Preisbrecher im E-Drumbereich? Millenium MPS-850

  • Disclaimer:
    1.) Dieser Post enthält völlig unbedeutende, subjektive persönliche Einschätzungen meinerseits. Ich persönlich freue mich aber fast immer vor Kaufentscheidungen vergleichbares von anderen zu lesen. Ganz egal ob ich deren Einschätzung teile (was selten der Fall ist... kicher). Manchmal leite ich sogar "jetzt erst recht"- Entscheidungen vom Urteil anderer ab ;)


    2.) Ich gehe auf viele Produktfeatures nicht ein. Zum einen da diese Rückmeldung sehr bewußt sehr individuell ist und mitnichten ein sachlicher oder gar objektiver Test. Zum anderen da diverse Produkt-Features für mich beim Kauf keine (kaufentscheidende) Rolle spielten. Und ein Feature das eine kleine Rolle spielte, teste ich erst dann, wenn ich irgendwann (vielleicht im Sommer) Zeit und Muße finde. Aktuell geht es leider nicht. Ja, auch ein Fußpedal ist dabei. Die beiligende Fußmaschine habe ich nicht mal ausgepackt, da ich mein Doppelpedal nutzen werde.


    3.) Mein Photo (übrigens perspektivisch recht bis völlig verzerrt) zeigt (siehe Punkt 2.) also längst nicht alles was beim MPS-850 geliefert wird. Ich wollte z.B. das Rack unbedingt reduzieren, da es mir optisch im Regulärzustand der Produktphotos (noch) weniger gefiel. Auch brauchte ich kein 2. Crash und eines der Pads (siehe unten wurde für meinen Unterricht gebraucht). Das Gibraltar Banner entstammt meinem Fundus und läßt tatsächlich das Rack minimal besser aussehen... minimal-Kosmetik. Über den wirklichen Lieferumfang geben die vielen Thomann-Fotos nebst den Produktbeschreibungen des Lieferumfanges genauestens Aufschluß. Das Bild soll somit nur zeigen: ich habe das Set wirklich. ja, der eine horizontale Beckenarm soll noch abgesägt/gekürzt werden und auch der Aufbau wird noch feinjustiert. Zuviel parallel zu tun die letzten Tage...




    Zur Vorgeschichte:

    Ich suchte ein E-Drumset um ab und an Abends neben dem PC etwas zu trommeln. "Schneller Spaß und das günstig" nennt man es in Hessen. ;)


    Ich war zusätzlich auch am überlegen für 50 - 60 Euro ein No-Name E-Drumpad mit Meshfell zu kaufen, um jenes für Schüler als Practice-Pad zu nutzen, weil ich den Klang des alten traditionelleren Pads das mir mal eine Firma schenkte, nicht mehr so sehr mochte.


    Dazu kam, dass ich auch perspektivisch irgendwann vordem Jahr 2020 einen Mesh-Drumsetz-Satz wollte, der eventuell wenn ein Soundmodul welches mitgeliefert wird, mir nicht gefällt, später auch mal mit einem 2box Drumit3 oder ATV Modul (im Idealfall relativ kostengünstig) abgradbar wäre.


    Ich lauerte wochenlang zeitgleich auf einen Preisnachlass entweder des Musicstore Kits DD-ONE für 699.- oder deren "Simon der Phillips-Edition" für 799.- oder dem MPS-850 dessen 598.- mir auch für mich persönlich zu unbequem erschienen: Will heißen für den schnellen Spaß am Abend neben dem PC erschienen mit um die 600 Euro noch zu viel.


    Diese 3 Sets scheinen mir in der Preisrange zwischen 500 - 800 Euro knallharte Wettbewerber zu sein. Es ist durchaus spannend zu sehen in welchen Details sich jene unterscheiden... oder eben zu sehen wie viel ein Set für 598.- oder wie in meinem Falle 555.- bietet. Dazu werden sicher irgendwann auch noch andere Kollegen etwas konkreter schreiben. Ein netter Kollege machte ja vor Wochen schon einen ersten Anfang zu diesem Thema.


