Drumrack / Ständer aus Aluminium/Carbon selber bauen (?)

  • Hi zusammen,


    ich habe über die Suche nicht direkt etwas gefunden und hoffe mal auf die Schwarmintelligenz.


    Meine Idee:
    die Tauchrohre von Ständern sind ja per Nieten mit der Fußbasis/den Klemmen verbunden, lassen sich also lösen. Bei Drumracks ist die Situation ja noch einfacher, es sind ja nur verchromte Rohre, ebenfalls z.T. per Niete mit den Befestigungsklemmen verbunden.


    Könnte man also nicht einfach diese Rohre aus verchromtem Stahl durch welche aus Aluminium/Carbon ersetzen (passendes Werkzeug vorausgesetzt)?


    Frage:
    welche Wandstärke bräuchte man dafür? Der Durchmesser ist ja von den einzelnen Ständern abhängig.


    Haut mal raus!


    VG Manu

    Einmal editiert, zuletzt von manu_drummer ()

  • Drumstands, Stative und Racks gibt und gab es seit Jahrzehnten als Alternativen auch aus leichteren Materialien (ich vermute die Intention des Threads ist "damit es leichter wird" ;) )


    Die alten von uns erinnern sich an Sonors Protec-Stative oder die Gibraltar bzw. Dixon Alu-Serie und natürlich gab es auch diverse Racks nebst Rackstangen als Leichtgewichte mit Alu-ähnlichen Legierungen, Carbon-nahen und/oder sonstigen obskuren ;) Materialien.


    Da ich nicht ganz sicher bin ob hier im Thread als Inspiration bzw. Beispiele nur Rack-Lösungen gesucht werden, nenne ich als erstes Beispiel der jüngeren Geschichte RMV.


    http://www.rmv.com.br/baterias/bateria-concept-x5-com-rack


    Interessant dürfte für Bastler auch der Low-Budget No-Name E-Drummarkt sein. Da finden wir zig Rohre aus leichten Materialien bis hin zum Kunststoff. Manche sind sogar kompatibel zu dem klassischen Rundrohrmaß der etablierten Drumracks.

  • Ich bin/wäre mir nicht sicher, ob solches Material speziell Carbongeschichten, als roadtaugliches Material wirklich vorteilhaft ist.


    Aus anderen Bereichen wird nicht selten immer auf die Oberflächenempfindlichkeit, solcher Materialien hingewiesen, was nicht selten, zu plötzlichen Bruchausfall führen kann.


    Speziell bei Kerbwirkung, durch z.B. Klemmung(en), oder andere oberflächliche Beschädigung im Faserbereich. Für Klemmungen wird nicht selten empfohlen die Anzugsdrehmomente für solche, einzuhalten (also zumindest aus anderen Bereichen).


    Aber wie das jetzt in der Praxis und Belastung beim Schlagzeug im Vergleich, aus/zu anderen Bereichen aussieht, wer weiss.
    Praktische Erfahrungen ob und wie empfindlich das im Schlagzeugbereich, speziell im Roadbereich (mit groben Umgang, viel Auf- und Abbau) aussieht,
    speziell auf Bruch ö.ä. wären interessant.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • (ich vermute die Intention des Threads ist "damit es leichter wird" ;) )


    Das ist korrekt :) Gerade bei Alu habe ich die Befürchtung, dass es sich bei höherer Gewichtsbelastung verbiegen könnte. Gerade, wenn es z.B. für einen Doppeltomständer oder eine Rack-Querstange verwendet wird.



    Speziell bei Kerbwirkung, durch z.B. Klemmung(en), oder andere oberflächliche Beschädigung im Faserbereich. Für Klemmungen wird nicht selten empfohlen die Anzugsdrehmomente für solche, einzuhalten (also zumindest aus anderen Bereichen).


    Ich bin völliger Laie, was ist ein Anzugsdrehmoment und wo wäre es relevant?

  • …..im ernst jetzt ;)
    Hätt ich nach jetzt dem Eingangthread welcher sich jetzt schon ein wenig, zumindest nicht gerade handwerklich unbegabt anhört, eigentlich nicht vermutet. :)


    Aber gut, Anzugsdrehmoment, in wie weit mit welcher Kraft du z.B. die Schraube einer Klemme zur Befestigung anzieh`st. Dafür gibt`s u.a. Drehmomentschlüssel.


