Schlagzeug Identifizierung, Art, Alter, Hersteller und korrekter Aufbau

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich ein bißchen eure Formsuche gequält habe. Hoffe ich, dass ich dieses Thema im richtigen Bereich aufmache.
    Vorweg muss ich sagen, dass ich noch weniger als ein Newbie bin (Vater eines Jungen, der Schlagzeug spielen begonnen hat).


    Es geht um folgendes Drumset (siehe Bilder in der Dropbox ).



    Könnt ihr mir sagen, um was für eine Art Drumset es sich handelt?
    Bei Lefima (liegt ja nahe) erreiche ich niemanden, bzw. die stellen solche Drums laut Internetseite gar nicht her, sondern "nur" Marschtrommeln..
    Bei Wikipedia steht zwar noch, dass die in den 50-Ende 60er Schlagzeuge gebaut haben, aber dafür sieht das Ding zu gut aus..oder nicht?


    Und zu guter letzt bin ich mit nicht einmal sicher, ob ich das Ding richtig aufgebaut habe?
    Entschuldigt, wenn ich eventuell "dumme" Fragen stelle, würde mich sehr freuen, wenn ihr ein paar Hinweise für mich hättet.


    Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
    Mathias

  • Guten Morgen,


    zum Set werden die Historien-Experten sich noch weiter auslassen können.
    Ob das Gerät dem Grunde nach tatsächlich von Lefima ist, kann ich nicht sagen,
    es fällt aber auf, dass seinerzeit Trixon mit solchen Aufbauten bekannt war.


    Die Hi-Hat-Maschine ist aus der Neuzeit, Dixon ist Ware aus Fernost, vor einiger
    Zeit waren die mal recht bekannt für Gerüste und zuletzt auch Trommeln.


    Ein Zym aus England ist mir kürzlich auch begegnet. Es scheint auch ältere Ware
    zu sein, nach meinem persönlichen Klangtest eher im unteren Bereich anzusiedeln.


    Meteor war mal von Meinl recht bekannt und verbreitet, das ist ebenfalls lange her.


    Der Aufbau ist so gedacht.
    Heute baut man ja üblicherweise die Tom-Toms von links nach rechts von klein nach
    groß (aus Spielersicht), damals hat man diese Tom-Tom-Reihen für den melodiösen
    Spieler eben anders herum aufgebaut und dann aber das Standtom als größtes der
    Reihe doch wieder rechts hin gestellt.


    Für einen Anfänger finde ich so ein historisches Set sehr speziell.
    Ich hätte es eher bei einem älteren Herrn vermutet, der sich für historische Instrumente
    interessiert.


    Grüße
    Jürgen

  • Das Teil ist ja wirklich der Nostalgie Hammer.
    Warum sollte da kein Anfänger drauf spielen können.
    Solltet ihr es mal verkaufen wollen, laßt euch nicht veräppeln, das Teil ist echt selten, sieht noch richtig gut aus und ist absolut Vintage (ich denke, das ist schon so einiges wert). Allerdings scheint das Standtom später dazugekauft worden zu sein, denn die Stimmböckchen passen vom Design her nicht zu denen der Bassdrum/Toms (fürs Spielen aber egal).
    Ich hatte mal eine 20er Bassdrum von Lefima, die klang viel besser, voller, als ihre modernen Kolleginnen. Neu und modern ist nicht immer besser.
    Also viel Spass damit.

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Dank, auch an Dich. Nach euren ersten Hinweisen, habe ich tatsächlich doch noch was im Netz gefunden...hier steht, dass es circa 1965 gebaut wurde...und hier geben ein paar Franzosen ihre Gedanken preis..klingt ähnlich wie Speedfire Trixon, aber wohl nicht so gut..? Sagt mir alles nix ;)


    Bin gespannt, was ich noch von euch dazu erfahren kann ... danke nochmals :)

  • Aussagen ala "Besser/schlechter als..." halte ich für wenig hilfreich, denn solche Bewertungen sind oftmals recht intuitiv oder geprägt vom Markenimage. Trixon hat Kultstatus, Lefima nicht. Das kann, muss aber nicht an der Qualität liegen. Immerhin ist Lefima der älteste noch aktive deutsche Schlagwerkhersteller.


    Ob ein solches Schätzchen die richtige Wahl für den Schlagzeugeinsteiger ist, bezweifle ich, denn die Technik hat sich, obwohl das Rad nicht neu erfunden wurde, in den letzten 50 Jahren weiterentwickelt, und heute erwarte ich, dass ich Toms flexibel in eine von mir bevorzugte Position bringen kann, statt ein starres Korsett vor mir zu haben. Gerade bei Kindern kann das essentiell sein, da die Körpergröße andere Ansprüche an den Aufbau stellt.


    Ein Set zum täglichen Gebrauch (...im Kinderzimmer?) wird viel intensiver beansprucht als ein Museumsstück, und falls dein Set noch unter Sammlern einen gewissen Verkaufserlös brächte, dann mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr nach einem Jahr kindlicher Begeisterung. Ganz abgesehen von dem Verschleiß, der die Unterhaltskosten wegen fehlender ERsatzteile und alleine schon geeigneter Felle (früher waren die Größen nicht einheitlich wie heute) in die Höhe treibt.


    Am Ende ist das, was wir Eltern als Charme der alten Tage empfinden, für Kids möglicherweise uncool, und dann musst du eh was aktuelles besorgen.


    Warum nicht dieses Schätzchen verkaufen und sich davon ein gebrauchtes Mittelklasseset zulegen oder wenigstens nen Teil refinanzieren?


  • + 1
    Vermutlich dürfte das Set so, wie es da steht (also auch mit der sehr flachen sog. "Pancake"-Snare Drum) einen Verkaufswert (Kleinanzeigen) von ca. EUR 150 - 200 haben, vllt. auch noch mehr. Der Markt für Liebhaber solcher Besonderheiten ist aber trotzdem wohl eher überschaubar (= klein).
    Tipp für die Fotos zum Verkaufen: nicht von oben drauf halten, sondern die Kessel schräg seitlich fotografieren. Wie die Felle aussehen, interessiert potentielle Käufer eigentlich nur am Rande.


    Mit dem Geld würde ich dann ein für Knirpse eher geeignetes aktuelleres Set kaufen. Das könntest Du z.B. auch hier unter den Verkäufen via "Suche"-Anzeige versuchen zu finden.


    Viel Erfolg!


    Gruß, R.

  • Wie die Felle aussehen, interessiert potentielle Käufer eigentlich nur am Rande.


    Das ist bei den Trixon Speedfire Sets eher nicht so, da die Tomfelle krumme Größen haben und nicht mehr zu bekommen sind. Spezialanfertigung Remo USA ist angesagt, zu horrenden Preisen selbstverständlich.

  • Eure Hinweise haben mir bereits sehr geholfen. Aktuell tendiere ich dazu, das Set weiterhin zu behalten, bzw. eher zu erhalten.
    Ich werde es vermutlich aufbewahren und meinem Sohn ein einsteigerfreundliches Set hinstellen. Sollte er tatsächlich auch langfristig dem Schlagzeugspielen treu bleiben, würde er sich bestimmt freuen, wenn er dieses Set gut erhalten in 10-15 Jahren von mir zurück bekommt.
    Ich dachte so daran, wie sehr ich mich gefreut hätte, wenn mir mein Vater heute eine alte BMW übergeben würde...sicherlich dann keine Maschine für die Alltagsfahrten aber trotzdem etwas tolles und sei es nur als Dekoration :)

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