    Produktionstechnisch bzw. unter Berücksichtigung von Gewinnspannen für Hersteller, Importeur oder Verkaufsstelle ist mir allerdings schleierhaft, wie man im Verkauf mit 699.- oder gar 598.-... 555.- Euro noch Geld verdienen kann bei Sets, bei denen so viel an Pads, Hardware, Produktfeatures (ob auf dem Papier oder auch real... mal sehen...) mitgeliefert wird. Dies, also wie sich sowas rechnen kann, ist freilich eine andere Frage, zu der vielleicht auch mal Kollegen etwas mitteilen...


    Jene 3 Sets die ich mangels Zeit nur Online verfolgte hatten alle 4 Pads für Toms. Ich hatte durchaus auch oft reale Drumsets mit 4 Toms, aber nie aus Überzeugung oder Notwendigkeit :D . Auch E-drums hatten ich zigfach im Leben. Aber letztere nie mit 4 Toms. Fazit: ich brauche zum Trommeln nur 3 (manchmal auch nur 2). Ich hätte also beim Erwerb solch eines Sets, genau ein Tom übrig, was ich als Practice Pads für mich und Schüler nutzen könnte. Inklusive dem meshtypischen Vorteil des individuell Einstellbaren Rebounds mittels der Stimmschrauben.


    Nicht verschwiegen werden sollen 3 (vielleicht ganz subjektive Dinge):
    1.) Bei den 2 Fame-Produkten gefiel mir irgendwie das Layout der Module nicht. Ich empfand die symbolische Anordnung der Tasten als "Darstellung des Drumsets" als albern und für mich optisch auch als wirr. Dies mag bei anderen Menschen anders oder gar entgegengesetzt sein. Es mag andere geben, die sagen "genau diese optische Analogie zum realen Drumset läßt mich das Modul schlafwandlerisch bedienen". Jeder wie er will.
    2.) Ich empfand auf Produktphotos das Display des Millenium MPS-850 als etwas schöner und moderner wirkend. Sicher nicht Hi-End... hahaha, aber auf mich wirkte es etwas stylischer & zeitgemäßer etc. als das Display der 2 Fame-Sets.
    3.) Ich fand bei den Fame-Produkten keinen Hinweis auf die Möglichkeit eigene Samples 'reinzuladen.
    Beim Millenium MPS-850 hingegen, war dies explizit als Feature gelistet. Ich finde dies in der niedrigen Preisklasse recht erstaunlich. Mir persönlich würde zum Üben eine passable klingende Bass, eine passabel klingende Snare, und 3 passsable Toms nebst Crash, Hihat und Ride reichen. Sollte es also möglich sind in einem kleinen Speicher zumindest diese 8 Sounds als Wavefile für ein besseres Drumset zu verwenden... wäre mir dies schon lieber.



    Wie im Märchen? Eines Tages....
    Eines Tages entdeckte ich Online ein B-Modell jenes Millenium MPS-850 für 555.- Euro. Das war der Preis zu dem ich einen Kauf mir gegenüber (der schnelle Spaß siehe oben... ihr wißt schon) rechtfertigen konnte. Kaum hatte ich dies bestellt, kam eine Email jenes Drumset sei schon verkauft! Wenn ich mich aber wenige Wochen gedulden würde, könnte man mir aber für 555.- ein nagelneues MPS-850 (kein B-Stock) zu diesem günstigen Preis schicken. Dies sah ich als Wink des Schicksals , denn nun wäre mein Practice-Pad Thema gelöst und ich hätte darüberhinaus auch mal wieder etwas zum schnellen Spaß und spürbar unter den 600 Euro die mir als magische Grenze galt.


    Intermission:
    Manche Leute sind Wichtigtuer... andere ziehen das Pech an oder finden wie das Fettnäpfchen immer den wunden Punkt. Ich vereine womöglich alle 3 Eigenschaften :D .


