Mal was anderes: wie frei spielen lernen? Eigene fill ins!?

  • Hallo,


    ich schon wieder!


    Ich trommle ja noch nicht sooo lange (ein Jahr insgesamt mit Pausen, mit und ohne Lehrer).


    Ich kann z. B. die ersten Seiten aus Modern Drumming gut trommeln. Auch am Stück, Wechsel Grooves, Wechsel von 8tel auf 16tel und zurück.


    Wenn ich jetzt aber ohne Buch was trommeln will, entweder zum Warmwerden oder mal zwischendrin, wenn ich beim Lernen nicht weiterkomme, was dann tatsächlich auch hilft, wenn ich dann wieder beim Lernen (neuen Groove) einsteige, oder wenn mir - wie zuletzt in einem Schlagzeugladen sagt, dass ich mal was spielen soll. Es ist immer, aber auch echt immer dasselbe. Immer dieselben handvoll Grooves. Dabei kann ich doch echt ne Menege mehr. Grooves alleine, finde ich, sind auch relativ leicht zu lernen und zu spielen, sofern sie keine Double-Bass oder Double-Snares oder keine Bass auf der gewohnten 1 oder 3, sondern auf 1+ und 3+ oder gar 3+a beinhaltet. Wenn ich dann das Buch aufschlage, wie Schuppen von den Augen. Warum sind die mir nicht vorher eingefallen? Ich kann die doch! So viele mehr und damit hätte ich nochn bisschen mehr Eindruck machen können. Warum kann ich die bloß "blind", also ohne Buch oder Handy, Internet nicht abrufen? Als wenn ich da ne Blockade hätte, als wenn ich nicht könnte, obwohl ich kann. Das ist auch so das Feeling, was mich vielleicht daran hindert (schneller) besser oder überhaupt (deutlich) besser zu sein.


    Ich kann, wartet, es kommt gleich, ganze zwei Fill ins. Die kann ich auch ganz gut mit ein paar Grooves verbinden. Wenn ich jetzt aber einfach so drauf lostrommle, in der Hoffnung, einen absolut neuen Groove oder Fill in zu kreiieren, kommt da nur abgehakter Müll raus. Nichts Flüssiges, keine stimmigen Abfolgen von Schlägen, geschweige denn die gelungene Kombi von Grooves und Fill ins. Dabei will ich einfach auch mal geil drauf lostrommeln, sodass es sich geil anhört, mal im Musikgeschäft der Held zu sein. Als wenn ich da von Geist, Seele, Kopf und Körper zu steif wäre.


    Kennt ihr das (auch) (noch)?


    Was kann ich dagegen oder dafür tun? Was sind da ganz gute Übungen?


    GG

  • Selbst nach vielen jahren trommelei ist ein "neues" lick immer schwer zu erarbeiten...


    zumindest so bei mir,
    bis das läuft sind viele, viele, viele wiederholungen nötig.
    Im gedanken weiss ich wie das klingen soll, aber bei topspeed klingt's eben nicht so, d.h.


    gaaaaaaaaanz langsam anfangen und langsam steigern.
    Manchmal hilft auch, ein paar tage etwas ganz anderes zu üben.
    So zumindest bei mir.

    alles granatenquatsch

  • Ansonsten ist es wohl ähnlich wie beim Sprachelernen: Um frei sprechen zu können, muss man erstmal eine Menge Vokabeln gelernt haben. Und mit den Vokabeln muss man dann einfach drauf los sprechen. Zudem gibt es einen gewaltigen Unterschied zwischen passivem (verstehen) und aktivem (selbst nutzen können) Wortschatz. Nur durch anwenden / üben wird das eine zum anderen.


    Stress dich nicht. Das wird. Übe Sachen aus dem Buch und übe, die dann auch frei einzusetzen. Mit der Zeit wird es routinierter und du kreativer. Alles Schritt für Schritt.



