Akustik 13qm Schlagzeugkeller

  • Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,


    ich habe für den Junior und mich den Keller ausgebaut (Wände ausgebessert, Farbe drauf, Teppich rein usw.). Jetzt haben wir einen schönen, ja fast Wohnraum. Da darin jetzt allerdings „nur“ ein akustisches und ein elektrisches Schlagzeug, sowie Fernseher an der Wand und eine 2.1. Anlage steht, hallt es unglaublich darin bzw. ist es einfach eine sehr schlechte Akustik.


    Nachdem ich selber bereits versucht habe mich in die Thematik Raumakustik einzuarbeiten und nun noch mehr Fragen als Antworten, die Erkenntnis ausgenommen, dass man keine Eierkartons nimmt, habe (Bass-Trap, Breitband-Absorber, Noppenschaumplatten etc.) wende ich mich nun hoffnungsvoll an euch.


    Das hauptsächliche Problem liegt darin, dass ich zwar diverse Produkte gefunden haben, aber nicht weiß wieviel von was wo hinkommt. Mir ist klar, dass das sehr subjektiv ist und nach oben sicher wie so oft kaum bis keine Grenzen sind, weshalb ich gerne vorerst eine Budget-Grenze von 100-200€ ziehen würde.


    Vielleicht gibt es ja ganz klare Empfehlungen, wenn die Raummaße bzw. die Einrichtung selbigen bekannt sind, deshalb habe ich mal eine ganz einfache Zeichnung angefügt. Der Vollständigkeit halber ist der hintere Bereich des Raumes mit in der Zeichnung abgebildet, den ich aber wie in der Skizze erwähnt mit einem dicken Stoffvorhang verschließen möchte um damit zumindest etwas Schall zu schlucken. Bin übrigens sowohl für fertige Produkte zum kaufen und anbringen als auch für DIY offen.


    Freue mich auf eure Vorschläge und Ideen!


    Vielen lieben Dank im Voraus


    Marvin

  • Ich entnehme deinem Post nicht wirklich, wo denn das akkustische Problem liegt.
    Denn wenn's OK oder gar gut klingt, gibt's ja nichts zu ändern.

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

  • eine Budget-Grenze von 100-200€ ziehen würde.

    damit bist du schon zu sehr begrenzt um wirklich ein brauchbares Ergebniss zu erreichen.


    hallt es unglaublich darin bzw. ist es einfach eine sehr schlechte Akustik.

    so ein Raum mit nur 12m² und einer Höhe von 2,1m hat so mit die schlechtesten Voraussetzungen die man haben kann.


    Bassfallen sind das wichtigste


    Das stimmt, Wo die bedämpfung der Mitten und Höhen noch relativ leicht und kostengünstig zu erreichen ist, wird es in deinem Raum an einer Behandlung der tiefen Frequenzen scheitern. (der Subwoofer in deinem Raum ist eher suboptimal und macht alles nur noch schlimmer)
    In dem oben verlinken Thread wurde das Thema auch schon ausführlich besprochen.
    Wenn du den Raum einigermaßen spielbar machen willst, musst du auf einige m² nutzbarer Fläche verzichten und dich auch von deinem Budget verabschieden. Wenn du es richtig machen willst, kämst du um eine Messung deines Problems auch nicht drumrum.
    Da es eh so gut wie nicht möglich ist diesen Raum sinnvoll akustisch zu behandeln, würde ich mit möglichst geringem Aufwand eine DIY Variante vorziehen.
    Sonorock gibt es im Handel für etwas 15€/ Paket. darin sind ca 10 Platten in 10cm Stärke, damit kannst du 5 Absorber in 1mx1,25m bauen. Zum bespannen günstigen Stoff oder alte Bettwäsche. Holzrahmen aus ollem Kistensperrholz oder ähnlichem was nix kostet.
    Kommt dann so auf etwas 10€ pro Absorber. Davon so 10-20 Stück an Decke und Wände, und du hast zumindest eine gute Bedämpfung bis ca 300Hz.


    Wenn du irgendwo günstig alten Noppenschaum oder besser noch Basotect zusätzlich in mindestens 6-10cm bekommst, auch gut.

    don´t panic

  • Ich würde Eckabsorber bauen, wenn der Platz es zulässt (was bei 12qm m.E. der Fall sein sollte). Sind als Eigenbau auch nicht teurer, und gehen das Hauptproblem an. Die von Beeble erwähnten Absorber helfen da halt nur begrenzt.