    Ich erinnere mich noch Anfang der Achtziger bei Mattel oder Imagic (genauer gesagt den jeweiligen Vertrieben in Deutschland angerufen zu haben) weil ich mehrfach sehr schnell die Bugs ihrer Videospielmodule für das Intellivision System erkannte. Damals berichteten noch keine Zeitschriften darüber (das Thema existierte damals in Deutschland für Endkunden gar nicht) und es gab kein Internetz... wir hatten ja nix nach dem Krieg ;) .. "Erkannt" wäre geprahlt... ich tat Dinge die damals recht teure Videospielmodule reproduzierbar zum Absturz brachten und ich konnte mir nicht immer 100 % erklären was da los war... "Feature oder Fehler?"... es blieb ein sehr ungutes Gefühl, weil eben die Spiele irgendwie abbrachen oder verrückte Dinge am Fernsehbild passierten. Mitunter hieß es dann am Telefon: "wir checken das, was sie uns melden und rufen zurück" (ich vermute mit den USA, da mir Jahre später Internetrecherchen offenbarten... auch ein paar andere Hardcorespieler fanden in der Welt da 'draußen "meine Fehler"). Die Rückrufe gaben jeweils darüber Auskunft, "es ist ein Fehler im Programmcode" bzw. "ja, der Absturz konnte reproduziert werden" oder ähnliches, "schicken sie uns das Spiel zurück, sie können sich dann im Austausch ein anderes aus unserem Programm auswählen". Fand ich klasse... damals. Die Bugs eher nicht!


    Manche Dinge verlernt man nie und ich würde jedem Piloten empfehlen mich niemals ins Cockpit zu bitten und würde auch selbst niemals eine Führung in einem Atomkraftwerk mitmachen, weil ich erahne: genau dann wenn ich auf die Details schaue, geht etwas massiv schief! ;(


    So dauerte es entsprechend meiner Biographie ungelogen 2 Minuten bis ich nach dem Einschalten des nagelneuen MPS-850 den ersten BUG im System des MPS-850 entdeckte. Ohne Witz oder Übertreibung. Ich hatte alles ausgepackt das Set so aufgebaut und Rack so montiert wie ich es wollte (also abweichend von den Produktphotos des Placements der Trommeln/Cymbals und ihrer Anzahl), schalte das Modul ein... und in der 2. Bedien-Minute kam der Absturz. Der ist auch reproduzierbar (wenn man es darauf anlegt).


    Die gute Nachricht: man kann den Absturz locker vermeiden (Vermeidungsverhalten oder Workaround? nennt man das wohl im Atomkraftwerk oder sonstwo). Und das was ich tat, sieht das Soundmodul des MPS-850 wohl als gewollte Anwendung auch gar nicht vor. Will heißen, wenn ich nicht das mache, was ich mehrmals machte (erstmals nach 2 Minuten) besteht keine! eingeschränkte Funktionalität des Moduls. Nur sollte man eben wohl nicht! den Anwenderschritt gehen, den ich ging, im Glauben man könne es. Klingt kompliziert... hahaha. Ist aber ganz einfach.


    Es ist also ein eher vernachlässigbarer Bug, den wenn man ihn entdeckt, vermeiden kann. Er wertet das Gerät nur minimalst ab. Mir ist es seit gestern 2 Mal passiert. Ein 3. und 4. Mal und 5. Mal nur um sicherzugehen, dass der Fehler ab und zu reproduzierbar ist.


    Und es ist natürlich gut möglich, dass andere MPS-850 schon eine andere Software haben. Ich behaupte nicht, dass alle Geräte abstürzen. Meines aber, hat jenen Bug (siehe Photo).


