Schlagzeugraum selber bauen

  • Hi,


    ich hoffe, ich bin mit dem Thema hier richtig.


    Ich finde, dass ich zu selten die Gelegenheit habe Schlagzeug zu üben. Ich bin zwar 2mal die Woche in einem Proberaum und kann ab und zu ein E-Drum spielen aber ich hätte gerne mehr Zeit an den Drums.


    Ein E-Drum in meiner Wohnung fällt wegen dem Trittschall flach, ich spiele auch nur ungern darauf. Der Proberaum ist natürlich auch nicht kostenlos und die Fahrt dorthin kostet viel Zeit. Was tun?


    Ich habe die Idee, einen kleinen "Proberaum" im Garten hochzuziehen. Enorm wichtig ist es aber, dass sich das ganze so bauen lässt, dass man außen nicht mehr viel vom Schlagzeug mitbekommt. Das heißt, ungefähr gehobenere Zimmerlautstärke in ein paar m Entfernung. Die tiefen Freuquenzen, die in Gebäuden so problematisch sind, sollten hier keine Probleme machen und ich müsste hauptsächlich die Lautstärke von Snare und Becken nach außen hin verringern?


    Kennt sich jemand damit aus, und kann sagen, ob das realischtisch ist?


    Ich denke, eine solide Holzkonstruktion mit doppelter Wand und innenliegender Dämmung, ein gedämpftes Schlagzeug plus eventuelle Zusatzmaßnahmen sollten die Sache möglich machen?!

  • Die tiefen Freuquenzen, die in Gebäuden so problematisch sind, sollten hier keine Probleme machen und ich müsste hauptsächlich die Lautstärke von Snare und Becken nach außen hin verringern?

    Nein!

    Ein E-Drum in meiner Wohnung fällt wegen dem Trittschall flach

    ein Edrum zu entkoppeln kostet keine 200 Euro und ist in 2 Stunden erledigt

    ich spiele auch nur ungern darauf

    ok, dann fällt Edrum aus.
    Dann wirds aber jetzt richtig teuer-

    Ich denke, eine solide Holzkonstruktion mit doppelter Wand und innenliegender Dämmung, ein gedämpftes Schlagzeug plus eventuelle Zusatzmaßnahmen sollten die Sache möglich machen?!

    sowas sollte gut geplant werden! Einfach drauf losbauen und positiv zuwarten das es schon irgendwie klappt geht zu 100% in die Hose.
    Man kann sich vorher genau ausrechnen wie man bauen muss um seine Zielvorgaben zu erreichen.


    Hier mal ein Eindruck was nötig ist (das Haus könnte man sicherlich auch wesentlich einfacher bauen)
    [video]

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    [/video]

    don´t panic

  • Hi,






    Zitat

    Nein!



    ...weil?






    Zitat

    ein Edrum zu entkoppeln kostet keine 200 Euro und ist in 2 Stunden erledigt


    wie zuverlässig lässt sich das machen? Denn das Haus ist recht hellhörig, auch wenn der Nachbar nicht direkt im Geschoss darunter ist.


    Also, klar, bau ich nicht ohne Plan los. Ich hatte grob 1000€ veranschlagt und so aufwendig wie in dem Video soll es natürlich nicht werden. Auch brauche ich nicht so viel Platz.

  • Hast du dir mal die diversen Threads zum Thema "Schallschutzkabine selber bauen" angesehen?
    Der Aufwand an Material ist nicht unerheblich. Bei dir kommt ja auch noch die wetterbeständige Außenhülle sowie das Fundament dazu. Beiheizbar muss es doch auch sein, oder?
    Denke, mit den 1.000,- € kommst du nicht weit.

    ---
    to old to die young

  • Weil tiefe Frequenzen sehr leicht über Körperschall durch die Wand gehe. Hohe und mittlere weniger.


    P.S.: Du brauchst wenig Platz? Vorsicht! Platz ist auch Luft zum Atmen.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

    Einmal editiert, zuletzt von Der Kritische ()

  • Hallo,


    selbstverständlich kann man auch in der Gartenhütte Lärm machen.
    Die Gartenhütte isoliert aber vermutlich mehr oder weniger genauso
    gut wie die Hütte daheim.


    Zum Vergleich:
    ich habe mal daheim geübt, das war ein Kellerraum, der von Räumen umschlossen war,
    also quasi doppelwandig, nur dass zwischen den Wänden eben jeweils ein Raum war.
    Das Haus war freistehend, drumherum etwas Garten und auf der Straße konnte man,
    wenn man die Ohren gespitzt hat, hören, dass etwas im Gange ist.


