Wie weiter?

  • Liebe Gemeinde :)


    Seit mehreren Jahren spiele ich Schlagzeug und geniesse es sehr. Das Meiste hab ich mir selber beigebracht, ich hatte aber auch schon einzelne Stunden. Derzeit kann ich es mir nicht leisten weitere Stunden zu nehmen. Ich spiele in einer Band und habe Spass dabei. Wir proben regelmässig und die Sachen die ich mit der Band spiele passen auch ganz gut. Mein Problem: Seit längerem hab ich das Gefühl, dass ich auf der Stelle trete. Mir fehlt ein wenig ein Konzept wie ich mein Spiel verbessern kann. Ich spiele meistens zu Musik oder einfach nach Gefühl. Hin und wieder hole ich mir technische Inputs auf Youtube, diese sind naturgemäss aber immer recht zusammenhangslos und versanden nach einiger Zeit auch wieder. Durch die fehlenden Erfolgserlebnisse fehlt mir dann zunehmend auch die Motivation mich hinzusetzen.


    Hat jemand schon ähnliche Probleme überkommen? Wie schafft ihr es einen roten Faden in eure Übungszeit zu bringen? Wie wisst ihr was ihr üben sollt ohne dabei immer nur das zu spielen was ihr schon könnt?


    Vielen Dank für eure Inputs


    Lui

  • Hallo Lui,


    ich weiß genau, was du meinst, Auch wenn meine Überoutine ganz anders aussieht wie deine und ich auch aktuell immer mal wieder Unterricht genommen habe. Ich bin nach längerer Recherche beim "Practice Course" von Nate Smith (80/20 Drummer) gelandet. Ein Kurs übers Üben. Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Kurs und mir fehlt natürlich auch die Wirksamkeitserfahrung. Die Hernagehensweise jedoch ist interessant und kommt mir total entgegen. Meine Überoutine hat sich dadurch komplett geändert. Allerdings ist der Kurs im Vergleich zu manchem Lehrbuch/DVD sehr teuer (80 €) und nicht sehr umfangreich.


    Der rote Faden, den ich nun aufgenommen habe, lautet: Übe das, was dir am wichtigsten ist. Mein Number One Goal zur Zeit: „Whats the weather like“ so studiofertig und facettenreich (reich an kleinen Details) wie Ash Soan spielen." Anhand dieses Zieles habe ich nun Übungen entwickelt. Nate Smith gibt im Kurs Hilfestellungen, wie man ein Ziel findet, wie man passende Übungen entwickelt und sich überprüfen kann, ob sich was tut.


    Mehr werde ich berichten, wenn ich mehr weiß.


    Grüße

  • Hi,


    gehe so vor, wie es ein Schlagzeuglehrer macht. Zuerst die Abfrage was kann ich, und wie gut kann ich das. Aufnahmen, Videos, alles was du über dich beim Spielen kriegen kannst. Desweiteren solltest du selbst dein größter Kritiker sein, immer nach dem Motto, das geht doch noch besser.


    Den Erfolg erlebst du dann, je nachdem wie du dir Mühe gegeben hast ;) , bei der nächsten Bandprobe oder beim nächsten Gig. Und daraus holst du dir die Motivation. Daraus entsteht dann eine Art Kreislauf. Du willst von alleine mehr. Und für die Zukunft, musst du dir Ziele setzen, die erreichbar sind, je nach Kenntnisstand, sonst geht die Motivation wieder gegen Null. Stück für Stück und nie den Spaß vergessen. :thumbup:

  • Nimm dich auf. Per Video und per Ton. Am besten zu einem Playalong, das du meinst, recht gut spielen zu können. Dann schaue und höre es dir kritisch an. Wo kannst du besser werden? Wo hat es gehakt, warum? Welche Körpersprache ist erkennbar? Stimmt die Stickhaltung? Triffst du das Fell dort, wo es getroffen werden soll?


    Dasselbe mit zunehmend komplexeren/schwereren Stücken bzw. Liedern, die nicht deine Lieblingsstücke sind, machen. Nimm z.B. etwas aus einem anderen Genre oder von einem Musiker, der dir gar nicht zusagt. Versuche das Ding trotzdem überzeugend und sauber zu spielen (als wärest du Studiomusiker und was gutes abliefern musst), nimm das wieder auf. Und analysiere wieder. Wo sind neue Baustellen erkennbar? Welcher FIll passte stilistisch nicht? Welcher passte beim Microtiming nicht? Welcher Rhythmuswechsel hat dich rausgeworfen, ...?


    Mit den Ergebnissen kann man sich dann eine Art Stundenplan für die Tage/Wochen/Monate erstellen:
    z.B.
    5 Minuten Aufwärmen
    10 Minuten Spiel/Playalong zum Einstimmen
    30 Minuten Spiel zum Click
    15 Minuten Dynamik verbessern
    5 Minuten Spaßlied spielen
    30 Minuten Doubles und Triplets üben
    30 Minuten Shuffle üben
    usw.


    Gerade wenn man sich aufnimmt und anhört (und die Soundfiles am PC vergleicht) entdeckt man immer wieder Dinge, die nicht wirklich gut sind, wo man noch Detailverbesserungen machen kann.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Aufnehmen ist super (und auch bitter manchmal)!


    Was mich immer wieder weiterbringt, ist Drumparts mal wirklich exakt nachzuspielen. Meine Band covert hauptsächlich und ich spiele meist nur so ungefähr das Original nach, wie ich es halt die ersten Male so raushöre. Manchmal packt mich aber der Rappel und ich höre wirklich mal jede Nuance heraus und versuche die exakt zu kopieren. Ist natürlich etwas weniger kreativ, aber hat mir so manches Aha-Erlebnis beschert sowohl bzgl. meiner Technikmängel als auch was kleine Details für großé Unterschiede machen können.

    Nix da.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!