Schwachstellen bei billigen Drumsets

  • Siehe Überschrift. Wenn ich mir heute ein gebrauchtes Millenium/Fame,Golden Ton usw. kaufe, mit welchen Problemen habe ich zu rechnen? Man liest hier immer wieder das die nichts halten, aber was genau passiert da?


    Sounds ist mir regal, ich würde es triggern.

    Audiofront eDrumIn. Triggering mainly SD3.
    Yamaha Cymbals, drum-tec HiHat Ctl, DW PDP Drumset with Jobeky Triggers and drumtec Pro Snare. Zoom UAC-2 Interface.
    "Drums are they only Instrument that is fun to play, even when you suck"

  • Das fängt mit der Hardware an. Die ganzen Flügelmuttern müssen immer fester zugezogen werden, um zu halten, irgenwann muss man mit 2 Sticks einen Hebel bilden um sie adäquat anzuziehen. Die Snareabhebung bricht früher oder später ab. Vereinzelnd platzen die Böcke (Je nach Luftfeuchtigkeit früher oder später).


    Wenn du es Triggern willst, gehe ich davon aus, dass du Meshheads benutzt. Manche billigsets sind mit derart weichem Holz gebaut, dass diese Fellstruktur die Gratung nach und nach abschleift.


    Auch zum triggern würde ich daher nichts unter Basix Custom, PDP BX, Yamaha Stage custom, oÄ. verwernden. Die bekommt man gebaucht mit Glück für 200 und wird sie dafür auch wieder los.

  • Die die ganzen Flügelmuttern müssen immer fester zugezogen werden, um zu halten,


    Oder die Gewinde sind aus so weichem Material, dass sie schnell ausreißen. Die Qualität eines Schlagzeugs bemisst sich hauptsächlich am Metall, denn das ist das teure am Schlagzeug. Bei der Kesselherstellung wird ggf. auch gepfuscht, aber hier kann man in der Produktion wesentlich weniger einsparen, als bei den Anbauteilen.

  • Hallo.
    Hatte vor ein paar Jahren (bevor ich "hier" und im allgemeinen bzgl. Drumming wieder aktiver wurde) ein Millenium neu gekauft.


    Die Becken waren/sind klanglich und von der Haltbarkeit Sch.....
    Auch die schon angesprochene HW ist nicht empfehlenswert. Z. B. die Fußmaschine oder der HiHat-Ständer sind vom Spielgefühl und der Stabilität her unterste Kategorie (und ich bin bestimmt kein Heavy Hitter).
    Natürlich sind die Felle von der Haltbarkeit etc. nicht vergleichbar mit "Qualitätsfellen" und die haben viel früher "Beulen" etc. (vom Sound schreibe ich mal nichts, ist für dich ja auch nicht interessant).
    Ich gebe Zunge recht. Bevor du 100,- € für ein gebrauchtes Millenium & Co. ausgibst, schau lieber für "200 €" nach einem der angegebenen Sets (in der Suche findest du bestimmt noch weitere "brauchbare" Typen/Hersteller).


    Zum einen bekommst du die besser wieder verkauft, zum anderen kannst du ggf. auch ein paar "richtige" Felle aufziehen und es gut als Proberaum/Zweitset benutzen.
    (Und glaube mir, die "Geschmäcker/Ansprüche" ändern sich mit der Zeit. Einiges was ich heute mache und an Ausstattung habe, hatte ich vor 3-4 Jahren noch gar nicht auf dem "Radar" =) )


    Gruß
    Ralf

    Bier und die Pfalz, Gott erhalt's ;)

  • Es wird überall gespart: Bei den Kesseln, der Hardware und den Werksfellen. Mal von den Laufeigenschaften und der Haltbarkeit der Pedale abgesehen würde ich die Hardware aber nicht als all zu problematisch einschätzen. Befellt man die Kessel mit ordentlichen Fellen (die wiederrum Geld kosten ...), hat man tendenziell vor allem Probleme mit schlechter Stimmbarkeit aufgrund ungenauer Verarbeitung (Rundheit der Kessel, Planheit und Makellosigkeit der Gratungen), so wie ich das einschätze.

  • Natürlich sind die Felle von der Haltbarkeit etc. nicht vergleichbar mit "Qualitätsfellen" und die haben viel früher "Beulen" etc.


