Wie stimme ich eine Snare "orchestertauglich"?

  • Schau, dass du Schlag- und Resonanzfell möglichst gleich stimmst, so spricht der Teppich besser an, Spannung darf durchaus auch etwas fester sein.


    Für Sticks hätte ich noch einen Tipp:
    Hatten im Verein mal welche, die einen relativ dicken Griff hatten und zur Spitze dann sehr dünn wurden; waren soweit ich mich erinnere von "Vater". Suche mal nach solchen, damit konnte man super leise spielen und problemlos wirbeln.

  • Der Tip vom Trommelfrosch mit dem Teppich ist gut. So wird die Snare beim Verein von mir immer aufgebaut.
    Von Rohema gibt es spezielle Orchester Sticks (Concert Serie). Die sind aus Ebenholz oder Palisander. Ich finde sie für solche Dinge genial, für Backbeats aber sehr ungeeignet. Aber mit normalen Sticks sollte das auch gehen.

  • … von 6 nach 12h… ? Das habe ich noch nie überlegt, aber intuitiv mache ich das eh' so, damit die Abhebung nicht bei den Knien ist. Das wird ja immer spannender - kann man das auch physikalisch erklären? Also sozusagen in Schlagrichtung gibt eine bessere Ansprache?


    Und sehe ich das richtig, dass es bezüglich Spannung Schlag- zu Resofell keinen Konsens gibt, sondern dass das einfach Geschmacksache ist? Oben stärker, unten stärker, beide gleich stimmen - da hatten wir jetzt alles. Mein Wunsch wäre "einfach" eine feine Ansprache, aber nur dann, wenn ich wirklich spiele - das Cello z.B. bringt meine Snare momentan fast so stark zum schwingen, wie wenn ich *ähem* das Fell tap tap tape ;( X( ?(


    Das mit dem Fellrand werde ich gerne weitersagen: *alle machen es so - nur ihr nicht* :evil:

  • … von 6 nach 12h… ? Das habe ich noch nie überlegt, aber intuitiv mache ich das eh' so, damit die Abhebung nicht bei den Knien ist. Das wird ja immer spannender - kann man das auch physikalisch erklären? Also sozusagen in Schlagrichtung gibt eine bessere Ansprache?


    Das passt ja schon mal. Du spielst so immer über dem Snareteppich, wenn du am Rand Oben oder in der Mitte der Trommel spielst.
    Versuche etwas mehr Abstand zum Cello zu halten. Als andere Alternative könntest Du es auch mit einem Orchester Snareteppich versuchen.
    z.B. http://www.thomann.de/de/black…ussion_snareteppiche.html
    dadurch wird aber auch wieder das spielen von Preßwirbeln etwas schwieriger. Du kannst aber das Mitrascheln des Teppichs auch auf andere Weise in den Griff bekommen.
    p.s. und natürlich den Snareteppich immer erst kurz vor dem Einsatz anlegen :D

    Einmal editiert, zuletzt von Heartbeat ()

  • ich hab die erfahrung gemacht, mit richtig hochgestimmten reso am wenigsten ansprechen durch andere instrumente passiert. immer wenn ich das reso tiefer stimme hab ich probleme mit dem übersprechen vom bass.
    und da ist mir lieber meine snare klingt nicht so fett wie sie könnte, aber dafür gibts keine unerwünschten nebengeräusche.


    leises orchester mit snare:


    http://www.youtube.com/watch?v…w9YkCLpcc3kPa7KDM0bpBTYqC


    gedämpft, sozusagen der geldbörsentrick und am rand gespielt.


    lg

  • Ich schließe mich dem O-Ton an: Ausprobieren geht über Studieren.


    Ein bisschen Dämpfung kann vllt nicht schaden. Was genau dich allerdings zum gewünschten Ergebnis bringt, kann keiner sagen. Moongel (Top/Reso), Handtuch teilweise übers Schlagfell, Geldbeutel, Tempo, Plastikring, Hund, Katze, Maus, ....



    Prinzipiell würde ich aber einen höheren/knackigern Klang anstreben. Damit bin ich in verschiedenen Orchestern/Kombos gut gefahren. Damit kann ich leise spielen, komm gut durch und die "Störgeräusche" halten sich in Grenzen

  • Sodeli… wir hatten heute Soundcheck im Theater und ich möchte Euch nun noch meine Erfahrungen mitteilen: der Tontech hat sich NICHT über meinen Snaresound beschwert, im Gegenteil, er hat immer mal wieder zufrieden rübergegrinst!


