Bühnenanforderungen

  • Gude Morsche,


    ich hätte da gerne mal ein Problem:


    ich frage mich gerade wie das so ist auf der weiten Welt, was ist üblich, was gibt es, was hat die Welt noch nicht gesehen und vor allem:
    wie halten wir es mit dem Untergrund, der Wand und der Decke?


    In meiner frühen Adoleszent spielte ich auch schon mal auf dem Rasen (und war er nass, war es der Teppich dann auch ;( ), in der steingefließten Halle der Schule habe ich gelernt, dass man immer (!) einen Teppisch dabei hat, am Südbahnhof habe ich gelernt, dass ein guter Veranstaltungsort sogar einen Teppich im Hinterzimmer hat, falls man mal vergesslich war, immer wieder gibt es aber die Diskussionen, was üblich ist (meist ja die Frage der Nutzung des Schlagzeugs von mehreren Trommlern, aber eben auch:) hinsichtlich des Untergrunds und der Umgebung.


    Spielt Ihr nur nach Unfallverhütungsrichtlinien und Vollprofiallüren oder geht es ganz legère auch mal auf die buckelige Piste oder wo liegen die Mindestanforderungen und natürlich warum, wieso und natürlich wieviele?


    Ich komme mir nämlich gerade wieder wie eine Piense vor, bin ich das?
    (Meine Anforderung: ebener Boden, 2 m x 2 m x 2 m, in Tiefe und Höhe bin ich kompromissbereit, der Teppich muss aber gerade und halbwegs sauber (bisschen Staub ist ok) liegen, man will ja auch darauf spielen können. Nebenbei habe ich draußen auch gerne ein Dach über dem Kopf, damit mir die Taube nicht die Beschichtung vom Fell verbessert).


    Bin mal gespannt, was es so alles gibt.


    Grüße
    Jürgen

  • Meine Anforderung: ebener Boden, 2 m x 2 m x 2 m, in Tiefe und Höhe bin ich kompromissbereit, der Teppich muss aber gerade und halbwegs sauber (bisschen Staub ist ok) liegen, man will ja auch darauf spielen können. Nebenbei habe ich draußen auch gerne ein Dach über dem Kopf, damit mir die Taube nicht die Beschichtung vom Fell verbessert).


    So wie du hab ich es auch gerne. Hab allerdings auch schon so alles mögliche erlebt.


    Vor ein paar Jahren hatte der Veranstalter bei einem kleinen Biergarten-Gig als "Drumriser" ein paar alte Europaletten übereinander gestapelt. ;(
    Irgendwie hab ich es geschafft das Set so hinzustellen, dass die Beine von Snare-, Hihat- und Beckenständer und vom Standtom nicht in die Lücken zwischen den Brettern gerutscht sind. Ich konnte dann immerhin noch ein Brett auftreiben, auf das die Bassrum inkl. Fuma gepasst hat. Dass damals nix verrutscht und umgefallen ist, wundert mich heute noch. 8)


    Cheers
    Volker

  • Standartantwort: Das kommt darauf an.


    Spiele ich für eine "Veranstalter" in welcher Form auch immer (Kneipenbesitzer, Clubbesitzer, Stadt/Dorfgemeinde) dann ist ebener Boden, Wasserdichtigkeit von oben, Seite uns Unten
    absolute Pflicht. Auch die Größe der Räumlichkeiten muss zur Band passen, Bühne mit 4,00 x 2,5 Meter mit 6 Leuten ist nicht spielbar.


    Spielen wir für einen Freund/Kumpel/Dauerfan sind wir kompromissbereit. Ich habe schon auf scheppen Gartenplatten mit den Sängerinnen mehr oder weniger auf der Bass, Basser auf
    dem Standtom und Gitarristen in der HH hängend gespielt. Das sind aber die Ausnahmen.


    Teppich gehört für mich nicht zum Veranstalter - das ist mein Bier als Drummer.


    Was ungemein hilft ist die berühmt, brüchtigte Bühnenanweisung. Hier haben wir zwei gehabt, eine für die "großen" Gigs (Hallen, Stadtfeste, Supportauftritte), eine für die
    "kleinen" Gigs (Kneipen, Geburtstage, Festveranstaltungen). Wir haben zwar zwei Gigs verloren, weil der jeweilige Bucher uns daraufhin nicht buchen wollte, aber alles
    andere lief entspannt wir nie.

