Schlagzeug ausbessern - wo anfangen

  • JA MOIN!


    Gestern war es endlich so weit und mein erstes wirklich eigenes Schlagzeug (Pearl Target series) hat zu mir gefunden (Bisher durfte ich immer das Schlagzeug eines befreundeten Drummers zum üben benutzen)
    Und das verrückteste? Es war vollkommener Zufall.. Eine Freundin kannte jemadnen der unbedingt sein altes Schlagzeug loswerden wollte und dazu auch noch kostenlos!
    So kam es, dass mein neuer Schatz jetzt vorübergehend(?) in meinem Zimmer aufgebaut wurde und ich mir gestern bis spät in die Nacht die Mühe gemacht habe alles zu putzen, aufzubauen und zu Stimmen.
    Und, ich will hier gar nicht klagen weil es ja ein Geschenk war, aber offensichtlich gibt es einiges was ich austauschen muss auf kurz oder lang (eher kurz denke ich)
    Hier jetzt meine Frage(n) an euch Profis:


    -Die Becken sind wirklich sehr mies und irgendwann in ferner Zukunft träume ich von den zildjian K-series Becken, die sind aber viel zu teuer... trotzdem möchte ich bis dahin nicht mit diesen Klängen leben müssen. Was sind günstige Becken deren Klang immerhin okay ist? (gerne mit tieferem Ton.. wenn nicht ist aber auch okay)


    -Die Felle werden natürlich ausgetauscht... der Zustand ist fast schon nicht mehr lustig. Woran erkenne ich ob die Reso-Felle auch ausgetauscht werden müssen?


    -Da ich es vorerst in meinem Zimmer stehen lassen werde, würde ich alles geben um es so gut es geht leiser zu mahcen (Ich hab nen ziemlich lauten rock spielstil und auch wenn dynamik übungen sinn amhcen, will ich das doch nicht jeden Tag und immer machen) Geplant sind diese Gummimatten, welche man auf Becken und Trommeln schmeißen kann, ein Schwerer Stoff als Vorhang und ne gute Menge Mufflung für die Bassdrum + eine Gummimatte für/gegen den Trittschall


    Ich hoffe sehr, dass mir jemand helfen kann :D
    Allerliebste Grüße
    Eure Kalista

  • Also Resofelle austauschen bringt meiner Meinung nach nicht wirklich was, wenn du dann sowieso Gummimatten auf die Trommeln legst. Es sei denn du hast trotzdem vor, dich mit der leider nicht ganz einfachen Thematik des Stimmens auseinanderzusetzen. Da machen dann neue Resos durchaus einen Unterschied, man kann das aber erstmal auch mit den vorhandenen ausprobieren, solange sie noch in Ordnung sind (keine Dellen oder sowas).


    Wegen Becken würd ich einfach immer wieder mal ein Auge auf den Gebrauchtmarkt haben und da dann bei entsprechenden Gelegenheiten zugreifen. Wenn ich dich anhand deines Posts richtig einschätze bist du eher Anfängerin? Und spielst gerne lauten Rock. Da geh ich dann davon aus, dass mit der Zeit so manches Becken das Zeitliche segnen wird und dann wird das mit ständigem Neukauf recht schnell sehr teuer und natürlich immer schade um die Becken.

  • Ob der Austausch von Schlag- und/oder Resofellen sinnvoll ist, kann man nur vor Ort feststellen, wenn man das Ding mal richtig stimmt. Mit Einschränkungen könnte man eine Ferndiagnose anhand guter Fotos versuchen. Das intakteste Fell nutzt allerdings nichts, wenn es nicht richtig gestimmt ist.


    Zildjian-K sind gar nicht so teuer, wenn man sie gebraucht kauft. E-Bay-Kleinanzeigen, Thomann-Kleinanzeigen sind gute Quellen und es gibt glaube ich hier im Forum auch ein Platz, wo man gebrachtes anbieten kann. Ich habe z.B. über irgendeine Kleinanzeige mein K-Custom-Ride (150 Euro) und diverse andere Becken gekauft.


    M.

  • Ahoi und danke für die fixen antworten bisher



    Ja ich bin Anfängerin und die Problematik des stimmens ist mir wohlvertraut aber glücklicherweise habe ich dieses wochenende zufällig einen Workshop welcher sich nur mit dem Stimmen auseinandersetzt und ich hoffe mal, dass es mir dann wenigstens einigermaßen gelingt. (Muss ja auch nicht bühnenreif werden ersteinmal) Die Felle der Toms haben unglaublich viele Dellen und das snare Fell war unglaublich wellig als ich den Spannreifen abmontiert habe.. also die lohnen sich sicher eh zu wechseln.
    Die Reso Felle würde ich dann wohl erstmal so belassen, da sie eigentlich frisch wirken.. und wenn man dann mit gummimatten noch weniger unterschied hört macht es ja eh keinen Sinn.