    Mit einer 1000-Euro-Gartenhütte bekommt man das garantiert nicht hin.


    Grüße
    Jürgen

  • Servus,


    snakebite


    Ja, ich les mich grade in dieses (leidige) Thema ein. Wetterfestigkeit ist nicht soo schwer umzusetzen und für das Fundament habe ich noch einige schwere Gehwegplatten übrig. Viel Arbeit wird es aber, das ist klar. Und eine Heizung...ich glaube da wird im Winter eher mit Jacke gespielt :)


    Jürgen K


    Ich hab heute mal einem anderem Drummer von außerhalb seines Proberaums gelauscht, die Proberäume sind massive Beton/Steinwände mit schweren Stahltüren. Tja, ich stand 4m entfernt und es kam noch genug Lautstärke bei mir an, ich werfe mal ca. 75db in den Raum.


    Also ja, mit einer eher einfachen Hütte wird das nix.


    Ich war schon schwer enttäuscht, weil es einfach keine ordentliche Lösung zu geben scheint, bis...


    https://www.youtube.com/watch?v=uG2z3_Q0r58


    Remo Silentstroke Heads und Zildjian L80 Low Volume


    Das wird vom Spielgefühl natürlich auch nicht genau wie ein Set mit richtigen Fellen oder normalen Becken sein. Aber wohl weitaus realistischer als ein E-Drum. Die Lautstärke ist vlt. sogar so gering, dass ich im Keller spielen könnte, ansonsten sollte eine ordentliche Gartenhütte dafür ausreichen ;)

  • E-Drums machen häufig Probleme, weil der Boden, auf dem sie stehen, und auf oder in den hinein der Bassfuss wirkt, zu schwingen anfängt. Tieffrequent, und laut im Raum darunter oder darüber (denn die Decke kriegts im mechanisch gekoppelten System "Gebäude" auch ab), auf der Eigenfrequenz des Bodens, fast immer unter 100 Hz. Einmal fest aufstampfen und Du hörst es.


    Dagegen konnte mir noch niemand eine gescheite Lösung zeigen, die mehr ist, als ein frommer Wunsch. Zum anschaulichen Verständnis: Wenn der Boden schwingt, dann ist genauso, wie beim Anschlagen einer Snare oder Tom oder BD: Das Fell erhält lokal einen Puls, das gesamte Fell schwingt dann eine Weile --- Der Boden kriegt lokal einen Fusskick, der gesamte Boden schwingt dann eine Weile. Podeste und Matten aller Art sind dann ähnlich wirksam, wie eine Briefmarke oder eine Münze am Auftreffpunkt des Sticks bei der Snare. (Und die, die resonanztechnisch funktionieren würden, sind praktisch nicht zu bauen.)


    Es hilft nur: Sachte spielen oder treten, wenig Energie eintragen.



    Remo Silentstroke Heads und Zildjian L80 Low Volume


    Das wird vom Spielgefühl natürlich auch nicht genau wie ein Set mit richtigen Fellen oder normalen Becken sein. Aber wohl weitaus realistischer als ein E-Drum. Die Lautstärke ist vlt. sogar so gering, dass ich im Keller spielen könnte, ansonsten sollte eine ordentliche Gartenhütte dafür ausreichen ;)

    Daneben hast Du noch wenigstens vier weitere Einflussmöglichkeiten: Schlag-, Tritt- und Spieltechnik, sowie Dein Spielwerkzeug, siehe Bild, noch ohne Lidwish Sticks, sowie Absprachen (keiner kann Musizieren verbieten und keiner muss allen Krach ertragen), sowie Zeiten, in denen Empfindsame nicht im Haus sind .

  • Gehwegplatten als Fundament? :whistling:


    Trittschall bekommt man sehr leicht vom Boden entkoppelt, allerdings nicht mit Tennisbällen.
    Es gibt leider viele unsinnige Bastelvideos auf YT die sich in an hanebüchenem Diletantismuss
    gegenseitig überbieten.


    Hier im Forum wurde das Thema ausführlich und abschließend diskutiert
    so das dem nichts mehr hinzuzufügen ist.

    don´t panic

  • Moin


    Mit einer 1000-Euro-Gartenhütte bekommt man das garantiert nicht hin.


