Double bass technique

  • Moin und servus :) frage an die double bass (metal) - drummer unter euch.
    Als ich vor vielen Jahren begann, hatte ich immer heel down gespielt. Für mehr Power bin ich dann aber auf Rat meines Lehrers auf heel up umgestiegen. Jetzt hab ich folgendes Problem: Ich möchte schnellere Sachen spielen, das Langzeitziel ist 16el bei 200 bpm über einen moderaten Zeitraum. Momentan schaff ich jedoch nur mit Müh und Not 140 bpm, und ganz tight ist es dann nicht mehr.
    Ich merke bei mir, dass ich viel zu viel Bewegung beim spielen hab, also ich führe jeden hit mit dem gesamten linken oder rechten Bein aus. Das klingt zwar fett und funktioniert super bei moderatem Tempo, aber so ab 140 sollte man eigentlich mehr auf ankle motion wechseln, das heißt aus dem Fußgelenk spielen. Wenn ich mit der Hand schnelle Sachen spiel dann achte ich ja auch drauf nicht mit dem ganzen arm sondern nur mit dem Handgelenk oder sogar nur mit den fingern.
    Jetzt zu meiner frage: wie trainiere ich mir die ankle motion am besten an? Wenn ich nur links oder nur rechts Achtel spiele und mich wirklich konzentriere, ja das Bein nicht zu stark zu bewegen und alles aus dem Gelenk zu machen, dann klappts. Sobald ich aber aus den beiden achteln sechzehntel machen möchte wechsle ich automatisch wieder auf full leg motion. Ich merke beim isolierten üben der ankle motion auch ein ziehen am Schienbein, weil ja die Muskeln nicht oft verwendet werden. Glaubt ihr, dass es was bringt, gezielt heel down zu spielen? Weil dann hat man ja keine Wahl außer das Gelenk zu verwenden. Und dann halt wenn man mit dem Bewegungsablauf vertraut ist die Ferse langsam zu heben um bisschen Druck aufzubauen, gleichzeitig aber eben durch das heeldown Training nicht in full leg motion zu verfallen sondern weiter aus dem ankle zu spielen? Ich glaube, das ist der einzige Weg, um höhere Tempo locker und ohne Spitzensportlerpuls spielen zu können. Freue mich auf Antworten :)

  • Ich habe damals angefangen erstmal nur 8tel zu spielen und pinibel darauf geachtet den Rebound mit zu nehmen.
    Angefangen bei niedrigem tempo und das langsam gesteigert.
    dann immer nur kleine Figuren akkurat gespielt (3 16tel, dann mal 4, dann mal 5/6 usw.)
    vor allem braucht es sehr viel zeit und Fleiß. Ich selbst übe schon ein paar Jahre und bin noch nicht da angelangt wo ich hin will.

  • Hallo,


    die grundsätzliche Idee, quasi von vorne anzufangen, ist richtig, in der Tat sollte das langsam
    und in angemessen (zunächst kleinen) Schritten erfolgen, man will ja nichts kaputt machen.


    Grundsätzlich kann man unten das machen, was man oben auch macht.
    Wer da Unterschiede macht, ist schon auf dem Holzweg.
    Musik wird es dann aber erst, wenn es zusammen passt, das sollte man vielleicht auch gleich
    (mit) üben. Nach ein paar Jahren oder Jahrzehnten nimmt es dann Formen an.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich bin's ganz locker angegangen und habe mir über die ganze Technik kein Kopfzerbrechen gemacht, sondern ganz nach der Devise"go with the flow".
    Am Anfang bin ich sehr oft abgekackt, was auch ganz normal ist. Jetzt läuft's super fluffig und macht auch sehr viel Spass, und darum geht's
    doch letztendlich. Meine ganze Muskulatur ist einiges lockerer geworden - einfach nur üben. ;)

  • Mir hat stures Doublebass üben relativ wenig gebracht fürs Double Bass spielen. Viel schneller komme ich voran, wenn ich Doublestrokes, Rudiments und Rolls mit den Füßen (besonders mit dem schwächeren als Lead) übe und erst am Ende dann etwas Speed/Ausdauer ballere...


