Stabiles Drumset

  • Ich bin kein Drummer, aber suche für einen Proberaum, in dem unterschiedliche Drummer das
    Drumset benutzen werden ein stabiles, klanglich gutes
    und hinreichend flexibles Schlagzeug. Wichtig ist mir vor allen Dinge die Stabilität d.h. die mechanischen Teile sollten nahezu unverwüstbar sein. Es sollte variables Standardset für Jazz, Blues, Rock ohne extreme Ausrichtung sein.
    Mir ist bewusst, dass man dafür wahrscheinlich Kompromisse eingehen
    muss.Ich habe mir das Gretsch
    Catalina Maple, Tama Superstar Classic und Sonor AQ1 angesehen/angehört. Hat jemand schlechte Erfahrungen gemacht oder gibt es bessere
    Alternativen (in einem Preisbereich von 500€ bis 1500€ komplett)? Wer kann mir einen Tipp geben? Vielen Dank!

  • Stabil ist relativ, ebenso wie die Gewalt, mit der manche Drummer auf ihre oder fremde Sets eindreschen.


    Die drei genannte Sets können intensiverer Bearbeitung mit Sicherheit stand halten, allerdings scheint mir die Böckchen der Catalinas am filigransten zu sein, und ich habe schon von ausgerissenen Gewindehülsen gelesen. Daher waren vermutlich bei meinem Catalina schon zwei in Reserve dabei ;)


    Mir persönlich wäre das Tama als Gesamtpaket am sympathischsten, da ich von deren Hardware am überzeugtesten bin. Sonor war in den 80ern mal unkaputtbar, ist es heute maximal noch in der überteuerten 6er reihe (na ja, Sonor eben), und Gretsch ist hardwaretechnisch für mich ein unbeschriebenes Blatt, wird aber selten als Empfehlung genannt, wenn jemand gute bezahlbare Hardware sucht.


    Am schnellsten nehmen Felle und Becken Schaden, daher würde ich hier genauer prüfen. Als Felle am besten doppellagige wie Pin Stripes, die ordentlich gestimmt entgegen der Drummerpolizei durchaus gut klingen. Becken vielleicht ganz weglassen und die Drummer auffordern, ihr eigenes Blech zu malträtieren? Sonst auf jeden Fall nix teures. Und der Glaube, dass dicke Becken langlebiger sind, ist nach Aussage des Sabian-Chefschmieds wohl auch Quatsch, weil sie starrer sind und daher weniger Energie absorbieren können. Empfehlung zu Billigbecken gebe ich keine, weil die gut klingenden zu schade zum Opfern sind, und alles andere hängt eh nur alibihalber rum.

  • Vielen Dank für die Antwort. Ich bin nicht unbedingt auf Tama (das mir als Drum-Laie auch am besten gefällt), Gretsch oder Sonor festgelegt. Wenn es bessere Alternativen mit Pearl, Yamaha, Ludwig etc. gibt, bin ich dafür absolut offen. An den Billigsatz Becken habe ich auch schon gedacht.

  • Wichtig ist mir vor allen Dinge die Stabilität d.h. die mechanischen Teile sollten nahezu unverwüstbar sein. Es sollte variables Standardset für Jazz, Blues, Rock ohne extreme Ausrichtung sein.


    Mechanische Stabilität und Haltbarkeit kommt vor allem durch gute Hardware. Spannböckchen, Spannreifen, Beckenstative, Pedale. Variabel bzw. durchschnittlich ist eine 22*18" Bassdrum, eine 14*5,5" Snare und 10-12-14er Toms. 10-13-16er Toms sind veraltet bzw. aus der Mode gekommen.
    Ahorn oder Birke. Ein Set im mittleren Preissegment wie das Tama Superstar ist vernünftig. Wichtig ist allerdings auch die Befellung und die Stimmung. Wird da geschlampt, kann auch ein Oberklasse Set nicht gut klingen.


    Zitat

    An den Billigsatz Becken habe ich auch schon gedacht.