    Spoiler-Alarm oder Bug-Attack?:
    Wer beim einwählen des Menü-Unterpunktes "Trigger" und/oder "Sensitivity "wagt ;) , die frei zugängliche und nach wie vor aktivierbare "Save" Taste zu drücken, kann zwar weiter mit dem letztgewählten Drumset weitertrommeln, wird auch mit "SAFE OK!" im Screen belohnt, kann aber in diversen Fällen keine andere Taste oder Aktivierung am Modul vornehmen (auch kein anderes Drumkit mehr anwählen) "rien ne vas plus" ... bis er die Kiste letztlich ausschaltet. Manchmal ist die "SAFE OK!" Meldung also nicht mehr zum verschwinden zu bringen... nur durch Ausschalten. Herrlich, wie zu Zeiten der goldenen Videospiel-Ära, da fühle ich mich gleich wieder 35 Jahre jünger. :D


    Pro und contra:
    Ich kürze nun mangels Zeit ab. Die Kiste hat Licht und Schatten und ich liste meine ehrliche Meinung, subjektiv aber eben aus meinem Erlebnishorizont wahrhaftig:
    + wenig Geld für viel Material (faktisch ist mir unerfindlich, wie solch ein Produkt für Hersteller oder Händler noch irgendeinen Gewinn abwerfen kann)
    + man kann eigene Samples 'reinladen (haben in dieser Preisklasse wenige... ich habe es noch nicht getestet)
    + Sechs mal Pads mit Meshfellen (individuell stimmbar bzw. im Reboundverhalten justierbar)
    + Modul in Sachen einfach-intuitiver Menüführung wirklich klasse. Ein gehirnamputierter Affe wird das Ding bedienen können. Wie fast immer warf ich auch hier keinen Blick in die Bedienungsanleitung .
    + Das Modul ist auch in Sachen Taster, Regler, Scrollrad natürlich sicher günstig von Zulieferen eingekauft, aber zumindest während meiner ersten Tests vielfach besser als von mir aufgrund der Produktphotos erwartet. Wie lang, das Teil hält... keine Ahnung! Aber der erste Eindruck ist wirklich gut und die Bedienung geht sofort flott und wirklich intuitiv! von der Hand. In dieser ultra-low Pricerange wirklich beachtlich. Wer dafür konzeptionell verantwortlich war, ist ein kluger Kopf.
    + Die Verarbeitungsqualität (zu den "Werkstoffen" unten etwas) von Pads, Modul und Rack erscheint mir gemessen am Preis recht gut.


    - Die dynamische Umsetzung des vom Drummer gespielten ist für mich (auch zu diesem günstigen Preis) lau bis mies (aufgrund des niedrigen Preises vermeide ich die Vokabel "quasi katastrophal"). Ich möchte nicht mehr Worte darüber verlieren.
    - Die Latenz nervt. Selbst nach Justage der wenigen Parameter die irgendwie Einfluß haben oder haben könnten auf die Bestwerte (Crosstalk, Retrigger-Cancel) ist das Ding für meine Ohren zu träge. Irgendwer testete mal das MPS-850 mit markigen Sprüchen wie "Triggergeschwindigkeit ordentlich" oder "Mittelfeld" oder "9 Millisekunden"... vielleicht habe ich dies auch geträumt. Es ist mir erstmal egal, was Leute messen ;-). Viel wichtiger: ich spüre da kommt jeweils mein gespieltes etwas zu spät. Dies beim Trommeln zu spüren (ist seit jeher die Schwachstelle von E-Drums... aber in den letzten Jahren z.B: von Roland, ATV und 2 Box auf dem Weg der beständigen Verbesserung). Solche Latenzen bewirken bei mir immer spieltechnische Verunsicherung und dadurch (durch die Irritation der zeitnahen haptischen Empfindung zur späteren! akustischen Rückmeldung) schlechteres Spiel. Wer wirklich üben will, um in Sachen Timing (von Dynamik-Training ganz zu schweigen) etwas besser zu werden, kein akustisches Drumset greifbar hat, schaltet das Modul ab und zu besser auch mal aus. Dies ist aber ehrlich gesagt eine Empfehlung die ich fast allen Drumschülern/Kollegen mit (günstigeren) E-Drumsets mache und MITNICHTEN MPS-850 spezifisch.