    Präzision Ist bei mir aber auch noch work in Progress wie ich bei jüngsten Aufnahmen feststellen musste, ich bin da im (Milli-?)sekundenbereich noch nicht konstant genug.

    Drummer bei Bowneck !!! Don't grow up - it's a trap !!!

  • Zusätzlich zum obligatorischen Üben (schließe mich hier Soundclass an, nichts verkrampfen) würde ich noch empfehlen, mit den Einstellungen am Pedal und der Sitzposition zu experimentieren, das hat manchmal ungeahnte Effekte.

  • Hallo zusammen,


    ich bin seit kurzem als Wiedereinsteiger unterwegs und genau das Erlernen der Ankle Motion steht mit auf meinem Plan. Ich bin seit ca. 10 Wochen dran und kann sagen, da klappt noch gar nix. Das ist echt frustrierend, aber da muss man wohl leider durch.


    Problem ist, man muss den Swing des Beaters nutzen. Also nicht eine Zitterbewegung ausführen, sondern der Beater muss schön gleichmäßig und konstant vor und zurück schwingen. Und das ist die erste Hürde. Klingt viel einfacher als es ist. Zumindest für mich als "Einsteiger" seit 10 Wochen mit dem Linken Fuß eine unüberwindbare Hürde, trotz täglichen Übens. Mit Rechts klappt das langsam immer besser, aber noch weit weg von es klappt gut.


    Der Beater sollte dazu einen Winkel von 45 Grad zum Fell haben um genug Platz zum schwingen zu bekommen, die Feder sollte mind. auf mittlere Einstellung stehen, damit der Beater schnell genug zurück schwingt und dein Fuß durch die Maschine wieder in die Ausgangslage "gedrückt" wird.
    Im ersten Step solltest Du versuchen ohne Metronom den Beater zum schwingen zu bringen...schön gleichmäßig und konstant vor und zurück. Wichtig, dabei nicht die Hüftmuskulatur verwenden sondern die Bewegung nur aus dem Wadenmuskel erzeugen. Wenn das irgendwann mal klappt kann man mit mehr Druck den Beater bis zum Fell bewegen. Klappt das halbwegs mit beiden Füßen, kann man anfangen mit Metronom zu üben. Start bei 140 oder 150 bpm.






    2 Mal editiert, zuletzt von T120 ()

  • 150 bpm mit den Füßen sind ein abenteuerliches Tempo für jemand, der erst seit 10 Wochen dabei ist.


    Mit diesem Tempo habe ich selbst nach über 10 Jahren Schwierigkeiten, da es genau in dem Bereich ist, wo man langsam von Bein- zu Fußbewegung übergeht.
    Fang erst mal bei 100 an, spiele die mit dem ganzen Bein und steigere dich langsam. Wenn du das sauber spielen kannst, steuere erst ab 150 nach und nach die Füße hinzu.
    Reine Ankle Motion fängt erst bei 200 bpm an.


    Ich will dir nicht die Motivation nehmen, aber wenn du diese Technik meistern willst, musst da mehrere Jahre intensiv dran arbeiten.

  • Bitte nicht falsch verstehen.


    Zuerst muss die Schwingbewegung sitzen. Es wird noch nicht wirklich gespielt. Der Fuß muss locker der Bewegung der Maschine folgen und "nur" den Impuls für eine weitere Schwingbewegung geben. Erst wenn das funktioniert fängt man an mit Metronom zu üben. Die 150 BPM sind dann gar nicht so weit weg und das geht durchaus mit der AnkleMotion.
    Mit Links funktioniert echt noch nix. Mit Rechts merkt man nach den 10 Wochen intensives Üben ganz langsame Fortschritte. hier habe ich schon das Ein oder andere Mal das Metronom mitlaufen lassen und es gibt durchaus kurze Passagen in denen ich 150 bpm folgen kann. Also denke ich bin ich auf einem guten Weg.


