Das "leise" Schlagzeug im Keller - oder wie zäume ich das Pferd mal nicht von hinten auf

  • Hallo zusammen,


    ich schleiche hier schon einige Monate rum, und habe auch schon einige wichtige Infos für mich herausziehen können.
    Jetzt mein erster, hoffentlich nicht zu umfangreicher Beitrag.


    Ganz kurz zu meinem Background. Ich komme eigentlich aus der elektronischen Musik, und habe die Liebe zum Schlagzeug eher untypisch über's Crate Digging und Sampling gefunden.
    Nachdem nun über 10 Jahre musikalisch Funkstille bei mir war, habe ich vor etwa einem Jahr angefangen Schlagzeug zu spielen, zunächst auf einem optimierten Roland Einsteiger-Set.


    Schnell ist mir klar geworden dass ich über kurz oder lang auch ein A-Set spielen möchte, und das am liebsten im heimischen Keller.
    Viel habe ich schon gelesen, von Drummern die sich erstmal ein Megaset in Ihren Keller gestellt haben und sich dann um die "Lärmbelästigung" gekümmert haben. Oft war das zum wohl zum scheitern verurteilt.


    Ich habe mir alle möglichen Infos von leichten Sticks bis Raum in Raum Lösungen angeschaut und ich plane auch genau in dieser Reihenfolge, und prüfe dann schrittweise wie ich weiter vorgehe. Was soll ich 1000de Euros ausgeben für eine Raum in Raum Lösung, wenn sich herausstellt, das die Mauern in unserem Jahrhundertwendekeller sowieso das meiste schlucken. Soll heißen, ich möchte zunächst ein gut klingendes "leises" Schlagzeug anschaffen. Und ich meine jetzt nicht Remo Silentstroke und Zildjian L80, dass kann wenn überhaupt nur eine Übergangslösung sein. Ich will Sound ;-)!!!


    Ich stelle mir etwas minimalistisches mit 16er bis max. 18er Bassdrum (Bop, Jungle, Cocktail wie immer man es nennen will) gerne mit einem eher 60er, 70er Vintage-Sound (Funk, Soul, Jazz), also die üblichen Verdächtigen bis max. 1.000€ für das Shellset. Bei den Becken würde ich mit einer 14er Zultan Caz Hihat und 19er Crashride starten wollen.


    Eins ist aber auch klar, wenn alle gewissenhafte Planung nichts hilft, muss eine Raum in Raum Lösung her. Die Liebe ist entbrannt...


    Jetzt kommen wir zu meinen Annahmen/Fragen:
    1. Es gibt kein leises Schlagzeug, sondern nur Schlagzeuge die gut klingen wenn man sie leise spielt, oder eben nicht. Seht Ihr das auch so?
    2. Einlagige Felle klingen leise gespielt besser als mehrlagige. Ist das richtig?
    3. Dünne, "jazzige" aber auch nicht abgedrehte (Raw) Becken sind potentiell besser leise zu spielen. Richtig?
    4. Die Dicke der Kessel sind vielleicht der einzige Faktor neben der Kitgröße wirklich die Lautstärke bei gleicher Schlagstärke beeinflusst. Dünne Kessel = leise?
    5. Bei den Holzsorten bin noch nicht wirklich schlauer geworden. Gibt es welche die ich für mein Vorhaben vermeiden sollte?
    6. Was lässt sich mit Bassdrum-Beatern noch drehen. Verändern so Dinger wie der Muffkopf nur den Sound oder auch die Lautstärke? Und was von dem Tama BSQ10S Soft Sound Beater zu halten? Für mich sieht das nach unnatürlichen Rebound aus!?



    So, dass sollte reichen für den ersten Rutsch an Fragen.