    Von Euren tollen Tipps habe ich folgendes umgesetzt:
    - Schlagfell wieder ziemlich raufgestimmt, aber nicht zuuu knackig, Reso etwa in derselben Stimmung. Die Schnarren habe ich etwas gelockert und einen schmalen Dämpfring habe ich drauf gelegt – die Obertöne waren doch zu viel des Guten.
    - Die Snare habe ich etwas höher hingestellt als üblich – das hindert mich am „kraftvollen Zuschlagen“ – irgendwie ist so meine Rockerseele ausgeschaltet.
    - Vom Cello bin ich nun meilenweit entfernt und unser Orchesteraquarium ist eh’ stark gedämpft – das Problem hat sich von selber beseitigt.
    - Das mit den Schnarren von 6 nach 12 ist echt genial – das macht einen deutlichen Unterschied zu 3-9 – super Tipp!
    - Ebenfalls toll finde ich den Geldbörsentipp: das funktioniert perfekt. Für zwei Intermezzi lege ich auch einfach meine Hand drauf, das „muffled“ kommt ganz gut.
    - Von zwei Paaren meiner Lieblingssticks (Vater Cymbal Sticks, Teardrop) habe ich die eh’ nicht mehr sauberen Tips zu kleinen runden Köpfchen geschliffen: die liegen mir einfach gut in der Hand und nun sind sie super leise zu spielen.


    Generell habe ich viel zu arg an der Fellspannung rumgeschraubt, es braucht gar nicht so viel… you’re right. Fazit ist, dass ich kein teures Material zukaufen musste und ich nun happy hinter meiner Kiste hocke. Dank Euch.


    Was ich hingegen nie verstehen werde: wenn in diesen Partituren vier Schlagwerker auf einen reduziert werden, gibt es immer wieder interessante, für mich unspielbare Passagen wie Wechsel von Instrumenten (resp. den passenden Schlägeln) zwischen 16teln oder plötzlich sind da drei Hände gefordert. Kommentar vom Dirigenten: „es gibt doch auch Mundmaler, nimm’ den dritten Stick zwischen die Zähne“. Endlich sinnhaftes Headbanging!


    Schöngutmorgen wünsche ich Euch!
    Claudia

  • Sodeli…„es gibt doch auch Mundmaler, nimm’ den dritten Stick zwischen die Zähne“. Endlich sinnhaftes Headbanging!


    Schöngutmorgen wünsche ich Euch!
    Claudia


    Hi Claudia,


    ...erinnert mich an nen Komödianten... der da sagte "mundgemalt und arschtrockengeblasen"! :D


    Schön, dass es so gut geklappt hat. Die Stöcke haben mMn einen hohen Einfluss auf den gewünschten Klang, neulich habe ich mir solche zugelegt ...ich weis jetzt nicht, wo sich solche neu kaufen lassen, hoffe aber mal, dass das nach wie vor möglich sein wird - wird sich ja sicher recherchieren lassen, evtl. weis es ja auch hier jemand.


    Die Stöcke klingen (wohl) auf Grund des Holzes beinahe wie melodische Klanghölzer, schlägt man sie aneinander... auch kommt man dadurch tatsächlich einen Schritt näher dran, an den Wunschklang, vom speziellen Spielgefühl mal abgesehen.
    Kann ich nur empfehlen, ein paar sollte man bei Bedarf ergattern und diese dann vll. auch nicht unbedingt an den Hihat-Becken "kaputtspielen" - beschränke diese also auf die kleine Trommel. Konzertante Zauberstöcke mit eingebautem Wohlklang
    und perfekter Balance für eben genau diese "Anwendung". 8o



    ...süße wohlbekannte Düfte... der Frühling kommt :love:

  • Danke fürs Feedback, freut mich zu hören dass es so gut klappt:


    Das mit den Noten kenne ich auch. Es ist leider so, dass die Komponisten bzw. Arrangeure teilweise keine Ahnung von Schlagwerk bzw. der gebräuchlichen Notatioin haben. Und leider sind diese Typen auch noch so hochnäsig und fragen auch niemanden der Ahnung hätte. Was ich da schon gesehen habe ist grauenvoll.


    MAD: Solche Stöcke gibts z.B. auch bei Kaufmann, Wiener Schlegel.

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