Das was ich kann-wie bring ich es an?

  • Ich weiß was ich kann und was nicht,bin auch überhaupt nicht der Typ der sich in den Vordergrund spielen will,will aber mein Können auf den Trommeln auch rüberbringen und nicht unter meinem Niveau spielen und dadurch auch die Band nach vorne bringen.


    Nur wie setz ich das um?


    Ich steh immer wieder vor dem Problem,dass ich ziemlich rudimentär zu einem Lied spiele,obwohl ichs besser könnte und das Lied möglicherweise viel mehr grooven könnte,oder schlicht besser klingen könnte.


    Hör ich Aufnahmen von mir,kann ich es nicht fassen,was ich fürn scheiß zusammenspiele.


    Wie kann ich das ändern,wie bring ich mein Können an?


    Ums nochmal hervorzuheben: Ich weiß,dass es manchmal besser ist,sich als Drummer zurückzuhalten und "schlicht" zu trommeln,da bin ich auch sehr für,aber trotzdem will ich doch mich selbst nicht belügen und simpler und/oder vielleicht sogar schlechter spielen,als ich es kann!

  • Zitat

    Ich steh immer wieder vor dem Problem,dass ich ziemlich rudimentär zu einem Lied spiele,obwohl ichs besser könnte und das Lied möglicherweise viel mehr grooven könnte,oder schlicht besser klingen könnte.


    na, dann fang doch an genau der stelle gleich mal an!
    Wenn du es besser kannst und das dazu auch noch weißt, wieso spielst du dann, wie du sagst, "unter deinem niveau" ?

  • Schmeiss nicht Technik und Feeling durcheinander. Spiel songdienlich, auch wenn Du vielleiht mehr "könntest". Bei der Kapelle, bei der ich nächste Woche vorspiele ist straightes Grooven auf 2 und 4 gefragt. Technisch nix besonderes, aber groove das mal.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Zitat

    Original von Grohl-natic
    Ich weiß was ich kann und was nicht,bin auch überhaupt nicht der Typ der sich in den Vordergrund spielen will,will aber mein Können auf den Trommeln auch rüberbringen und nicht unter meinem Niveau spielen


    Warum nicht? Wenn es der Musik dient, schadet es doch nichts unter deinem persönlichen Niveau zu spielen.
    Im Gegenteil. Du hebst damit das Niveau eurer Songs.

  • Hi,


    das klingt für mich, als solltest Du öfter mal "zuhause ausprobieren". Mucke auflegen (möglichst ohne Schlagzeugspur) und dann einfach mal verschiedene "Dinge, die Du drauf hast" dazu spielen. Dann kannst Du lernen, wie die Sachen im Zusammenhang mit der Musik wirken (vielleicht mal aufnehmen dabei).
    Wird natürlich erstmal seltsam klingen und nicht auf Anhieb passen, aber das kommt dann mit der Zeit.


    Versuche mal "Spannung zu erzeugen", indem Du Betonungen anders legst als die restliche Instrumentierung oder ein schnelles Stück mit ruhigem Groove zu unterlegen bzw. anders herum.......



    Gruß,


    Simon2.

  • Du mußt dir im klaren werden was du willst. Das ist eine Frage des Selbstvertrauens, der Erfahrung, des Könnens und des Musikgeschmacks.


    Mir kommt es so vor, als ob du von zwei Probleme zu einem machst.
    1. Du möchtest dein Trommeln unbedingt grooveorientiert halten, sprich du stellst den Song an sich in den Vordergrund und möchtest ohne Rücksicht auf Verlust "in the pocket" spielen


    2. Du möchtest allen zeigen, wie gut du bist und möchtest auch nicht als blöder Uff-Tschak Drummer abgeschrieben werden, der sowieso nicht spielen kann.


    zu 1. Wenn du dich wunderst, warum dein Getrommel auf einer Aufnahme schlecht klingt und out of time ist, wobei beim einspielen doch alles gut war, dann liegt das wahrscheinlich an deiner Selbstwahrnehmung während des Spielens. Da bist du im Song, spielst live mit deiner Band und weißt genau wie zu klingen/grooven hat, das bringst du dann nicht rüber. Ein Prozeß, der zwar schmerzhaft ist, aber dann muß man sich eingestehen, dass man eben doch nicht so gut ist und dann hilft nur üben, üben, üben.