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Da gibt's eigentlich nur eine Antwort… kommt drauf an :D


    Grundsätzlich spiele ich überall solange meine Bassdrum nicht davon rollt. Bei den Muckebands mir großer Besetzung auf größeren Bühnen erlaube ich mir nen Drumriser (2 x 2 m) aufzuschreiben. Ich mag es nicht "hinten, unten" zu sitzen wenn 9 Leute vor mir stehen. Sind wir mit 10 To Eleven unterwegs habe ich oft meinen eigenen Drumriser dabei, damit hat sich auch das "Eben"-Problem gelöst. Mit den Jazzcombos spielen wir eh meistens in kleinen Kaschemmen, da ist es mit dem Platz oft nicht so gut bestellt. Hier lass ich dann schonmal ein Ride weg.


    Viel wichtiger ist es mir, im Vorfeld abgeklärt zu haben wie der Zugang /-fahrt, ist. Muss ich nämlich mit meinen Taschen und Koffern durch die halbe Stadt laufen, womöglich auch noch unter Zeitdruck, finde ich das auch nicht so toll.


    Bei Freiluftgeschichten kommt's auch darauf an. Spiele ich abendfüllend mit komplettem Setup, Mikrofonierung und Anlage möchte ich auch ein Dach. In ein paar Wochen spiele ich mit der Combo als Einlage auf einer Veranstaltung der Regierung von Schwaben, das sind 2 Sets von je 20 min. In diesem Fall ist mir bei passendem Wetter die Überdachung egal.

  • wie man hier sehen kann, habe ich da keine besonderen Ansprüche :D Ich habe schon auf fast jedem Untergrund gespielt: Sand, Waldboden (!), Beton, Fliesen, Sporthalle, Parkett, Dielenbretter mit großen Zwischenräumen etc. pp. und auch schon bei quasi nicht vorhandenen Platzverhältnissen.
    Irgendwie ging es immer, ein Teppich erleichtert vieles.
    Wenn ich es mir aussuchen darf habe ich natürlich auch gern einen geschlossenen Raum mit ebenem Boden, einen großen Teppich und etwas Sicherheitsabstand zu den Mitmusikern ;)

  • Ist mir relativ egal. Ob Evangelische oder Katholische Kirche. Hauptsache ein Dach drauf und `ne Steckdose in Reichweite meiner Mehrfachsteckdosenleiste. :)
    Zu meiner Zeit als Schlagzeuger in diversen Blasmusikvereinen konnte man sich den Standort leider auch nicht immer aussuchen oder gar einen Bühnenplan einreichen. Hier muss wohl jeder für sich und sein Equipment seine Grenzen ziehen und diese auch im Vorfeld bei seinen Bandkollegen kundtun.

    Gruß Gerd



    Beer is cheaper than therapy!

  • Dies ist ein Punkt, da bin ich ziemlich kompromisslos ... es muss kein eigener Drumriser sein, ABER eine Bühne mit festem Untergrund und Überdachung (bei jedem Wetter) MUSS sein. Mit aus diesem Grund gebe ich ich zu jedem Gig Bühnenanweisungen ab, die vom Veranstalter bindend zur Kenntnis genommen werden müssen und diese Dinge beinhalten.


    Das hat in meinen Augen auch nichts mit Überheblichkeit zu tun, sondern mit einem Mindestmaß an Professionalität, die man von einem Veranstalter erwarten kann ... schließlich wird ja auch von uns als Band eine professionelle Darbietung erwartet! ... Und da ich Musik in erster Linie zu meinem persönlichen Spaß betreibe möchte ich auch ein Umfeld haben, in dem ich mich wohlfühle. Und das beinhaltet, dass mein teures Equipment sicher vor Witterungseinflüssen ist, sowie, dass ich mir keine Gedanken machen muss, ob mein Kram jeden Moment mangels sichern Untergrunds umfällt ... darunter fallen auch Gigs unterm Gartenpavillion, die ich für mich inzwischen generell ausschließe, oder auf'nem zu kleinen LKW-Anhänger oder Palettenkonstruktionen.


