Meine Zeuglkiste / Drumkabine / Schallschutzkabine - Doku

  • Hier sieht man nun meine Türkonstruktion ganz gut:



    Die Beiden Flügel gehen nicht auf der gleichen Seite auf, das hatte den Vorteil dass …

    • … die Öffnungsrichtung der Inneren Türe passt da sie „zur Ecke hin“ aufgeht.
    • … die geöffnete äußere Türe nicht den Durchgang in den Raum blockiert.
    • … der benötigte Platz zwischen den Türen minimiert wird, weil die beiden Türschnallen nicht genau übereinander liegen.


    Den Rahmen zwischen den beiden Zargen (wo man im Bild noch den PU-Schaum sieht) habe ich später mit geölten Buchenleimholzbrettern verkleidet. An der unteren Seite ist dies bereits im Bild ersichtlich. Dieses „Trittbrett“ habe ich ehestmöglich montiert, damit ich nicht aus Versehen das Blech der Zarge durch draufsteigen verbiege.



    Das hier noch außen sichtbare Staffelholz habe ich später dann auch noch mit den geölten Buchenleimholzbrettern verkleidet. Das hat aber ausschließlich optische Gründe, das hat mit Schallschutz nichts mehr zu tun.


    Das Kabel, welches von oben neben der Türe runterhängt, ist meine Stromzuleitung. Das Kabel war also schon in die Zeuglkiste eingezogen, aber auf der anderen Seite noch nicht angeschlossen.

  • Zur Innenbeplankung mit den 2 Lagen Gipsfaserplatten kann ich nur ein paar Kleinigkeiten sagen, der Großteil steht schon im Beitrag des Baufortschritts der Ständerwände.


    Bei der Verlegung habe ich darauf geachtet, die Platten an den Ecken des Raumes zu verzahnen. Also nicht eine Wand komplett mit beiden Lagen fertigzumachen sondern eher rundherum zu arbeiten. Dann kommt so was heraus:



    Damit sollte im Vergleich das Ergebnis bei sorgfältiger Arbeitsweise dichter ausfallen.
    Für die Raumecken zur Decke hin gilt natürlich sinngemäß das gleiche.


    Nachdem beide Lagen erfolgreich montiert und der Kleber in den Fugen ausgehärtet war, habe ich alle Platten sehr großzügig mit Tiefengrund eingelassen. Somit war das Stauben der Platten beendet, und ich hatte eine gute Unterlage um später mit Montagekleber die Basotect Platten anzubringen.


    Der letzte Schritt war dann noch das Silikonisieren aller Ecken und Kanten weil …

    • … ich den Raum möglichst dicht haben wollte damit kein Schall entweichen kann.
    • … ich beim Fußboden verhindern wollte, dass irgendwo der Quarzsand rausrieseln kann.


    Das Ganze sah dann (vor der Silikonisierung) so aus:



    Das Grüne an den Wänden ist der Fugenkleber, die rechteckige Öffnung der Schlitz für die Belüftung.


    Damit waren die Wände mal soweit fertig, der nächste Schritt ist dann der Fußboden: Quarzsand, Abdeckplatte, Teppich.



    Tips

    • Ich habe mir die Positionen der Staffelhölzer immer auf beiden Lagen angezeichnet, damit ich auch später noch genau nachvollziehen konnte wo denn nun genau ein stabiles Holz drunter ist und wo „nur“ die Mineralwolle. Das war besonders bei der Verschraubung der 2. Lage ganz hilfreich - besonders an den Wänden zur Decke hin.
    • Der Tiefengrund ist absolut nötig um die Haftfähigkeit des Montageklebers zu verbessern. Die Gipsplatten saugen den sehr schnell auf, über Nacht trocken lassen und gut ist‘s.
    • Ein dicker Stahlnagel in die Spitze der Kartusche des Fugenklebers für Gipsfaserplatten verhindert sehr effektiv, dass die Spitze eintrocknet. Bei mir war eine Pause von 10 Tagen zwischen 2 Anwendungen möglich ohne dass mir der Kleber eingetrocknet wäre. Wahrscheinlich wäre es auch noch länger gegangen...

    2 Mal editiert, zuletzt von TheWolf () aus folgendem Grund: Tipp gegen Eintrocknung des Fugenklebers hinzugefügt

  • Was man hier sieht ist nicht etwa bereits der fertige Boden mit Teppich sondern die gleichmäßig verteilte Quarzsandschicht:



    Und nein, das ist auch nicht das größte Katzenklo der Welt, auch wenn meine 5 Stubentiger dieser Meinung waren. Mann war ich froh, dass die Türen bereits montiert waren! :thumbup:



    Verteilt den Quarzsand so gleichmäßig wie möglich von hinten in Richtung Türe damit ihr keine Schritte hinterlässt. Eine lange Alulatte ist hier hilfreich.


