E-Drum-Podest ist gebaut, aber was mache ich falsch?

  • Liebe alle,
    Bin schon länger stiller Mitleser und habe mich durch den Podest-FAQ Thread gelesen.


    Seit ein paar Wochen bin ich Besitzer eines Drum-Tec Diabolo E-Drum und habe mir dazu mittels Aixfoam (5cm) Akustikschwerschaumplatten ein Podest gebaut.
    Auf den Aixfoam-Platten liegt eine 22mm MDF-Platte mit Teppich drauf.
    Das alles funktioniert soweit so gut, die Nachbarn sagen, dass praktisch nichts unten ankommt.


    Mein Problem: die MDF Platte gibt eine enorme Resonanz wider dh. es ist sehr unangenehm im Raum, wenn ich bspw. die Hi-Hat anschlage.
    In meinem Zimmer ist das Klopfen, das die mdf-Platte trotz Teppich wiedergibt extrem laut, als würde das Drum direkt ohne Podest auf dem Parkett stehen.


    Was habe ich falsch gemacht? bzw. Wie habt ihr das gelöst, dass die mdf-Platte gedämpft wird?


    Würde mich über eure Tipps freuen.


    LG

    Einmal editiert, zuletzt von schenfab ()

  • Moin,
    ich hatte mir vor Jahren auch mal ein Podest gebaut. Dazu habe zwei Platten unterschiedlichen Materials verwendet. Eine grobe Spanplatte und dann das was ich für MDF halte. Die Platten habe ich halbiert und dann mit den Schnittstellen über Kreuz beide Platten miteinander verschraubt und verleimt. Das hat die Schwingneigung erheblich reduziert. Ich hoffe ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Ich sehe es wie dani808
    Wenn du die "Masse" der Platte vergrößerst, reduzierst du die Vibrationen.
    Ich habe hier im Forum schon einige Podeste gesehen wo z.B. Gehwegplatten (Beton) auf der Grundkonstruktion lagen. Ob es die wirklich sein müssen glaube ich nicht.
    Es gibt im Bauhaus auch schwere Gummimatten, die unter Waschmaschine gelegt werden, vielleicht hilft das ja schon weiter.

  • Moin,
    ich hatte mir vor Jahren auch mal ein Podest gebaut. Dazu habe zwei Platten unterschiedlichen Materials verwendet. Eine grobe Spanplatte und dann das was ich für MDF halte. Die Platten habe ich halbiert und dann mit den Schnittstellen über Kreuz beide Platten miteinander verschraubt und verleimt. Das hat die Schwingneigung erheblich reduziert. Ich hoffe ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt.

    Danke dir vielmals für deine Antwort.
    Verstehe ich dich richtig, eine 2. Platte über der 1. könnte das Problem lösen, weil ich dann mehr Masse habe?

  • Ich sehe es wie dani808
    Wenn du die "Masse" der Platte vergrößerst, reduzierst du die Vibrationen.
    Ich habe hier im Forum schon einige Podeste gesehen wo z.B. Gehwegplatten (Beton) auf der Grundkonstruktion lagen. Ob es die wirklich sein müssen glaube ich nicht.
    Es gibt im Bauhaus auch schwere Gummimatten, die unter Waschmaschine gelegt werden, vielleicht hilft das ja schon weiter.

    Aber könnte es mit Betonplatten nicht passieren, dass die 5cm Aixfoam Platten dann zusammengedrückt werden und weniger Trittschall absorbieren?


    An Gummimatten hatte ich auch schon gedacht, jedoch war ich mir nicht sicher, ob dann das Prinzip des Podests erhalten bleibt, wenn da einfach noch eine Schicht drüber gelegt wird?

  • Mein ehemaliges Podest hatte unten Tennisbälle und auf der MDF Platte dicke Gummiplatten aus dem Baumarkt, wie sie teilweise auf Kinderspielplätzen verwendet werden.


    Hat nach unten perfekt funktioniert und im Raum selbst auch. Die Gummimatten schlucken da alles.

  • Mein ehemaliges Podest hatte unten Tennisbälle und auf der MDF Platte dicke Gummiplatten aus dem Baumarkt, wie sie teilweise auf Kinderspielplätzen verwendet werden.


    Hat nach unten perfekt funktioniert und im Raum selbst auch. Die Gummimatten schlucken da alles.

    Super, danke dir. Das stimmt mich optimistisch. Hatte schon die Befürchtung, dass das nicht weggehen würde.


    Meinst du "Fallschutzplatten" oder weisst du noch, was du damals verwendet hast?

  • Mein Podest hat obendrauf Gummimatten, wie man sie auch unter Waschmaschinen legt und obendrüber noch einen dünnen Teppich. Darunter, das ist ein wenig anders als bei Dir schenfab, eine 27mm dicke 3-Schicht-Schaltafel (aka querverleimte 3-Schichtfichte) auf halbierten Tennisbällen.