    Zwei Beispiele die mich zu diesem Anspruchsdenken veranlasst haben ...


    Vor einigen Jahren habe ich mit einer Party-Rock-Band in einem großen Festzelt vor ca. 500 Leuten gespielt. Große PA und große Bühne mit Drumriser ... soweit so gut. Das Festzelt stand jedoch auf einem seitlich leicht abschüssigen Parkplatz und die Bühne ebenso. Die "Schieflage" der gesamten Bühnenkonstruktion von links nach rechts inkl Riser reichte aus, dass ich den ganzen Gig über eine unnatürliche Schräghaltung beim Spielen ausgleichen musste, was mir im Verlauf des 3,5h-Gigs massive Rückenprobleme bescherte. Die folgenden zwei Wochen verbrachte ich mit ordentlichen Schmerzen an der Wirbelsäule. Seit dem baue ich mein Kram nicht auf, wenn nicht wenigstens der Riser fachgerecht in Waage gebracht wurde. Ich finde, dass kann man von einem anständigen Bühnenbauer verlangen!!!


    Zweiter Fall ... vor relativ kurzer Zeit gab es einen Gig auf einer Firmenfeier. Die Bühnenunterkonstruktion war in Ordnung ... jedoch ohne Dach. Auf meinen Einwand hin meinte man nur, das Wetter wäre so prima, Regen wäre absolut unwahrscheinlich ... was auch stimmte, aber die Bühne lag die gesamte Zeit in der prallen Sonne. Nicht nur, dass ich beim Aufbau schon fix und fertig, durchgeschwitzt und vollgeblendet gewesen bin ... die massive Sonneneinstrahlung überhitzte schon beim Soundcheck unseren Gitarrenamp, der daraufhin permanent ausfiel. Deswegen drängte ich darauf, dass vor Spielbeginn wenigstens für ausreichenden Sonnenschutz gesorgt wird ... was dann in Form eines großen Sonnenschirms vor dem Drumset und einer "Pappkarton-Konstruktion" über dem Gitarrenamp realisiert wurde. Es ist aber nervig, wenn man erst auf soetwas hinweisen und bestehen muss ...


    Und zum Thema Teppich ... den sollte jeder Drummer IMMER selbst beim Gig dabei haben ...

  • Dach ist n muß! Und es darf nicht ziehen..."mach ma dat Fenster dahinten zu, bitte!"



    Schlechte Laune krieg ich, wenn der Veranstalter Wirt ist und sich ziert, für JEDEN ne Flasche Wasser auf die Bühne zu stellen! Geizomat all inclusive!

    "Kaffee, schwarz?"

    2 Mal editiert, zuletzt von Lomax ()

  • Guten Nachmittag,


    so habe ich mir das vorgestellt, bunte Ereignisse von schön bis scheiße,
    alles dabei.


    Eins zwischendurch (möglicherweise habe ich mich undeutlich ausgedrückt):
    ich habe immer meinen Teppich dabei (Equipmentliste Packgegenstand Nr. 1,
    Ausnahme war nur in der ganz frühen Zeit, also 1986 und das eine (einzige -!-)
    Mal, wo ich ihn tatsächlich vergessen hatte. Seitdem ist die Packliste noch
    bürokratischer geworden, erst wenn alle Teile auf Appell "jawoll, bin da" gebrüllt
    haben, geht es irgendwo hin oder weg.


    Das mit der Bühnenanweisung fand ich bislang immer etwas bürokratisch und
    traute mich nie, als Einziger mit so einem Zettel anzutanzen (schon meine
    Equipmentliste kommt mir sehr exotisch vor, habe ich sonst noch nie gesehen).


    Grüße
    Jürgen

  • ...(schon meine Equipmentliste kommt mir sehr exotisch vor, habe ich sonst noch nie gesehen)...


    hab ich auch... und zwar eine ziemlich große.


    Vor jedem Gig drucke ich die aus (wird auch ständig ergänzt) und streiche weg, was ich bei dem JETZT anstehenden Gig nicht brauche, stelle nach dieser Liste mein Gerödel auf einen Haufen und kontrolliere 1. den Haufen auf Vollständigkeit, 2. im Auto, ob alles vorhanden und 3. auf dem Platz, wo es gerichtet stand, ob alles weg.