    zu2. Das ist ein Spagat zwischen dem" songdienlichen Drumming" und der Wertschätzung des eigenen Trommelns. Da hilft viel ausprobieren und spielen mit verschiedenen Musikern. Dadurch kannst du lernen dein Spiel der Musik anzupassen. Es ist ja generell nichts schlechtes langgezogene Rollen, rythmisch schwierige Fills und andere technisch/koordinativ anspruchsvolle Sachen zu spielen, aber es muss in den Song passen. Da kommt dann deine Vorlieben am Set mit in Spiel. Du stehst auf schnelle 16tel Double Bass Attacken und spielst in einer Soulband? Dann läuft da sicherlich was falsch. Das mußt du dir mit deinen Mitmusikern einig sein und auch deine Ansprüche formulieren, sonst heißt es schnell, du würdest dich mit deinem aufgeblasenem Spiel nur in den Vordergrund spielen wollen.

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • also ich hab das so verstanden:


    Neben dem, dass du nicht in Time spielst, kannst du dein technisches können, dass du vielleicht beim Solo spielen zeigen kannst nicht in der Band rüberbringen.


    Iss das so richtig???


    Also ich hab festgestellt, dass es 2 total verschiedene Welten sind mit anderen zusammen zu spielen oder solo zu spielen (von der technischen Seite her gesehen). Du wirst anfangs nie deine komplettes technisches Können in der Band ausspielen können. Liegt einfach dran, dass in der Band neben dem Technickaspekt auch der Timeaspekt dazu kommt, was man beim Solospiel ja nicht hat.


    Ich kann das (wie man vielleicht gemerkt hat :D ) nich so richtig erklären. Aber ich glaub, das du einfach mal abwarten solltest. Und je länger du mit anderen Leuten zusammen spielst und je besser deine Technick wird, desto mehr wirst du sie auch in der Band ausspielen können.



    Gruß,
    Simon

  • Ganz klar: ich will grooven!
    Aber man muss nicht nur uff tschack grooven und da kommen wir meinem problem etwas näher.Ich will mehr und kann mehr,bekomms dann aber nicht hin,weil ich mich auf meinen soliden Fähigkeiten ausruhe und weiß,dass zumindest das groovt.Wie komm ich darüber hinweg?Wie geh ich anders an die Lieder ran um das hinzubekommen??


    Ich spiel wirklich viel für mich allein,entweder nur Trommeln oder eben zu Songs.


    Was ich nicht will,ist unter meinem persönlichen Niveau trommeln,Nille.Nee,echt nicht.
    Dann kann ich es mir klemmen ständig zu üben.Klar spielt man mal n einfachen Beat,aber den will ich,wie hier schon angesprochen,so gut wie möglich zum Schwingen bringen und da spiegelt sich dann,meiner Meinung nach,auch Niveau wieder.

  • Also, ich glaube kaum, dass dein Bassist merken wird, wenn du mal etwas kreativ bist. Das Feeling muss einfach gleich bleiben (nicht in dem rockigen Song Swing spielen :D ). Höhr dir z.B. mal "Hallowed be thy Name" die Originalaufnahme von 1982 an und dann noch der gleiche Song Live 2000 - die Qualität des Songs wird durch den Drummer extrem gesteigert.


    PS: Es muss ja nicht unbedingt mein Beispiel sein, aber höhre dir mal eine Studio Aufnahme einer Band an und dann noch eine Live-Aufnahme einige Jahre später - ich glaube diesen Unterschied suchst du!

  • Bring erstmal einen "simplen" Bumm-Krach zu grooven. Wenn Du das drin hast, dann kümmer Dich um den anderen Krempel.


    Die mutmaßlich simplen Parts haben es nicht selten in sich. Ich zitier mal frei Matzdrums vom Astheim-Workshop: Radiosingle ist 3:30 lang. Spiel 3:30 nur "Krach-Bumm", nur Viertel. Kein Fill, kein Becken, keine Ghosts, nur Beat.


