Felle, Sonne, UV?

  • Hallo zusammen,


    in einer Ecke hing bei mir so ca. 2 Jahre ein dünnes grünes Deuserband herum, das über das Jahr gesehen späte Nachmittagssonne durch's Fensterglas abbekam. Als ich es neulich hervorkramte, siehe da, war es an manchen Stellen bröckelig, ohne Elastizität und zerlegte sich.


    Das macht mich neugierig: Hat Jemand so etwas schon einmal mit Fellen erlebt? Also: lange Standzeit in direktem Sonnenlicht, volle UV-Dröhnung oder so? Zerlegen die sich dann auch irgendwann, wie das Deuserband? Hängt das möglicherweise auch davon ab, ob das Fell klar, rauh oder farbig/schwarz ist?


    Danke + Gruß, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Vergilben tun die Dinger auf jeden Fall, das merk ich bei jedem Wechsel.
    Ob es - davon abgesehen - mit der Zeit weitere ""Einschränkungen" gibt, will ich nicht ausschließen.

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    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

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  • Mein set steht im Proberaum mit dem Rücken zum Fenster und ich wechsle die Tom Felle ca alle 3/4tel Jahre. Ich habe den Eindruck als ob die thermische Belastung + UV schlimmer ist als die mechanische von den Sticks, da die Felle nach meinem Empfinden im Sommer schneller an Klang und Stimmbarkeit verlieren. Im Sommer lege ich immer eine Decke übers Set und hoffe mir dadurch die Stimmbarkeit / Elastizität etc wie im Winter zu erhalten.
    Ist halt Plastik mit Weichmachern.
    Gruß Fyberskin

  • Sofern ein Fell aus Mylar gefertigt wurde, handelt es sich dabei um BO-PET, biaxial orientierte Polyesterfolie (Polyester = PET = Polyethylenterephthalat). Dieses Material enthält keine Weichmacher, ist aber auch nicht UV-beständig. Deshalb sind die Folien an den Satelliten immer metallisch bedampft und mehrlagig. So reflektiert die erste Lage die UV-Strahlung und die darunter liegenden Schichten "überleben". Was das jetzt für unsere Felle bedeutet, stand bei Wikipedia leider nicht :D Wenn ich jetzt eine alte Pelle an der Südseite unseres Daches befestige, um einen Langzeitversuch zu machen, dann werde ich wahrscheinlich von den freundlichen Männern in weiß abgeholt... Meine Vermutung würde in Richtung „Versprödung“ gehen...

  • bis meine Felle von der Sonne gelb werden, habe ich die durchgespielt. Das kann man eigentlich nur jedem empfehlen.


    In einem meiner älteren Proberäume auf einem Bauernhof (Pferdestall) hab ich die alten Snarefelle immer vors Fenster gelegt, das so ein Holzinnenkreuz hatte und 4 kleine Fester. Das Kreuz hatte ich tatsächlich hinterher als weißen Abdruck auf dem Fell, das direkt am Fenster lag. Der Rest war gelblich. Ich glaub das kam vom Nikotin

  • An den Fellen habe ich bisher keine strahlungsbedingten Effekte erlebt,
    wohl aber bei den Moon Gels darauf: die verändern im Laufe der Zeit ihre
    satte blaue Farbe, wechseln ins Blau-Grüne und kriegen dann auch langsam
    (= bei mir nach ca. 1 - 2 Jahren) eine klebrige Struktur.


    Gruß, R.

  • Hallo,


    in der Tat wird Holz dunkel und härter, Becken werden weicher
    und Gummi und Plaste werden auch anders.


    Warum man sich da ausgerechnet für das interessiert, was dank
    Verbrauchsmaterial und relativ geringen Kosten sowieso nicht
    so wichtig ist, das ist mir schon merkwürdig,
    zumal es ja Leute gibt, die ihre 30 Jahre alten Felle brav weiter
    spielen - bis dass der Riss sie scheidet.


    Wenn man jetzt mit Polyesterfolie Gilbtests machen will, fragt
    man am besten bei der Industrie nach, vor allem dort, wo das
    Zeug für technische Bedarfe gehandelt wird.