    Du meinst wahrscheinlich "Dellen", stimmts? ^^
    Oder hast Du tatsächlich Beulen, also Stellen, die sich nach außen wölben? :P
    [Klugscheißmodus aus.... und weg... :whistling: ...]


    hat man tendenziell vor allem Probleme mit schlechter Stimmbarkeit aufgrund ungenauer Verarbeitung (Rundheit der Kessel, Planheit und Makellosigkeit der Gratungen), so wie ich das einschätze.


    Hast Du da Erfahrung?
    Der TS fragt ja speziell danach.
    So wie Du das schreibst klingt es eher nach einer Vermutung.


    Bei meinem Billigset "Marke" Black Horse kann ich nicht von schlechter Stimmbarkeit oder unrunden Kesseln berichten.
    Auch bei meinem Mark V ist das alles in Ordnung.
    Das sind aber Billigsets aus den Achtzigern, vielleicht waren die da noch besser als die heutigen, kann sein.
    Was aber an beiden Sets unterirdisch ist: Die Haltbarkeit der Beckenständer.
    Da kann man die Schrauben nicht mehr ordentlich anziehen, an manchen Stellen gibt es Brüche, teilweise sind sie sehr schwergängig bei der Höhenverstellung.
    Alles in allem: Das macht keinen Spaß.


    Da finde ich wiederum die 800er Hardwareserie von Millenium gut: Sie ist deutlich besser verarbeitet und leichtgängiger als die Achtzigerjahre-Hardware obengenannter Sets.
    (Die günstige 700er Serie kenne ich nicht.)
    Ich nutze diverse Ständer dieser Serie seit ca. zehn Jahren im Proberaum, manchmal sogar auch auf der Bühne.
    :thumbup:

  • Das fängt mit der Hardware an. Die ganzen Flügelmuttern müssen immer fester zugezogen werden, um zu halten, irgenwann muss man mit 2 Sticks einen Hebel bilden um sie adäquat anzuziehen. Die Snareabhebung bricht früher oder später ab. Vereinzelnd platzen die Böcke (Je nach Luftfeuchtigkeit früher oder später).


    Das ist jetz aber mal sehr pauschal und ein Worst-Case Szenario, wie man es aber vielleicht durchaus mit einem "Top Drum" (oder ähnlich pfiffiger Name) aus dem Quelle-Katalog erleben kann. :D :D :D



    Oder die Gewinde sind aus so weichem Material, dass sie schnell ausreißen. Die Qualität eines Schlagzeugs bemisst sich hauptsächlich am Metall, denn das ist das teure am Schlagzeug. Bei der Kesselherstellung wird ggf. auch gepfuscht, aber hier kann man in der Produktion wesentlich weniger einsparen, als bei den Anbauteilen.


    Naja...ich nutze die Milennium Pro-Harware seit Jahren und kann das nicht bestätigen. Aber wenn es hier nur um die mitgelieferte Hardware von Komplettsets geht, mag das wieder anders sein.
    Das Problem mit den Flügelmuttern habe ich auch zu genüge mit "hochwertigen" Sets von Tama oder Sonor erlebt, wie sie bei jedem zweiten Musikverein seit Jahrzehnten rumstehen. Da halten dann die Toms nur noch, weil sie auf der BD aufliegen, und stehen mindestens im 45 Grad Winkel zum Spieler. Ist dann auch nicht schwer, "Beulen" reinzuschlagen oder vielmehr zu "stochern". :D
    Andererseits bin ich von meinem "Billig" Tama Club Jam Kit mehr als begeistert, was die Hardware betrifft. Und der Sound ist toll für die viel bemängelten "nur" 6 Stimmschrauben. Natürlich hat man Einschränkungen, aber ist doch alles immer relativ. Todd Sucherman sagte jüngst, je besser die Trommel, desto größer ihr Stimmbereich - aber man müsse sich auf die Trommel einlassen und kann nicht von verschiedenen Sets erwarten, dass man sie alle auf die gleiche Weise klingen lassen kann.

    Four on the floor sind zwei zu viel.