    Ich habe Panik davor, irgendwo zu stehen und keine Sticks dabei zu haben, oder keine Snare, oder keine Becken... - das mit der Snare ist mir schon passiert, Anreise vormittags, Probe in Freiburg, Gig im Elsaß. Snare stand noch in Freiburg.
    War in dem Fall kein Drama, der Wirt hat mir seine supertolle alte Gretsch-Snare gebracht, bzw. das war das eigentliche Drama - bis dahin hatte ich nur gaaaanz wenige Snares, alle aus Metall. Die Gretsch war aus Holz und hat mich tierisch angemacht, die Folge war die Anschaffung von 20 weiteren Snares... 8)



    Zur Eingangsfrage: ich hasse es im Freien zu spielen (aus hörtechnischen Gründen, wir spielen meist akustisch ohne Monitoring), ohne Dach geht gar nicht, ebene Fläche wenn irgend möglich, Platz ist nicht so wichtig, dann nehm ich halt weniger (war aber in meiner Zeit als Percussionist ein Drama, wenn kein Platz war), Teppich hab ich nie, aber eine Industrie-Gummimatte habe ich immer dabei.


    Wir hatten eine ganze Gig-Serie für einen Anbieter von Sauna- und Wellnessbereichen zu Promotionenzwecken - dort habe ich meine Lite-Sets verweigert und nach dem ersten Gig einen hardschalenkoffer als BD verwenden, kurz drauf für 26.- ein Kinder-Schlagzeug aus der Bucht gekauft...

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • unterhalb einem gewissen Professionalitätslevel (und da bewege ich mich) muss man als Band sehen wo man bleibt. Und da heißt es eben: entweder wir spielen in der Sandgrube ohne Dach bzw. zu fünft auf der 3x4m großen Bühne, oder wir spielen eben GAR NIE.
    So schrumpft die Gigliste im Jahr von ohnehin nur ca. 3-5 leider sehr schnell auf 0 Gigs pro Jahr. Und das will ich keinesfalls. Ich will auf die Bühne - selbst wenn es keine "echte Bühne" ist!
    Auch wir haben einen "Technical Rider" (die von Maddin ins Spiel gebrachte Bühnenanweisung). Aber da steht sowas wie geforderte Bühnengröße etc. gar nicht erst drauf, weil nur eine der bekannten Locations das überhaupt erfüllen kann. Wenn wir das dann auch noch zur BEDINGUNG erklären würden.... Gute Nacht, Marie

    Einmal editiert, zuletzt von Daniel S ()

  • Bei einer Bühnenanweisung muss/sollte man sich ja nich zwingend sklavisch dran halten. Eine gewisse Kompromisbereitschaft sollte in manchen Punkten auch möglich sein ...


    Deshalb steht bei uns auch im Begleittext dazu sinngemäß ... "Das hätten wir gerne ... wenn das nicht möglich ist, sagt was ihr habt und wir schauen dann mal" ... Es geht halt nur in erster Linie darum, dass der Veranstalter sieht, dass wir uns schon Gedanken gemacht haben, was wir für eine gute Performance brauchen. Er hat dann bis zu einem bestimmten Termin die Gelegenheit uns mittzuteilen, was er realisieren kann und wir können dann verhandeln ob das für uns in Ordnung ist. Bekommen wir keine Reaktion, gehen wir davon aus, dass alles (das meiste) so erfüllt wird ... denn die Bühnenanweisung ist Teil des Vertrages!!! ... vor Ort kann man dann noch in bestimmten Dingen Kompromisse finden, bzw sollte der Veranstaltungspartner in der Lage sein nachzubessern.


    In einem aktuellen Fall kam der Veranstalter und meinte von sich aus ... "Normalerweise haben wir da eine kleinere Bühne, aber für euch besorg ich dann eine größere ... sollte kein Problem sein!" - Na bitte, ... geht doch! :)

  • Die Gretsch war aus Holz und hat mich tierisch angemacht, die Folge war die Anschaffung von 20 weiteren Snares

    :thumbup:

    entweder wir spielen in der Sandgrube ohne Dach bzw. zu fünft auf der 3x4m großen Bühne, oder wir spielen eben GAR NIE.