    Die Beeinträchtigungen sind praktisch jedenfalls so minimal,
    dass sie der ausübende Künstler vernachlässigen kann.
    Problematischer ist das mit der Winter- und Sommerstimmung.


    Das mit dem Wetterkönig kommt aus den Zeiten, wo man
    üblicherweise noch Tierfelle im Programm hatte, die extrem
    feuchtigkeitsempfindlich waren, da war man dann mit der
    Plaste der König.


    Grüße
    Jürgen

  • Danke Euch allen, für Eure Informationen.



    Warum man sich da ausgerechnet für das interessiert, was dank
    Verbrauchsmaterial und relativ geringen Kosten sowieso nicht
    so wichtig ist, das ist mir schon merkwürdig,
    zumal es ja Leute gibt, die ihre 30 Jahre alten Felle brav weiter
    spielen - bis dass der Riss sie scheidet.

    Berechtigte Frage. Neben der reinen Neugier konnte ich nicht einschätzen, wie schnell sonnenbedingte Schädigungen am Fell ablaufen: offenbar langsam genug ^^


    Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Wenn ich jetzt eine alte Pelle an der Südseite unseres Daches befestige, um einen Langzeitversuch zu machen, dann werde ich wahrscheinlich von den freundlichen Männern in weiß abgeholt...

    Das wollen wir doch alle nicht hoffen :D


    (Aber eine interssante Idee. Meine Pellensammlung ist noch übersichtlich: Wenn mir Einer eine zukommen lassen möchte, hänge ich sie bei mir nach Draußen - fällt nicht auf ; -)


    Eure Nebenbemerkungen finde ich auch sehr nützlich:

    Mein set steht im Proberaum mit dem Rücken zum Fenster und ich wechsle die Tom Felle ca alle 3/4tel Jahre. Ich habe den Eindruck als ob die thermische Belastung + UV schlimmer ist als die mechanische von den Sticks, da die Felle nach meinem Empfinden im Sommer schneller an Klang und Stimmbarkeit verlieren. Im Sommer lege ich immer eine Decke übers Set und hoffe mir dadurch die Stimmbarkeit / Elastizität etc wie im Winter zu erhalten.


    In einem meiner älteren Proberäume auf einem Bauernhof (Pferdestall) hab ich die alten Snarefelle immer vors Fenster gelegt, das so ein Holzinnenkreuz hatte und 4 kleine Fester. Das Kreuz hatte ich tatsächlich hinterher als weißen Abdruck auf dem Fell, das direkt am Fenster lag. Der Rest war gelblich. Ich glaub das kam vom Nikotin

    (Zu schade, dass die Photographie schon entdeckt ist ; -)


    in der Tat wird Holz dunkel und härter, Becken werden weicher
    und Gummi und Plaste werden auch anders.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • So "Chromfelle" könnten sonnenstrahlungsbedingter Alterung von Vorteil sein. ;)
    Ichkanndenchromenenoptischnixabgewinnenauchdentrommelnnicht.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Hallo noPsycho,


    um Misverständnissen vorzubeugen:

    • ich glaub' Dir, was Du sagst/schreibst
    • ich fand Deine Beobachtung kurios und interessant
    • sie erinnerte mich an die erste bekannte Photographie


    Wobei Abblendeffekte in der Natur wohl schon früher auffielen. Hier klebt man beispielsweise Äpfel vor dem Reifen ab:


    Also, sollte ich mich misverständlich ausgedrückt haben: Tut mir leid.
    Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • ok, kein Akt. Dass das ein bisschen kurios klingt, weiß ich ja auch


    Wir haben "unseren"Teil des Stalls natürlich ausgebaut. Allerdings wurde der Rest auch noch genutzt. Dadurch hatten wir eine Wand im Raum. die direkt noch an einen Stall mit Pferd grenzte. Und das hat ab und zu gegen die Wand gepinkelt. Da mussten wir immer raus, weil es dann in unserem Raum gut 10 Minuten total nach Pferdepisse stank. Aber alles in allem war die Natur da der Hammer. Und die Pferde haben sich über unserem Sound auch nie beschwert. Meistens waren sie allerdings auf der Weide direkt vorm Proberaum

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