    Hier keinesfalls sparen. Gegossene B20 Bronze sollte's schon sein. Ein Beispiel für ein günstiges Set:
    https://www.thomann.de/de/zult…_beat_profi_cymbalset.htm

  • Meine Erfahrungen?
    Von Mapex kam die einzige Hardware, die mir je kaputtgegangen ist (durchgedrehte Feststellschrauben).
    Von Pearl kam der Gipfel an Robustheit: Zum Stapellauf des Pearl Export wurde bei fast allen Firmen das Ende wackeliger, zerbrechlicher Hardware auch bei Einsteiger-Sets eingeläutet.


    Allgemein finde ich, dass Hardware und Trommeln heute kein Problem mehr sind. Vom Spielen geht das nicht kaputt, sondern vom Auf-, Ab- oder Umbau und beim Transport.


    Becken reißen, wenn man nicht drauf sondern durch haut und/oder einen ungünstigen Anschlagwinkel benutzt. Daher würde ich nur ausgewählte Leute an meine Becken lassen.


    Felle bekommen Dellen, wenn der Anschlagwinkel zu steil ist. Stell Dich darauf ein, dass Du mit Dellen leben musst.
    Felle gehen kaputt, wenn die Fraktion "Hauptsache laut und schnell" Athletik statt Kunst betreibt. Am besten kaufen alle Nutzer zusammen vorab einen Satz Ersatzfelle, weil sonst stehst Du ohne da, wenn das erste kaputt geht.


    M.

  • Danke für die Antworten. Das Bild wird langsam klarer.
    Zu welchen Fellen ratet ihr?


    Mittelklasse Sets sind i.d.R. mit Billigserien namhafter Hersteller befellt, z.B. Remo UT. Ein kompletter Fellsatz für ein mittleres Set kostet 200-300€. Und lohnt sich auch nur, wenn die jemand ordentlich aufzieht (Zentrieren ...) und vor allem stimmt. Vergessen darf man nicht, dass auch immer nachgestimmt werden muss und dass vor allem die Schlagfelle verschleißen (das Snare Schlagfell i.d.R. am schnellsten). Je dicker und vorgedämpfter das Fell, desto einfacher lässt es sich stimmen bzw. verzeiht Stimmfehler, desto dumpfer und weniger lebendig klingt es allerdings auch. Ich rate in diesem Fall - abgesehen von der Snare - zu vorgedämpften Fellen in der Art von Remo Power Stroke 3 oder Pinstripe, weil das Set wahrscheinlich nicht regelmäßig von einem erfahrenen Drummer, der Stimmen kann, durchgestimmt wird.


    Felle bekommen Dellen, wenn der Anschlagwinkel zu steil ist. Stell Dich darauf ein, dass Du mit Dellen leben musst.
    Felle gehen kaputt, wenn die Fraktion "Hauptsache laut und schnell" Athletik statt Kunst betreibt. Am besten kaufen alle Nutzer zusammen vorab einen Satz Ersatzfelle, weil sonst stehst Du ohne da, wenn das erste kaputt geht.


    Dellen in den Fellen kommen von falscher Anschlagtechnik. Man kann durchaus auch richtig Draufhauen und keine Dellen erzeugen. Und Crash-, Splash- und Chinabecken reißen eben ab und zu mal. Man muss es natürlich nicht drauf anlegen, aber auch sowas ist in gewissem Rahmen normaler Verschleiß.
    Außerdem sind Schlagzeuge keine Streichelzeuge. Richtig Draufhauen will aber natürlich gelernt sein.

  • Guter Tipp mit dem Spare Satz an Fellen pro Drummer.


    Der Vorteil ist, dass das Set aller Voraussicht nach nur einmal aufgebaut wird und auf jeden Fall nicht dauernd auf- und abgebaut wird.


    Vom Pearl Export Set z.B. EXX725 habe ich auch Gutes gelesen. Das Set könnte evtl. eine Alternative zum Tama Superstar Classic sein. Größen, Becken und Felle sind mr auch weitgehend klar.


    Vielen Dank!!!!

  • Ich werfe noch das Yamaha Stage Custom in die Runde. Dieses gibt es in verschiedenen Konfigurationen, auch mit zusätzlichem Hardware-Paket.
    Das Preis/Leistungsverhältnis der Stage Customs ist kaum zu schlagen. Klang und Verarbeitung der Trommeln sind sehr sehr gut. Gleiches gilt auch für die Hardware, welche meist aus der 700/750er Serie besteht, robust ist und einfach in der Handhabung.
    Einziger "Nachteil" sind die günstigeren China-Felle. Die kann man aber auch erstmal runterspielen, dann zumindest die Schlagfelle gegen andere tauschen.