    Wenn das sitzt, dann mach weiter.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • 1. hat ballroom ganz recht
    2. du willst es besser hinkriegen? frickeln trägt nicht unbedingt dazu bei, dass etwas groovt, ganz im gegenteil..
    3. was meinst du eigentlich damit, dass du mehr könntest? denkst du mehr zu können nur weil dus allein hinkriegst? du solltest nie, aber wirklich niemals an deinen grenzen spielen...sowas hört man sofort...nach sehr viel übung kommt es automatisch, wenn du genug sicherheit hast...davor solltest du nix einbauen, worauf du dich allzusehr konzentrieren musst um es hinzukriegen, da das wie gesagt mit der band extrem auffällt....
    ich hab z.b. vom treffen gehört, dass da ein drummer einer der bands (naja, eigentlich die ganze band und nicht nur der drummer) an ihren grenzen gespielt haben...und das ist mehreren sofort aufgefallen...obwohl sie nix "falsch" gespielt haben, hatten sies nicht so gut drauf, als dass sie es "sicher" genug gespielt hätten...sowas kann dann nicht grooven..

    per i tuoi larghi occhi, per i tuoi larghi occhi chiari...

  • Wenn man mehr als uff-tschack machen möchte,ist es doch nicht gleich frickeln!


    zu 3.
    Mir ist bewusst,dass das was man alleine für sich spielt noch lange nichts mit dem zu tun hat,was man im Bandkontext kann.Nur er-übt man sich doch in all den Stunden etwas.Bloß wohin damit?In die Band und in die Songs!
    Grenzwertig würd ich nie spielen,da bin ich einfach zu sehr,ich drücks mal krass aus: Dienstleister als Drummer und ich will nen guten Job machen,der Rückhalt schafft und trägt,jedoch nicht verunsichert.

    Einmal editiert, zuletzt von Pomke ()

  • was für eine band hast du denn???
    in welche richtung geht denn der stil?
    häufig sind dort eben grenzen gesetzt, hardrock z.b. ist im wesentlichen uff tschak... und trotzdem kanns rocken.


    c0ugar

    "Watch out where the huskies go, and don't you eat that yellow snow"

  • Habe/hatte ein ähnliches Problem. Das Gefühl, dass ich zu wenig mache. Klingt zwar komisch, aber ich hatte Angst mehr zu machen, lieber kein Risiko eingehn. . Aber das ändert sich nur, wenn du mit deiner Band viel spielst. Mut zur Lücke, in den Proben mal was probieren (daher wahrscheinlich auch der name ^^). Versuchts mal mit ner Jamsession, einfach mal ein bischen grooven, und streu mal hier und da was dickes ein. Gibt Selbstvertrauen. Und meißtens ist dann die Reaktion vom Bassmann: "Hey, du kannst ja auch richtig reinhaun."
    hoffe ich konnt helfen, bzw, hab dein Problem überhaupt richtig verstanden. Wenn nicht..ähm..ich hab nix gesagt ^^ so long...
    mfg Billy

    Hey...psst..ja, du....spielst du auch schlagzeug? Ich hab sogar ein eigenes!

  • Üben, üben, üben. Dann weiterüben und automatisieren. Das braucht nunmal seine Zeit. Und natürlich viel Musik (bewußt) hören, am besten Live, - vor allem natürlich die Musikrichtung, die du spielst.

  • So ziemlich alle prof. Drummer spielen im Musikkontext "unter ihrem Niveau", wobei sie nix anderes machen, als das zu spielen, was den Song am Besten unterstützt und featured (und was der Produzent/Komponist haben will). Wenn sie daran ihr eigentliches Können messen würden, würden sie sich aus dem Kellerfenster stürzen (ich phantasiere grade Thomas Lang vor mir, der sich bei einer Popshow fragt, wozu er polymetrisches Trommeln geübt hat)...
    Grooven kann man auch mit ganz einfachen Rhythmen, das ist sogar oft schwerer als mit etwas aufgelockerten/frickeligen. Versuch mal, einen langsamen (40 bpm) Viertel-Groove so zu spielen, dass bei den Zuhörern/innen die Hose aufgeht! Wenn du das hinkriegst, hast du keine Probleme mehr...

  • Also, so mach ich das:

    • Band mit Klick aufnehmen (Dazu gibt es Freeware-Software im Internet)
    • Nach gehör oder mit einem Midi-Drum-Tool einen passenden Groove entwickeln (Je mehr Erfahrung, desto mehr wird das Gehör benutzt).
    • Nachspielen & Üben bis es sitzt.


    Wichtig ist hier das Hören und überprüfen.

    Einmal editiert, zuletzt von LarsKrachen ()

  • Zitat

    auf meinen soliden Fähigkeiten ausruhe


    Dann musst halt die anderen Technicken, die über deine "soliden Fähigkeiten" hinausgehen, solang üben, bis die auch solide sind.

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