    Das ist ein entscheidender Punkt. Nicht nur Veranstalter lassen möglicherweise die Finger von einer Band, die auf dicke Hose macht, wenns nicht die Stones sind.


    Auch die Mitmusiker reagieren irgendwann genervt, wenn der Drummer am Tag der Veranstaltung wieder mal rumzickt, nur weil irgendwas nicht ganz plan ist. Natürlich klärt man die Gegebenheiten im Vorfeld (möglichst schriftlich) ab. Wenn aber dann doch was nicht passt, muss ich halt gelegentlich in den sauren Apfel beißen und gute Miene zum Spiel machen.


    Wenn ich schon weiß, ich spiele im Biergarten mit fraglichem Allwetterschutz, dann packe ich halt nicht die beste Garderobe ein und nehme eine große Bauplane mit, die ich bei Bedarf schnell über meinen Kram drüberschmeißen kann, um wenigstens schwere Schäden zu vermeiden.


    Mein Augenmerk liegt generell weniger auf meiner persönlichen Komfortzone, sondern auf grundlegenden Sicherheitsfragen. Wenn z.B. Veranstaltungstechnik desolat erscheint oder Strom mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen könnte, frage ich mal dezent nach.


    Bei uns in der Region gab es vor wenigen Jahren bei einem Stadtfest einen schweren Unfall, bei dem ein Musiker auf der Bühne einen Stromschlag bekam und wiederbelebt werden musste. Da ist mir dann mein teures Equipment relativ.

  • Klar: Es kommt immer drauf an. Wenn man beim Bekannten im Garten auftreten darf, wird kein Elektriker vorher den Strom überprüft haben, den man über 60 Meter aus der Garage gezogen hat.
    Ich hatte früher auch Bands mit Bühnenanweisungen über 9 Seiten DIN A4. Heute kümmere ich mich um eine relativ gute und auch gut gebucht Band mit guten Gigs (Große Bühnen und auch mal
    große Gagen). Ohne Papier geht es hier nicht. Aber es sind 2 Seiten DIN A4 mit den wesentlichen Informationen. Selbstverständlich sind Fragen der Sicherheit für Mensch aber auch Material:
    Daher sind Open Air Bühnen nicht nur von oben vor Wasser zu schützen. Das eine solche Bühne etwas mehr kostet als 3 große Biergartensonnenschirme ist klar. Aber dann muss man sich eben
    Daniels Frage stellen.


    4x2,5 Meter mit 9 Musikern: Haben wir schon gemacht. Gut da ist das Drumkit nur noch Kick-Snare-Hat und es waren zum Glück 4 Sänger. Aber gehen tut das irgendwie am Ende doch. Und der Punkt ist leider,
    wenn man es macht verliert man selbst und wir alle Argumente für die Zukunft. "Die Band letzte Woche waren noch 2 Mann mehr und es ging. Stellt Euch net so an.", "Bislang hatte noch kein Drummer von dem schiefen
    Podest einen Rückenleiden. Stell Dich net so an."... Diese Diskussion gibt es im Tontechniker-Bereich auch: Da man mittlerweile theoretisch auch via iPad Mischpulte bedienen kann, streichen immer mehr Veranstalter
    den Platz für ein Mischpult und sagen: "Misch doch mit nem iPad.". Das geht irgendwie auch immer. Aber es sind eben deutliche qualitative Einbußen da und Spaß macht das auch nicht. Man gibt es sich aber natürlich
    trotzdem Mühe, liefert ein aus seiner Sicht 80% Ergebnis ab. Der Veranstalter sagt: Das reicht mir und hat nun Argumente gegen ein Mischgerät im Publikumsraum.


    Klar RnR ist eher in siffigen Kneipen, Garagen und unter auch sonst widrigen Bedingungen entstanden. Aber das ist kein Grund sich nicht zumindest für ein Mindestmaß an Qualität einzusetzen.