    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 16.03. Heimathafen Lörrach und 10.05. Marktplatz Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Naja...ich nutze die Milennium Pro-Harware seit Jahren und kann das nicht bestätigen. Aber wenn es hier nur um die mitgelieferte Hardware von Komplettsets geht, mag das wieder anders sein. Das Problem mit den Flügelmuttern habe ich auch zu genüge mit "hochwertigen" Sets von Tama oder Sonor erlebt, wie sie bei jedem zweiten Musikverein seit Jahrzehnten rumstehen. Da halten dann die Toms nur noch, weil sie auf der BD aufliegen, und stehen mindestens im 45 Grad Winkel zum Spieler. Ist dann auch nicht schwer, "Beulen" reinzuschlagen oder vielmehr zu "stochern".

    Also ich habe diverse Hardware von Yamaha und Pearl, die zwischen 20 und 40 Jahren alt ist und ohne Probleme funktioniert. Alle Gewinde sind super, nix abgebrochen, Verchromung intakt. Dazu habe ich ein paar Noname-Sachen, einen Gibraltar Hocker, etwas Premier Zeugs und diese Sachen sind alle von maximal mittlerer Qualität und Haltbarkeit.


    Andererseits bin ich von meinem "Billig" Tama Club Jam Kit mehr als begeistert, was die Hardware betrifft. Und der Sound ist toll für die viel bemängelten "nur" 6 Stimmschrauben. Natürlich hat man Einschränkungen, aber ist doch alles immer relativ.

    Tama ist eigentlich hardwaremäßig die gleiche Liga wie Yamaha und Pearl. Bei Sonor kommt es sehr auf das Produktionsjahrzehnt an.


    Todd Sucherman sagte jüngst, je besser die Trommel, desto größer ihr Stimmbereich - aber man müsse sich auf die Trommel einlassen und kann nicht von verschiedenen Sets erwarten, dass man sie alle auf die gleiche Weise klingen lassen kann.

    Nun, die Richtung stimmt, das "besser" macht sich aber nicht nur am Preis fest. Ich hab schon 2000 Euro Snares in der Hand gehabt, die nix taugten, aber auch Trommeln vom Sperrmüll, die sehr ordentlich funktionierten. Selbstverständlich gibt die Trommel gewisse Grenzen vor. Dabei sind das Gewicht und die Gratung besonders von Bedeutung. Aber man kann kann schon sehr viel erreichen, wenn man stimmen kann.


    Letztlich schaue ich mir immer die Metallteile genau an, bevor ich etwas kaufe. Wenn die tourtauglich sind kaufe ich, sonst nicht.

  • Meine "schlechten" Erfahrungen decken sich gerade in Bezug auf das weiche Metall. Gerade die Gewinde und Flügelmuttern sind schnell überdreht ohne überhaupt wirklich fest gezogen zu haben. Das Metall ist einfach zu weich.
    Genauso bei den Spannringen. Die sind bei den billigen Sets so dünn, dass die sich verbiegen oder man sogar die Schrauben durch die Löcher zieht.


    Der Vergleich der oben zu der Millenium Pro Serie gezogen wurde hinkt, weil der Galgenständer schon ein viertel des gesamten billig Millenium Sets kostet und für den Preis hat die 901 Pro Serie durchaus gute Qualität.

  • Vieles wurde schon genannt, ein noch nicht genannter Grund wäre die erhöhte Verletzungsgefahr. Sehr viele Billigsets haben derart scharfkantiges Metall, dass einem Angst und Bange werden kann. EIn Mapex Tornado würde ich meiner Tochter z.B. nie in die Hände geben. Mit den scharfen Metallkanten kann man vermutlich Dosen öffnen. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis beim Auf- oder Abbau die erste Schnittwunde den Spielspaß trübt.


    Und viele Gewinde/Halterungen sind wirklich so schwach konstruiert, dass ein Becken auf einem Galgenbeckenständer mitten im Spiel nach unten absacken kann. Lieber ein paar Euro mehr investieren. Das spart Frust und mindert das Verletzungsrisiko.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Ein Kollege kaufte sich vor knapp 9 Jahren so ein billiges Komplettset. Beim zusammenbauen riss bereits eine Schraube eines Tomböckchens aus. ;(

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • OK. Danke für die Antworten. bin im Bilde. Das MAPEX Tornado wäre meine nächste Frage gewesen *g*


    d.h. man möchte etwas das neu ohne Becken > 500 Euro gekostet hätte, bevorzugt von einem Hersteller mit Namen (Pearl, Sonor, Yamaha, Tama) der sich keinen kompletten Unfug erlauben kann, oder?

