Das Problem mit den Sticks...

  • Servus,


    ich bin vor etwa einem Monat von E-Drums auf ein Akustik-Set umgestiegen, und seit dem überleben meine Sticks nicht lange.
    Ich habe inzwischen rausgefunden, dass es daran liegt, wie ich die Hihat spiele. Ich schlag sie nämlich immer von der Seite an, womit ich die Sticks quasi zerhacke. Nun spiel ich die Hihat nur noch von oben - was besser für die Sticks ist, aber ehrlich gesagt hört sich das doch schon anders an und es ist auch ein anderes Spielgefühl.


    Deswegen die Frage: Gibt es irgend ne Möglichkeit, die Hihat trotzdem nicht von oben zu spielen, ohne dass die Sticks verrecken?
    Bei Dave Lombardo, Lars Ulrich, Joey Jordison, Aaron Solowoniuk und allen möglichen anderen Drummern sieht man, dass sie die Hihat genau so spielen. Und mir ist bis jetzt noch nicht aufgefallen dass die nach jedem Song ihre Sticks wechseln oder regelmäßig einer abbricht...


    Lg Lomardo98

  • Wie man die Hihat spielt, kommt letztendlich auf den Song an. Wenn man eher leisere Songs spielt, kann es auch mal eine gute Idee sein, die oben auf der Fläche zu spielen. Aber bei lauteren Songs spielt man die meistens eher von der Seite, bzw. kombiniert es (also bei 1,2,3,4 spielt man die an der Seite, und bei den "und's" spielt man oben), um Akzente zu setzen.


    Die Frage ist halt, welche Sticks (welches Holz) du spielst? Eher weicheres Holz, wie z.B. Maple, nutzt sich sehr schnell ab. Ich spiele aber trotzdem am liebsten Sticks aus Sugar Maple, da die halt deutlich leichter sind als andere Sticks und trotzdem dick und greifbar genug sind.
    Außerdem ist die Frage, was für dich "regelmäßig" bedeutet. Wenn du täglich spielst und dann nach einer Woche die Sticks kaputt sind, ist das eigentlich ziemlich normal.

  • Sticks sind Verschleißmaterial. In einem gewissen Rahmen ist das also völlig normal.


    Ich kenne das "Zerhacken" aber eher von Rimshots auf der Snare. Spielt man viele Rimshots, überleben Sticks i.d.R. nicht lange.


    Wie lange halten deine Sticks? Das Holz spielt übrigens eine große Rolle. Hickory ist das beliebteste Stick Holz, weil es sehr widerstandsfähig ist und auch eine gute "Dichte" hat.

  • Sticks sind Verschleißmaterial. In einem gewissen Rahmen ist das also völlig normal.


    Ich kenne das "Zerhacken" aber eher von Rimshots auf der Snare. Spielt man viele Rimshots, überleben Sticks i.d.R. nicht lange.


    Wie lange halten deine Sticks? Das Holz spielt übrigens eine große Rolle. Hickory ist das beliebteste Stick Holz, weil es sehr widerstandsfähig ist und auch eine gute "Dichte" hat.

    Oh ja, die Rimshots sind am schlimmsten. Ist noch schlimmer, wenn man, wie ich, eigentlich fast immer Rimshots spielt. 8)

  • Vernchlässigen sollte man übrigens auch nicht den Verschleiß der Stick Köpfe. Ist da was rausgesplittert, ist das a) nicht gut für die Felle und b) klingt es v.a. auf Becken schlecht.
    Und Nylon Köpfe klingen zumindest meines Erachtens nicht gut.


    Übrigens "Daumen Hoch" an den TE für den Umstieg auf ein Akustik Set. E-Drums sind doch nur Spielzeuge, keine Schlagzeuge. :P

  • Das "Sticks zerhacken" hängt mit Sicherheit auch damit zusammen, ob man sehr hart und laut spielt, oder eher trotz gewisser Energie die Hände locker "fliegen" lässt.


    Ich kann nicht sagen, was genau bei mir irgendwann dazu geführt hat, nicht mehr zu häckseln. Allerdings habe ich über die Jahre gemerkt, dass meine Hände lockerer und mein Stickverschleiß damit geringer wurde.


    Wer brachial spielen will, muss aber vermutlich eher mit Stickverschleiß rechnen als der geschmeidige "Techniker". Wenn man genau hinsieht, ist dieses massive Hinlangen in vielen Fällen aber sowieso primär Show, der tatsächliche "Impact" ist bei weitem nicht so heftig wie die vorgeführte Optik. Klingen tut's bei den Großen natürlich gewaltiger als bei uns im Keller, weil die PA- bzw. Recordingtechnik den Sound aufbläst.