    Stabilität/Robustheit ist eine Frage des ordentlichen Umgangs der jeweiligen Trommler mit fremdem Equipment! Bei normalem Gebrauch verschleissen die Felle nunmal, alles andere sollte viele Jahre halten. Zumal das Set wohl nur im Proberaum verbleibt.
    Hier sollten sich die Benutzer aber auch mal zusammentun für eine Art Kaffee/Fell-Kasse. Wenn da mehrere drauf rumdaddeln können diese auch mal gemeinsam in Felle investieren von Zeit zu Zeit.


    Bezüglich Cymbeln: Ich persönlich gebe meine nicht mehr aus der Hand bzw. lasse andere drauf spielen und nehme sie zu Proben mit und wieder mit nach Hause. Zuviel schlechte Erfahrungen in vielen Jahren ...
    Auch hier sollten die Trommler vielleicht mal die Köpfe zusammenstecken und eine adäquate Lösung suchen ... ?!


    Bezüglich Felle: Klar und doppel-lagig (z.B. Demo Emperor) sind lange haltbar und bedienen eine große soundliche Bandbreite - je nach Stimmung.

  • Dellen in den Fellen kommen von falscher Anschlagtechnik. Man kann durchaus auch richtig Draufhauen und keine Dellen erzeugen. Und Crash-, Splash- und Chinabecken reißen eben ab und zu mal.


    Wie ich schrieb, ist der Anschlagwinkel für Dellen zuständig. Kaputte Felle und kaputte Becken gibt es, wenn Leute ungeschickt "durch das Becken oder Fell HINDURCH" schlagen, statt DARAUF zu spielen. Das hat nicht in erster Linie mit Lautstärke zu tun; ich spiele z.T. sehr laut und mir ging noch nie ein Becken zu Bruch. Ein Kollege ist immer deutlich leiser und hat in meinem Beisein mein lange treues K-Custom-Crash und sein Paiste 404 zerdeppert. Ersteres hatte garantiert keinen Materialfehler - was dann die andere mögliche Ursache für Beckenbruch ist.


    Deine Annahme "-becken reißen eben ab und zu mal" ist etwa so sinnig wie "Fahrradrahmen brechen ab und zu mal". Das sind doch keine Verschleißteile, sondern Instrumente, die man ein Leben lang hat - wenn man gutes Zeug kauft.


    M.

  • Gegossene B20 Bronze sollte's schon sein.


    Für den Eigengebrauch 150% Zustimmung!!!


    Wenn ich als Nicht-Drummer anderen ein spielfertiges Set hinstellen möchte/muss, gilt m.E. genau das NICHT. Da stelle ich das billigste hin, was einigermaßen nach Becken klingt. Also nicht gerade Messing, aber B8 aus Einsteigerserien reicht völlig aus. So lange derjenige, der Becken als Verschleißteile sieht, sie selbst bezahlt, darf er sich da natürlich frei entfalten.


    Sobald ich auf einem Leihset spiele, habe ich es mit größtmöglicher Sorgfalt zu behandeln, um Schäden zu vermeiden. Da ich weiß, dass das im Eifer der Spielfreude nicht alle Drummer tun, bleibt hier als Lösung nur die geringst mögliche vertretbare Investition. Wenn das den Damen und Herren Trommelkollegen dann nicht reicht und sie ihr eigenes Blech mitbringen, umso besser.


    Sowas vom Gebrauchtmarkt reicht für deine Intention völlig aus. Und mal ehrlich, wer auf einem Probenset bei ansonsten tadelloser Funktion an Billigbecken scheitert, ist doch an der falschen Stelle kompromisslos, oder?