    Doch,... die erste Lage ;)
    Darüber müsste noch Eine in größer (+1500€),
    darüber noch Eine in größer (+2000€),
    dann noch der Boden und zwischen den "Lagen" noch was Dämmung :)
    Dazu sollte ein vernünftiges, ausgeklügeltes Lüftungs- & Heizungssystem (draußen=kalt+feucht) Anwendung finden.
    Ich würde an deiner Stelle erst mal >5000€ in Betracht ziehen, oder Richtung E-Drum -Lösung schielen
    Und ich verwette meinen Allerwertesten, das man in 20m Entfernung am Lagerfeuer nicht mehr konzentriert (oder relaxt) Akustikklampfe zupfen kann, wenn in der Bude der Bär los tanzt :huh: :D


    Beeble, das "Bastelvideo" bzw. die Serie ist klasse :thumbup:

  • Leute Leute,


    ich hab ja kapiert, dass ein richtiges Set viel zu laut für das Vorhaben ist. :D


    Ich habe diese Silent Felle und die Low Noise Becken noch nicht ausprobiert, aber mit dieser Konstellation spielen wohl viele Leute in ihren Mietwohnungen ohne dabei große Probleme mit den Nachbarn zu kriegen. Was ich bisher aus Videos gesehen habe, klingt das Set dann natürlich (fast) nicht mehr. Aber das Spielgefühl bleibt weitgehend erhalten und darauf kommt es bei einem Set zum üben ja an. Für richtigen Krach hab ich ja das Set im Proberaum.


    Ich werde demnächst mal versuchen, das Silent Zeugs probe zu spielen und wenn´s passt ein leises Practise Set damit aufbauen. Das kommt dann entweder in den Keller (mit Trittschalldämmung) oder ich bau im Garten eine halbwegs solide Hütte dafür.


    Damit sollte ich dann keinem auf die Nerven gehen und ich habe eine halbwegs realistische Übungsmöglichkeit, die nicht durch Proberaumpreise und Übungszeiten beschnitten wird.


    Für mich klingt das nach einer guten Idee, wie sieht´s bei Euch aus?

  • Hallo,


    mein Heim-Übe-Set ist tatsächlich weitgehend mit den durchlässigen Gewebefellen
    ausgestattet, allerdings habe ich auf der Kleinen Trommel eine Gummischeibe liegen,
    das hat man früher so traditionell so gemacht zu Zeiten als man die noch "Gladstone"
    nannte und die ganzen Latex-Stoppschilder noch nicht en vogue waren.
    Auf dem Fell für die Bass Drum klebt selbstverständlich noch ein Falams Slam und weil
    es schon abgenutzt ist, darüber Gaffa mit einem Stück altem Fell hübsch rund ausge-
    schnitten.
    Die Becken habe ich mit Evans (früher HQ) Sound Off gedämpft, das sind Gummimatten
    (bei Hi-Hat und Ride) bzw. Neoprenmatten (bei Crash und China). Zwischen den Hi-Hat-
    Becken liegt noch eine alte Baumwollwindel, die ich von den Roten Indianern aus einer
    Ferienfreizeit mitgenommen habe, jedenfalls war mir das untere Becken zu ungedämpft
    und deshalb kam da halt was drauf.
    Der Luftschall ist damit auf oberer Grenze von Zimmerlautstärke, man kann noch sprechen,
    Radio hören etc.
    Der Trittschall ist ungelöst, für die Leute untendrunter läuft halt jeden Tag die Waschmaschine
    im Schleudergang, die nehmen das aber mit kultivierter Fassung und die obendrüber haben noch
    nix gesagt, obwohl man es dort angeblich auch hört, aber die höre ich im Zweifel auch, wenn die
    oben Möbel rücken.


    Die Lochbecken wären mir wohl zu teuer, ich sehe sie aber durchaus als interessante Alternative.


    E-Drums habe ich zu Übezwecken noch nie als Alternative gesehen (jedenfalls nicht im Zustand
    mit Strom), denn für mich gilt es zu hören, was gespielt wird und nicht das, was eine Maschine
    daraus fabriziert, schließlich muss ich im Ernstfall mein Instrumentarium beherrschen einschließlich
    der vollen Dynamik, das können E-Drums nicht abbilden.


