Rush hat die Rente eingereicht

  • An mir auch. Ist aber okay. Nach 41 Jahren Band-Leben ist irgendwann mal genug. Neil scheint ja auch gesundheitlich angeschlagen zu sein und zumindest keine Live-Auftritte mehr absolvieren zu können. In den letzten 28 Jahren habe sie ja auch grade mal 6 Alben mit neuem Material rausgebracht, sonderlich produktiv war das schon seit längerem nicht mehr. Muss ja auch nicht: Ihre Leistungen in der Muskikgeschichte des Prog-Rock stehen wie 'ne Wand. Wenn ich mir heute ab und an "Exit Stage Live" aus 1981 anhöre, klingt das immer noch frisch wie am ersten Tag und das damalige Trommeln von Peart trotz der rund 40 Jahre, die seither ins Land gegangen sind, auf seine Art nach wie vor beeindruckend, insbesondere vor Hintergrund, dass es seinerzeit keinen Drummer gab, der etwas in dieser Art getrommelt hat.

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  • Alles Gute im Ruhestand an die drei, tolle Karriere, wirklich Pioniere eines Genres, fantastische Live-Band. Und Neil Peart war einer der Gründe warum ich mich für Schlagzeug interessiert habe. Erstens fand ich seine Tama Superstar-Schießbude sensationell, zweitens fand ich seine Drumtracks fantastisch durchkomponiert und gespielt. Da war jeder Schlag durchdacht und hat was zum musikalischen Kontext beigetragen. Er hat immer viel gespielt, aber nie zu viel.


    Die EXIT STAGE LEFT hab ich letztens erst wieder gehört (richtig klassisch auf Vinyl), tatsächlich auch heute noch großartig. An der Klasse dieser Kompositionen kommt für mich heute noch schwer jemand dran, das ist zeitlos. Wenn ich dagegen die heutigen Prog-Götter wie Dream Theater höre mit ihre teilweise gewollt wirkenden "Komplexität", dem Viel-hilft-viel Getrommel der Herren Mangini oder Portnoy (so gut die Jungs auch sind) und dem pseudo-bombastischen Dosenorchester von Herrn Rudess, dann merke ich erst, wie gut das damals war, und wie schwer es auch ist, das ähnlich gut zu machen.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Neil scheint ja auch gesundheitlich angeschlagen zu sein


    Der hat chronische Rückenbeschwerden und Beschwerden im Handgelenksbereich. Ob das chronische Sehnenentzündung oder Sehnenrückbildung ist, weiß ich jetzt nicht mehr so genau. Jedenfalls war er schon länger so stark gesundheitlich angeschlagen, dass sein Rücktritt - rein aus Vernunftgünden - überfällig gewesen ist. Ich glaube, die letzten Jahre arbeit am Set haben sein Leiden nicht gerade verringert. Wie steif er zwangsläufig in seinen Bewegungsabläufen über die letzten zehn Jahre geworden ist, kann man (leider) nur zu gut anhand der YT-Videos sehen.


    Das nun endgültig Schluss ist, verwundertmich nicht, nach dem Tour-Aus von Peart 2015 war das ja abzusehen. Die Jungs haben sich eh lange genug "geschunden". Zeit für den wohlverdienten Ruhestand.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine


  • Die EXIT STAGE LEFT hab ich letztens erst wieder gehört (richtig klassisch auf Vinyl), tatsächlich auch heute noch großartig. An der Klasse dieser Kompositionen kommt für mich heute noch schwer jemand dran, das ist zeitlos. Wenn ich dagegen die heutigen Prog-Götter wie Dream Theater höre mit ihre teilweise gewollt wirkenden "Komplexität", dem Viel-hilft-viel Getrommel der Herren Mangini oder Portnoy (so gut die Jungs auch sind) und dem pseudo-bombastischen Dosenorchester von Herrn Rudess, dann merke ich erst, wie gut das damals war, und wie schwer es auch ist, das ähnlich gut zu machen.

