Bandname Schriftart erlaubt?

  • Hallo zusammen! :)


    Bin gerade mit meiner Band an der "Namensfindung" für uns. Nach stundenlangem "durchwälzen" im Netz über Namensrechte, "Markenschutz", Verwechslungsfähigkeit und dgl.,
    muss ich jetzt dennoch hier mal eine Frage stellen.


    Es sind ja sehr viele Schriftarten für den "privaten Gebrauch" freigegeben. Wie verhält sich dies aber mit Schriftarten,
    die bsp. am heimischen pc standardmäßig drauf sind? Darf man diese für den eigenen Bandnamen als Schriftzug nutzen und ggf. damit Werbung machen? (Regionalzeitung etc.)


    Ich hab auch schon in anderen Foren etwas über Gimp gelesen, dass dieses Programm auch gerne dafür genutzt wird.
    Wie verhält es sich denn damit in bezug auf Urheberrechte?


    Bzw. wie seid ihr bei euren Bands vorgegangen?


    Ist ja net ganz ohne in unserem Paragraphendschungel.... ?(


    Ich frag jetzt rein nach der Benutzung von Schriftarten....


    Schonmal Vielen Dank im Voraus! :thumbup:



    Grüße
    The Duke

  • Hab mal kurz Google angeworfen und man findet eigentlich direkt Antworten auf die Fragen:
    insofern Du Windows/Office legal erworben hast, darfst Du die Schriftarten für private oder kommerzielle Zwecke verwenden. Zu beachten ist aber, dass eine Weitergabe der Schriftarten (z.B. indem Du die Font-Datei verschickst oder beispielsweise in einer PDF Datei, die Du zum Download stellst, vollständig einbettest) nicht gestattet ist.
    Bei Schriftarten, die man im Internet herunterladen kann, muss man halt schauen, was der Urheber für ne Lizenz vergibt. Wenn ne Schriftart auch für kommerzielle Nutzung freigegeben ist, dann sollte man auch hier keine Probleme bekommen.

    Gruß Leonard

  • Noch der Hinweis, dass es Websites mit "Free-Fonts" gibt, mit denen man im Einzelfall vielleicht auch mal eine wie auch immer geartete "Überraschung" erleben kann.


    Ich hatte vor wenigen Jahren den Fall, dass ich für eine Website einen "Gratis" Font auf einer dieser Free-Fonts Websites fand. Nach stundenlanger, über mehrere Tage verteilte Suche, fand ich endlich einen einzigen!, der mir optisch wundervoll zusagte zur Verwendung für eine neue Website von mir. Ich hatte den niemals zuvor gesehen und dachte: "Typisch, da gibt es einen so wundervollen Font und keiner verwendet den, die Welt ist voller Banausen die zu blind sind zu erkennen wie schön und seriös der ist." :D


    Meiner damaligen Webdesignerin kam der Font seltsam vor, sie hatte vielleicht sofort gewisse Zweifel oder einen Riecher ;) , recherchierte und fand heraus, dass just dieser (genau dieser!) Font für gar nichts freigegeben ist. Selbst für wenige Texte auf meiner Website hätte der eine jährliche! Nutzungsgebühr erfordert, die meine Providerkosten der Website um das 5-fache pro! Jahr übersteigt. Wie der auf diese "Gratis"-Font-Seite kam, ist mir ein Rätsel.


    Als meine Schnappatmung endlich aussetzte, habe ich mich dann in Anbetracht dieser Kosten gegen die Schrift (so toll sie war) entschieden.


    Vielleicht war "mein" Font ein Einzelfall... aber ich denke LeoB weist zu Recht darauf hin, dass man genau schauen sollte unter welchen Lizenzbedingungen welcher Font angemeldet und abgerechnet wird.


    Ich hatte mich damals auf die "Politik" der Website verlassen, die sagte alle gelisteten Fonts dieser Website können geladen und frei verwendet werden (privat & kommerziell).