    P.S.: Meiner Erfahrung nach nutzen auch viele erfahrene Schlagzeuger oft im Wesentlichen ihre 10 Lieblings-Fillins in musikalisch angepassten Variationen. Zumindest, wenn sie nicht ganz bewusst "ausbrechen".

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Dabei will ich einfach auch mal geil drauf lostrommeln, sodass es sich geil anhört, mal im Musikgeschäft der Held zu sein.


    Vorsicht, jetzt mache ich mich bestimmt unbeliebt. Aber: Wenn DAS der Grund für dein Trommeln ist, ist das Schlagzeug das falsche Instrument für dich. Es geht um Musik, nicht um deinen "Heldenstatus", nicht ums Ego-Tätscheln. ;) Soviel erstmal dazu.


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    Kommen wir zum zweiten, deiner "mentalen Blokade". Einerseits bist du noch nicht soooooo lange dabei. Das bedeutet, dass du logischerweise vieles noch nicht kannst bzw. so verinnerlicht hast, dass es im Schlaf abgerufen wird. Lernprozesse dauern. Bis ein gewisses Handwerkszeug erarbeitet worden ist, ein Setzkasten, aus dem du nach belieben und entspannt deine Klötzchen für Fills herausholst und zusammensetzt, das dauert. Das geht in den allermeisten Fällen nicht von heute auf morgen. Wenn andere "so flüssig Fills spielen", steckt jahrelange Arbeit dahinter. ;)


    Was kannst du also tun, außer üben, üben, üben? Musik hören. Bewusst. Gan viel! Viele verschiedene Stile, auch vielleicht Dinge, die du eigentlich nicht so magst. Analysiere für dich, was wie gespielt worden sein könnte, gehe es im Kopf durch. Probiere solche Fills langsam am Set, damit Pattern/Bewegungsmuster vom Hirn verarbeitet werden können. Denke Musikalisch, in Melodien. Schalte das Hirn aus und vertraue auch mal auf dein (Bauch)Gefühl.


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    Achte doch mal drauf, wie z.B. Leute wie Ian Paice, Keith Moon, Simon Phillips oder Billy Cobham ihre Fills machen, woher die Inspiration kommt, wie sie zur Musik passen, bzw. diese untermalen. Einfach die Sinne für solche Dinge öffnen. Es kann Wunder wirken.


    Zitat von korki

    Meiner Erfahrung nach nutzen auch viele erfahrene Schlagzeuger oft im Wesentlichen ihre 10 Lieblings-Fillins in musikalisch angepassten Variationen. Zumindest, wenn sie nicht ganz bewusst "ausbrechen".

    Jo, würde ich mit unterschreiben. Ich habe von mehreren Berufsschlagzeugern inzwischen gehört/gesagt bekommen, dass die zwar viele viele Fills theoretisch kennen und spielen können, in der Praxis im Studio davon aber nur rund ein halbes Dutzend regelmäßig brauchen bzw. einsetzen dürfen/können.


    Und grooven... einfach... naja... richtig(!) grooven ist hartes Brot. Manche können das etwas leichter, viele verzweifeln aber dran. Grooven wie Steve Jordan, Zigaboo Modeliste oder Stanley Randolph ist hohe Kunst. 8)

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Guten Morgen,


    Achte doch mal drauf, wie z.B. Leute wie Ian Paice, Keith Moon, Simon Phillips oder Billy Cobham ihre Fills machen


    Schöner Ansatz, dummerweise haben 1, 3 und 4 ziemlich viel geübt und daher schon mehr Repertoire als wir hier zusammen und 2 hatte einen kräftigen Dachschaden nebst inspirierenden toxischen Stoffen intus, das ist kaum nachzuahmen, wenn man nicht bald verrecken will.


    Ich würde mal unten anfangen: vier Takte Lieblingsgroove, vier Takte Solo und da capo. Natürlich zum Metronom, damit keiner ausbüchst und
    die Soli würde ich primitiv beginnen, richtig primitiv.


    Alles andere kommt dann in zehn Jahren.