    Nix da.

  • Die von Beeble erwähnten Absorber helfen da halt nur begrenzt.


    Die helfen da im Bass gar nix! :)
    Aber nicht nur der Bass ist ein Problem in einem Betonraum


    Aber um Frequenzen zwischen 50 und 100Hz zu absorbieren braucht es schon mindestens 70cm bis 1,5m Tiefe Eckabsorber.
    Und so ein Raum hat ja 12 Ecken.
    Man kann sowas Pi mal Daumen sicher machen, es wird immer mehr bringen als gar nix zu unternehmen.

    don´t panic

  • Der Threadersteller sprach ja von "Hall", damit ist meistens das sog. Flatterecho gemeint. Das spielt sich in den höheren Frequenzbereichen ab, und da helfen die von Beeble beschriebenen Absorber, oder, etwas günstiger aber auch weniger effektiv, in Wellen aufgehängte, dicke Moltonvorhänge.

  • Ja, aber Bassabsorber dämpfen die mittleren/hohen Frequenzen natürlich auch. Und wenn man z.B. Vorhänge aufhängt, wird schnell klar werden, dass den Hall danach nur noch in den Bässen zu haben noch schlimmer ist ^^ .


    Flatterechos sind ein guter Punkt (also wenn man in die Hände klatscht und es macht "zeng"). Da muss man dann entscheiden, ob man den Raum wirklich trocken haben will (gut für Monitoring und Mixing, aber nicht gut für Recording oder Schlagzeugspiel), dann muss man dämpfen, oder ob man nur einen natürlicheren Nachhall will, dann braucht's eher Diffusoren. Aber das ist nach meiner Erfahrung alles weniger nervig und leichter zu fixen als die Bässe.

    Nix da.

    Einmal editiert, zuletzt von Rampen ()

  • Aber das ist nach meiner Erfahrung alles weniger nervig und leichter zu fixen als die Bässe.


    Ja, das sehe ich auch so. Die Bässe stellen immer das größte Problem dar.
    Meine Erfahrung ist, dass die meisten aber zufrieden mit der Raumakustik sind, wenn die Flatterechos beseitigt sind. Daher würde ich damit anfangen.

  • Wir sprechen hier von einem 12m² Betonloch mit 2m Deckenhöhe. :pinch:


    Da geht es eher um Schadensbegrenzung als um akustische Optimierung. :thumbup:


    Auf jeden Fall würde ich Absorber anbringen, die kosten nicht viel und machen den Raum schon mal weniger nervend. :thumbup:


    Bassfallen würde ich nur aufstellen wenn es wirklich unerträglich ist und ich auf 2-4m² versichten will. ;(
    (ja es wird sicher ganz fürchterlich sein ohne, aber hilft ja nix wenn man keinen Platz hat)


    Recorden kann man in so einem Raum eh nicht. ;(
    Vom Mischen wollen wir gar nicht reden, ist ja augenscheinlich auch nicht das Ziel.

    don´t panic

  • Die Abtrennung des hinteren Raumes ist wahrscheinlich nötig, um Lagerfläche o.ä. zu erzeugen?
    Für die Installation akustischer Maßnahmen ist das natürlich nicht hilfreich (die Vorhänge "schlucken" ein bisschen die Höhen und das war's auch schon), weil diese auch einen gewissen Platzbedarf haben.


    Da geht es eher um Schadensbegrenzung als um akustische Optimierung. :thumbup:


    [...]


    Recorden kann man in so einem Raum eh nicht. ;(


    Ganz so pessimistisch würde ich es aber nicht sehen. Ich nehme z.Z. in einem 18m² großen und knapp 2,5m hohen Raum auf. Habe Bassabsorber aus Steinwolle (50-60cm dick) in 2 Raumecken fast Raum-hoch und in einer Raumecke mit 1m Höhe installiert. Plus zusätzlich ein paar Diffusoren in der Raumhälfte, in der das Schlagzeug steht und ein paar Absorber (ca. 15cm dick) in der anderen Raumhälfte.
    Mein Raum hat ein Volumen von ca. 45m³. Der Raum, um den es hier geht, ein Volumen von etwa 26m³. Ist natürlich schon ein Unterschied ...


