Bandprobe mit Klick spielen - ich packs nicht

  • Mittlerweile ist ja etwas Zeit ins Land geschritten. Klappt es denn mit dem Metronom-spielen?
    Da ich auch das Problem habe, die fills nicht so ganz auf time zu spielen ( und auch der Rest etwas wackelt ) habe ich begonnen auch in der Probe mit Klick zu spielen. Es war anfangs schwierig, weil ich mich auch nicht auf die Songs konzentrieren konnte. Ich wollte das aber unbedingt durchziehen, also hab ich die anderen aufgeklärt, dass ich die nächste Zeit etwas "steriler" spielen werde. Dadurch bin ich gut reingekommen und möchte nun gar nicht mehr ohne. Der Klick ist für mich einfach ein Mitmusiker, mit dem man spielen muss. Dagegen anzukämpfen bzw. krampfhaft versuchen ihn zu treffen wird nix.
    Warum man den andern allerdings sagen sollte, dass man jetzt exakt in der Time ist um sie nicht zu verunsichern, versteh ich auch nicht. Das Schlagzeug gibt den Takt vor, alle anderen richten sich danach. Wer das nicht macht, spielt schlicht und ergreifend falsch.


    Und den hier kenn ich auch:

    P.S.: Manchmal hilft selbst ein Klick nix: Ich hörte mal von einem Mitmusiker, ich sei in einem Teil schneller geworden (der Teil, in dem er mit seinen Noten stets tempotechnisch in Schwierigkeiten kam und langsamer wurde). Auf mein Argument, dass wir alle gerade gemeinsam exakt nach Metronom gespielt hätten, gab's dann ein "Trotzdem!". :)


    Nur heißt er bei mir:
    -"Wir hatten wieder Schwankungen im Tempo."
    -"Nein"
    -"Doch"
    (ich kann jetzt voller Selbstvertrauen sagen)
    -"Ihr vielleicht, ich nicht"

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

  • Mittlerweile ist ja etwas Zeit ins Land geschritten. Klappt es denn mit dem Metronom-spielen?


    Es wird besser. Aber es gibt noch viel zu tun. Ich bin der Einzige der den Klick hört, wenn er denn mal läuft, und fliege fast immer raus wenn der Gitarrist mal daneben haut. :evil:

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Es wird besser. Aber es gibt noch viel zu tun. Ich bin der Einzige der den Klick hört, wenn er denn mal läuft, und fliege fast immer raus wenn der Gitarrist mal daneben haut.


    Dann sollte es einmal an der Zeit sein, dass der liebe Gitarrist - und wohl möglich auch weitere beteiligte Musiker - ebenfalls regelmäßige Timinig Übungen absolvieren. Eine Timing feste Spielweise darf- und sollte man heutzutage von allen Musikern verlangen können. Nicht nur von dem Schlagzeuger.


    Gruß


    Trommeltotti

  • Es wird besser. Aber es gibt noch viel zu tun. Ich bin der Einzige der den Klick hört, wenn er denn mal läuft, und fliege fast immer raus wenn der Gitarrist mal daneben haut. :evil:


    Ich weiss, klingt echt 7-gescheit, aber: Da musst Du stur am Klick kleben und Dein Gitarrist hat verdammt nochmal auf DICh zu hören... Das muss man den Jungs erstmal beibringen, kenn ich ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Ich weiss, klingt echt 7-gescheit, aber: Da musst Du stur am Klick kleben und Dein Gitarrist hat verdammt nochmal auf DICh zu hören... Das muss man den Jungs erstmal beibringen, kenn ich ;)


    Jow - Das Metronom interessiert es nicht, was dein Gitarrist will... Wenn nach klick gespielt werden soll, dann spielst DU nach Klick, und der Rest richtet sich nach DIR - außer man arbeitet mit einem optischen Metronom - was ich allerdings nicht praktikabel finde.

  • Mir stellt sich nur die Frage: Wozu spielst du während der Proben mit Click? Was erhoffst du dir davon?


    Um das Tempo zu halten.