  • ich bin vor etwa einem Monat von E-Drums auf ein Akustik-Set umgestiegen, und seit dem überleben meine Sticks nicht lange.

    Hm, kommt mir komisch vor. Was treibt Dich, außer der Lautsärke, zu solch harten Schlägen, immer auf die Kante?


    Wie wäre das? Schau doch einmal ein paar Großen auf die (HiHat)-Finger, etwa in der Drummerwold (Videos). Auch bei den Drummer-Portraits (Top 15 usw.) sind manchmal Videos mit dabei. (Und Youtube wird zum jeweiligen Drummer weiteres liefern.) Gibt es da Jemanden, der so ähnlich schlägt wie Du? Machen die das anders? Wenn ja, wie, und was ist das Ergebnis? Usw.


    Happy drumming or hacking :rolleyes:


    P.S.: Hier ein HH special von Joe Morelle und allgemein weitere Ergebnisse zu HH von Drummerworld

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

    2 Mal editiert, zuletzt von MS-SPO ()

  • Also ehrilich: keine Panik - das richtige Spielgefühl, das auch die
    Sticks bezüglich HiHat-Spiel schont, kommt mit der Zeit.
    Auf so ein Gummipad kann schon rabiater einprügeln, ohne
    dass die Sticks sterben. Umgekehrt wirst Du auf Dauer
    merken, dass man bei einer echten HiHat etwas filigraner
    zu Werke gehen kann - ohne Klangeinbußen.


    Ging mir damals genau wir Dir.


    P.S.
    Natürlich ist ein E-Drum ein Spielzeug, da Musikinstrument ;)


    Edith meint noch: etwas flacherer Anschlagwinkel kann schon helfen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Albatross ()

  • Hi,


    ich möchte noch einen Faktor anführen: Ich bin kein 'heavy hitter' und von daher haben meine Sticks immer ewig gehalten. Irgendwann hatte ich dann auch einen ziemlichen Sägemehlhaufen unter der HH. Nanu? Stellt sich heraus: Die seinerzeit neue Hihat klang zwar toll, war aber nicht so sauber verarbeitet wie die bisherigen und nagte stärker an den Sticks. Seit ich von der - klanglich tollen - Zultan wieder auf ein Schweizer Qualitätsprodukt umgestiegen bin, brauch ich auch nicht mehr so oft saugen: Wesentlich weniger Verschleiß bei gleichgebliebener Spieltechnik und den gleichen Sticks.


    Tippe aber im vorliegenden Fall auf noch nicht angepasste Spieltechnik. "E" und "A" sind halt doch - spieltechnisch - zwei Paar Schuhe, auch wenn sie beide mit Nachnamen Drums heißen. :)

    Gruß
    Hajo K

  • Guten Morgen,


    in erster Linie ist das eine Frage der Spieltechnik.
    Je nachdem, wie man in den Wald hineinhaut, sieht das Ergebnis aus.


    Bei der Hi-Hat kommt es dazu tatsächlich auf die Randgestaltung an,
    ich habe da auch schon Sägen erlebt und umgekehrt auch vorbildlich
    verarbeitete Produkte.
    Dass man nur da oder nur dort hin schlägt, ist mir nicht nachvollziehbar,
    bei richtet sich das nach dem gewünschten Klangergebnis und variiert
    durchaus. Allerdings macht es sich bezahlt (vor allem hinsichtlich der
    Beckenpreise), wenn man eine Anschlagstechnik verwendet, die auf
    Musikalität ausgelegt ist und nicht auf Boxkampf. Es sei denn, es soll
    krank klingen, dann wird es aber auch teuer.


    Anschlagen, nicht reinschlagen.


    Es gibt natürlich auch noch verschieden dicke Stöcke aus verschiedenen
    Materialien, aber außer Holz würde ich da nichts an meine heiligen
    Zimbeln lassen und bei den Hölzern nehme ich auch nicht immer das
    härteste, denn das Leben ist hart genug.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich habe schon öfter gesehen, dass Stöcke, Becken oder Felle nicht wegen der Aufprallgeschwindigkeit (Lautstärke) verschleißen bzw. reißen, sondern aufgrund der Spielweise. Vielleicht muss die sich ja neu entwickeln, wo Du jetzt ein richtiges Schlagzeug spielst. Also: Nicht in Becken und Felle reinhauen, sondern drauf. Und der Stock ist auch keine Feile, die man über den Beckenrand zieht.


    Die Stöcke würde ich nicht unbedingt nach Verschleiß auswählen, obwohl es da auch große Unterschiede gibt. Für mich war Rohema da schon eine Erleuchtung.


    M.

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