  • Mahlzeit!


    Felle wechseln ist eine Modekrankheit.


    Gerade am Anfang, wo man gar nicht so der Held im Stimmen und Anschlagen ist,
    kann das verdrießlicher sein, als einfach die alten drauf zu lassen.
    Wenn man die Schlagfelle mit Matten dämpfen will, dann leuchtet mir ohnehin nicht
    ein, warum man diese tauschen will, vielleicht, damit die Matten nicht schmutzig
    werden? (Dann würde ich eine Folie dazwischen legen)


    Die Resonanzfelle hört man.
    Und man hört sie insbesondere dann, wenn man die Schlagfelle abdämpft.
    Wie sie klingen, kann man auch hören. Einfach mal zart an-schlagen, Betonung
    liegt auf "an" und nicht auf "schlagen", dann hört man es.
    Stimmen kann man sie auch. Klingt es dann völlig unbefriedigend, kann man über
    einen Austausch nachdenken. Bei einem Einstiegsgerät würde ich da aber lieber
    noch einen Tag länger darüber nachdenken, denn eine teure Trommel erfahren
    justiert profitiert von einem frischen Fell überragend mehr als ein Einstiegs-
    trömmelchen mit unerfahrener Hand.


    Bei den Becken gibt es Abstufungen, die sich im Preis niederschlagen, aber es
    kommt auch auf die Spielweise, den Geschmack und die zu bedienende Musik
    einschließlich Orchestergröße und Raum an. Ohne diese Parameter ist Becken-
    wahl eher Lotterie.
    Trotz der Abdämpfung würde ich da allerdings als Erstes ansetzen, sofern die
    bisherigen Becken wirklich so gruselig sein sollten. Auch da würde ich lieber noch
    einen Tag länger denken und im Zweifel lieber üben anstatt über Profizeug nach-
    zudenken.


    Ich musste schon oft gruseliges Zeug in Proberäumen zum Vorspielen benutzen und
    erstaunlicherweise kann man aus dem ein oder anderen Blech mit Erfahrung ein
    wenig herausholen. Ein gutes Blech klingt halt von alleine, aber gespielt dann auch
    nur so gut, wie der Spieler.


    Größtes Problem beim Dämpfen mit dem Zweck, die Nachbarn zu trösten ist der
    Trittschall - ein Problem, das ich selbst nicht wirklich gelöst habe.
    Für den Rest verwende ich Gewebefelle (sog. "mesh-heads"), eine Gummiauflage
    für die Kleine Trommel ("Gladstone") und Gummi- bzw. Neopren ("Sound Off") für
    die Becken, dazu ein Tuch zwischen den Hi-Hat-Becken und ein Aufkleber auf der
    Großen Trommel ("Falams Slam", weil der schon abgenudelt ist, klebt darüber ein
    Stück altes Fell, selbst ausgeschnitzt mit Gaffa-Tape passgenau angebracht).
    Wenn der Nachbar dann weiß, wann man täglich seine Waschmaschine zum
    Schleudern bringt, ist viel geholfen.


    Wenn die Bude dann mal mit anderen gehört werden soll, ist der Zeitpunkt, über
    sachdienliche Reparaturen oder Aufrüstungen nachzudenken, es sei denn es ist
    Weihnachten und die Knete muss weg oder man will sich's daheim halt gemütlich
    machen.


    Grüße
    Jürgen

  • Zildjian K sind natürlich tolle Cymbals, wenn auch (angeblich) die heutigen K's nicht mehr ansatzweise so toll klingen wie alte Bleche.
    Allerdings würde ich ner Anfängerin nicht unbedingt als erstes Gebrauchtkauf bei Becken empfehlen. Zumindest gibt es inzwischen so viele günstige und dennoch gut klingende Serien, dass man auch neu tolle Becken bekommt, mit denen man auf Jahre gut versorgt ist. Würde auf jeden Fall eher bei B20 Becken suchen als bei B8, denn außer ein paar Paiste-Serien kann das irgendwie kein Hersteller so richtig. Und die kosten dann auch wieder richtig Geld.