    Vielen Dank schon mal und bis dann,
    Mike

  • Hi Mike,


    schwieriges Thema… Der erste Satz der mir dazu einfiel ist "ich kenne nur Schlagzeuge die laut sind wenn ich feste drauf haue und leise sind wenn ich soft drauf haue…"


    Hilft jetzt nicht unbedingt weiter, aber so bin ich halt :)


    Nee Spaß beiseite, alle Punkte die Du als Fragen formuliert hast, sind im Kern schon richtig, nur die Lautstärkenunterschiede sind nicht so groß wie Du möglicherweise denkst.Will heissen, eine Trommel mit nem "lauten" Pinstripe das normalerweise ne Metall-Audience beschallt, wird nicht automatisch auf Zimmerlautstärke gedimmt wenn Du ein Diplomat aufziehst. Bei den Fellen ist es eher so, dass ein dünnes Fell empfindlicher, reaktionsfreudiger, sensitiver, oder whatever ist, was leises Spiel begünstigt, weil die Felle halt schon bei der minimalsten Krafteinwirkung reagieren. Für dcke oder doppellagige Felle brauchst Du halt schon etwas mehr Energie um sie zum schwingen zu bringen. Umgekehrt, wie oben schon geschrieben, haust feste auf Dein Diplomat wird auf diese Trommel laut sein. Ähnlich verhält es sich auch mit den Becken. Mein 22er Ride hat auch "nur" 2.100 g kann aber trotzdem mächtig Lärm machen…


    Wünsche viel Spaß beim Experementieren :thumbup:


    Und solltest Du Lust auf ein Vintage Bopset haben, kannst Dich gerne melden… zufällig habe ich gerade eines Rumstehen :sleeping:

  • Hallo,


    du liegst schon ganz gut mit deinen Annahmen, aber ich denke der Berater hat auch einen ein Fluss, ein Holzbeater wird nie Leise klingen.
    Dämpfen der Bassdrum, Hochstimmen der Resos (Vintagesound) und Watte in den Kesseln, kann auch die Nachhallzeiten angenehm kürzen.
    https://www.thomann.de/de/sono…set_turquoise_sparkle.htm dieses Set habe ich auf jeden Fall schonmal sehr leise gut klingend gehört... aber das ist natürlich auch Sache der Spielweise....


    Auch mit Moongeels oder Snaredämpfern kann man Einges machen!


    LG

  • Hallo,


    zu 1)
    Ja, wobei kleine Trommeln und kleine bzw. dünne Becken tatsächlich auch etwas leiser klingen.


    zu 2)
    Bei halbwegs normaler Stimmung: ja. Bei tiefer Stimmung muss stärker angeregt werden, bei hoher Stimmung reagiert ein Fell schneller,
    daher ist mit einlagigen relativ hoch gestimmten Fellen leises Spiel grundsätzlich einfacher.


    zu 3)
    Ja, wobei je nach Becken die dynamische Bandbreite sehr unterschiedlich sein kann, von der Klangqualität ganz zu schweigen,
    ein wohlklingender Amboss kann dann immer noch besser sein als ein indifferentes Rauschen.


    zu 4)
    Grundsätzlich ja, aber die Kesselkonstruktion kann produktionstechnisch schon dafür sorgen, dass Töne eher verschluckt werden oder
    eine gute Projektion erfahren. Der einzige Faktor ist es definitiv nicht.


    zu 5)
    Wenn es leise sein soll, wären sogar die schlechteren Hölzer, die weicher sind, von Vorteil, wobei dadurch aber auch wieder der Klang
    leidet.


    zu 6)
    Objektive und gefühlte Lautstärke sind sehr unterschiedlich, insbesondere ist die Lautstärke und die Dämpfung frequenzabhängig.
    Wenn es darum geht, die Nachbarn zu schonen, wären eher kleine Trommeln, die besonders tiefe Frequenzen (wobei selbst eine
    Snare Drum oder gar ein großes Becken schon tiefe Frequenzen erzeugt) nicht erzeugen können ggf. von Vorteil.
    Diese dämpfende Schlägel dämpfen vor allem die höheren Frequenzen, so dass es für das Ohr angenehmer ist und eher warm klingt,
    am Trittschall und an Frequenzen, die durch jedes Mauerwerk gehen, werden sie wenig ändern, wenn man nicht auch softer tritt.


