Warren Huart zu Besuch bei Simon Phillips

  • Das ist zwar schon ein paar Tage alt, aber eines der interssantesten Videos zum Thema Drumrecording.
    Vor allem weil der Engeneer gleichzeitig einer der weltbesten Drummer ist.
    Warren Huart besucht hier Simon in seinem Studio in LA.


    Das ganze Video ist sehr lehrreich und bietet sehr tiefe Einblicke in Simons Arbeitsweise und Philosophie.
    Für alle die selbst recorden und produzieren ein Muss.



    Wer sich die ganzen 2 Stunden nicht antun will kann die ersten 40 Minuten überspringen.


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    Edith sagt danke danyvet

    don´t panic

    5 Mal editiert, zuletzt von Beeble ()

  • ... weil du den YouTube Tag nehmen musst anstatt des Video tags ;)

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  • Ja, das Interview ist echt cool. Hab gerade auch noch ne Stelle gefunden - da geht's aber natürlich eher um den Mixdown. Bei 1:02:30 erzählt er was über Lautstärke Automation beim Drums Mix. Weder schneidet er die Toms bei Tomfills noch gated er sie, sondern automatisiert sie um ca. 10dB.


    Das gefunden zu haben freut mich gerade. Im drummerforum auf Facebook (Gruppe) ist so ein Typ unterwegs, der Phillips ziemlich genau kopiert. Als ich mal in irgend einer Diskussion erzählte, dass ich Tomspuren schneide und dass das auch Gang und Gäbe ist, wurde mir prompt unterstellt, dass ich nicht mischen könne. Er würde das alles so wie Simon machen und da würde man natürlich einfach nur die Fader hochziehen müssen und schon klingt alles, wenn man es kann. :D

  • gaten mach ich zur Not live, aber niemals im Mix wenn es sich vermeiden lässt.


    Aber ich gebe zu das eine Automation von 10dB sicher mehr Leben lässt als hartes schneiden.
    Ich werde es mal ausprobieren.
    Er ist ja auch sehr sparsam mit Kompression und EQ. Da bin ich dann doch wieder großzügiger.


    Kommt ja auch auf den Sound an den man erreichen will.


    Ich liebe hart kompremierte Snare und Kick und Transientendesigner ist auch mein Lieblingswerkzeug (im Rock)
    Simon mags gerne offen und jazzy.

    don´t panic

  • Gates benutz ich nur bei Bassdrum und Snare. Bei Natur Bassdrums eigentlich immer, bei Snares je nach dem (insbesondere hinsichtlich Ghostnotes und Übersprechen von Hi-Hat u.ä.) und auch nie komplett (Dry Anteil) bzw. hart und mit längerem Release als bei der Bassdrum. Bei Snares bin ich wenn dann immer mehr bei Sample Enhancement statt Gaten - aber eben am besten mit einem echten (Freifeld) Sample der selben Snare bzw. des selben Recordings.


    Huart bestätigt Simons Vorgehensweise bei den Toms ja noch damit, dass er die lieber um 18dB automatisiert. Meint dazu allerdings auch, dass er wahrscheinlich auch etwas mehr komprimiert.


    Ich werde das mit der Automation von Tomspuren bzw. dem Bestehenbleiben eines "Teppichs" der Tomspuren auch mal ausprobieren ... ist meines Erachtens aber nur bei luftigen Arrangements mit wirklich guten Drums Aufnahmen, die möglichst natürlich klingen sollen, sinnvoll.


    Neben etwas Limiting und / oder Soft-Clipping kommen Kick und Snare bei mir mittlerweile ohne weitere Einzelkompression mit etwas Kompression des Drum Busses aus. So 3-5dB. Schnelle Attack- und Release Zeiten (beim 1176 bedeutet das z.B. 0,1ms und 70ms). Find ich mittlerweile besser als Einzelkompression und Parallelkompression. Dazu noch die Mixbus Kompression mit durchschnittlich 2dB Gainreduction.
    Transienten Designer benutz ich lieber zum Entschärfen als zum Verschärfen. Z.B. bei Becken und Akustik-Gitarren. Den ähnlichen Effekt davon und von Soft-Clipping hatte ja Tonband: Sowohl Schleifen von Transienten als auch Anfetten durch Sättigung.

  • Simon ist sicher keine Referenz mit seinem extremen Anspruch.
    Sein Set ist sicher eins der bestklingenden und er muss keine Kompromisse eingehen.
    Das er grundsätzlich die Snare nur oben abnimmt finde ich ebenso überraschend wie den Aufwand die BD abzunehmen.
    Sicher funktioniert wie du schon sagst die ganze Tomautomation nur wenn alles perfekt ist.
    Und das ist ja auch nicht jedermanns Geschmack und auch nicht immer erwünscht.


    Metall geht so gar nicht :-)Bei mir werden mindestens BD und Snare meist mit neutralem Kompressor bearbeitet bevor ich sie in den Drumbus schicke
    wo dann auch je nach Gusto ein 1176 oder ein L2A arbeiten dürfen. Kommt halt immer auf die Mucke an.
    Ein Hauch Distortion ist mir neuerdings auch wichtig seit ich den Schepps Omnichannel benutze.