    Und genau so würde ich das auch in diesem Raum halten: Eine kostengünstige Kombination aus den genannten 3 Maßnahmen. Nicht in jeder Raumecke wird ein ausreichend dicker Bassabsorber Platz finden und Diffusoren und Breitbandabsorber runden das ganze schon noch etwas ab (Stichwort Flatterechos etc.). Natürlich sollte man sich dabei dessen bewusst bleiben, dass in so einem kleinen Raum besonders die Bässe problematisch sind.
    Steinwolle sollte allerdings gut eingepackt sein (Folie etc.), was im Zusammenhang mit dem Material möglicherweise eine weniger gute Dämpfung der hohen Frequenzen zur Folge hat. Das ist aber nur eine Vermutung von mir.


    Grundlegend kommen Bassabsorber in die Ecken, Diffusoren machen sich gut an Wänden und Breitbandabsorber können auch gut an der Decke platziert werden.

  • 2.15m ist mein Kellerraum auch hoch, und in dem mixt es sich ganz wunderbar. Ist aber auch eher trocken durch jede Menge Bücherregale, und er ist etwas größer (ca. 5x4m). Bässe waren bis vor kurzem kein größeres Problem, weil meine Monitore ohnehin bei 50 Hz Schluss machen. Jetzt mit Subwoofer habe ich ein Problem, da ich selber in dem Raum leider keine Eckabsorber habe :D .

    Nix da.

    2 Mal editiert, zuletzt von Rampen ()

  • Ich mixe immer noch in meiner Wohnung, primär mit Kopfhörern. Hat einige Vorteile ^^
    Davon abgesehen, dass mein Vorgehen in Fachkreisen natürlich mehr oder weniger verpönt ist ... aber soll ja auch kein Dauerzustand sein.


    Auf meinen JBL Abhören im Proberaum könnte ich nicht richtig Abmischen. Gröbere Sachen, wie Aufnahmen klanglich grundlegend zu beurteilen, gehen hingegen schon.


    Aber genug OT.
    Ich halte das hier jedenfalls für nicht so problematisch. Und wenn der Raum 13m² groß ist, hat er sogar 28m³ Volumen.
    Ist natürlich immer noch was ganz anderes als ein großer und hoher Aufnahmeraum (bspw. 200m³ bei 50m² und 4m Höhe).

  • Ich glaube den „Fachkreisen“ gar nichts mehr. Ich kannte einen angehenden Tonmeister, der mangels Equipment alles mit MacBook und Kopfhörern gemischt hat (primär Klassik und das absolut exzellent). Und wer war noch mal der berühmte Producer, der immer noch alles auf seinen HiFi-Boxen aus den 80ern mischt? Zählen tut doch nur das Ergebnis, und dazu muss man seine Abhöre kennen und vor allem: üben ^^ .

    Nix da.

  • Finde den Grundtenor hier etwas pessimistisch und bin da eher bei m_tree und Rampen. Der Raum ist zum Üben und nicht für Referenzaufnahmen für Mikrofonhersteller gedacht. Da genügen auch Low-Budget-Lösungen (oder auch No-Budget hust).



    Folgende Maßnahmen zur Schalloptimierung fand ich in allen Proberäumen/Studios etc. bisher immer nützlich:

    • Akustisches Schlagzeug aus den Ecken herausholen und eher zentriert positionieren
    • 2 angrenzende Wände ziemlich stark dämmen (NICHT gegenüberliegend), 2 Wände weitgehend freilassen
    • Die Wand, auf die die Bassdrum "zielt" sollte weitestgehend ungedämmt bleiben, sonst "killt" man womöglich die Bassdrum und hört diese bei Proben ggf nicht mehr richtig. Zumindest ich mag es lieber, wenn ich von der Bassdrum noch ein bisschen Feedback und Ton bekomme.
    • Niedrige Beton-Decke: puh, schwierig. Da würde ich mal mit der Positionierung von selbstklebenden Noppenschaum-Elementen experimentieren.
    • Ecken: Erst einmal eine Ecke mit einem Sessel, Regal o.ä. dämmen, vielleicht genügt das schon?


    Hier mal ein Bild, wie ich es wohl machen würde. Das ließe sich natürlich komplett spiegeln, also sodass das Schlagzeug nicht in Richtung Tür zielt sondern in die andere Richtung. Die roten Linien stehen für schweren Bühnen-Molton (muss nicht rot sein ;) ), den ich über die beiden kompletten Wände ziehen würde - idealerweise an einer Deckenschiene aufgehängt und mit ca. 4 cm Abstand zur Wand. Dann könntest du dahinter auch noch alles an hässlichem Low-Budget Dämmmaterial verbauen (Rockwool oder oder oder), ohne dass man es sieht.

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