    Das Beste ist ein Kellerraum in der Mitte des Hauses in einem freistehenden Gebäude, wo die Nachbarn mit etwas Abstand wohnen
    und tolerant bzw. Musikfreunde sind.
    Alternativ hilft auch ein anständiges Selbstbewusstsein mit Verhandlungsgeschick. Das ist unbezahlbar und daher nicht mit teuren
    Akustikbauten vergleichbar.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Ich übe daheim mit Silentstroke & Co., wenn ich Rockstar-Sound brauche, muss ich sowieso in den Proberaum und alles abnehmen.

  • Das hört sich ja so an als ob ich mit den meisten Annahmen gar nicht so falsch liege.




    Ich sollte nochmal dazu sagen, dass ich grundsätzlich auf ein smoovy, groovy, entspanntes also "leises" Spiel hinarbeiten möchte. Bin ja noch ziemlich am Anfang aber altersmäßig schon fortgeschritten.
    Und die Nachbarn, die es auch im selben Haus gibt (aber nicht direkt über dem Kellerraum), sind eigentlich ganz entspannt, trotztem will man es denen ja so erträglich wie möglich machen.


    Und um alles noch mal auf einen Punkt zu bringen: Was unterstützt mich beim leisen Spiel? Grundsätzlich habe ich ich euch so verstanden, dass klein und dünn da helfen kann (bitte nicht aus dem Zusammenhang reißen und zitieren)! Ausnahmen bestätigen hier sicher auch wieder die Regel.

    Auch mit Moongeels oder Snaredämpfern kann man Einges machen!

    k.drums: Dazu habe dann aber doch nochmal eine Nachfrage: Bei all diesen Dingen die die Obertöne, Resonanz, Nachhallzeit und was auch immer dämpfen oder den Sound ändern. Ändert sich da wirklich die Lautstärke? Ich hätte gedacht es wird nur alles ein bisschen definierter und tighter und vielleicht ändert sich die wahrgenommene Laufstärke weil "aufgeräumter".
    Was das Martini angeht, das ist mir dann doch etwas zu klein, da kann ich größenmäßig ja gleich bei meinem e-Kit bleiben.


    Und solltest Du Lust auf ein Vintage Bopset haben, kannst Dich gerne melden… zufällig habe ich gerade eines Rumstehen

    Hebbe: Ja, deinen Thread verfolge ich mit großem Interesse, aber ich denke echte vintage Sets bewegen sich außerhalb meiner finanziellen Möglichkeiten.

  • Man kann praktisch jedes Schlagzeug leise spielen, egal welche Größen, welche Felle und welche Sticks bzw. Beater. Der Punkt ist, dass man leises Spielen lange und ausdauerd üben muss, wenn es nicht einfach nur leise sein soll, sondern auch Groove und Intensität haben, und gut klingen soll. Um leise gut zu klingen muss man eigentlich alles an seinem Spiel neu anpassen, alle Dynamiklevel müssen relativ zueinander wieder eingestellt werden, und auch die Körperspannung und -haltung sind ganz anders.


    Ich habe das lange geübt und das klappt auch gut - man ist plötzlich sehr begehrt bei Bands, die das Lautstärkeniveau niedrig halten wollen und braucht auch kein Cajon oder ähnlchen Quatsch für Wohnzimmergigs. Allerdings gibt es auch einen Nachteil (zumindest bei mir): wenn ich jetzt laut spielen muss, klinge ich nicht mehr richtig gut, und ich finde es groovt deutlich weniger. Wahrscheinlich müsste ich jetzt wieder speziell darauf hin üben, laut gut zu klingen. Aber das lasse ich schön sein, denn so bin ich auf dem Markt prima aufgestellt ;)

  • Hi Mike, ich würde deine Fragen in deinem ersten Post alle bejahen (mit nicht abgedrehten Becken kenn ich mich nicht aus). Wollige weiche Beater nehmen halt Attack aus dem BD-Sound, es hört sich bassiger an, und das empfinde ich bei niedrigen Lautstärken als sehr angenehm. --- Auf die Spielweise kommt es tatsächlich an, aber man kann sich die Sache leichter machen, vorausgesetzt, man folgt deinen Annahmen. Beste Grüsse, arti :) PS: Ach so, Holzarten; piepegal; meine Meinung.