  • Bin gerade mit meiner Band an der "Namensfindung" für uns. Nach stundenlangem "durchwälzen" im Netz über Namensrechte, "Markenschutz", Verwechslungsfähigkeit und dgl.,
    muss ich jetzt dennoch hier mal eine Frage stellen.


    Es sind ja sehr viele Schriftarten für den "privaten Gebrauch" freigegeben. Wie verhält sich dies aber mit Schriftarten,
    die bsp. am heimischen pc standardmäßig drauf sind? Darf man diese für den eigenen Bandnamen als Schriftzug nutzen und ggf. damit Werbung machen? (Regionalzeitung etc.)
    ...
    Ich frag jetzt rein nach der Benutzung von Schriftarten....


    Das kommt auf die geschützte Marke an.


    Bei einer eingetragenen Wortmarke ist der Text geschützt, egal in welchem Font. Beispiel: Der ältere Rechteinhaber der Wortmarke addidas (font-frei) könnte gegen Wortmarke addidas mit ähnlichem Verkehrskreis vorgehen: WORT-Text gleich, damit kein Unterscheidungsmerkmal vorhanden. Auch abibas oder A-Di-Das sind etwa genuschelt am Telefon als Wortmarken nicht unterscheidbar. Sobald der Verkehrskreis von A-Di-Das wirklich gar keine Überschneidung hat, wäre er eintragungsfähig (was aber einen späteren, auch erfolgreichen, Angriff dagegen nicht ausschließt.)


    Bei einer Bildmarke, also etwa der graphischen Darstellung eines Schriftzuges, wäre die Anmutung geschützt. D.h. der spezielle Font, ähnlich wirkende Fonts wie dieser Font Arial oder dieser Font Verdana. Für abibas und A-Di-Das bleibt's dabei: Sie sind im flüchtigen Geschäftsverkehr, etwa auf einem schlechten Fax oder schlechten Handy-Foto, verwechselbar, also nicht unterscheidungskräftig.


    Daneben gibt es eingetragene Hörmarken (da-da-da-da-dumm), Farbmarken (der pinke Riese dazu), Geruchsmarken, Tastmarken usw.


    Dann gibt es nicht-markenfähige Marken. Dazu gehören Maße und Gewichte: Ihr könnt keine Band mit dem Markennamen "kG" eintragen. Auch regionale Bezeichnungen sind freizuhalten: Ihr könnt keine Band mit dem Markennamen "Berlin" eintragen. Usw. Der Grund: Marken unterscheiden Herkunft. Die Herkunft muss anhand der Marke eindeutig sein. Es kann im freien Wettbewerb beliebig viele gleiche oder gleichartige Anbieter (Bands, Bäcker usw.) geben, das verbieten Marken nicht. Sie unterscheiden nur rechtskräftig.



    Urheberrecht ist eine andere, noch kompliziertere Baustelle. Das gilt bereits im Deutschen Recht, und potenziert sich im Internationalen Recht: Es könnte ja eine ausländische Band mit relevanten Urheberrechten geben, die eines Tages nach DE kommt ... Für Europäische oder Internationale Marken gilt's genauso ...



    Beispielsweise nimmt das Unternehmen Apple es sehr ernst, die Unterscheidungskraft seiner Marken nicht zu verwässern. So findet man regelmäßig Verfahren gegen den kleinen Kindergarten, dessen Graphik-Logo entfernt an einen angebissenen Apfel erinnern könnte. Oder gegen das Cafe, das irgendwie "Apple" im Namen hat. Usw. Große trifft's auch. Ärgerlich für die Betroffenen, notwendig für den Rechtsinhaber einer Marke. Denn eine Marke, die nicht länger unterscheidet, geht auch wieder unter. Und der Rechts-Arm des Marken- oder Urheberrechts kann verdammt unangenehm weit reichen, wenn es hart auf hart kommt.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

    3 Mal editiert, zuletzt von MS-SPO ()

  • Wie wäre es damit einen Font selbst zu erstellen?

    Kann bei Bildmarken gnadenlos in die Hose gehen, siehe vorigen Beitrag.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Guten Morgen,


    um mal wieder auf das Thema zu kommen ...