    Die Deckplatten aus beschichteten Spanverlegeplatten werden dann in umgekehrter Richtung verlegt: von der Tür nach hinten, dann hat man immer bereits eine Platte auf die man draufsteigen kann.
    Jede Spanverlegeplatten wird dabei mit ihren Nuten/Federn verleimt damit sie sich nicht mehr lösen können.


    Damit kein Quarzsand entwischen kann habe ich dann auch die Spanverlegeplatten wieder rundherum mit Silikon abgedichtet.



    So sieht nun das Ergebnis aus, bereits mit erfolgter Elektroinstallation und mit montierten Leisten der angedachten Regale, aber noch ohne Teppich:



    Den Teppichboden habe ich mit doppelseitigem Teppichbodenklebeband aufgebracht.
    Ich hab großzügig Klebeband verwendet, weil ich nicht wollte, dass bei der Rumhopserei auf den Pedalen sich der Teppich verschieben kann.



    Fußbodenleisten hab ich mir gespart, weil ich zuerst den Teppich aufgebracht habe und danach erst das Basotect. Somit verschwindet der Teppich unter den Basotect Platten.


    Tips

    • Ich hab den Teppich aus der Restekiste des Baumarktes meines Vertrauens. Billiger geht nicht!
  • So. Alles was nun nur noch fehlt ist die letzte Innenschicht: Basotect!



    Ich habe Platten 100 x 50 x 5 cm verwendet. Damit geht das Verkleiden schnell von der Hand.



    Montiert habe ich die Platten mit handelsüblichem Montagekleber aus der Kartusche. Hier hatten meine Kartuschen eine aufsteckbare Hülse für die Spitz, somit trocknet der Kleber bei längeren Pausen nicht aus.
    Wenn der Montagekleber für Styropor geeignet ist, dann funktioniert er auch für Basotect. Diese Auskunft hatte ich vom Lieferanten bekommen.


    Das Basotect selbst kann superleicht mit einem Teppichmesser geschnitten werden. Je schärfer das Messer umso sauberer der Schnitt!
    Das Zuschneiden der Platten ist also kein Problem, und es kann auch wie bereits beschrieben die Elektroinstallation hinter dem Basotect verschwinden.


    Man muss die Platten nur leider sehr pfleglich behandeln. Großflächig aufgebrachte Belastung (z.B. mit der Handfläche) ist kein Problem, nur kleinflächige Belastungen mag das Zeug gar nicht. Dann bricht das Basotect und es bleiben hässliche Dellen.
    Da das Basotect meine oberste Schicht ist muss ich beim Üben entsprechend aufpassen.
    Aber was macht man nicht alles um überhaupt zu jeder Tages und Nachtzeit üben zu können? :thumbup:


    BTW, ich glaube nicht dass meine Nachbarn überhaupt mitbekommen haben, dass ich Schlagzeug spiele.



    Und jetzt noch das stets Überflüssige:


    Disclaimer
    Die Inhalte dieses Threads wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen erstellt.
    Dennoch übernimmt der Schreiber dieses Threads keine Gewähr für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Inhalte.


    Ach ja: und wer einen Tipp- oder Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten! :evil:

  • Hallo,


    gemütlicher Hobbyraum und viel Text für den ambitionierten Heimwerker.
    In der Tat nichts für Klaustrophobiker und auch nichts für linkshändige Leute.


    Kommt da noch ein Fernseher hinein?
    (für Motivationsvideos)


    Ach ja - Rock 'n' Roll -: Kühlschrank fehlt.


    Eine Praxisfrage: wie lange hält man darin aus?
    Wie lange kann man konzentriert üben, ohne dass einem komisch wird?


    Grüße
    Jürgen

  • gemütlicher Hobbyraum und viel Text für den ambitionierten Heimwerker.
    In der Tat nichts für Klaustrophobiker und auch nichts für linkshändige Leute.

    Ich hoffe doch, dass der viele Text auch genügend Infos und Tips enthält.
    Dank des Fensters ist mir meine Zeuglkiste noch nie zu klein vorgekommen - also nix mit klaustrophobischen Anfällen.
    Und zumindest eine Rechte sollte mann bei so einem Projekt schon haben, da geb ich dir vollkommen recht.