  • Hallo Mike,


    ein paar Anhaltspunkte, die einige der bisherigen Äußerungen ergänzen.


    A ) Krach machen mit 'nem A-Set kann jeder Dödel: Drauf und laut. 110 db SPL oder mehr sind da gar nix (bei 130 dB liegt die physische Schmerzgrenze, und Düsentriebwerke schaffen noch ein bischen mehr ...) Und hast mich sich DAS erst einmal angewöhnt, ... dann sehen Schlagzeuger eben aus wie Muskelpakete am Fitnessgerät (und manches Fell dellt sich da entsprechend ...)


    B ) Ich fing mit 'nem Roland an, und gewöhnte mir instrumentenkonform an, richtig zu treten und zu knüppeln. Ein Probe bei JustMusic in der sog. "Kammer des Schreckens" ließ dann auch jedes, also Dutzende Felle, in den Regalen mit erzittern. Sie A ), Dödel am Werk ...


    C ) Mittlerweile spiele ich nur noch akustisch. Spiele ich normal, bin ich nicht lauter als mein Sohn am Klavier (ca. 87 dB SPL). Meine Jazz-Band nennt mich "den sanftesten Schlagzeuger, den wir kennen".


    D ) Mit Hot-Rods, insbesondere mit Broom-Brushes kann ich auch ganz leise. Mitternachts im Haus, sanft am Becken oder auch an der Snare ... kein Problem (muss deutlich unterhalb von 60 dB SPL sein). Lidwish-Sticks sind etwas lauter, und auch die neue Jazz-Serie von VicFirth ist genial (leiser und anders-klängig).


    FAZIT: Schlagbesteck, Schlagtechnik, Fußtechnik, Übung machen den Unterschied zwischen dem, um den man einen Schallschutz bauen muss (z.B. Plexiglaskäfig) und dem, dem man einfach zuhören muss, obwohl alle anderen sonst zu laut daherplaudern ; -) Felle scheinen da für Lautstärke eher eine untergeordnete Rolle zu spielen, für Klangfarbe sind sie sicher wichtig.


    Grüße, Michael


    P.S.: Mein erster Schlagzeuglehrer, ausgebildeter Orchestermusiker, hat mich darauf gebracht. Auf einer nicht so dicken und dafür lauten Snare gab er einmal den Bolero, von kaum hörbar bis zum Crecendo ... Es geht, wenigstens einer hat's hinbekommen ; -)

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Moin Mike!


    Bei uns in der Kirchengemeinde steht ein Adoro Drum. Adoro wirbt mit der Aussage, dass die Sets auch leise gespielt voll und satt klingen. Ich kann das subjektiv bestätigen. Wir hatten an gleicher Stelle schon mehrere Sets stehen (2 verschiedene Premier, Gretsch Classic , Sonor 3000 und ein paar Andere) und ich empfinde, dass das Adoro Set einen vollen Sound hat obwohl es vorwiegend - außer bei Jugendgottesdiensten- leise gespielt wird.


    Adoro wäre im Neupreis weit über deinem Budget. Aber evtl. läuft dir was gebrauchtes über den Weg....?


    Wir haben übrigens Fiberskin ähnliche Felle. Ich finde die für softeres Spiel ideal.


    Gruß, Daniel

  • Mensch Leute,


    Könnte nicht mal der eine oder andere kurz mit "Forensuche verwenden" antworten. Wer soll das denn alles lesen!


    Nee, im Grunde bestätigt ihr ja alle was ich mir so zusammen gereimt habe. Das macht mich doch zuversichtlich nicht alles falsch zu machen. Vielen Dank dafür.

    ...und braucht auch kein Cajon oder ähnlchen Quatsch für Wohnzimmergigs.

    Wie oft habe ich das schon gehört, dann spiel Doch Cajon. Das ist ja als wollte ich E-Gitarre spielen und es heißt dann spiel doch Blockflöte.


