Pearl Export Depression - Neues Set muss wahrscheinlich her

  • Vor 5 Jahren hab ich ein schwarzes Pearl Export Series gekauft mit paar billigen Cymbals dazu und zwei XS Sabian. Der Thread existiert sogar noch, obwohl ihr mir davon abgeraten habt :D


    Nach fast 9 Jahren Schlagzeug spielen (und die meiste Zeit an E-drums) bin ich jetzt an dem Punkt, dass mir der Sound des Exports Ex einfach nicht mehr zusagt, es scheppert einfach zu viel und am meisten ärgert mich die Bassdrum. Kein ordentlicher Rebound, kein vernünftiges Doublebassspielen möglich trotz Herumprobierens mit der Fellstärke. Es kann nicht sein, dass ich bei einem KD-9 ein besseres Bassdrumgefühl habe, als bei einer richtigen Bassdrum.


    Man muss einfach viel zu stark treten, damit sich die Bassdrum durchsetzen kann. Na gut ich bin eben anderes gewöhnt von E-drums. Aber ich hab hier ein Video von meiner Bassdrum, das Reso ist noch das Anfangsfell welches neuerdings ein Riss aufweist + selbst reingebranntem Loch :D


    Die Stimmschrauben + Halterschrauben sind vor allem bei der Snare und den Toms sehr verrostet.


    https://youtu.be/00tVn1CbpKc


    Bitte ignoriert, dass ich sloppy spiele, ich spiele eigentlich nur mit Socken, kann mich an Schuhspielen nicht gewöhnen :D Ich weiß, der Sound ist nicht so schlimm wie erwartet (oder?), vor allem weil die Tom Heads seit gut 10 Jahren drauf sind.


    Wie ihr hört, vibriert der Beater im dritten Ausschnitt am Head, und das NERVT tierisch. Muss deswegen das Fell ganz locker stimmen, was eben auch Reboundverlust bedeutet. Was könnte ich noch verbessern für einen besseren Rebound?


    Jetzt heißt es, besser neue Felle oder neues Set? Wenn dann gebraucht, im Video hört ihr dass ich mehr auf Metal abfahre und das ist auch mein Soundziel.


    Ich weiß auch nicht inwiefern meine Kessel noch intakt sind, sind eben oben bisschen verrostet, Bass hat unten wo man das Pedal anbringt paar Einkerbungen im Holz... Reso Head sollte ich wohl auch wechseln - siehe Riss am Loch?

    6 Mal editiert, zuletzt von nadosa ()

  • Guten Morgen,


    Es kann nicht sein, dass ich bei einem KD-9 ein besseres Bassdrumgefühl habe, als bei einer richtigen Bassdrum.


    Doch, das kann sein und liegt möglicherweise daran:

    die meiste Zeit an E-drums


    Man gewöhnt sich an alles und wenn man sich an Substitute gewöhnt hat, glaubt man einfach nicht, wie das Original schmeckt,
    siehe auch Fruchtjoghurt mit Erdbeeren.


    Man muss einfach viel zu stark treten, damit sich die Bassdrum durchsetzen kann


    Anhand des Videos sehe ich kein "starkes" Treten, das ist eher Leisetreten. Wenn man einen lauten Klang haben will, muss man weit ausholen, das sehe ich hier nicht.


    vibriert der Beater im dritten Ausschnitt am Head


    Das ist eine Frage der (Fuß-!) Technik in Kombination mit dem Instrument. Wenn man mehr Rückprall will, muss man höher stimmen und muss dann auch besser kontrollieren (mit dem Fuß),
    wobei mit besserer Kontrolle auch das scheinbare Problem des fehlenden Rückpralls ausgleichbar wäre.
    Wenn man tritt, während der andere Fuß noch den Schlegel im Fell hält, dämpft man den Ton ab, da muss man aber die richtige Dosis an Kraft verwenden,
    nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig, dummerweise hat man dann weniger Zeit für die Ausholbewegung für den nächsten Ton mit dem dämpfenden Fuß.


    neue Felle oder neues Set?