    Meiner Erfahrung nach gewöhnt man sich an verschiedene Schlagzeuge.
    Früher dachte ich, man müsste immer denselben Aufbau und immer alles gleich verwenden, heute
    weiß ich, dass der Mensch flexibel ist, allerdings fängt der Spaß dann erst ab einem gewissen fort-
    geschrittenem Stadium an.
    Neben dem heimischen Übe-Set habe ich dann noch ein Set im Proberaum, was dort derzeit auch
    nur zu Übezwecken (oder zum Daddeln) verwendet wird und bei den Formationen, wo ich zur Zeit
    spiele, steht (oder wird hingestellt) jeweils ein Set, was dort vor Ort wohnt.


    E-Drums spiele ich nirgends.
    Bei einer Band-Vorstellung hatte ich mal das zweifelhafte Erlebnis.
    Die Band sucht übrigens immer noch, falls jemand den Posten haben möchte.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich bin kein Fachmann auf dem Gebiet, aber:
    Eine Hütte 3x3m sollte es gebraucht für 500€ geben.
    Akustikschaumstoff kostet so 15-20€ pro m^2 (10cm dick).
    Bei der Fläche sollten es also noch mal Minimum 600€ nur für den Schaumstoff sein.
    Würde daher mit mindestens 1.500€ rechnen +500€ Puffer.


    Ich würde mir vielleicht auch Gedanken über die Absicherung machen. Paar Tausend Euro in einer einfachen Holzhütte :| :?: wenn ich so bedenke was alles geklaut wird. Kommt natürlich auch auf die Gegend an. Ein gutes zusätzliches Schloss, fest verankert an der Hütte sollte das Minimum sein.
    Wie sieht es mit der Versicherung aus? Wasserschäden, Diebstahl etc.

  • Aber das Spielgefühl bleibt weitgehend erhalten und darauf kommt es bei einem Set zum üben ja an

    Die Lochbecken wären mir wohl zu teuer, ich sehe sie aber durchaus als interessante Alternative.

    Ich als Neo-Newbie kann zwar jetzt nicht wirklich großartig mit Erfahrung und Vergleichen dienen, aber ich sah das gaaaaanz genau so, zum üben reicht mir das haaalbwegs realistische Spielgefühl.
    Ich hatte Glück und hab hier von einem Forumsmitglied ein L80 Set sehr günstig gebraucht bekommen. Ich hab mein Übeset (L80 Set + Snare mit entweder SoundOff oder RealFeel-Pad drauf + Bass-RF-Practice-Pad) im Wohnzimmer mit Melanboden stehen, ohne Teppich drunter. Würd ich in einer Mietwohnung eher mit Teppich machen, aber bisher hat sich noch niemand beschwert. Ich übe aber auch zu Zeiten, wo man das durchaus zumuten kann (so bis 20 Uhr ca.) und wenn ich quasi playalong mach, also zu Musik (auch einfach statt eines Metronoms) übe, dann dreh ich die Musik relativ laut auf, ich denke, ohne Musik hört es sich für die Nachbarn an wie Schnitzelklopfen, und das wäre - zumindest wenn man sich im selben Raum aufhält - lauter als mein Übeset.
    Wenn ich dann endlich mal meinen Kesselsatz hab, werde ich vermutlich mal verschiedenes ausprobieren, sowohl Remo Silent Stroke als auch die wesentlich teureren, aber schneller auf- und abgebauten RTom Black Hole (bei denen is angeblich der Rebound nicht so viel stärker wie bei den Remos). Hab mir auch letztens HotRods gekauft und muss sagen, die liegen voll gut in den Händen, ich spiele/übe sehr gerne damit. Bloß bei der HiHat von den L80 hab ich etwas Sorge, dass ich die Sticks bzw. die Rods schneller hächsle damit, denn die Becken verschieben sich leicht gegeneinander (immer so, dass das untere hervorschaut) und haben etwas schärfere Kanten als "richtige" Becken. Vielleicht könnte man da noch zusätzlich so ein Gummidings über den Rand stülpen (weiß nicht, wie die Dinger heißen, hab das mal irgendwo im Netz gesehen, nicht diese Neoprenlappen zum drauf- oder dazwischenlegen, sondern so Gummiringe, mit denen man nur den Rand des Beckens rundherum überzieht)? Sound von den L80 is natürlich nicht toll, wobei ich das Ride nicht so übel finde, aber v.a. bei den HiHats hört man eher das Geräusch vom auftreffen des Sticks auf das Metall, doch um Sound gehts ja bei den L80 nicht :) da sollen angeblich die neuen Sabian Quiet-tone-Becken toll sein, aber dafür sind die angeblich wesentlich lauter als die L80. Hab mich durch etliche Reviews gelesen/gehört/geschaut...

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

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