    B ) Ich fing mit 'nem Roland an, und gewöhnte mir instrumentenkonform an, richtig zu treten und zu knüppeln. Ein Probe bei JustMusic in der sog. "Kammer des Schreckens" ließ dann auch jedes, also Dutzende Felle, in den Regalen mit erzittern. Sie A ), Dödel am Werk ...


    C ) Mittlerweile spiele ich nur noch akustisch. Spiele ich normal, bin ich nicht lauter als mein Sohn am Klavier (ca. 87 dB SPL). Meine Jazz-Band nennt mich "den sanftesten Schlagzeuger, den wir kennen".


    D ) Mit Hot-Rods, insbesondere mit Broom-Brushes kann ich auch ganz leise. Mitternachts im Haus, sanft am Becken oder auch an der Snare ... kein Problem (muss deutlich unterhalb von 60 dB SPL sein). Lidwish-Sticks sind etwas lauter, und auch die neue Jazz-Serie von VicFirth ist genial (leiser und anders-klängig).

    Das ist auch ein Grund, dass ich ein A-Set möchte. Ich habe überhaupt kein Gefühl dafür inwieweit das was ich beim E-Set an Energie reingebe dem entspricht was an Lautstärke rauskommt. Das macht mich etwas unsicher. Dödel sein will ja keiner.


    Leiser als das Klavier hört sich gut an. Ab und zu mal möchte ich auch mit der Missus jammen.


    Kann man Hot-Rods eigentlich mit Rebound spielen?



    Ich habe das Gefühl beim Musikalienhändler um die Ecke gibt es bald ein Sakae PAC-D Austeller zu schnappen. Habe bisher nichts schlechtes über das Set gehört oder gelesen, und irgendwie mag ich den Look.
    Gibt's da Erfahrung mit dem Set?

  • Das ist auch ein Grund, dass ich ein A-Set möchte. Ich habe überhaupt kein Gefühl dafür inwieweit das was ich beim E-Set an Energie reingebe dem entspricht was an Lautstärke rauskommt. Das macht mich etwas unsicher. Dödel sein will ja keiner.


    Leiser als das Klavier hört sich gut an. Ab und zu mal möchte ich auch mit der Missus jammen.


    Kann man Hot-Rods eigentlich mit Rebound spielen?


    ....das war vor einem guten halben Jahr auch bei mir der Grund für den Umstieg vom E-Set auf ein akustisches und ich habe ganz schnell festgestellt, dass es genau die richtige Entscheidung war. Das Spielgefühl, welches man bei einem E-Set entwickelt ist ein völlig anderes als das bei einem A-Set erforderliche oder gewünschte.
    Ich spiele ebenfalls im heimischen Keller einer Doppelhaushälfte und komme gut klar damit, auch meine Nachbarn haben sich bisher noch nicht beschwert. Man muss sich halt ein wenig umstellen, mit dem E-Set war es problemlos möglich auch noch mitten in der Nacht zu spielen, das geht jetzt nicht mehr.
    Abhilfe schaffe ich mir da tatsächlich ebenfalls mit Hot-Rods, damit kann man bei geringer Lautstärke besonders Koordination am Set gut üben.


    Ich nutze Hot-Rods aber auch hin und wieder am Practice-Pad, das fördert meiner Meinung nach das Spiel mit Sticks. Wenn Rolls mit Hot-Rods einigermaßen funktionieren, sind sie mit Sticks umso besser.....
    .....so bringst Du Abwechslung rein und die Hände werden mit der Zeit immer lockerer.
    Ich habe noch zu E-Drum-Zeiten fast nie auf dem Practice-Pad geübt und geniesse es jetzt nach meinem Umstieg total !!!


    Gruss
    Andreas

    Mein Gerümpel.....[url='http://www.drummerforum.de/forum/76015-blutiger-anfänger-stellt-sich-vor-ahu-und-sein-gerümpel/thread2.html#post1208696']klick !!!