  • Platz ist in der kleinsten Hütte, aber es gibt Grenzen und es gibt Grenzwertiges:



    Auf dem Bild links hatte nicht einmal mehr der Harp-Gastspieler Platz. Die Bühne war 2,80mx2,80m klein, der Basser kam nicht an seinen Verstärker - Grenze überschritten. Im Folgejahr hatten wir eine ordentliche Bühne ...


    Auf dem rechten Bild spielten wir ein Akustik-Set. Als BD hatte ich ein Cajon auf dem der Keyboarder saß. Das war grenzwertig, aber machbar und hat viel Spaß gemacht. Zuschauer passten in den Gitarrenladen auch maximal 25-30 - es war (stimmungs-)voll :)

  • Bei einer Bühnenanweisung muss/sollte man sich ja nich zwingend sklavisch dran halten. Eine gewisse Kompromisbereitschaft sollte in manchen Punkten auch möglich sein ...


    Deshalb steht bei uns auch im Begleittext dazu sinngemäß ... "Das hätten wir gerne ... wenn das nicht möglich ist, sagt was ihr habt und wir schauen dann mal" ... Es geht halt nur in erster Linie darum, dass der Veranstalter sieht, dass wir uns schon Gedanken gemacht haben, was wir für eine gute Performance brauchen. Er hat dann bis zu einem bestimmten Termin die Gelegenheit uns mittzuteilen, was er realisieren kann und wir können dann verhandeln ob das für uns in Ordnung ist. Bekommen wir keine Reaktion, gehen wir davon aus, dass alles (das meiste) so erfüllt wird ... denn die Bühnenanweisung ist Teil des Vertrages!!!


    Dem schließe ich mich zu 100% an. Eine Bühnenanweisung (bzw. Vertrag/Technical-/Hospitality-Rider) muss ja nicht auf Gedeih und Verderb eingehalten werden. Wir haben da auch Sachen drinstehen, die dann teilweise natürlich nicht zwingend notwendig sind (Schokoriegel im Backstage oder so :D ), aber im Großen und Ganzen ist es für beide Seiten am Ende doch viel einfacher, wenn man weiß was man erwarten und was geliefert werden kann.
    Wir erklären eingangs auch ganz klar, dass unser Rider als Teil unseres Vertrages als Leitfaden mit den für uns optimalen Bedingungen zu sehen ist, welche aber auch erfüllt werden müssen, sofern vorab nicht anders kommuniziert wurde.
    Sollte etwas nicht machbar sein soll sich der VA eben zeitnah melden und wir schauen ob das ein Problem darstellt. Wenn's jetzt eben mal keine Schokoriegel gibt können wir natürlich damit leben, beim Bier hört der Spaß dann schon langsam auf aber wenn es nicht mal was zu futtern oder kein Bühnenwasser gibt sind wir raus. Aber wie gesagt, um genau so etwas zu vermeiden ist das Teil ja da.


    Bisher gabs dadurch auch nie Probleme oder eine Gigabsage oder schiefe Blicke weil uns sowas arrogant - wie du befürchtet hast - wirken ließe.
    Die einzigen, die natürlich trotzdem nie informiert werden sind die örtlichen Tontechniker: "Jo, du hast ja auf unserem Rider gesehen dass wir fünf Gesänge haben, oder?" "...was für'n Rider?" :wacko:


    Also, klare Empfehlung: Bastelt Euch doch mal eine Bühnenanweisung zusammen mit dem ganzen Kram den ihr braucht (sowohl technisch als auch von der Verpflegung her etc.); Vorlagen findest Du im Netz :)

  • Ergänzen würde ich noch, dass man sich durchaus auch selbstaktiv bei dem Veranstalter und/oder Techniker ein paar Tage vorher meldet und nicht wartet, dass die andere Seite das tut. Es fährt sich viel entspannter zum Gig, wenn man mal vorher geredet hat und manche Dinge besser einschätzen kann. Und auch wenn man bis auf 20 Meter an die Bühne ran kann: Das können auch 18 Meter auf einer engen Treppe sein, wo man nicht parallel hoch und runter kann.