    Grüße
    Jürgen
    der auch nur das spielen kann, was er vorher mindestens zwei Wochen lang geübt hat, meist noch viel mehr/länger

  • JürgenK, nicht dass wir uns missverstehen. Natürlich hast du recht damit dass die nen Dachschaden hatten bzw. wahnsinnig viel geübt haben. Es geht mir hier lediglich darum, ihn auf kreative Drummer zu stoßen, die auch mal Ideen abseits der "Lehrbücher" aus dem Bauch heraus umsetzen, ihm vielleicht einfach eine Erweiterung des Horizonts verschaffen. Lehbücher sind das eine. Das freie Spiel, bei dem das Bauchgefühl die Richtung vorgibt, das andere. :)

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Moin
    So oder ähnlich, nur "genau anders herum" ging es mir am Anfang :D
    Ich sag nur Session, Session und noch mal Session.
    Da lernt man (mehr oder weniger) frei zu spielen, igendwann hängt einem der Blues den man kann, bzw. immer spielt, zum Hals raus und es geht los mit Fills und dem ganzen Pi-Pa-Po ;)
    Gugg mal ob es bei dir in der Nähe (Profil ausfüllen !?) nicht eine Open Stage gibt, oder eine Musikkneipe die sowas gelegentlich veranstaltet.
    Dann einfach mal hin und guggen was die da so machen, ich könnte wetten du ärgerst dich bei 1-2 Stücken, das DU nicht gerade an der Schießbude sitzt ;)
    Bei uns gibt es das fast um die Ecke (fast) jeden Donnerstag.


    PS: Ich habe mit Sessions und frei spielen angefangen, dann in Büchern gesehen was ich alles "ohne" gelernt/ selbst raus gefunden habe und seit dem autodidakt weiter gemacht. Natürlich mit Defiziten, aber die hört man bei Rock & Pung nicht so :rolleyes:

  • Dabei will ich einfach auch mal geil drauf lostrommeln, sodass es sich geil anhört, mal im Musikgeschäft der Held zu sein.

    Also DAS wird eher sehr selten passieren. Nach Dir kommt immer einer in den Laden, der besser trommelt als Du (oder der Verkäufer spielt Dich kurz an die Wand).... Murphy´s Law.


    Und ansonsten, wie die anderen schon gesagt haben hilft hören, hören, hören, üben, üben, üben und mit anderen spielen, dann kommt der Rest von ganz alleine. Ich glaube, als Musiker und Schlagzeuger ist Dir eher geholfen, wenn Dir die Musikerkollegen bei einer Session hinterher sagen: "Geil getrommelt", weil Du gegroovt und geschmackvoll begleitet hast und nicht alle anderen durch wilde Fills, die womöglich auch nicht genau auf die 1 rauskommen rausgebracht hast, als wenn Du im Musikladen einen auf Garth Elgar machen kannst.


    Ich empfehle Dir mal an Literatur das kleine Büchlein "Stick Control". Wenn Du die ersten 2 Seiten in passablem Tempo auf der Snare spielen kannst, versuche die Übungen auf das Set zu orchestrieren (also, z.B. rechte Hand immer auf die Toms, jeden zweiten oder dritten Schlag durch die Bass ersetzen usw.). Wenn Du das dann leidlich kannst, machst Du das aus einem Groove heraus. Auch die Bücher vom Jost Nickel (das Fill Book) oder das Lehrbuch von Patrick Metzger sind glaube ich nicht schlecht für Deine Zwecke.

    "The first rule of drumming: If you make a mistake, turn around and look angrily at the bass player" - Nick Mason

  • "Drauflostrommeln" und geiel Sachen spielen kannst du nur, wenn Du diese sachen auch beherrscht. Was hilft Dir ein Werkzeugkasten, in dem zwar seeeehr viel Werkzeuge drin sind, wenn Du grad mit Hammer und Schraubenzieher arbeiten kannst...? Weisst Du, was ich meine... Je mehr der im Werkzeugkasten befindlichen Werkzeuge Du beherrscht, desto mehr "Arbeiten" kannst Du auch machen... sprich... wenn Du zwei Fills spielen kannst, kannst Du auch nur mit diesen "drauflostrommeln"... alles andere kann ja nicht klingen, solang du es nicht beherrscht...