    Das funktioniert in meiner hellhörigen Neubauwohnung erstaunlich gut. Mein, zugegebenermaßen eher toleranter, Nachbar drunter meinte, er müsse schon sehr genau hinhören, damit er etwas vom Trittschall mitbekommt.


    [EDIT] Ach ja, sorry - um auf Dein Problem noch zu kommen - nach "oben" hin gibts auch keine unangenehmen Resonanzen bzw. ist der Raumschall nicht unangenehm laut.


    Hoffe das hilft ein wenig.


    cu,
    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von martin96 ()

  • Ich sehe es wie dani808
    Wenn du die "Masse" der Platte vergrößerst, reduzierst du die Vibrationen.
    Ich habe hier im Forum schon einige Podeste gesehen wo z.B. Gehwegplatten (Beton) auf der Grundkonstruktion lagen. Ob es die wirklich sein müssen glaube ich nicht.
    Es gibt im Bauhaus auch schwere Gummimatten, die unter Waschmaschine gelegt werden, vielleicht hilft das ja schon weiter.

    Habe gerade noch mit Aixfoam telefoniert und der Berater sagte, er hätte sogar nur eine 8mm Platte genommen.
    Keinesfalls 22er, da habe man sich einen neuen Boden geschaffen.


    Aber eine 8er hätte ja doch noch weniger Masse als meine 22er.
    Sehr verwirrend das Ganze

  • Also,
    bei der Minderung der Übertragung von Schwingungen kommt es auf die mechanische Impedanz der Anordnung im Frequenzverlauf an. Das Ziel ist, das Schlagzeug vom Boden möglichst weitgehend zu entkoppeln.
    Dies geschieht erst mal durch die beweglichen/stauchbaren Elemente, die auch einen Teil der Schwingungsenergie über innere Reibung in Wärme umsetzen.


    Nun ist es aber so, dass, je leichter die Platte zwischen dem Set und den (Ent-)Kopplungselementen (Tennisbälle) ist, desto mehr wird sie sich bewegen, also wird mehr Energie nach unten übertragen. Außerdem ist die Platte selbst ein Resonanzboden.
    Erhöht man die Masse (z.B. mit Waschbetonplatten), erhöht sich die mechanische Impedanz und es wird ein größerer Teil der Energie reflektiert. So kommt weniger Energie bei der Platte und den Kopplungselementen an => weniger Körperschallübertragung UND weniger Plattenschwingungen.


    Merke: bei Schallisolierung/Entkopplung ist Masse durch nichts zu ersetzen. Deswegen sind Bunker auch so beliebt als Übungsraum.


    My 2Cents


  • Ich gehe davon aus, dass die Tennisbälle halbiert waren.
    Ist das so?


    Ganze Tennisbälle. Ich hatte mir aus sogenannten Rasengitterplatten (Baumarkt) Stücke rausgesägt und unter die MDF Platte geschraubt. Da haben die Tennisbälle genau reingepasst.


    Obendrauf waren Fallschutzplatten. Danke. So heißen die Dinger. Waren glaub ich 3 cm dick und für die Dicke sauschwer.


    Und dann natürlich noch ein Teppich drüber.

    2 Mal editiert, zuletzt von zu spät ()

  • Ganze Tennisbälle. Ich hatte mir aus sogenannten Rasengitterplatten (Baumarkt) Stücke rausgesägt und unter die MDF Platte geschraubt. Da haben die Tennisbälle genau reingepasst.


    Obendrauf waren Fallschutzplatten. Danke. So heißen die Dinger. Waren glaub ich 3 cm dick und für die Dicke sauschwer.


    Und dann natürlich noch ein Teppich drüber.

    Danke dir, dann habe ich ja doch noch Hoffnung mit diesen Platten die Geräusche zu eliminieren :)

  • Danke dir vielmals für deine Antwort.
    Verstehe ich dich richtig, eine 2. Platte über der 1. könnte das Problem lösen, weil ich dann mehr Masse habe?


    Sorry, habe die Frage übersehen. Ja, wie schon geschrieben wurde ging es dabei in erster Linie um die grössere Masse. Aber auch um die unterschiedlichen Materialien. Das sollte das schwingen der Platte auch verringern. Wegen der unterschiedlichen Resonanzfrequenzen oder so. Ich habe das nicht mehr so ganz in Erinnerung. Ich meine da ging es auch um die mechanische Impedanz, wie Nils weiter oben schrieb.
    Bei gleicher Dicke (Masse) würde eine Platte aus einem Material schlechter abschneiden als eine, die aus zwei Materialien gerfertigt ist. Wie gesagt, ich habe das nicht mehr wirklich im Kopf. Ist zu lange her.
    Später habe ich dann aber noch Gehwegplatten draufgelegt. War 'ne schwierige Umgebung.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

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