    Sogar so kleine "Spielzeuge" für die Schrauben der Fellspannung (davon halt ich aber nicht viel) nicht jedes Gewinde ist gleich Leichtläufig,
    und nicht selten hängt das ganze Tomm sogar mit Belastung an Stimmschrauben.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • ...dass es sich bei höherer Gewichtsbelastung verbiegen könnte

    Etwa so?




    Kleiner Scherz am Rande: Das Gibraltarrohr ist nicht unabsichtlich geknickt und schon gar nicht von mir ;)


    Ich denke, dass sich die Gewichtsreduktion durch Aluminium - wie bei Pearl - oder Carbon an den Rackrohren selbst nicht als beachtlich darstellt, da sich im Ergebnis das Gewicht eher aus der Zusammenschau von Rackklemmen, Memory Clamps, adaptive Hardwareteile und der Rackstange selbst ergibt. Dabei sind die Klemmen in Relation zum Stangengewicht schon eher ausschlaggebender. Die Überlegungen hinsichtlich Carbon teile ich mit Orinocco. Wenn ich mir manchmal die Rackstangen angucke, wo zum Teil wirklich schweres Geschütz dranhängt, dann sind die Kerben deutlich fühlbar. Das würde Carbon kaum unbeschadet hinsichtlich Faser-/ Haarrisse überstehen.

    Einmal editiert, zuletzt von greb ()

  • Aber gut, Anzugsdrehmoment, in wie weit mit welcher Kraft du z.B. die Schraube einer Klemme zur Befestigung anzieh`st. Dafür gibt`s u.a. Drehmomentschlüssel.


    Ah, ich verstehe.



    Ich denke, dass sich die Gewichtsreduktion durch Aluminium - wie bei Pearl - oder Carbon an den Rackrohren selbst nicht als beachtlich darstellt, da sich im Ergebnis das Gewicht eher aus der Zusammenschau von Rackklemmen, Memory Clamps, adaptive Hardwareteile und der Rackstange selbst ergibt. Wenn ich mir manchmal die Rackstangen angucke, wo zum Teil wirklich schweres Geschütz dranhängt, dann sind die Kerben deutlich fühlbar. Das würde Carbon kaum unbeschadet hinsichtlich Faser-/ Haarrisse überstehen


    Ok, fair enough.


    Wenn ich bei Gelegenheit mal Zugang zu Werkzeug bekomme werde ich das evtl bei einem alten Sonor Ständer mal ausprobieren, die Tauchrohre durch welche aus Carbon zu ersetzen.

  • Wenn ich mir manchmal die Rackstangen angucke, wo zum Teil wirklich schweres Geschütz dranhängt, dann sind die Kerben deutlich fühlbar. Das würde Carbon kaum unbeschadet hinsichtlich Faser-/ Haarrisse überstehen.


    Bei Carbonrohren (aber eigentlich bei allen Rohren und Schrauben) muss man natürlich aufpassen wie fest man etwas anzieht. Im Fahrradbereich gibt es dafür extra reibungserhöhende Montagepaste, damit z.B. bei einem Lenker oder einer Sattelstütze nichts zu sehr angezogen werden muss. Ansonsten sind Carbonrohre extrem stabil. Wir haben das im Laden mit einem Stück handelsüblichem Rohr einer Sattelstütze immer wieder mal demonstriert: Wirklich ordenlich mit einem Hammer auf das Rohr gehauen - nichts ist passiert, auch nach zig Wiederholungen nicht! Wenn man also die Klemmen entsprechend designt (keine scharfe Kante drückt in das Rohr) und das Drehmoment beim Anziehen nicht übertreibt passiert da gar nichts!
    Ob hier eine Gewichtsreduktion in einer Größenordnung die sich lohnt entsteht ist halt eine individuelle Entscheidung. Ich würde so vorgehen: Gewichte der Stahlrohre heraus finden, Gewichte und Preise der entsprechenden Rohre in Aluminium und/oder Carbon herausfinden, und mich dann fragen, ob es mir das Wert ist. Bei ja, einfach kaufen. :) Ggf. lohnt es sich auch nochmals zu schauen, welche der Anbauteile leichter gestaltet werden können, bzw. welche Hersteller da schon leichte Teile (z.B. Verbinder aus Alu und Memoryclamps aus Kunsstoff), wie schon vorgeschlagen aus dem E-Drumbereich, anbieten.