    - Die Machine Gun-Effekte wie auch extrem leblose bis variantenarme Klangwiederholungen sind für mich durchaus eine Spaßbremse. Hätte man wenigstens eine Option spürbare(re) Tonhöhenunterschiede korreliert mit der Spielstärke (dem Impact des Stockes, der Dynamik des Drummers) einzubinden, wäre vielleicht manches etwas passabler geworden. So erscheint mir allerdings die "Bandbreite" der Klangvariantion bei dichjt aufeinanderfolgenden Snare oder Tomschlägen oder Bass-Tritten SUBJEKTIV EMPFUNDEN ("gefühlt" :D ) dicht an der Zahl 2. Ich finde es gemessen am Preis so lala.


    - Die Hihatmaschine hat das Basisteil aus einem Kunststoff bzw. synthethischen Werkstoff. Überhaupt ist vieles am gesamten Set aus Plastik... (irgendwie natürlich dem niedrigen VK geschuldet)

    Individual-Fazit:

    Ich habe die Kiste gekauft um für wenig Geld etwas Spaß zu haben und die Option mit einzelnen Komponenten zukünftig noch mehr zu tun. Ein bisschen Spaß ist wirklich da. Euphorische Ausrufe wie "Die Kiste ist ja mal richtig geil!" wären aber eindeutig gelogen. Der Langzeittest wird zeigen, wie lange die Pads (die ich in jedem Falle benötige), Modul und Hardware überleben.


    Für 555.- würde ich (hätte ich keines) wieder kaufen.
    Für 598.- also regulärer Preis, wahrscheinlich auch.
    Für 649.- oder mehr?... ich denke nicht!


    edits: Inhaltlich nichts verändert. Bilder eingebunden, Doppelbuchstaben und vieles der Rechtschreibung verbessert sowie noch Bilder eingefügt.

  • Super Bericht!


    Die dynamische Umsetzung des vom Drummer gespielten ist für mich (auch zu diesem günstigen Preis) lau bis mies (aufgrund des niedrigen Preises vermeide ich die Vokabel "quasi katastrophal").

    Check mal im Modul die Velocity-Kurven einzener Articulations (diese dann in Verbindung mit den Volume-Levels abstimmen bzw. abmischen). Und in Verbindung mit Rechner kannst du mal einen Midi-Monitor bemühen: wenn die gesamte Midi-Range triggerbar ist, ist doch eigentlich alles ok. Meshheads sollten auch gut gespannt sein (der Default-Auslieferzustand ist meist der Schlaffi-Modus, der auch schlechter triggert). Und man sollte auf jeden Fall bedenken, daß es mit dem undifferenzierten "machinegunning" Modulklang natürlich nochmal wesentlich undynamischer wirkt; da helfen dann nur gute Drumsampler ;) .



    Die Latenz nervt.

    Kopfhörer oder (relativ weit) enfernt stehende Boxen? ...Also ich kenne die Fame-Dinger; da ist es mit den Modulsounds ok und mit der Midiausgabe auch. Check mal die Midiausgabe mit schnellem Audio-Rechner (schnelles Audio-Interface, Modul am besten über USB-Midi einbinden). Wenn (nur) die Modulsounds tatsächlich so lahm sind, dann das Kit jedenfall ausschließlich als Midi-Controller nehmen. Wenn auch die Midiausgabe lahmt, dann ist das Ding komplett unbrauchbar und unterscheidet sich vom "Brain" her deutlich von den Fame-Modulen (das würde dann für mich die Assoziation hervorrufen, daß diese Millenium-Module von Alesis gemacht werden, denn Alesis-Module sind zumeist auch oberlahm - sie sehen ja durchaus auch anders aus als die Fame-Module: dann hättest du mit deinen gewählten Features "Display, Design und SamplesReinladen" voll auf's falsche Pferd gesetzt). Wäre jedenfalls cool, wenn du die Latenzen messen würdest, dann hätte man konkrete Werte für nachfolgende Interessenten.



    ich spüre da kommt jeweils mein gespieltes etwas zu spät. Dies beim Trommeln zu spüren (ist seit jeher die Schwachstelle von E-Drums... aber in den letzten Jahren z.B: von Roland, ATV und 2 Box auf dem Weg der beständigen Verbesserung)