    "Improvisieren" heisst nicht "Spielen, was cih noch nie gespielt habe" sondern "Spielen ohne es vorher festgelegt zu haben, ABER es bereits zu beherrschen"... ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Ich glaube, als Musiker und Schlagzeuger ist Dir eher geholfen, wenn Dir die Musikerkollegen bei einer Session hinterher sagen: "Geil getrommelt"


    Das passiert? :B/ ?/


    Ernsthaft: Das größte Kompliment dass man normalerweise kriegt ist, wenn keiner sagt "das war aber scheisse" :Q


    Und wenn das größte Ziel ist im Drumladen den Held zu machen, dann sind deine Prioritäten falsch gesetzt. Ich war noch nie im Drumladen und hab mir gedacht "wow, wie geil der trommelt" - eher "meine Fresse, hört der Depp auch nochmal auf? Rumposen kannste im Proberaum oder auf der Bühne. Ich will mir hier Sachen anhören".


    Das ist ähnlich wie die Jungs mit den dicken Karren. Sie finden den röhrenden Sound vom Auspuff und das Geschepper aus der Bassanlage geil, die umstehenden eher nicht. Unter Autoenthusiasten auf einem Treffen oder bei den Kumpels erntet man dafür Schulterklopfen und Anerkennung. In der Innenstadt fällt das Klopfen dann etwas anders aus wenn mans übertreibt.


    Ansonsten wurden hier schon die passenden Tipps gegeben: Rudiments, Rudiments, Rudiments. Experimentieren ist hier wichtig. Wenn man simpel mit RLRL anfängt und das schön verteilt entstehen schon bei sowas simplen durchaus interessante Fills. Statt RLRL ersetzt man den letzten linken Schlag durch die Bassdrum, schon hat man eine Variation. Die Möglichkeiten sind dann unendlich

    "Welches Pumporgan des Menschen ist hauptsachlich für den Blutumlauf verantwortlich?" - "Die Milz!"
    (siehe: Wildecker Milzbuben mit ihrem Hit Milzilein, Milzinfarkt oder Doppelmilz)


    "Ob-La-Di, Ob-La-Da, life goes on, brah"

  • richtig(!) grooven ist hartes Brot


    +1


    Vielleicht versuchst Du in der Öffentlichkeit einfach mal gar keine Fills zu spielen, sondern möglichst solide zu grooven, das beeindruckt die Zuhörer viel mehr als verkackte Fills. Die kleinen Variationen, die sich von ganz alleine alle 4 Takte einschleichen, kommen dann auch viel schönder zur Wirkung.

  • Tolles Thema, finde ich.


    Ich persönlich finde, dass zu viele Drummer zu viele gleiche uninteressante Sachen spielen. Neue Ansätze zu finden, ist total wichtig und liegt wie ich finde in der Natur der Sache (es heisst ja nicht umsonst "spielen")


    Vor Jahren gab es einen Artikel in der Modern Drummer über das Improvisieren. Eine Sache ist bei mir hängengeblieben, nämlich der Tipp, beim Improvisieren (mit sich selbst) immer nur vorher ausgewählte Instrumente benutzen. sprich, obwohl du snare, bass, becken etc alles hast, benutzt du nur wegen mir 3 vorher definierte Instrumente. je komischer (hihat, 10 + 16 tom z B ) die kombo, desto spannender sind manchmal die ergebnisse


    Den Ansatz fand ich interessant und ... naja ... abgesehen davon denke ich, entweder man hats oder man hats nicht. entweder man gibt sich mit immer den gleichen standard-Sachen zufrieden oder sucht neue Sachen, und wer sucht der findet im Regelfall auch

  • hallo ^^ ,

    ...