    Weder noch.
    Üben reicht vollkommen und ist sowieso nicht vermeidbar, wenn es besser werden soll.


    Reso Head sollte ich wohl auch wechseln - siehe Riss am Loch?


    Wozu?
    Optik? Klang?


    Grüße
    Jürgen

  • Jürgen hat schon alles richtig gesagt.


    80% des Set-Sounds wird von den Fellen erzeugt.


    Den Gesamtsound erzeugst Du -
    und niemand anders!
    Kein "Masterworks" und kein "Export"!


    Man kann so viel über Tuning der Felle und Pedale (Beatermaterial) beeinflussen...


    Btw - finde ich ein Export eine super geile Rockbude für kleines Geld.


    Frag mal Joey Jordison ;)

  • Das Video dient lediglich als Klangbeispiel :) Ich meine, insgesamt bin ich nicht wirklich happy mit dem Klangbild meines Drumsets. Hier geht es nicht nur um die Bassdrum, sondern auch um das Set als Ganzes, deswegen wollte ich fragen, ob da neue Felle was reißen würden.


    Edit: Mein Kumpel hat beispielsweise ein Powerstroke 3 Coated als Bd Fell und damit konnte ich irgendwie besser spielen.


    2.Edit: Gut dann schaue ich mal nach Fellen, was mein ihr zu dem Riss im Bd-Reso? Macht der viel aus? Was sagt ihr zu verrosteten Schrauben etc.?

    Einmal editiert, zuletzt von nadosa ()

  • Wenn ich die Bassklauen, die Spannböckchen und die Bassdrumspurs richtig erkenne (ich bin sicher) ist es die letzte Export Version bevor die Export Sets eingestellt wurden bzw. eine zeitlang noch neben (unter) den Vision im Pearl Portfolio befindlich, letztlich durch das Vision ersetzt wurden.


    Heutzutage haben wir das Export ja wieder bekommen ;) So ist alles im Wandel.


    Aber einige Jahre war das Export weg vom Markt.
    Anyway... Dein Export (um 2007) hat Pappel Kessel und diese klangen beim Export nicht sooo übel wie viele unterstell(t)en. Da würde ich mir keine so großen Sorgen machen, bzw. viele Ursachen liegen woanders.


    JürgenK hat humorig aber eben mit erstaunlich viel fachlicher (korrekter) Qualität schon vieles andere angesprochen.

  • JürgenK ist nur wenig hinzuzufügen. Vielleicht dennoch eine Anmerkung: Mehr Rebound kann man erhalten über:
    - gezielte Stimmung der Felle
    - Nutzen eines geschlossenen Frontfells (Was aber einen völlig anderen Klang ergibt und Auswirkungen auf das Spiel mit der Fußmaschine haben wird)
    - Arbeiten an der Fußtechnik, weg vom buried beater
    - Korrekter Einstellung der Fußmaschine (Federspannung und Weglänge des Schlägels)


    Ein neues Drumset würde ich erstmal nicht holen. Bei den Schruben, wie wäre es mal mit entrosten? ;)

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • hier kannst du schön hören und sehen was ein Pearl Export vermag, gerade im Metallbereich.
    https://www.youtube.com/watch?time_continue=2&v=54rscjVTvNQ


    https://www.youtube.com/watch?v=Miwod2cNZgA


    sicherlich nur ein Beispiel von vielen.




    Die genaue Konfiguration erfährst du hier, einschließlich Fellen , Sticks, Hardware , Fussmaschinen etc. (Ab ca. 1:35)
    https://www.youtube.com/watch?v=KSyogtEkar8

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Heutzutage haben wir das Export ja wieder bekommen ;) So ist alles im Wandel.