    Z.B.
    Zultan (Thomann Hausmarke)
    Fame Masters B20
    Masterwork Troy
    Sonor Armoni


    Mal ein Eindruck, was die Zultans so hergeben:

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    Gebraucht ist super, wenn man etwas Zeit und Geduld mitbringt. Man kann kaufen und bei entsprechenden Angeboten ohne Verlust wieder verkaufen, was einem nicht gefällt. Auf diese "Try-and-Error"-Weise bekommt man über die Zeit viel Erfahrung und Gefühl für Klänge. Andererseits muss man möglicherweise deutlich länger mit Kompromissen leben, da einem die guten Angebote auch nicht 24/7 über den Weg laufen.


    Pflicht ist bei Becken eigentlich immer, selbst zu testen, um herauszufinden, was einem gefällt. Es gibt zwar zahllose Aufnahmen im Netz, aber mit guter Studiotechnik unter den Sticks eines guten Drummers lässt sich vieles ganz gut verkaufen, was einem in Wirklichkeit Tränen in die Augen treibt.


    Zwar ist das bei Trommeln und Fellen ähnlich, aber Trommeln lassen sich klanglich halt durch Fellwahl und Stimmung, in der Not auch durch Neugratung stark variieren.


    Ich würde die Resos auch zunächst lassen und nur mit deinen im Workshop gewonnenen Fähigkeiten stimmen, zumindest wenn sie keine Macken haben. Auch wenn die Resos für den Gesamtsound wichtig sind, kann eine Trommel mit gut erhaltenen alten Resos immer noch ordentlich klingen. Gerade an ein reines Übungsset stellt man klanglich meist nicht die maximalsten Ansprüche.

  • -Die Becken sind wirklich sehr mies und irgendwann in ferner Zukunft träume ich von den zildjian K-series Becken, die sind aber viel zu teuer... trotzdem möchte ich bis dahin nicht mit diesen Klängen leben müssen. Was sind günstige Becken deren Klang immerhin okay ist? (gerne mit tieferem Ton.. wenn nicht ist aber auch okay)


    Gegossene B20 Bronze. Kann auch eine andere Bronze Legierung sein, aber gegossen ist wichtig. Die ganzen "High-End" Beckenserien sind alle gegossen, kein "Sheet Bronze" wie die Einsteiger Serien. Zultan, die Thomann Hausmarke, wurde schon erwähnt. Die "Rockbeat" Serie z.B., kenne ich aus früheren Tagen, ist für den Preis wirklich gut: https://www.thomann.de/de/zult…_beat_profi_cymbalset.htm


    Zitat

    -Die Felle werden natürlich ausgetauscht... der Zustand ist fast schon nicht mehr lustig. Woran erkenne ich ob die Reso-Felle auch ausgetauscht werden müssen?


    Daran, dass die Schlagfelle komplett durchgedroschen sind. Die Resos wurden ganz sicher auch nicht gewechselt bzw. sofern die Schlagfelle überhaupt mal gewechselt wurden, nicht gewechselt. Dazu ist es wahrscheinlich, dass das noch die Werksfelle, die bei Einsteiger- und Mittelklasse Sets besonders günstige Fellserien sind, obwohl von den namhaften Herstellern.


    Die Resos sind wichtiger als viele denken. Vor dem Wechsel lohnt es sich allerdings, genau zu schauen welche Resos man aufzieht. Die wechselt man i.d.R. seltener als die Schlagfelle und hat man da einmal in die "falschen" Felle investiert, ist das ärgerlich.


    Andererseits ist die kostspielige Soundvervesserung gerade bei den Trommeln (aber auch bei den Becken) fraglich, wenn du sowieso abdämpfen willst / musst bis der Arzt kommt.


    Zitat

    -Da ich es vorerst in meinem Zimmer stehen lassen werde, würde ich alles geben um es so gut es geht leiser zu mahcen (Ich hab nen ziemlich lauten rock spielstil und auch wenn dynamik übungen sinn amhcen, will ich das doch nicht jeden Tag und immer machen) Geplant sind diese Gummimatten, welche man auf Becken und Trommeln schmeißen kann, ein Schwerer Stoff als Vorhang und ne gute Menge Mufflung für die Bassdrum + eine Gummimatte für/gegen den Trittschall


    Besser wäre, du ziehst mit dem Schlagzeug in einen Proberaum ein, wo du richtig Krach machen kannst, besorgst dir Gehörschutz und dämpfst die Bude nicht tot, sondern stimmst sie. All diese angesprochenen Maßnahmen führen neben der Verringerung der Lautstärke nämlich auch dazu, dass das Schlagzeug schlicht und einfach scheiße klingt. :rolleyes:

  • Gegossene B20 Bronze. Kann auch eine andere Bronze Legierung sein, aber gegossen ist wichtig. Die ganzen "High-End" Beckenserien sind alle gegossen, kein "Sheet Bronze" wie die Einsteiger Serien.