    "wie seid ihr bei euren Bands vorgegangen?"


    Ei jo, unser Tastateur hat auf Karo-Papier die Buchstaben gemalt.


    Ein Designer, der das zufällig mal an anderer Stelle (muss in der
    Psychiatrie gewesen sein, schräg über dem Kasino in der Küche),
    bekam so ein komisches unhumoristisches Lachen mit Kopfschütteln
    und so weiter, aber was soll's, die Kapelle gibt es ja auch inzwischen
    nicht mehr.


    Bei der Big-Band der Schule hat das auch irgendjemand gemacht,
    sah aus wie normal und leicht schräg, war bestimmt so etwas
    Standardmäßiges.


    Bei der anderen Kapelle wüsste ich gar nicht, wie der Schriftzug
    ausgesehen hat, mit denen hatte ich auch keinen Auftritt.


    Später dann erinnere ich mehrere Schriftzüge nicht mehr und
    kann mir auch nicht vorstellen, dass da jemand übermäßig
    lange darüber nachdachte.


    Erst zu Beginn der 2000er erinnere ich eine Kapelle, wo mal
    wirklich jemand mit Hirnschmalz und Arbeit herangegangen
    ist. Bis das Logo fertig war, war aber auch die Band schon
    fast wieder fertig.


    Dann fallen mir wieder Bands ohne Logo ein oder mit einem,
    das schon da war, meist eher belanglos.


    Wenn ich es jetzt mal so recht überlege, vielleicht liegt es
    ja daran.


    Also vielleicht braucht man ja ein gutes Logo für gutes
    Fortkommen. Das würde erklären, warum ich immer noch
    nicht in der Festhalle gespielt habe.


    Grüße
    Jürgen
    Ventilator macht gerade Generalprobe


    PS
    Den Höhepunkt habe ich doch glatt vergessen, Edith hat mich
    erweckt: (da hat der Designer persönlich Hand angelegt, so
    sieht es dann halt auch aus)

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen K ()

  • Du hast dich mit dem Thema Typografie nicht wirklich befasst, oder?
    tststs


    Das hast du richtig erkannt. Aber wieso nicht dazulernen? Da du dich ja scheinbar damit auskennst,
    könntest du ja darlegen warum das keine Möglichkeit sein soll, anstatt hier provokativ zu zischeln. ;)
    Wo kommen denn die vielen freien Fonts her?
    Machst du das beruflich?


    Grüsse

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Anmerkung: Die Font-Frage führt Euch in die Irre, siehe Eingangsfrage zum Markenschutz und Beitrag #9.

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Das hast du richtig erkannt. Aber wieso nicht dazulernen? Da du dich ja scheinbar damit auskennst,
    könntest du ja darlegen warum das keine Möglichkeit sein soll, anstatt hier provokativ zu zischeln. ;)
    Wo kommen denn die vielen freien Fonts her?
    Machst du das beruflich?


    Grüsse


    Nein, ich mache das nicht beruflich, nicht mal etwas ähnliches, habe mich aber mit Designthemen privat befasst, also auch Typografie. Da gibt es einiges zum Thema (Design und Typo) an Material zu lesen. Danach weiss man was es bedeutet einen Font zu gestalten. Ausserdem hatte ich das große Glück mich mal, wenn auch nur kurz, mit Kurt Weidemann zum Thema Typo, insbesondere Schriften unterhalten zu können. Das war erhellend für mich, da dieser einen Blick auf Schriften hatte, den ich nicht habe und auch nie haben werde.
    Das selbst machen zu wollen ist durchaus ehrenwert, endet aber oft desaströs ohne das man es selbst merkt oder sieht. Eben wie bemerkt, erkennen wir Drummer einen gut gespielten Beat vom Profi, evtl. können wir ihn auch reproduzieren, weil wir Drummer sind.
    Eine gute Grafik, Typo etc. erkennen die meisten auch, können Sie aber (meistens, mich eingeschlossen) nicht reproduzieren, weil wir eben keine Grafiker, Typografen etc. Sind.

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

    2 Mal editiert, zuletzt von olly ()

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