  • Meine Idee war zunächst, die drei Tauchrohre eines Ständers zu ersetzen (siehe Grafik)



    Das Gewicht dieser Rohre (ohne Anbauteile) rauszufinden stelle ich mir als sehr schwierig vor. Bei dem von mir oben geposteten Link wären das ca 10€, das Gewicht der Rohre ist insgesamt bei ca 10g.
    Was schon eine Gewichtsersparnis wäre.


    Die Rohre müsste man nur dort durchborhren, wo dann anschließend wieder Nieten rein sollen. Bei Sonor sind die Klemmen bspw. innen mit Gummi gefüttert.


    Verbindungsstücke/Klemmen aus Kunststoff haben meiner Erfahrung nach selten eine besonders lange Lebensdauer, daher würde ich darauf verzichten.

  • Verbindungsstücke/Klemmen aus Kunststoff haben meiner Erfahrung nach selten eine besonders lange Lebensdauer, daher würde ich darauf verzichten.

    Meine Ausführung hat sich auch mehr auf ein Rack bezogen. Bei herkömmlichen Ständern wird das schwieriger bis unmöglich umzusetzen, da du ja eine durch das Stahlrohr vorbestimmte Wandstärke benötigst. Das wird mit Aluminium wegen der fehlende Steifigkeit und Festigkeit bei so kleinen Durchmessern schwierig und mit Carbon weiß ich auch nicht, ob die Wandstärke zum einen zu bekommen ist und zum anderen ausreichend fest und steif ist.

  • Hallo,


    ich habe Zweifel am Sinn des Unterfangens.


    Tatsächlich sind gerade die bloßen Rohre ohnehin das leichteste im Gesamtsystem.
    Die großen Gewichte bilden die Klemmungen.


    Beim Gerüst sind die Rohre noch am ehesten relativ leicht ersetzbar, die üblichen
    Rohre beim Gerüst für Schlagzeuge sind bei den großen Herstellern identisch vom
    Außendurchmesser her.


    Bei Stativen sind in der Tat auch die Innendurchmesser relevant und da hat jedes
    Material so seine mehr oder weniger typischen Stärken, Aluminiumrohre werden
    grundsätzlich materialstärker eingesetzt (siehe Fahrräder). Filigrane Rohre sind
    mit dem weichen Material anfälliger gegen Schäden.


    Ein Beckenständer - wie in der Grafik dargestellt - bringt meiner Erfahrung nach
    eher insgesamt mit Verpackung 10 kg auf die Waage, die markierten Rohre alleine
    dürften deutlich geringer zu verbuchen sein.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich denke es ist für manchen schwer...


    ... nachzuvollziehen.


    Also, warum es sich der Threadstarter so schwer macht, nur um leichter durchs Leben zu gehen ;)


    Wenn es nur um leicht geht, wäre die Antwort ja längst gegeben:
    a.) Es gab und gibt die leichte Hardware seit Jahrzehnten.
    Beispiele sind ja genannt worden.


    Und zusätzlich (oftmals auch ganz ohne Alu) gab und gibt es:
    b.) von nahezu allen namhaften Herstellern spezielle Lightweight-Hardware. Diese meist mit viel geringerer Rohrdicke und dünneren Aufnahmebrackets etc. Somit straight out of the box = alles leichter. Und oftmals auch noch günstiger!