    Kommt da noch ein Fernseher hinein?
    (für Motivationsvideos)

    Na vielen Dank. Jetzt hab ich wieder eine Idee im Kopf 8) . So kein kleiner Flachbildschirm würde schon ganz gut an die Wand passen...

    Ach ja - Rock 'n' Roll -: Kühlschrank fehlt.

    Nö. dafür ist definiv kein Platz! Bin auch nicht so der Alleine-Säufer, wenn dann in netter Gesellschaft :) !


    Eine Praxisfrage: wie lange hält man darin aus?
    Wie lange kann man konzentriert üben, ohne dass einem komisch wird?

    Also ich persönlich ewig. Nach 1 Minute hat man sich spätestens an die Echolosigkeit durch das Basotect gewöhnt.
    Und dank des Fensters kommt man sich nicht eingesperrt vor, und die Zwangsbelüftung sorgt dafür, dass auch die Luft drinnen stets frisch ist.
    D.h. ich höre zum üben auf weil ich nicht mehr üben will, nicht weil ich es in meiner Zeuglkiste nicht mehr aushalten würde. Ich fühl mich da drinnen pudelwohl.



    Cheers,
    Wolf

  • Hi Wolf,


    erstmal meinen allerherzlichsten Glückwunsch zum gelungenen Projekt. Du kannst
    zurecht stolz sein auf das Ergebnis und wirst noch jahrelang viel Freude damit haben!


    Danke auch, dass Du Dein Projekt so akribisch dokumentiert hast und die zugrundeliegende
    Planung mit der Community hier teilst. Sehr vorbildlich.


    Den Gedanken, die div. Schallschutzkabinen Threads mal in einem Unterforum zusammen-
    zufassen, halte ich für Klasse. So haben Interessierte und potentielle Kabinenbauer alle
    Infos direkt zur Hand und müssen nicht das ganze Forum quer durchsuchen. Das erhöht
    ganz nebenbei auch noch etwas den Nutzwert des drummerforums. Vielleicht liest dies
    ja ein Mod und denkt mal drüber nach ;)


    Lieben Gruß,
    Callisto

  • Hi Callisto,

    erstmal meinen allerherzlichsten Glückwunsch zum gelungenen Projekt. Du kannst
    zurecht stolz sein auf das Ergebnis und wirst noch jahrelang viel Freude damit haben!

    Danke sehr! Ich bin mir sicher, dass mir die Kiste noch viele Jahre gute Dienste leistet, sonst hätte ich mir die viele Arbeit auch nicht angetan.


    Danke auch, dass Du Dein Projekt so akribisch dokumentiert hast und die zugrundeliegende
    Planung mit der Community hier teilst. Sehr vorbildlich.

    Ein Forum lebt von den Beiträgen. Wenn man nur Infos absaugt, aber keine zurückgibt, dann zeugt das nicht gerade von sozialer Intelligenz.

    Den Gedanken, die div. Schallschutzkabinen Threads mal in einem Unterforum zusammen-
    zufassen, halte ich für Klasse. So haben Interessierte und potentielle Kabinenbauer alle
    Infos direkt zur Hand und müssen nicht das ganze Forum quer durchsuchen. Das erhöht
    ganz nebenbei auch noch etwas den Nutzwert des drummerforums. Vielleicht liest dies
    ja ein Mod und denkt mal drüber nach

    Liebe Mods, da bin ich auch 100% dafür. Inzwischen gibt es viele Threads zu diesem Thema, eine eigene Rubrik dafür macht wirklich Sinn!


    Cheers,
    Wolf

  • Respekt! Habe ich das überlesen oder wie laut ist es denn nun außerhalb der Kabine?

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Hi De Maddin,

    Respekt! Habe ich das überlesen oder wie laut ist es denn nun außerhalb der Kabine?

    • Ich kann (im Keller) üben und meine Zwerge können trotzdem ungestört im 1.OG schlafen. Ich muss nicht mal warten bis sie eingeschlafen sind.
    • Meine Holde sagt, sie kann im EG natürlich schon die BD hören, es ist aber so leise dass es nicht störend ist. Lesen, fernsehen, Gitarre spielen etc. ist für sie kein Problem.
    • Direkt neben der Kiste kann man sich normal unterhalten wenn drinnen gespielt wird.
    • Es war noch nie ein Nachbar da um sich zu beschweren. Ich vermute die meisten wissen nicht mal dass ich Schlagzeug spiele.


    Mit Messreihen kann ich leider nicht dienen, ich hoffe die oberen Statements helfen dir bei der Einschätzung weiter.


    Cheers,
    Wolf

  • Merci, das reicht mir völlig. Ich hätte mit Messwerten nix anfangen können :D

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
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