    Eine Verbesserung meiner Fähigkeit auch bei unregelmässiger Geräuschkulisse (Gitarre :D ) mein Tempo halten zu können.
    Dass ich meinen Mitmusikern besser klar machen kann, dass auch sie sich mit dem Thema Timing auseinandersetzen müssen.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Mir stellt sich nur die Frage: Wozu spielst du während der Proben mit Click? Was erhoffst du dir davon?

    Ich vermute, er erhofft sich davon, dass das timing-unsichere Metronom endlich den steady beat der Band übernimmt und dazulernt. Kennt ja jeder: Die Dinger lahmen und rasen je nach Lust und Laune.


    Gruß
    Hajo K

  • Warum ich frage? Ganz einfach, das ist ein gefährliches Gebiet: Ich sehe ständig Drummer die meinen (alleine) mit Click spielen zu müssen und das geht so was von nach hinten los.


    Ein Bandmitglieder wird schneller (meistens der Gitarrist :P), der Drummer kann dem nicht folgen und es entsteht ein schreckliches Gefühl von klebrigkeit. Genauso wenn der Drummer bei Fills schneller wird, danach wieder den Backbeat spielt und total abbremst. Lieber bei den Fills etwas schneller werden und die gleichmäßigkeit danach weiterbehalten.


    Deshalb mein Tipp: Konzentriert ihr euch besser auf das Zusammenspiel und versucht das ganze zum Grooven zu bringen, anstatt sich so dermaßen ums Tempo sorgen zu machen. Wenn ihr schneller werdet, dann werdet ihr halt schneller. (Natürlich nur wenns im gesunden Maße ist). Ich weiß echt nicht warum bei so vielen das Tempo die oberste Priorität hat und das meistens auf Kosten der Musikalität oder tightness.


    Bandmitglieder die Treiben oder nicht flüssig spielen, die sollen halt ihr Hausaufgaben ZUHAUSE machen und mit dem Click üben. Zum Beispiel mit Pausen Clicks arbeiten, viel effektiver.
    Vor allem wenn man ungeübt mit dem Click ist , konzentriert man sich ständig nur darauf um drauf zu bleiben. Auch wieder oft auf Kosten der Musikalität. Also üb das besser für dich selber und wenn ihr Zusammen spielt, konzentriert ihr euch lieber auf wichtigere Dinge, wie Dynamik, Spannungsaufbau usw...
    Oder spielt alle zum Click, das macht dann schon viel mehr Sinn.

  • Hey,
    da gehen die Meinungen auseinander. Ich finde es halt schön, in der Time zu bleiben. Klar sollte es soweit sein, dass man alleine zum Klick spielen kann. Und es ist schlimm, wenn jemand (ich) mit dem Fill bei der 4+ schon fertig ist und dann bremst. Aber insgesamt schneller werden, finde ICH, genauso wenig schön.


    Man sollte das vorher alleine üben. Wenn man merkt, dass man bei gewissen/allen Fills schneller wird, dann die gesondert zu Hause üben. Bis man allerdings sich daran gewöhnt hat, dass da noch andere mitspielen, dauert es auch. Das sollte man auch üben und dafür ist die Probe ja da. Wenn jemand anders schneller wird, dann ist der jenige "selber schuld". Ich hab den Klick, ich geb die Time an. Niemand sonst.


    Ich komme damit sehr gut zu Recht und finde, dass ich besser und musikalischer spiele als ohne. Genauso könnte ich auch sagen, nur weil die Leute nicht zum Klick spielen können, argumentieren sie, dass man dann nicht so "emotional" spielt. :P Krampfhaft versuchen den Klick zu treffen ist eh immer falsch. "Fühlen" wann der Klick kommt und danach seine Bewegung ausrichten, das ist das Ziel.


    Schöne Grüße


    btw. hab ich noch immer nicht verstanden warum es unbedingt besser sein soll, wenn die anderen den Klick hören. Entweder kann ich nach einer "rhytmischen Vorgabe spielen" oder nicht. Ob den Rhytmus jetzt das Schlagzeug macht oder ein Metronom sollte doch keinen Unterschied machen. Genauso, dass die anderen Bescheid wissen müssen, dass der Drummer nach dem Klick spielt.