    Mit dem "neuen" Export hab ich seinerzeit angefangen und bin damit nie wirklich warm geworden. Dellen in der Gratung und absplitterndes Holz im Kessel der Bassdrum...
    Inzwischen ist von dem Set nur noch die Hardware übrig, das eigentliche Set wurde nach einem Dreivierteljahr ersetzt.
    Zumindest nach meinem Dafürhalten hätte es die Neuauflage nicht gebraucht.

    "Wenn Du meinst, dass etwas gratis war, hast Du nur die Rechnung noch nicht erhalten."
    - Glückskeksspruch

  • auf die Schnelle sieht es auch danach aus bzw. hört sich so an, dass der linke Fuß nicht die Power bringt und das Schlagfell nicht auf die DB gut eingestellt ist.
    Der linke ist hörbar heller und leiser.
    Ein wenig kann man das typische "Doppelfußmaschinensyndrom" ausgleichen, wenn man den Schlegel rechts etwas niedriger oder links etwas höher setzt und am Schlagfell mit dem bewussten "weniger Spannen" einer oder zwei Stimmschrauben dem tonalen Unterschied entgegenwirkt.
    Größter Punkt ist aber wohl, dass man deutlich sieht, dass dein rechter Schlegel "gut ausholt", der linke aber mit viel weniger Weg, weniger Schwung geschlagen wird - das bekommt man nur mit viel Übung hin und macht auch viel im Ton aus.
    Ach ja, diese harten Beater hatte ich auch mal ne Zeit lang und hatte selbst das Gefühl, dass die mir weniger Rückmeldung in den Fuß geben, als härtere Filzschlegel. Dazu liefern die Dinger einen insgesamt höheren, wenn auch Attack-reicheren Klang, probier doch mal da was aus



    Du hast z. B. im Vergleich mit meiner (nur 20" großen Bassdrum) relativ wenig Dämmung in der Bass, ich höre da, vor allem ab ca, 48 sek. in dem Video deutlich die nachklingenden Obertöne raus. Mit mehr Dämmung könntest Du ggf. sogar mehr Spannung auf das Schlagfell geben, dann wird die BD zwar auch leiser aber wenn man es richtig macht auch satter und weniger wie ein Billigkochtopf nachzuklingeln.
    Soviel zu der Thematik "Das Schlagzeug ist ein akustisches Monstrum" aus einem anderen Thread (Dämmung über dem Set hilfreich für Beckenklang?)
    Ich selber mochte den Klang von Pearl nie so sehr - kann aber auch nicht genau sagen, warum.... Hat mich nie wirklich "gerockt". Probier doch mal bei befreundneten Drummern andere Sets aus, geh mal in den Musikladen und probiere verschiedene Marken und Hölzer sowie Felle, das gibt input für die eigenen Wünsche.... das Pearl wird wohl nicht Dein letztes Set sein, Hihihi


    Sonst ist ja schon viel input geschrieben worden - und bestätige gerne aus eigener Erfahrung, dass man den Rebound von E-Drums nicht mit akustischen Instrumenten vergleichen kann (und zu viel Spiel auf E-Drums dazu führt, dass man an Gefühl für das Akustikset verliert, weshalb ich nicht mal mehr auf diesen vermaledeiten Dingern übe).

  • Eigentlich ist alles gesagt. Du kippelst da ein bisschen aus dem Fußgelenk. Das mag bei Deinem E-Drum noch funktionieren, aber beim Akustikdrum und auch noch verzerrten Gitarren (laute Musik) musst schon ordentlich reinlatschen. Spätestens jetzt tust Du Dir dann mit Rebound auf der BD auch keinen gefallen mehr.


    Mein Tip: Schlagfell soweit lösen, bis das abprallen weg ist. Der Schlägel kommt auch so zurück, sind ja Federn an der Fußmaschine. Der Rest ist wie immer...üben.