    Und zum Thema Rider aus Technikersicht: Ich habe mittlerweile glaube ich mehr nicht aktuelle und damit falsche Rider als korrekte bekommen. "Ach ja wir haben seit diesem Jahr Saxophon und einen zweiten Keyboarder. Wusstest Du nicht?", "Ne der Percussionist für den Du hier schon prima 8 Mikrofone, Podest und 2 Monitore aufgebaut hast, ist heute auf dem Geburtstag seiner Tante." --> Auch da hilft persönliche Kommunikation.

  • Reden ist eh der Schlüssel zu allem...
    Wichtig beim Rider ist meiner Meinung nach das man auch explizit drauf hinweist... Schau dir das Ding an und melde dich wenn was nicht passt.
    Also bezogen auf Location und Bühnengröße. PA und Licht stellen wir meistens selber, da weiß ich auch das der Typ auf unserm Pult unser SetUp lädt und ich nen ordentlichen IEM Mix bekomme usw... Aber wenn man das stellt ist z.B. auch wichtig wo welcher Strom liegen muss usw...


    Aber bei ein paar Sachen sind wir dann doch nicht kompromissbereit. Der Drumriser muss sein, bei den Bühnengrößen die wir mit der Coverband spielen gehört das einfach zum professionellen Bild dazu... Eigentlich haben wir einen hohen Drumriser in der Mitte, Keyboarder steht links auf einem flacheren Riser und rechts steht ein Riser für die Sänger die grad Backings machen. Auf die verzichten wir auch wenn es nicht anders geht...
    Bei Zeltgigs muss ein nicht einsehbarer Bereich sein. Das muss kein Backstagecontainer sein, aber man kann auch mit Bauzaun und planen links oder rechts der Bühne was absperren. Und wir haben drin stehen das zum Ein- und Ausladen sowohl vor als auch nach dem Gig 2-4 nüchterne Helfer zur Verfügung stehen müssen. Das nüchtern ist gar nicht so unwichtig wie man erstmal meint. ;)
    Das liest sich erstmal leicht arrogant zum Teil aber wenn wir eigene PA stellen, eigenes Licht dabei haben dann kann sich der Veranstalter, der ja meistens irgendwie ein Fußballverein oder sonst was ist überlegen ob er die paar Träger auftreiben kann, oder ob wir halt statt mit 3 Technikern mit 6 anrücken... das zahlt er dann halt...

    Freizeit Moderations-Arschloch

  • Ich habe schon auf fast jedem Untergrund gespielt...auch schon bei quasi nicht vorhandenen Platzverhältnissen.

    eine sehr abenteuerliche Erfahrung war das spielen auf einem über Kopfsteinpflaster fahrenden LKW.
    6 Leute auf einer 2,4x6 Meter Ladefläche incl. Backline und Dieselgenerator.

    don´t panic

  • Auch die Mitmusiker reagieren irgendwann genervt, wenn der Drummer am Tag der Veranstaltung wieder mal rumzickt, nur weil irgendwas nicht ganz plan ist.


    Nach meiner Erfahrung mit der schrägen Bühne und den daraus resultierenden Rückenschmerzen würde ich denen Antworten ... "Ihr könnt mich mal, ... dann hockt euch doch selbst dahin!!" .... denn dass hat nichts mit "rumzicken" zu tun, das geht direkt auf meine Gesundheit. Und wenn ein Bandkollege dafür kein Verständnis haben sollte, ... wäre es vermtl sowieso der letzte Gig für mich in der Truppe gewesen!!!


    Das ist ein entscheidender Punkt. Nicht nur Veranstalter lassen möglicherweise die Finger von einer Band, die auf dicke Hose macht, wenns nicht die Stones sind.


    Mit dicker Hose hat das auch nichts zu tun. Wie gesagt, man muss Gesprächsbereitschaft signalisieren. Natürlich müssen die Inhalte realistisch und erfüllbar sein. Wenn ein Veranstalter dazu nicht bereit ist "dem Künstler" für eine gute Performance entgegen zu kommen, wäre das ein ungleiches Verhältnis. Man sollte sich auf Augenhöhe begegnen und klären, was für einen gelungenen Abend notwendig ist (das fängt schon bei der Vergütung an ... aber das wäre sicherlich ein ganz eigenes Thema.) Schließlich ist das im Interesse beider Seiten. Was nutzt mir eine Gig, über den ich mich im Endeffekt nur geärgert habe ...NIX!!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!