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

  • Bei einer ehemaligen Band von mir war das so: Zuerst ohne Klick ständig Tempodiskussionen, dann mit alles in Ordnung bis mal nach dem Auftritt wieder übers Tempo gemeckert wurde. Ich jedoch konnte nachweisen, dass das Gefühl vom Tastenmann nicht temposicher war. Trotzdem sollte ich dann nur noch mit Klick anzählen und dann mich auf die Feinheiten von Eierschneider und Tastenmann einlassen, denn das wäre ja auch dynamischer. Da haben wir dann das Grundproblem: Der Drummer ist im richtigen Tempo, der Rest aber hat massive Schwierigkeiten beim Tempohalten und vorallem beim Fühlen des Richtigen. Sie hatte Probleme, sich aufs Schlagzeug zu konzentrieren, denn sie waren es trotz angeblichen Übens mit Metronom nicht gewohnt, dass das Tempo starr ist. Was soll denn aber der Schlagzeuger in einer Band, wenn er nicht für das Halten des Tempos verantwortlich ist?! Es erstaunt also nicht, wenn ich die Zusammenarbeit unter diesen Umständen nicht weiter vollzogen habe.
    Kurz: Nicht der Drummer mit dem Klick ist immer das Problem sondern es kann auch die Timming-Schwäche der Mitmusikanten sein.

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

  • Ich weiß echt nicht warum bei so vielen das Tempo die oberste Priorität hat und das meistens auf Kosten der Musikalität oder tightness.


    Ich bin der Meinung, dass ein Metronom nur dann den Groove rausnimmt, wenn man damit nicht gut genug umgehen kann. Im Gegenteil, wie ja schon geschrieben, denke ich, dass spielen mit Klick die "Tightness" fördert. Das klappt aber nur, wenn man übt.


    Und das sollte man natürlich für sich zu hause tun. Aber eben auch bei der Bandprobe. Genau dazu ist die Bandprobe doch da: Lieder arrangieren und das Zusammenspiel verbessern.


    In einer perfekten Welt perfektioniert jeder Musiker sein Timing zu Hause. Im Proberaum läuft es dann alles mit kleinen gemeinsamen Timingschwankungen rund.
    In der Regel ist es aber doch anders: Irgendwer zieht oder schleppt. Im Sinne des Zusammenspiels folgen die anderen. Man spielt toll zusammen, das Lied leidet trotzdem.
    Hält sich der Schlagzeuger aber bei den Proben penibel ans Tempo, müssen die anderen zwangsläufig lernen, besser aufeinander und besonders auf den Schlagzeuger zu hören, und das ganz bewusst.


    Gefährlich finde ich das gar nicht. Beim Proben muss doch nicht alles immer auf Anhieb perfekt sein. Das ist ein Prozess, um das Timing der Band zu verbessern, nicht nur eine Hilfestellung für den Schlagzeuger, der sich damit möglicherweise vom Zusammenspiel mit der Band abkapselt.
    Nach den Proben weiß dann jeder, woran er arbeiten muss (Schlagzeuger bei den Fills besser konzentrieren, um Tempo zu halten, evtl. leichtere Fills spielen; Gitarrist Solopart üben, weil er da immer langsamer wird; Bassist von a auf e wechseln...).

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Bluez23:


    Ich denke nicht, dass der Kollege mit Klick STATT mit Mitmusikern spielen will... zumindest nicht langfristig... Und klar, sicher muss man dann auch mal zusammenspielen, ABER: Wenn jetzt keiner timingsicher ist, dann wird das wohl kaum klappen, am Ende MUSS doch einer da sein, an dem man sich orientieren kann, und das ist Aufgabe des Drummers, und der muss sich das ja erstmal draufschaffen und da spricht nix dagegen, dass man mit Klick auch in den Proben spielt. Nur der Drummer mit Klick... der Rest muss sich ja an IHN halten... somit übt der Rest der Band ja dann eh mit anderen Musikern auch das Timing und der Drummer braucht ja auch was, wonach er sich halten kann... da seh ich nur Positives, wenn er auch beim Proben mit Klick spielt.