  • Wie @ implied schon anmerkte,


    stell die Beater aussermittig auftreffend, also nicht aufs/ins Zentrum und ruhig links und rechts in unterschiedlichen Höhen. Unterhalb des Zentrums ist mir z.B. persönlich lieber, Power geht dabei etwas verloren, Gewichte deshalb nach oben am Beater,
    Das Spielgefühl/Kontrolle steigt jedoch imho.
    Manchmal bei einem sehr langen Beater, leider nur schwer möglich da dir das untere Teil am Fell angeht, dann evtl. kürzen oder kürzeren Beater verwenden und ruhig mit schiebbaren Gewichten experimentieren, die sind nicht zum Trainieren der eigenen Muskeln gedacht, wie manchmal fälschlicherweise behauptet


    Was mir noch aufgefallen ist das kann aber von der Kameraperspektive her rühren, Das Loch im Reso scheint ziemlich klein,


    für unterschiedliche Bassdrum Größen gibt es z.B. dazu auch unterschiedliche Grössenempfehlungen, ich weiss die jetzt nicht auswendig, sind die zu klein haben die unter Umständen so gut wie gar keinen/Wenig Effekt.


    Für mehr Power Beatergewichte nach oben, so lange du mit Rückprall und isgesamt vom Spielgefühl damit zurecht kommst.

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    2 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Also ich spiel jetzt mal den Spielverderber ;)
    Für mich sieht und hört es sich in deinem Video an, als ob du nie gelernt oder geübt hättest, wirklich mit Präzision zu spielen. So "sloppy" zu spielen gelingt einem meines Erachtens nur, wenn man sich auf akkurates Spiel noch konzentrieren muss.


    Zu Beginn hat man weder vernünftige Technik noch ein vernünftiges Gehör. Deshalb macht das Spielen auch so unheimlich viel Spaß, weil man im Vergleich zur Geige (vermeintlich) schnell gut klingt. Das Gehör hat sich im Laufe der Jahre bei dir entwickelt, deine Technik tat das von alleine nicht in dem Maße. Und nun hörst du halt inzwischen, dass dein Spiel gar nicht so superduper klappt, wie es sich am Anfang angefühlt hat.


    Zumal du gerade merkst, dass ein E-Set kein Instrument ist, auf dem man vernünftig die Basics lernen kann.


    Klar kannst du jetzt in allerlei Equipment investieren, aber es wird vermutlich wenig bis nichts ändern, so lange du nicht das tust, was hier auch jedem Anfänger gepredigt wird, nämlich zum Metronom konzentriert und L A A N G S A M zu üben. Mit viel Disziplin und Fleiß machst du schnell Fortschritte, mit wenig von beidem dauerts halt länger. Wichtig ist, zu lernen, dass auch vermeintlich langweilige Übungen Spaß machen können, wenn man nach ner Zeit merkt, wie es einen voran bringt.

  • Habe leider nix Sachdienliches beizutragen. Als ich den Threadtitel las, „Pearl Export Depression“, dachte ich, wie geil!, da hat wer sein olles Export irgendwie foliert, bemalt, angezündet oder so und es dann „Diepreschn“ getauft... :S Und vorher, ganz kurz, las ich „Pearl Export Depression“ als - Modellname! Analog zu meinem „Pearl Export Select“. :wacko: Nu ja, es ist auch schon spät, oder?! Ach so, klar - sachdienlich: meins ist aus der letzten Auflage, bevor die Exports damals eingestellt wurden und der trommelnde Anteil der Weltbevölkerung daraufhin drei Tage Trauer trug. Mein Set klingt ok, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich hab gute Felle drauf und kann so einigermassen leidlich stimmen. ^^

    Einmal editiert, zuletzt von arti ()

  • Zitat

    Pearl Export Depression“ als - Modellname!


    Das ist eine wundervolle Idee/Assoziation :D (Depression als Serienname), die womöglich irgendwann ein Fernosthersteller mangels anglizistischem Weitblick (unfreiwillig) aufgreifen wird.



    Das Pearl Decade leitet sich bekanntich auch nicht von dekadenlanger Forschung für die (neue) Serie ab, sondern von DEKADENZ! :D

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