Dämpfung Drumecke & Anregung Aufstellung Proberaum

  • Hallo zusammen,


    wir wollen unseren Proberaum, geteilte Nutzung von 2 Duos (A & B [je Git+Ges & Drums]), akustisch aufwerten. Auf Bildern von anderen Situationen sieht man oft, dass die gesamte Drumecke grosszügig bedämpft ist. Bei uns ist das bisher nicht der Fall, siehe Bild.
    Ist es grundsätzlich sinnvoll den Bereich der Drums mit mehr Schaumstoff zu behandeln als es hier der Fall ist? Die gelben Platten an der Rückwand sind etwa 75 mm dick (zwei Noppenplatten zusammen).
    Die Decke des Raumes ist ein Lochblech (2,5mm Lochdurchmesser, 2,5 mm Lochabstand) dahinter etwa 20 mm Schaumstoff.
    Es stehen derzeit noch ca 8-10 Schaumstöffblöcke 60x60x10 cm für den Bereich der Drums zur Verfügung.


    Auf der Skizze des Raums sieht man die Aufstellung massstabsgetreu. Gibts dazu was zu sagen? Irgenwelche ungünstigen Positionen?
    Verschiedene Aufstellungen zu testen wäre zielfühend, lässt sich aber praktisch schwer umsetzen, da immer irgendwer keine oder nicht genug Zeit hat.
    Die Ansprüche sind auch ganz unterschiedlicher Natur.
    Deshalb frage ich nach euren Erfahrungen. Selber haben wir kaum welche zu dieser Situation.


    Grüsse


    Edit: Die auf der Skizze befindliche Couch ist noch nicht vorhanden...aber in Arbeit

  • Falsche Herangehensweise ;)
    Akustische Maßnahmen sind nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck. Was genau möchtest du erreichen bzw. wie ist der Sound jetzt?


    Wenn der Raum zufrieden stellend klingt und keiner weiß warum, ist es doch auch recht!? Wenn nicht, dann sollte man erst mal halbwegs eruieren, was im Raum bzw. wo es im Raum schlecht klingt. Raumakustik ist ja keine homogene Geschichte, sondern es gibt aufgrund von Reflexionen, Raummoden etc. Spots mit ganz unterschiedlichen Höreindrücken. Klingt es dumpf oder schrill? Dröhnt irgendwas? Gibt es in einem Frequenzbereich unschöne Resonanzen? Ohne diese Information wäre jede unorganisierte Verschlimmbesserung mit Schaumstoff wenig zielführend. Je nach Art der Störgeräusche gibt es nämlich ganz unterschiedliche Hilfsmittel. Für tieffrequentes Dröhnen zum Beispiel kommst du mit dünnem Schaumstoff nicht weiter. Für langwellige Frequenzen braucht es ziemlich dicke Absorber, sonst verlieren diese langen Wellen nämlich keine Energie.


    Irritieren sieht diese Masse an metallischen Oberflächen aus, das ist kein typisches Material für gute Raumakustik. Rein intuitiv hängt daran viel, falls es im Raum nicht klingt. Und ja, um eine ordentliche Raumakustik zu bekommen, ist es ganz entscheidend, was wo steht, die Mühe sollte man sich also machen. Zum Beispiel kann man eine gute Drumsetposition dadurch finden, dass man mit einem Tom in der Hand durch den Raum schreitet und beobachtet, wo der Sound besser und schlechter ist.


    Aber leider gibt es keine Standardlösungen, zu unterschiedlich sind die Räume. Raumakustik ist eine echte Wissenschaft, und Fachleute verlangen gutes Geld dafür.

  • Was genau möchtest du erreichen bzw. wie ist der Sound jetzt?


    Flatterechos sind in dem Raum ein grosses Thema. Das haben wir mit einigen Schaumstoffblöcken an den langen Wänden aber halbwegs im Griff.
    Mir ist der Sound der Becken manchmal zu "spitz". Rimshots und Percussion Block klingen schnell unangenehm aggressiv.
    Die Drums an sich könnten etwas "trockener* klingen, auch auf Aufnahmen.