    Ich weiß, es ist OT, aber diese Aussage ist im Hinblick auf Paiste Becken einfach nicht richtig. Bei Paiste sind neben den ganzen B8 Profi Serien (2002, Giant Beat, Rude) auch z.B. die komplette Signature Serie incl. der Dark Energy Becken aus Sheet Bronze hergestellt, nicht aus gegossenen Rohlingen. Letztere gehen sicher als High End durch... Ich weiß nicht genau, wie es bei den 602ern aussieht...


  • Ich weiß, es ist OT, aber diese Aussage ist im Hinblick auf Paiste Becken einfach nicht richtig. Bei Paiste sind neben den ganzen B8 Profi Serien (2002, Giant Beat, Rude) auch z.B. die komplette Signature Serie incl. der Dark Energy Becken aus Sheet Bronze hergestellt, nicht aus gegossenen Rohlingen. Letztere gehen sicher als High End durch... Ich weiß nicht genau, wie es bei den 602ern aussieht...


    Ok, das hatte ich nicht bedacht und zu sehr verallgemeinert.


    Tendenziell sind High-End Becken aber schon eher aus gegossener B20 Bronze und Einsteiger Becken aus Sheet B8 Bronze hergestellt. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

  • Ich wiederhole mich hier, weil ich es schon woanders ab und zu schrieb.


    Bei Billigkits bzw. Einstiegskisten würde ich persönlich nicht immer (wenn überhaupt nur nach reiflicher Überlegung) in teure neue Markenfelle investieren (erstrecht wenn man noch gar nicht stimmen kann). Weil diese eben heute schon richtig Kohle kosten. Ich empfehle dann immer, von netten Drumkollegen nach einer Gratisspende von gebrauchten USA-Made Fellen zu fragen.


    Ich (wie viele von uns) bekomme immer mal wieder Felle geschenkt, die Gebrauchspuren haben, aber trotz gebrauchtem Zustand viel besser Klingen als abgefuckte (runtergerantzte Billigfelle von Low Budget Drumkits mit 259 Mondkratern pro Fell durch falsche Spieltechnik des Erstbesitzers).


    Also ganz im Ernst: ich würde nicht als erstes Geld in neue Felle verballern, sondern schauen, ob ein netter Kollege vielleicht einen gebrauchten Fellsatz den er erneuern will, abgibt.
    Das Geld würde ich ansparen, wenn ich eines Tages ein besseres Drumset oder bessere Becken kaufen will.

  • Hallöchen ihr lieben!
    Ich hab mir jetzt eure ganzen Ratschläge durchgelesen und nochmal ein dickes danke für die Zeit die ihr hier investiert um mir zu helfen :)


    Zu dem Thema Proberaum: Ich stehe auf etlichen Wartelisten aber in meiner Stadt sind freie Proberäume seltener als Spenderorgane.


    Ich war heute auf der Musicpark in Leipzig und konnte da ein bisschen rumprobieren (meine Güte habe ich da viel neues gelernt!)
    Zum Beispeil habe ich erst durch eigenes ausprobieren begroffen WIE groß der Unterschied bei Becken sein kann klanglich.. selbst wenn diese geldmäßig gar nicht mal so weit auseinander liegen (es ist wohl tatsächlich geschmackssache)


    Ich habe übrigens auch diese Gummidämpfer und mesh heads angeschaut und mich jetzt für mesh heads entschieden.
    Ich merke zwar, dass es nicht ganz so wudnervoll ist wenn man nicht mehr so laut vor sich hin spielen kann, aber so ist es besser, als wen ich konstant super zaghaft spiele und immer nur an die Nachbarn denke.. :S :D


    (Kurz nebenher erwähnt: Das Schlagzeug von dem Drummer Kumpel kann ich zumindest unter der Woche nach wie vor jeden Nachmittag spielen.. es geht nur darum, dass ich ja quasi 'zufällig' an ein eigenes gekommen bin und ich so auch an Wochenenden bzw. wenn der Kumpel mal tourt oder aufnimmt, spielen kann..)


    Was die becken angeht habe ich heute diese Low Volume Becken entdeckt die vorher irgendwie nicht in meinem Bewusstsein waren? Ich empfand die als ziemlich leie (was auf ner Messe und nachdem ich 50 andere becken ausprobiert hatte aber auch keine Kunst ist)


    Meine Idee also: Mesh heads und low volume Becken(die sind dankbarer weise auch gar nicht soo teuer und ich wäre erstmal dieses gruselig klingende crash los :thumbup: )


    Was denkt ihr?

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