    Dem kann ich nur beipflichten. Ich habe zuerst Dreamtheater gehört. Ich konnte den Stücken zwar noch folgen, irgendwo, aber es war mir auch irgendwann zuviel. Zu viele Breaks, zu viele Melodiewechsel, zu viele Noten auf einmal, wenige Atmoshäre. Ich kann mich allerdings leider mit dem Gesang von Rush nicht ganz anfreunden. Ansonten höre ich immer mal wieder Signals und das Schlagzeug gefällt mir auch sehr gut. Meiner Meinung nach nicht zu viel und nicht zu wenig. Ich finde auch, der Ruhestand ist wohlverdient!! :thumbup:

  • Habe es natürlich schon seit dem ... ich sage mal "sanften" Ausstieg von Neil Peart verfolgt, als er 2015 mitteilte, er werde als Drummer nicht mehr auf Tournee gehen - wobei er ja offen ließ, einzelne Konzerte nicht vielleicht doch zu spielen, ein Ende der Studioarbeit wurde auch nicht kolportiert - so hoffe ich bis heute, das nach einem wirklich tollen Album "Clockwork Angels" vielleicht doch noch mal was kommt.
    Am Ende hat sich die Band, auch nach jüngster Aussage von Lifeson, offiziell ja nicht zu dem vollen "Aus" geäußert.


    Nun, ich habe Rush das erste mal 1981 bewundern dürfen – "Exit... Stage Left Tour", Rüsselsheim. YESSSSS. Kennegelernt hatte ich Rush irgendwann Frühjahr 1979 bei einem Schulkameraden, der 1 oder 2 Klassen über mir war :) Der erste Song von Rush den ich hörte war "Circumstances" von der "Hemispheres".
    Insgesamt sah ich Rush 6 mal live, das letzte Mal auf der "Time Machine Tour" in der Frankfurter Festhalle, - als sie die "Moving Pictures" am Stück spielten bin ich ausgeflippt. The real history of RASH ;)


    Trotzdem bemerkte ich einige Drumfehler, ein paar kleine Ungenauigkeiten, auch im Drumsolo mit teilweise schleppenden oder auch mal leicht verkehrten Timing der beiden Füße zueinander und zu den Händen.
    Ok, ich bin ja nicht mal ansatzweise auf dem Level, aber es war schon etwas irritierend, Peart dabei zu hören, wie er eben doch so langsam abbaut. Klar, man wird nicht jünger... Merke ich an mir ja auch immer wieder, dass es nicht mehr ganz so gut geht wie zu meinen "Glanzzeiten".
    Ich habe deswegen auch vollstes Verständnis, dass die Jungs nicht mehr so Gas geben wollen oder vielleicht auch nicht mehr so können.


    Eine der wenigen Bands, die mich dauerhaft begleiten, seit ich 14 Jahre alt war, und ich werde nicht müde, sie immer wieder zu hören - und freue mich immer wieder, alle Scheiben von der ersten bis einschließlich der "Hold your fire" (ich finde, das schwächste Album) als auch die [font=&quot]Spirit Of The Airwaves von 2014, Radio Broadcast Concert von 1980 [/font]auf Vinyl zu haben, auf CD eh alles und Videos natürlich auch diverse (Rio, R30, R40, Time Machine etc.).


    Selbst Pink Floyd, Genesis oder Yes, die mich ebenso lang oder sogar schon länger begleiten, höre ich nicht so oft.
    Die Meinung zu Dream Theater teile ich übrigens. Klar, die Jungs sind alle Wahnsinns Musiker, aber es fehlt der "rote Faden" nud ich finde auch Gefühl in den Kompositionen. Dann lieber so was wie Steven Wilson (zum Konzert in Manchester mal kurz rüberhoppen...) oder Riverside (letztes Jahr Aschaffenburg) und IQ (jetzt am Samstag in Aschaffenburg).


    Faszinierend an Neil Peart fand ich immer sein "direktes" und für mich immer nachvollziehbares Spiel, weil man jeden Schlag auch explizit raushört; seine Fähigkeit, nicht nur "zur Musik zu trommeln" sondern das Drum in der Musik voll mit zu komponieren und in das Stück vollkommen zu integrieren - und dies bis zu den FillIns live genauso rüber zu bringen.
    Mir wird es fehlen, mich auf eine neue Rush LP zu freuen :(
    All the best to this guys

  • Ich war und bin zwar kein riesiger Prog Rock Fan, aber Rush ist die einzige Band dieses Genres, von der ich mir ein paar CDs gegönnt habe.
    Und das lag vor allem an Mr. Peart und seinem Drumming. Ich denke, der Mann war seiner Zeit voraus und hat den Standard für alle zukünftigen Drummer dieses Genres gesetzt.
    Leider hab ich sie nie live gesehen. Und jetzt ist es zu spät. Schade, aber verständlich.
    Ich kann Druffnix auch zu 100% zustimmen, gerade was Bands wie Dream Theatre betrifft. Das ist alles nur künstlich aufgeblähter Notenbrei.
    Rush waren dagegen echte Kunst.

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