    Da kam mir der Gedanke dass mehr Dämpfung im Bereich der Drums hilfreich sein könnte. Aber ich dachte dass ich erst nach Erfahrungen frage,
    bevor ich Zeug an die Wände klebe.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Bei so viel blanker Metallfläche kann mehr Dämmmaterial an den Wänden sicher nicht schaden. "Flatterechos" und "spitz" sind genau die Attribute, die ich bei solch einer Konservendose erwarte. Ähnlich wie mit den Drumpositionen würde ich auch mit Schaumstoffmatten im Raum experimentieren. Erst mal per Hand an die Wände halten und akustische Auswirkung testen. Nicht nur in der Drumecke, sondern überall im Raum mal versuchen. Und dort, wo der Effekt am positivsten ist, befestigen :)

  • kann mich da trommla nur anschließen.
    Bei so viel harter Reflexionsfläche an Decke und Wänden frage ich mich welchem Zweck
    dieser Raum wohl vorher diente.
    Die Frequenzen im oberen Mitten- und Hochtonbereich bekommt man relativ einfach auch ohne
    Messung in den Griff. Meine erste Wahl wäre anstatt irgendwelcher zufälligen und unbekannten Schaumstoffe
    Basotec. Ist nicht all zu teuer und ein sehr guter Breitbandabsorber.
    Die kritischen Frequenzen bekommt ihr leicht heraus wenn ihr mal einen Sinuston über die PA in noch erträglichen Pegeln
    schickt und im Raum herumlauft.
    Problem dabei ist, das es in der Gitarrenecke gut klingen kann und in der Drumecke nicht.
    Auf Grund des Fotos würde ich pauschal mal 1/4 der Wandfläche mit Basotec bedämpfen.
    Gleichmäßig und unsymetrisch verteilt.
    Sicher habt ihr auch Probleme im Bassbereich. Da wird es deutlich schwieriger und aufwändiger.
    Bassfallen sollten im Bereich von 60 bis 100cm liegen um effektiv zu arbeiten, je nach Frequenz.
    Da ich mich auch gerade mit dem Thema beschäftige habe ich herausgefunden das anstatt einen
    Würfel von 60cm je Ecke vom Boden bis zur Decke hinzustellen eine dreiseitige Pyramide mit ca 80cm
    Kantenlänge oben in jeder Ecke (da wo die beiden Wände und die Decke zusammenstossen) fast den selben Nutzen haben.
    So nimmt sie keinen Platz weg und stört so gut wie nicht.


    Grundsätzlich ist ein zu stark gedämpfter Proberaum weniger störend als ein zu wenig bedämpfter.

    don´t panic

  • Zitat

    Bei so viel harter Reflexionsfläche an Decke und Wänden frage ich mich welchem Zweck
    dieser Raum wohl vorher diente.


    :D Das ist eine von vielen "Blechzellen" in einem Proberaumhaus.


    Zitat

    anstatt einen Würfel ... eine dreiseitige Pyramide


    Lustig, gerade gestern habe ich mich gefragt ob so eine Pyramide in der Ecke was bringen würde. Gibts da einen speziellen Namen, oder wonach muss ich da suchen? Das interessiert mich doch sehr.


    Ist es sinnvoll auch den unteren Bereich der Wände (Fuss biss Knie) zu bedämpfen? Im Bereich der Schlagzeuge.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Ist es sinnvoll auch den unteren Bereich der Wände (Fuss biss Knie) zu bedämpfen? Im Bereich der Schlagzeuge.

    Am effektivsten arbeiten Absorber wenn sie Schallquellenah arbeiten.
    Für Mitten und Höhen spielen Refexionen eine größere Rolle.
    Stell dir alle Wände als Spiegel vor, überall dort wo man zb. die Becken sehen würde
    wird auch der Schall refektiert.
    Ich denke so von Höhe Snare bis kurz über die Becken dürfte ausreichen.
    und noch auf halber Strecke zwischen Drums und dem Bassisten am anderen Ende.
    Difus im Raum zu verteilen bringt mehr als nur die Wand hinter dem Schlagzeug
    vollflächig zu dämpfen.
    Gilt allerdings nicht für die Bässe, die breiten sich anders aus.
    Basstraps immer vom Boden bis zur Decke.
    Oder eben diese Tetraeder die fast das selbe bringen sollen.

    don´t panic

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