    Also Roland ist da schon lange eigentlich vorbildlich (es hat sich da in weit über 10 Jahren nicht so viel getan): wenn du eine übliche Roland-Modulsound-Latenz von ca 4 ms hast (die gibt es wie gesagt schon lange - und uralte DDrum-Module waren mit unter 3ms unschlagbar schnell), kannst du das nicht von den Schalllaufzeiten der Akustik-Klamotten unterscheiden (remember: ca 30cm Schallweg = 1ms). Vielleicht wirkt ja der künstliche, ungewohnte Modulklang auf dich latenzeindrucksfördernd...



    Die Machine Gun-Effekte wie auch extrem leblose bis variantenarme Klangwiederholungen sind für mich durchaus eine Spaßbremse.

    Um Spaß zu haben sollest du meineserachtens das Ding ja auch eigentlich als Midi-Controller verwenden ;)

  • Mein Hauptproblem bei meinem Edrum-Set (ein Roland TD-11kv) ist die mechanische Stabilität. Ich bin wahrlich kein Heavy-Hitter (trampele aber gerne auf meiner DoFuMa herum), aber alle paar Stunden muss man da alle Schrauben mal wieder nachziehen, sonst fängt hie und da mal ein Pad zu kippen an. Das ist bei mir nicht so tragisch, da ich so wie Du das Set zum Üben und Spaß haben im Keller stehen habe. Für Auftritte fände ich das doof. Ich bin gespannt, wie sich die Millenium-Hardware da so macht...

    Nix da.

  • Thanks NicK! :thumbup:


    Ich befürchte ich habe es mißverständlich geschrieben:
    Während ich Abends am lahmen Uralt-PC arbeite /oder mal Videos schaue) , möchte ich parallel trommeln.
    Ich möchte das Modul nicht am Rechner betreiben.
    Das E-Drum soll quasi als Standalone-System zum schnellen Spaß genutzt werden.
    Es soll keine Box oder gar weitere Geräte von mir angeschlossen werden, auch kein weiterer Kopfhörerverstärker oder anderes.


    Einschalten die Kiste und loslegen ohne Peripherie.


    Doch, die Latenz ist für mich spürbar und für mich zu viel. Über Kopfhörer. Ich habe 2 verschiedene Kopfhörer getestet weil ich auch mal wissen wollte, ob der Pegel der Signalausgabe auch bei verschiedenen Kopfhörern mit verschiedenen Impedanzen reicht. Er reicht! Schon das dazwischenschalten eines weiteren Verstärkers wäre mir aber zu viel Aufwand bzw. Spaßbremse zumal hier alles ultra-eng eingerichtet ist/wird.


    Deine Anmerkungen sind trotzdem sehr hilfreich, da ich sicher bin, dass manch anderer Käufer die Kiste anders einsetzen will bzw. viel mehr Spaß an PC-Anbindung hat. Also andere davon profitieren!


    Zitat

    Also Roland ist da schon lange eigentlich vorbildlich (es hat sich da in weit über 10 Jahren nicht so viel getan): wenn du eine übliche Roland-Modulsound-Latenz von ca 4 ms hast (die gibt es wie gesagt schon lange - und uralte DDrum-Module waren mit unter 3ms unschlagbar schnell), kannst du das nicht von den Schalllaufzeiten der Akustik-Klamotten unterscheiden (remember: ca 30cm Schallweg = 1ms). Vielleicht wirkt ja der künstliche, ungewohnte Modulklang auf dich latenzeindrucksfördernd...