    Fazit: Das Zusammenspiel wird doch nicht ausgebremst, wenn der Drummer mit Klick spielt... die anderen müssen doch immer noch aufeinander hören und wenn der Themestarter schon selbst erkennt, dass er unsicher ist, dann hilft doch nur das Metronom, bis er mal ne gewisse Sicherheit hat...


    Zitat

    Vor allem wenn man ungeübt mit dem Click ist , konzentriert man sich ständig nur darauf um drauf zu bleiben. Auch wieder oft auf Kosten der Musikalität


    Wie soll dann einer an seinem Timing arbeiten, wenn er nach Deiner Idee keinen Klick benutzen "darf"... und Thema Musikalität: Vielleicht gestehst Du einem, der noch frisch dabei ist zu, dass er nicht gleich alles auf einmal machen muss, sondern sich z.B. via Klick erstmal die Basis draufpackt... Mit einem gesunden Feeling im Rücken kann man dann die "Musikalität" als Step 2 anpacken... Hat dann auch den Vorteil, dass der Kopf wiederum frei davon ist, dass man timingunsicher ist... wenn man das Kreuz mit sich rumschleppt, dann kann man auch auf Musikalität nicht soviel Aufmerksamkeit legen, wie man sollte...


    Du hast sicher Recht... NUR Klick isses nicht, aber es ist doch so.. ALLE anderen Mucker brauchen keinen, weil ja der Drummer den Takt vorgibt, sie haben also ihn, aber: WEN HAT ER, wenn er eben noch keine gutes Timing hat? Er MUSS doch auch "jemanden" haben, der ihn führt, solang er selbst nicht "stehen kann"...


    Und. Am Ende glaub ich führen viele Wege nach Rom... Ich spiele sicher nicht gut Schlagzeug, aber nehmen wir nun mal 10 Trommler, die sich mit ähnlicher Trommelvita auf der Ebene rumtreiben wie ich... ich glaube, wir haben es alle auf unterschiedlichen Wegen bis hierhin gepackt...

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  • Kleiner Erfahrungsbericht:


    Ich habe auch einige Versuche unternommen, mit und ohne klick zu spielen, aktuell habe ich ein zwei-Mann Projekt bei dem wir mit klick spielen.
    In der 6-Mann Kapelle hab ich's anfangs versucht, nur ich mit klick im Ohr, Standard Metronom, das Ergebnis war...verwirrend, weil man das Tempo alleine einfach nicht halten kann, also spiele ich dort nun nur mit optischem Klick, das reicht auch soweit, man behält den Überblick und sieht ob man nicht zu weit abdriftet.
    Im zweiten Projekt war der Klick jedoch zwingend, da wir mit Loops arbeiten, da heißt es keinen Schlag zu verpassen. Wir haben gleich beide mit Klick angefangen zu spielen, haben uns aber nicht sehr wohl gefühlt dabei uns sind oft rausgeflogen. Das Problem war, dass beim Standard Klick die Eins immer ein hoher Ton ist, was bei einem Schlagzeug meistens aber die Bassdrum ist, somit ist das Unterbewusstsein beeinflusst. Wir haben uns selber einen Klick gebastelt mit 4 relativ neutralen, runden Cowbell-Tönen und einem richtig fetten, langen Bassdrum Sound auf der eins. Seit dem ist es ein Genuss sich in den Klick zu legen! Das hat echt Welten ausgemacht, dass wir den Sound umstellten. Falls wer ähnliche Probleme hat, dem kann ich nur nahe legen den Sound des Klicks in ähnlicher Weise zu verändern!


    greez, Charly

  • Das hat echt Welten ausgemacht, dass wir den Sound umstellten.

    Das macht tatsächlich sehr viel aus. Ich spiele gerne zu Tambourin-Sounds oder Shakern. Das ist nicht so penetrant wie eine Cowbell und lässt noch mehr Raum für Musikalität ;) weil die Akzente ein wenig verschwimmen. Man behält das Tempo bei, ist im Feel aber ziemlich frei.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

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