    Ich vermute aber die Motivlage von Manu-Drummer ist noch eine weitere:
    Der Spaß am basteln. :thumbup:

    Und das ist ja legitim und darf sich, wenn es Lebensfreude bringt gerne auch abseits der materialtechnischen Sinnhaftigkeit bewegen. Und der Witz ist (das kenne ich gut aus eigener Erfahrung) selbst wenn am Anfang die Sinnhaftigkeit von Außen in Frage gestellt wird, hat man persönlich mitunter neben dem Spaß hinterher doch irgendwas nebenbei erlernt, neu erfahren etc. :D


    Also: erlaubt ist beim eigenen Drumequipment, was gefällt.


    Wenn aber jemand (anderes) heutzutage etwas leichtgewichtiges sucht ohne!!! dünne Rohre und ohne basteln...
    ... selbst dann bietet der Markt ja immer noch diverses (recht günstig):
    z.B: c.) https://www.musicstore.de/de_D…0?campaign=PSM/guenstiger (P.S: nachgewogen habe ich aber nicht. Ich weiß nur, dass diese Produkte in den letzten Jahren immer mal wieder als Nischensparte auftauchen)

  • Interessanter Thread, danke dafür.
    Ich überlege auch gerade, ob ich ein sehr leichtes, aber stabiles Alu-Rack aufbauen kann und welche Rohr-Durchmesser und insbesondere Wandstärken ich benötigen würde. Bei sinnvoller Wahl, kann man ja (hoffentlich leichtere) Alu-Rohrverbinder von der Stange nehmen.

    Ich vermute aber die Motivlage von Manu-Drummer ist noch eine weitere:
    Der Spaß am basteln. :thumbup:
    Und das ist ja legitim und darf sich, wenn es Lebensfreude bringt gerne auch abseits der materialtechnischen Sinnhaftigkeit bewegen. Und der Witz ist (das kenne ich gut aus eigener Erfahrung) selbst wenn am Anfang die Sinnhaftigkeit von Außen in Frage gestellt wird, hat man persönlich mitunter neben dem Spaß hinterher doch irgendwas nebenbei erlernt, neu erfahren etc. :D

    Danke auch dafür. Ich habe immer wieder das Gefühl, dass Effektivität hier das wichtigste Ziel ist. Tatsächlich führen aber doch viele Wege nach Ruhm. ;) Erfahrungen sammeln kann doch Spaß machen. Und die Chance, dass bei einem Versuch etwas Tolles, Neues entsteht, ist vielleicht nicht groß, aber deutlich größer als ohne Versuch.



    Irgendwie scheint mir die Kennzeichnung des Materials bei den erhältlichen Drumracks und Rackstangen nicht immer eindeutig zu sein. Oft steht nichts oder nur "Alu, Stahl"... Bei einem Dixon Rack steht "Extra stabile Alu-Konstruktion", Einzelstangen mit der Bezeichnung habe ich aber auf meiner rudimentären Suche nicht gefunden...

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Das sind alles schon sehr gute Antworten, danke dafür!


    Vielleicht mal ein bisschen zum Hintergrund:
    Die Idee kam mir neulich recht spontan, beim rum-googeln kam ich dann darauf dass ich (theoretisch!) für wenig Geld alle Rohre meines Schlagzeuges durch Carbon ersetzen und somit Gewicht sparen könnte.
    Ein verlockendes Konzept für jeden, der schonmal eine Hardwaretasche hochgehoben hat ;)


    Darauf bezogen war die Frage für mich, wieviel Carbon aushält und in welcher Stärke man es verwenden müsste.


    Die auf dem Markt verfügbaren Lightweight Ständer (ich denke da primär immer an DW) sind natürlich fein, für Doppelbeckenständer o.Ä. allerdings nicht geeignet. Da ich diese nutze, wollte ich dafür eine leichtere Lösung finden.
    Den von Gibraltar habe ich tatsächlich noch nicht auf dem Schirm gehabt.


    Dass die Klemmen und Beine einen Großteil des Gewichts ausmachen ist mir bewusst, dafür fällt mir aber so spontan keine bessere Lösung ein. Zudem war ja die Test-Idee, einen bestehenden Beckenständer mit Carbon zu modifizieren, nicht meine eigene Hardware Serie rauszubringen ;)


    Und zu guter Letzt: einfach mal was auszuprobieren um es mal gemacht zu haben, ohne gleich in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten, war auch ein Punkt :)

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