    Audiofront eDrumIn. Triggering mainly SD3.
    Yamaha Cymbals, drum-tec HiHat Ctl, DW PDP Drumset with Jobeky Triggers and drumtec Pro Snare. Zoom UAC-2 Interface.
    "Drums are they only Instrument that is fun to play, even when you suck"

  • Das MAPEX Tornado wäre meine nächste Frage gewesen *g*


    => Bonedo Test ;)



    Pro
    ordentliche Verarbeitung der Holzkessel
    gelungene Optik
    funktionelle Hardware


    Kontra
    minderwertige Becken
    teilweise unsaubere Metallverarbeitung



    Und das deckt sich ja auch in etwa mit den Aussagen hier.






    Hast Du da Erfahrung?
    Der TS fragt ja speziell danach.
    So wie Du das schreibst klingt es eher nach einer Vermutung.


    Um ehrlich zu sein: Tatsächlich zu wenig, um eine verlässliche Aussage treffen zu können. Insofern danke der Nachfrage ;)
    Ich bin mir über eine Tendenz in der Hinsicht allerdings sehr sicher. Inwieweit und in welchen Preisbereichen sich das wirklich bemerkbar macht, weiß ich allerdings nicht.

  • Zitat

    d.h. man möchte etwas das neu ohne Becken > 500 Euro gekostet hätte, bevorzugt von einem Hersteller mit Namen (Pearl, Sonor, Yamaha, Tama) der sich keinen kompletten Unfug erlauben kann, oder?


    So in etwa ist das richtig. Modelle, wie ein älteres Stage Custom, Export, Force, Imperialstar, Rockstar usw. sind nicht teuer, bieten aber deutlich bessere Qualität, halten sehr viel mehr aus als so ein "08/15 "-Set, das wirklich nur verbranntes Geld ist, wie ich finde.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Ich hab regelmäßig an Musikschul- oder -vereinssets gesessen, die teilweise unterste Preiskategorie waren. Bei allen ließ sich feststellen, dass die Kessel, wenn man etwas Zeit (und Kraft wegen strenger Stimmschrauben) investierte, einigermaßen erträgliche Sounds aus den Kesseln holen konnte. Bei Snares klappt das leider üblicherweise nicht, da meine Kompromißbereitschaft da sehr endlich ist und man die Snare ja doch ständig bedient.


    Was hingegen meist völlig untauglich war, waren Hardwarekomponenten jeglicher Art. Angefangen von den bereits beschriebenen Problemen, gab es auch Beckenstative, deren Höhe nicht einmal ausreichte, um das Crashbecken über Tomniveau anzuheben. Vollgewindestangen ohne Schutz an Schrägstellern aus dem 19. Jahrhundert kamen hinzu. Hihat-Maschinen, die trotz Leichtbauweise so schwergängig war, dass ich nach 2 Stunden getretener Viertel nen Muskelkater hatte, Schlagzeughocker, deren Sitzfläche gebrochen war, metallene Gußteile am Beckentilter, die einfach brachen. Snareabhebungen, die nach der dritten Bedienung schon nur noch hakelig funktionieren oder sich von alleine abspannten, weil ausgeleiert.


    Gebrochene Böckchen kamen mir selten unter, kenne ich aber auch bei solchen Billigmöhren.


    Die Problem mögen bei Markenherstellern nicht ganz so gravierend sein, allerdings spiele ich zur Zeit gelegentlich an nem billigen Yamaha-Musikschulset, das durchaus ähnliche Defizite hat.


    Insgesamt ist mein Fazit bei aller Kompromißbereitschaft daher: Kessel - außer Snare - ja, Hardware nein. Und da es Billigsets üblicherweise nicht als Shell Sets gibt, kann man von solchen Investitionen eigentlich nur abraten.

  • Siehe Überschrift. Wenn ich mir heute ein gebrauchtes Millenium/Fame,Golden Ton usw. kaufe, mit welchen Problemen habe ich zu rechnen? Man liest hier immer wieder das die nichts halten, aber was genau passiert da?


    Sounds ist mir regal, ich würde es triggern.


    Im Schnäppchentread findet sich gerade ein Link zu einem Basix Custom für 65 Euro. Besser & billiger geht es nicht!

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