  • Mike, nochmal zu resonant gestimmten Trommeln, Obertönen, etc.: Eine resonant gestimmte Trommel, die einen gewissen "Klang" oder einen gewissen "Ton" produziert, find ich ungleich entgegenkommender bei leichtem, leisen Spiel, als eine Trommel, welche nur ab einer eher hohen Anspielenergie reagiert. Also, eine Trommel, die nur ein sehr kurzes, hmmm, Geräusch aufgrund unresonanter Stimmung, viel Dämpfung, lascher Felle o.Ä. produziert, die ist (nicht schlecht, aber) für leises Spiel nicht so, ähhh - prickelnd. --- Kleine, dünne Becken, Du sagtest es selbst, reagieren leichter und klingen (auch) leise schön. --- Hot Rods und Rebound: gibt Modelle mit z.B. Schaumstoffkern, die haben nen gewissen Rebound. Problem mit Rods, für mich, ist, dass die eher bescheiden auf Rides klingen. Ich spiel dann eher leichte Stöcke mit kleinen, runden Köpfen, beispielsweise das Peter Erskine-Modell.


    Edith meint, dass ein resonant gestimmtes, sensibles Set die Voraussetzung für leichtes, leises Spiel ist. Ich bewundere ihr Talent für knappe, treffende Aussagen! :D

    6 Mal editiert, zuletzt von arti ()

  • Ich hätte auch Adorno empfohlen - wobei ich die selbst nie gehört habe. Gebraucht aber fast nie zu finden. Ich vermute, dass Kirchengemeinden sie kaufen und behalten.

    Rogers, Gretsch und Toontrack beherrschen mein Leben!

  • Ich habe aus zetgründen nicht alle Beiträge lesen können.


    Da ich mit meiner Band oft ultraleise Gigs habe, kann ich dir
    Tipps geben!


    Dünne Kessel sind nicht leiser, aber dynamischer, also Sie
    Klingen besser wenn man sie leise spielt.


    Bassdrum Beater machen die Bassdrum leiser
    Am besten Beater für Cajons verwenden.


    Natürlich kann man mit Sticks sehr leise spielen, das macht aber
    Ab einem gewissen Punkt keinen Sinn mehr, da
    Man keine ausholbewegungen mehr machen kann.


    Ich habe viel experimentiert mit Beatern, Roots , Dämpfen......
    Wir werden oft gebucht für sehr leise Events . Da spielen wir
    Viele soulbaladen die Leise aber dennoch fett klingen sollten.
    Ich verwende einen flachen cajonbeater für die BD. Auf Die
    snare lege ich ein Tuch . Als sticks verwende icg nylonbesen von Schlagwerk.
    so kann man in Zimmerlautstärke grooven!


    Die Trommelgrössen haben wenig Einfluss auf die Lautstärke !
    Aber auch da gilt, kleinere Maße sind dynamischer!

  • . Ich will Sound ;-)!!!


    Ich stelle mir etwas minimalistisches mit 16er bis max. 18er Bassdrum (Bop, Jungle, Cocktail wie immer man es nennen will) gerne mit einem eher 60er, 70er Vintage-Sound (Funk, Soul, Jazz), also die üblichen Verdächtigen bis max. 1.000€ für das Shellset. Bei den Becken würde ich mit einer 14er Zultan Caz Hihat und 19er Crashride starten wollen.

    Gibt es denn Klangbeispiele in Bild und Ton von Trommlern, die Deiner Vorstellung nahe kommen?
    Falls ja, lade Dir einen Trommler mit vergleichbarem Equipment in Deinen Keller ein, der mal diese Art Spiel simuliert und dann gehst Du in der Nachbarschaft herum....So rein theoretisch lässt sich hier prima spekulieren, das bringt aber nüscht...


    Grundsätzlich halte ich den Ansatz " Hauptsache leise" für ein Schlagzeug jedenfalls für suboptimal.

  • Die Trommelgrössen haben wenig Einfluss auf die Lautstärke !
    Aber auch da gilt, kleinere Maße sind dynamischer!

    Echt jetzt? Dann stell Dich mal mit Deiner 8" Hängetom neben den Stadiontrommler mit seiner 22-er. Es geht hier um unterschiedliche DynamikBEREICHE, die letztlich natürlich auch unterschiedliche maximal-Lautstärken ermöglichen.

