lesen.


    Man könnte natürlich auch überleben, was man genau spielen will und schlichtweg das gemütlich
    und von vorne üben, der Trick ist aber uralt und leider nicht von mir.


    Wenn einem ganz langweilig ist, kann man auch Duette (wo der Autor eigentlich an zwei Kleine
    gedacht hat) auf oben und unten verteilen, ist eine starke Show, wenn man es irgendwann mal
    kann.


    Grüße
    Jürgen

  • Ganz schlicht: 2 Körperteile zu koordinieren und auf 3 bzw. vier zu erweitern ist letztlich doch nicht so easy, wie man denkt.


    Das ist in der Tat so, das habe ich selber erlebt.
    Ich brauchte so ca. 15 Jahre oder mehr, bis ich mal auf die Idee kam, die Hi-Hat mit dem linken Fuß mitzutreten, während ich mit der rechten Hand am Ride arbeite.
    Bis dahin hatte ich das nie gemacht.
    Es kostete mich ganz schön Nerven und Ausdauer, bis ich das dann mal einigermaßen ordentlich und kontinuierlich hinbekam.
    Mittlerweile ist das jedoch quasi automatisiert: Wenn ich mich nicht extra drauf konzentriere, dann läuft bei mir die Hi-Hat fast von alleine und immer und überall mit...!
    Ich merke das schon gar nicht mehr wirklich.
    Und wenn ich mal die Hi-Hat bewusst nicht mitlaufen lassen möchte, dann muss ich mich darauf wiederum fast schon extra konzentrieren....


    Fazit: Üben, üben, üben......
    [ist ja nix neues]
    Dann wird das schon mit dem Fuß.


    =)

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