  • Am Ende taugt die ganze Raumakustik im Proberaum nix, bzw. überhaupt gar nix, und man stellt am besten ein E- Set rein, da gibt's dann ganz flexiblen Sound, Lautstärke und felxible Kesselgrössen und keine Stimmprobleme und
    keine Dellen in den Fellen, etc. :P
    Alternativ zum Akustikset dann halt ne Vollabnahme inkl. Mixkonsolo. :) ;)


    Vielleicht auch in einen kleinen gut klingenden Raum auch ein dünnwandiges Set, was solls, Auf und abgebaut Transportiert solls nicht werden. Drauf rumturnen und draufsteigen sollte halt keiner.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • die klingen besser


    Haha, mir fallen auf Anhieb viiiele Becken ein, die deutlich besser klingen, auch für wenig Geld. Nur würde ich einem Nicht-Drummer/Proberaumbetreiber nicht zu einer Investition raten, deren baldiger "Verschleiß" dann ärgerlich wäre. Dann wird nämlich erwartet, dass man kaputtes Blech austauscht, und so weiter, und so fort.


    Je weniger spielbar (in Drummerohren) die Proberaumbecken sind, umso länger werden sie wahrscheinlich halten, aber man hat trotzdem formal eine komplette Grundausstattung hingestellt. Und das ist mit B8-Einstiegsserien für mein Empfinden vertretbar. Klar, als Nutzer des gestellten Drumsets würde ich auch lieber auf teuren B20-Türken für ein Vielfaches an Geld spielen.


    Aber weshalb sollte ein Proberaumvermieter Drummer alimentieren, die Becken für Verschleißartikel halten? ;)

  • Crash-, Splash- und Chinabecken reißen eben ab und zu mal

    Ist so!


    Deine Annahme "-becken reißen eben ab und zu mal" ist etwa so sinnig wie "Fahrradrahmen brechen ab und zu mal".

    Irrtum: im Fall von o.g. Typen hat m_tree zweifelsohne recht. Wenn einem langjährigen Vielspieler (im musikalischen Schlagzeug- und Nicht-Streichelzeug-Bereich) noch nie was an Crash,Splash,China gerissen ist, dann ist das ein sehr seltener (seltsamer) Glücksfall und alles andere als repräsentativ ;)

  • Ah ja, ok. Und es gibt Leute, die fahren aufgrund unangepasster Fahrweise nagelneue Autos zu Schrott. Würdest du einem Autohändler Recht geben, der analog zu deiner Argumentation Gewährleistungsansprüche ausschließt, weil ein Auto ja ein Verschleißteil ist? ;)


    Dass Becken kaputt gehen KÖNNEN, steht außer Frage. Und nach 18 Posts gibt es hier immerhin mindestens zwei Drummer, die genau dieses selbst noch nie geschafft haben. Finde ich in Relation nicht unbedingt wenig.


    Vermutung meinerseits: es gibt sogar mehr Drummer, denen das noch nie passiert ist. Vielleicht schaffen die "Becken-Slasher" in ihrer Laufbahn aber so viele, dass statistisch mehr gekaufte Becken über den Jordan gehen, als heil bleiben? :D

  • Meine Becken-Slash-Quote steht bei 0, just saying:-)


    Aber zur Ausgangsfrage: Such bei EBay Kleinanzeigen oder ähnlichem ein Komplettset und stell das da rein. Als Serien empfehlen sich Mapex Meridian, M Series oder Horizon, Pearl Vision, PDP BX gibts immer mal günstig, ein Sonor aus der 300x oder 200x Serie, Tama Superstar Custom, Yamaha Stage Custom oder so was. Bei den Serien ist die Hardware auch OK. Da gibt's immer mal Schnapper mit ordentlichen Becken und kompletter Hardware. Wenn du Glück hast, taugen die Felle noch was, und es sind ein paar halbwegs brauchbare Becken mit dran. Überhaupt Becken: Entweder kaufste sowas wie die Sabian B8 oder Paiste PST5 gebraucht und hängst sie da hin, oder die Leute sollen ihre Bleche mitbringen. Dazu würde ich am ehesten tendieren. Becken hat jeder, dranhängen dauert 3 Minuten, und dann musst du dich nicht damit rumärgern.


    So was zum Beispiel:
    https://www.ebay.de/itm/Schlag…ea47bf:g:w28AAOSwdzBchVBJ


    (Nein, ist nicht meins!)

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

    Einmal editiert, zuletzt von Druffnix ()

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