    Ich gestehe, die Vergleiche sind natürlich aufgrund der so verschiedenen Preisranges für die low-Budget-Geräte etwas gemein bzw. unfair :D . Aber ich hatte vor wenigen Jahren beim Check des TD-30 das Gefühl das Roland nochmal etwas schneller wurde. Mancher sagt, dass TD-50 habe dann die 4 oder 4,3 Millisekunden des TD-30 beibehalten. Weiß ich aber nicht. Mit E-Drums und Triggering beschäftige ich mich seit 1986/87. Vom C-64 (nebst Spezialhardware) über SImmons SDS 2000, Alesis, Roland etc. Die oftmals genannten Laufzeiten des Schalls vom Physikunterricht sind meiner Meinung nach zuweilen irreführend, da Latenzen von Menschen mitunter sehr differenziert wahrgenommen werden können bzw. manche Menschen irritieren können. Ich bin beim Musizieren schnell irritiert! :D Ich sitze zum Beispiel seit jeher sehr tief. Ich liebe scheinbar den direkten und eben kurzen "Wahrnehmungszugang" zur Bass. :D


    Deswegen trommel ich immer auch einige Zeit an E-Drums und schalte das Modul aus, in jenen Spielphasen wenn es wirklich um das Arbeiten und Verbessern von rhythmischen Feinheiten geht und empfehle dies auch bei vielen E-Drumssystemen wo mir gewisse Latenzen. auffallen. Aber vielleicht bin ich da zu hypersensitiv oder pedantisch ;)

  • Ich möchte das Modul nicht am Rechner betreiben.

    Sag niemals nie (oder in dem Fall "nicht"): vielleicht kommst du ja noch auf den Turn (vor allem wenn du immer über den "Spaß" redest, den ich jedenfalls mit latenzbehaftetem Modul-Plastikgeknatter nicht sonderlich hätte...


    die Latenz ist für mich spürbar und für mich zu viel

    Das ist dann ja wohl das KO für das Teil (wenn du nicht noch Midi testest, obwohl ich auch da Lahmheit wie bei Alesis befürchte, wenn schon die Modulklänge lahm sind...). Also würde ich es retournieren und das Fame gegenchecken. ;)


    die 4 oder 4,3 Millisekunden des TD-30

    Meines Wissens nach sind die Flaggschiffe (zumindest ab TD30) mit ca 3ms am schnellsten. TD9/11 hat ca 4ms.

  • Zitat

    Meines Wissens nach sind die Flaggschiffe (zumindest ab TD30) mit ca 3ms am schnellsten. TD9/11 hat ca 4ms.



    Ich habe es nie nachgemessen, aber für mich war damals das TD-30 ein spürbarer Schritt nach vorne. Ich empfand das Triggering als spürbar besser!
    Manche schreiben 4 oder 4,3. Vielleicht sind es wirklich nur 3 ms. Ich messe sowas nie nach und bin auch zuweilen etwas zuuuu skeptisch unter welchen Bedingungen "wer" "was" mißt.


    Mir geht es vorrangig um das Spiel. Empfinde ich Latenz als spürbar oder als (besser wäre das) fast nicht spürbar?


    Zitat

    Das ist dann ja wohl das KO für das Teil


    Ich denke zu dem Killerpreis von 555.- bekomme ich nix besseres. Ich will behalten, wie mein Fazit. Für 555.- würde ich es wieder kaufen. Zum schnellen, gewissen Spaß (mit Einschränkungen) reicht mir das Modul. Für die filligranen Dinge (Ghostnotes, Latenzfreies etc. Timing) schalte ich es ab und zu aus und höre nur auf mich. :D Also nicht auf die inneren Stimmen :D ... sondern auf die realen, nackten Anschläge an den Pads.


    Nochmals Danke Nick, hättest Du nicht toll vorgelegt mit Deinem Post zu Fame und Millenium, hätte ich mich vielleicht gar nicht zu diesem Thema (und dem Vorstellen meines MPS-850) entschlossen.
    Dies ist die wundervolle Dynamik. Also nicht vom Drummodul... hihihi sondern hier im Forum. Das kollegiale Miteinander, das mitunter Impulse setzt und Kollegen dynamisch beflügelt. :thumbup:

  • So sieht der individual-Aufbau wie er mir von Anfang an vorschwebte, jetzt aus.
    Gefällt mir so einfach besser!


    Vom Gibraltar-Schriftzug (also der Augenwischerei) bitte nicht täuschen lassen ;)

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