    Samples verwende ich eher ungerne vor allem bei eigenen Aufnahmen.
    Das gibt mir immer das Gefühl das ich ja vorher schon was falsch gemacht habe, bei fremden Aufnahmen kann man sich das immer schönreden. :D
    Interessant fand ich auch seine Aussage ein Mikro übers Set zu hängen und wenns dann ausgewogen klingt ist das schon die halbe Miete.
    "playing ballanced" so hört man ob Stimmung, Becken und alles harmonisiert.
    So weit bin ich aber noch lange nicht.

    don´t panic

  • Das er grundsätzlich die Snare nur oben abnimmt finde ich ebenso überraschend wie den Aufwand die BD abzunehmen.


    Ersteres finde ich nicht so überraschend. Ich mag Teppich Mikros auch nicht und kann das nachvollziehen. Er erzählt da aber was von einem Side- bzw. Kessel Mikrofon. Das hab ich selbst schon ein paar mal gemacht und werde es wieder tun und weiter optimieren. Bin aber nicht durch das Video auf die Idee gekommen, das machen andere Engineers ja auch.
    Überraschend finde ich da eher die umgebauten Lautsprecher an den Bassdrums und Gong Drum. Denn was da rauskommt hat meines Wissens eher was mit dem Sound des Lautsprechers als mit dem Sound der Bassdrum zu tun. Es gibt einige Mikros, die mit Nahbesprechung genug Tiefbass einfangen - es muss natürlich auch genug Tiefbass vorhanden sein.


    Zitat

    Sicher funktioniert wie du schon sagst die ganze Tomautomation nur wenn alles perfekt ist.
    Und das ist ja auch nicht jedermanns Geschmack und auch nicht immer erwünscht.


    Ja ... werde es aber mal probieren. Z.B. bei meinen nächsten eigenen Aufnahmen. Gerade bei Drums-only Sachen können geschnittene Tomspuren schon negativ auffallen. Im Bandkontext weniger. Und ob man die dann schneidet oder automatisiert kommt vom Aufwand her sowieso aufs selbe raus.


    Zitat

    Metall geht so gar nicht :-)Bei mir werden mindestens BD und Snare meist mit neutralem Kompressor bearbeitet bevor ich sie in den Drumbus schicke
    wo dann auch je nach Gusto ein 1176 oder ein L2A arbeiten dürfen. Kommt halt immer auf die Mucke an.
    Ein Hauch Distortion ist mir neuerdings auch wichtig seit ich den Schepps Omnichannel benutze.


    Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie oft behauptet wird, dass man für härtere Gangarten auch mehr bzw. härter komprimieren müsse. Nachdem ich mich vielseitig belesen und selbst viel probiert hatte, kann ich nur noch mal sagen: Stimmt einfach nicht. Wenn's knallen soll, müssen die Aufnahmen und ggf. die Samples knallen (sich ein Sample aus einem druckvollen Schlag aus der Drums Aufnahme z.B. für die Kick zu basteln kann hier wahre Wunder bewirken). Gerade Drums verlieren durch zu viel Kompression und EQ deutlich an Druck. Da hilft auch das vielerorts beschworene Aligning der Spuren nichts mehr (was einfach nur ein bisschen anders und m.E. sogar schlechter klingt und die "Großen" immer noch nicht machen, obwohl es möglich ist).
    Klar kann man auch mit langer Attackzeit oder Transienten Designer den Attack raus arbeiten. Danach bügelt man das dann aber wieder mit Limiting spätestens auf der Summe platt oder der Mastering Engineer ärgert sich, weil er ne Fischgräte angeliefert bekommt. :D
    Im Mix gehts schon eher darum, Transienten zu schleifen und insgesamt (auch die Peaks) zu komprimieren, als zu expandieren.
    Ich frage mich bei jedem Schritt auch immer, was genau das bezwecken soll und warum ich das mit genau diesem EQ, Kompressor usw. an dieser Stelle in der Kette mit diesen Einstellungen mache. Wenn man immer offen für neues bleibt und sich immer wieder selbst hinterfragt, kann man sich auch weiter entwickeln.


    Zitat

    Samples verwende ich eher ungerne vor allem bei eigenen Aufnahmen.
    Das gibt mir immer das Gefühl das ich ja vorher schon was falsch gemacht habe, bei fremden Aufnahmen kann man sich das immer schönreden. :D


    Es kommt eben immer drauf an, warum man Samples benutzt. Gute Schlagzeug Aufnahmen sollten ohne auskommen können - klar. Allerdings bringen Samples, auch echte Samples, eben auch einen gewissen Sound mit rein, der seit längerer Zeit populär ist. Eben z.B. im Metal die konsistent druckvolle Bassdrum, gleiches bei der Snare und bei einem konstanten und sauberen Sound generell.


    Zitat

    Interessant fand ich auch seine Aussage ein Mikro übers Set zu hängen und wenns dann ausgewogen klingt ist das schon die halbe Miete.
    "playing ballanced" so hört man ob Stimmung, Becken und alles harmonisiert.
    So weit bin ich aber noch lange nicht.


    Find ich auch interessant, aber nachvollziehbar. Mal davon abgesehen, dass Mikros über dem Set tendenziell die über den Trommeln hängenden Becken eben etwas überbetonen und die Bassdrum unter-repräsentieren. Man könnte das Mikro aber auch genau so gut irgendwo in den Raum stellen, find ich. Er meint damit halt, dass schon vor der Einzel Mikrofonierung alles in sich rund und stimmig klingen sollte.

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