    Ich trommle ja noch nicht sooo lange (ein Jahr insgesamt mit Pausen, mit und ohne Lehrer).


    ...

    übe dich in geduld ^^ , vor allem üben.
    wenn du es nicht erwarten kannst, finde ich den tip von josh sehr gut. triff dich mit anderen musikern, oder such dir eine band.



    Tolles Thema, finde ich.
    ...
    Vor Jahren gab es einen Artikel in der Modern Drummer über das Improvisieren. Eine Sache ist bei mir hängengeblieben, nämlich der Tipp, beim Improvisieren (mit sich selbst) immer nur vorher ausgewählte Instrumente benutzen. sprich, obwohl du snare, bass, becken etc alles hast, benutzt du nur wegen mir 3 vorher definierte Instrumente. je komischer (hihat, 10 + 16 tom z B ) die kombo, desto spannender sind manchmal die ergebnisse
    ...

    hab ich so gemacht. bei mir steht mittlerweile nur noch das 16"er neben mir.



    Denke auch:


    Fills interessieren andere Trommler (von denen stehen ca. 1% im Publikum)


    Grooves interessieren ALLE, mit dem Fuß mitkloppen kann/ "soll" jeder...

    das ist wohl war, mit das beste was ich hier bis jetzt gelesen hab.


    mfg ^^

    "Alles was kleiner als 14" ist, sind keksdosen und aschenbecher.", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Wenn ich jetzt aber einfach so drauf lostrommle, in der Hoffnung, einen absolut neuen Groove oder Fill in zu kreiieren, kommt da nur abgehakter Müll raus.

    Das ist auch nicht sooo verwunderlich! Ich denke, es gibt da z.B. folgende Wege um weiterzukommen:


    - Fills raushören, analysieren und gaaaanz langsam üben bis sie flüssig sind (wenn es mit dem Raushören nicht klappen will, schon fertig notierte Fills nehmen)


    - zu - dir gut bekannten - songs spielen bzw. viel mit anderen Musikern spielen, dabei möglichst einfach bleiben, volle Konzentration auf den passenden Groove, Sicherheit erlangen durch endlose Wiederholung ... wenn du wirklich sicher bist kannst du Sachen ausprobieren oder dann ggf. sogar passende Fills intuitiv spielen auf die du sonst nie gekommen wärst, wichtig ist aber die Sicherheit im Groove und Timing


    - Bewegungsabläufe üben, üben, üben: z.B. einfache single strokes über die Toms, absteigend (von links nach rechts) und ggf. aufsteigend von rechts nach links (dabei mit links führen / beginnen wenn du Rechtshänder bist) ... das ganze aneinanderketten: also von links nach rechts dann umkehren mit einem Doppleschlag links und wieder nach oben zur Hängetom, Doppelschlag mit rechts und wieder nach unten zur Standtom ... dabei mit dem Fuß "four on the floor" um den Puls vorzugeben


    - wenns hakt: langsaaaaaam spielen


    - kreativ sein: einfache Fills mit wechselnder "Orchestrierung": z.B. links bleibt die Hand beim single stroke auf der Snare, rechts gehst du mal so alle Varianten durch


    - dabei findest du Möglichkeiten, die für dich jetzt oder überhaupt keinen Sinn machen und solche, die du absolut geil finden wirst


    - rudiments üben, üben, üben (singles / doubles / four ... / five ... / six ... / seven stroke rolls / flams / drags / paradiddels) und versuchen die Figuren mal auf das set zu übertragen, dabei erst Snare, dann mit anderen Instrumenten ...


    - fills zu unterschiedlichen Zählzeiten beginnen


    - dynamisch spielen: Fills mit Akzenten oder z.B. mal links auf der Snare (vgl. Übung oben) alle als ghostnotes spielen und mit rechts auf den Toms laut ...