  • Ein 8 er Tom kann ganz schön knallen!!!!!! Hat mehr Höhen
    Deshalb würde es sich im Stadionwahrscheinlich
    unverstärkt besser durchsetzen
    Als zB ein 16 er!


    Ob cocktailset, Jungle Set..... machen alle krach!
    Kauf das was dir gefällt! Nur mit einer 16er BD auf Dauer
    Glücklich zu sein bezweifle ich!

  • Gude Morsche,


    es ist schon erstaunlich, was hier für Stadionexperten sind.
    Dass ein 8er mehr knallt als ein 16er ist frequenzabhängig und
    deshalb nimmt der Pauker ja lieber 22, es soll ja nicht klingen,
    wie ein heiserer Fuchs, sondern wie ein Kanonenschlag, dem
    ein oder anderen Pazifisten mögen da auch ein 16er genügen
    und wer seine Nachbarn (oder Gegner) mit einem 8er ärgern
    will, der hat einen guten Humor.


    Wenn wir schon bei Adorno sind:

    Zitat

    „Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein.“


    Das Thema leises Instrument ist - wie viele schon angemerkt haben -
    relativ und ein wenig marginal.
    Ein gutes Instrument hat ein großes Dynamikspektrum und
    erfüllt alle Anforderungen, kann also von sowohl bis als auch
    gespielt werden, eigentlich sollte das ja das Ziel sein, den
    Rest besorgt das Bedienungspersonal.


    Ein Schlagzeug ist tendenziell eher im Bereich der Instrumente,
    die mit Geräusch verbunden und daher - um mal einen anderen
    Filosofen zu zitieren - eher unangenehm erachtet wird.


    Dass dann das E-Drums einen Scheinalternative ist, da sind wir
    uns ja schon einig, aber auch das verkleinerte oder verleiserte
    Set-Up ist eine solche, denn entweder meine Musik erfordert
    es oder (wenn sie etwas größeres oder lauteres erfordert) es
    klingt halt nicht (richtig).


    Natürlich kann man AC/DC auch mit Besen spielen, aber dann
    sollte man es auch musikalisch verjazzen, dann klappt das
    wunderbar, als Rock-Nummer wäre es dann aber lendenlahm.


    Ein Schlagzeug, das nach Schlagzeug klingt, aber leiser ist
    als ein Schlagzeug, das ist etwas, was es nicht gibt.


    Was es gibt, sind viele Esoteriker, die einem weis machen
    wollen, dass man "1812" auch mit Octobans spielen kann,
    die sehen zwar aus wie eine Stalinorgel, aber jeder Kriegs-
    veteran weiß, dass die zum Rohrkrepierer werden.


    Ach ja, wie wäre es mit einem Set aus RotoToms, da muss
    man dann auch nicht mehr über resonante Stimmung (die,
    wo der Ton länger klingt) diskutieren und die Hupe hätte
    automatisch nur 18, weil es größere nicht gibt?


    Grüße
    Jürgen

  • Kann man Hot-Rods eigentlich mit Rebound spielen?


    Mit Einschränkung.


    Ich habe die beiden Modell "Hot Rod / schwarze Kappe, dicker als ein Holzstick" und den "Cool Rod / blaue Kappe, recht schmal". Der Hot Rod hat noch sehr kompakte Bündel und verhält sich ziemlich gut im Rebound. Der Cool Rod ist schon ein bisschen ausgefächert, Tendenz Besen beim Auftreffen, was viel Energie aus dem Rod nimmt: Der kann Rebounden, aber da braucht man schon viel Stick-Gefühl, um damit noch etwas hörbares zu gestalten. Der Hot Rod ist etwas lauter als der Cool Rod. Auf meinem Schreibtisch bounced der Cool Rod sogar besser zurück ...


    Ein guter Start könnten die Lidwish Sticks sein. Die gibt es bei uns derzeit wohl nur bei den Adoro-Leuten. Der ist leiser als ein Stick, und ändert auch die Klangbilder bei Fell und Becken. Das kann ja auch ein Vorteil sein ^^


    Es schadet nicht, sich nach und nach auch solche Sticks zu besorgen, und ein Täschen dazu 8)


    Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

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