    Auch in den langsamen Passagen erlerne ich für mich nicht die Full-Leg Motion sondern versuche bei einer Technik zu bleiben. Immer aus der Wade/Fußbewegung heraus spielen.
    Ich übe einmal vom langsamen Spiel ab 60bpm bis derzeit 120/130 separat je Fuß 8tel und Triolen (Double Bass kommt erst später hinzu wenn beide Füße fit sind) und für Uptempo Geschichten ab 150 die Ankle Motion. Hier sitze ich eben wie geschrieben noch an der Schwingbewegung (also noch weit weg vom Spielen) was sicher noch einiges an Zeit dauern wird.

    6 Mal editiert, zuletzt von T120 ()

  • Was mich interessiert: Wenn es um Sechzehntel bei bis zu 200 Vierteln pro Minute auf der Basstrommel geht, sind dann durchgehende Sechzehntel gemeint ("Single-Kick-Roll") oder auch richtige Rhythmen?


    Durchgehende Sechzehntel fand ich beherrschbar (wenn auch nicht unbedingt bei 200 bpm), aber mir hat da die Kontrolle gefehlt - irgendwann rollten die ich konnte sie kaum unterbrechen. Sobald ich was anderes als durchgehende Sechzehntel spielen wollte, wurde es anstrengend und konsequenterweise ungenau.


    Daher meine Frage: Wer spielt bei diesen Tempi auf der Basstrommel Rhythmen, die nicht aus durchlaufenden Sechzehnteln bestehen?
    Ich habe hier mal ein sehr einfaches Beispiel aufgeschrieben, bei dem mich auch interessieren würde, welchen "Fußsatz" (alternierend?) Ihr dann verwendet.

    1 + 2 + 3 + 4 + 1 + 2 + 3 + 4 + 1 + 2 + 3 + 4 + 1
    oo oo oooo oo ooo oo o ooo ooooo oo oo ooo ooo o

    Also: Wer spiel sowas z.B. über 150bpm und wie ist bei Euch die Rechts-Links-Verteilung?


    M.

  • Moin,


    ich spiele alle achtel mit rechts, alles dazwischen mit links.
    Auch bei triolischen figuren behalte ich das rlr-lrl-Schema bei.
    Alleine schnelle Shuffles spiele ich rl-rl- oder lr-lr-.
    Als übung habe ich immer durchgehende 16-tel, wo ich alternierend eine 16tel weglasse.oder auch mehr...
    Ebenso Triolen.


    ich bin zwar noch weit weg von 200 bpm. Aber trotzdem gibt es absolute Kontrolle.
    Ebenso in einem Tempo 8tel, triolen, 16tel, 6tolen, jeweils eintaktig oder halbtaktig hintereinader weg ist auch cool und
    Macht nen lockeren fuss. Mach ich meistens zum Aufwärmen. Erst langsam, dann immer schneller.

  • Wie Yenzee schrieb, das RLRL Schema beibehalten.
    Auf niedrigem termpo kannst du vlt die Doppelschläge mit einem Fuß machen, bei hohem Tempo wird das aber schwer, matschig und nicht mehr so toll akkurat, was bei der geschwindigkit und den Figuren ja elementar ist.
    Ich hatte früher auch meine Probleme mit solchen Figuren.
    Pausen zu spielen ist doch bedeutend schwerer als sich einmal einzurollen und nicht mehr aufzuhören :D

  • Hallo,


    für das "normale" Geballer, wo es eben obenrum und drumherum auch noch etwas gibt,
    was musikalisch treibend laufen soll, würde ich ebenfalls das in der bereits geschilderten
    Weise setzen (spiele es aber nicht, schon gar nicht vom Blatt bei der Tempo-Angabe).


    Wenn es singulär als Solo der Großen Trommel sein soll, würde ich alternierend spielen.
    Aber dann wäre es auch notiert und der Spieler trüge einen Anzug.


    Grüße
    Jürgen
    I..I

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