    - mit Metronom üben


    - Notenbaum üben


    usw. usw. usw.


    guck dir mal dieses Video an, da erklärt Chad Smith wie man Einsteiger - Fills spielt, die Kunst ist es, dabei so gut zu klingen wie er, obwohl doch die Fills soooo einfach sind ... :D


    https://www.youtube.com/watch?v=ECP5UT6j_EI


    Stefan

    "e tudo isso, que é tanto, é pouco para o que eu quero" Fernando Pessoa

    Einmal editiert, zuletzt von a_d_x ()

  • @ groucho


    Ich glaube das ist ganz normal das man zu/auf Dinge Zurückgreift, die einem einfach am besten technisch vom Spielen/Beherrschen, als auch rein vom Gehör/Gefühl, eher am besten liegen.


    Das finde ich auch gar nicht mal Schlecht, so vertieft sich Das und läuft von irgendwann automatisch, besser ohne Groß nachzudenken, das ist dann auch ein Schritt hin zum Groove.


    Zum neuen Input Ideen holen wurde ja schon, einiges gesagt. Diese neuen Sachen auch wenn sie noch nicht ganz so rund Laufen, einfach immer wieder mit aufgreifen und einbauen.


    Selbst wenn die gar nicht/weniger klappen sollten bzw. nur mit Fehlern, die du ja selbst wahrnimmst und hörst, Nutz die Fehler, manchmal helfen nur kleine Korrekturen evtl. auch ein Schlag auf ein anderes Teil, oder nur leicht anders gesetzt, so das es für dich persönlich leichter von der Hand geht. So findest oft deinen ganz persönlichen eigenen Groove und auch Stil. Versuch weniger Alles 1:1 umsetzen zu müssen.


    Je öfter du neues Einbaust, desto eher wird`s zum "Automatismus". Aber mach das nicht unbedingt zwanghaft, zwischen durch immer wieder auf`s Bevorzugte/Alte zurückgreifen, das verfestigen, später evtl. nur eher mehr erhalten.


    Doppelschläge in jedweder Form find ich sehr gut. Bei Mehrfach/Vielfachschlägen ist die Kunst, keine zu viel zu bringen keinen zu wenig, auf den Punkt zu stoppen. Aber nur über diese Fehler kommst du zum Ziel nicht verzagen wenn einer zu viel oder zu wenig dranbleiben, manchmal klappt`s plötzlich über Nacht, manchmal sogar nach ein paar Tagen Pause.


    Edith: Ganz wichtig speziell beim Solieren und Grooven, oder soulierten Grooven, ist natürlich auch die Patzer und Spielfehler geschickt zu retuschieren und zu verstecken. Beim freien Spiel geht das sehr schön in dem man geschickt jederzeit zu einem Anderem Fill/Groove wechseln kann und das dann doch irgendwie alles harmonisch klingend verpackt oder "verbacken" bekommt. Auf jeden Fall eine gute Übung.


    Im Kontext mit Mitmusikern im arrangiertem Lied/Song geht das natürlich nicht, ohne das so etwas Auffällt, weshalb Viele darum wohl, in diesem Fall, auch zu wirklich fest Sitzendem, eher weniger Sachen zurückgreifen.
    Beim freien Jammen hingegen, ist halt auch der Mitmusiker gefragt möglichst passend harmonisch schnell darauf zu reagieren, da wird's dann erst Interessant finde ich.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    Einmal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Ach ja, noch als Anmerkung zum Spielen im Laden: Ganz ehrlich. Da klinge ich auch immer kacke, denn die Sets, die da stehen zum austesten von Snares und Becken sind sowas von schrottig.... Felle, die wie das Schlachtfeld von Verdun aussehen, Toms im 45 Grad Winkel viel zu hoch angehängt, Hihats und Fußpedale die kaum funktionieren, Beckenständer, bei denen FIlze etc. fehlen, mies!!! gestimmte Trommeln. Nee, da muss man nicht versuchen den Helden raushängen zu lassen. Dass das nicht klappt, dafür sorgen die "Ausprobiersets" von ganz alleine.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

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