Snare mit weniger Durchsetzungskraft

  • Derzeit spiele ich bei meinem Tama Starclassic Performa B/B eine Gretsch New Classic Maple 14x6,5 als Snare, die sich wunderbar durchsetzen kann (spiele aussschließlich Hardrock). Gerade in kleineren Läden ist es aber einfach zuviel des Guten. Klar, ich könnte leiser spielen. Aber im Eifer des Gefechts prügelt man halt einfach gut auf das Set sein.


    Meine Überlegung war, ob eine kleinere Snare nicht deutlich leiser sein sollte? Wollte jetzt aber auch nicht blind drauf los bestellen sondern einfach mal eure Meinung dazu hören. Von zahlreichen Videos bin ich an den beiden hier hängen geblieben:


    https://www.thomann.de/de/tama_12_soundworks_maple_snare.htm


    https://www.thomann.de/de/tama_13_soundworks_kapur_snare.htm



    Beispielvideos gibts hier:
    Zur 12 Zoll: https://www.youtube.com/watch?v=J0jSssUmOfM
    zur 13 Zoll: https://www.youtube.com/watch?v=R0zusrFAEHc


    Gerade die 13 Zoll Kapur Snare klingt wirklich klasse. Kapur soll generell ne ganze Ecke leiser sein als die herkömmlichen Hölzer wie Ahorn. Ist das soweit richtig?

  • Auch wenn mir die Frauen jetzt widersprechen, es hängt nicht unbedingt von der Größe ab :)


    Meine Supra LM 402 knallt lange nicht so rein wie eine von den Abmessungen gleiche Slingerland Gene Krupa COB. Ich würde sie nicht wirklich als leise bezeichnen, aber die klangliche Abstimmung ist trotz vergleichbarer Befellung viel weniger aggressiv und schneidend.


    Obwohl du möglicherweise grundsätzlich nicht unrecht hast mit der Vermutung, eine kleine Snare könnte aufgrund des kleineren Resonanzkörpers vielleicht leiser sein, würde ich das sehr genau testen wollen. Erstens erwarte ich nämlich einen völlig anderen Gesamtsound und ein entsprechend anderes Spielgefühl. Zweitens kann eine subjektiv leisere Snare auch genau den gegenteiligen Effekt bewirken, dass du nämlich im Kontext weniger davon hörst und plötzlich reflexartig noch mehr reinknüppelst. Das beobachte ich bei mir teilweise bei schlechtem (=zu lautem) Bühnensound.


    Über allem steht für mich aber der Gesamtsound, und da komme ich mit 12er Modellen als Hauptsnare nicht weiter. 13er fand ich bisher meist ganz ansprechend, sofern sie tief genug sind, also mindestens 6''.


    Und trotzdem finde ich es einen lohnenswerten Ansatz, parallel auch die eigenen spielerischen "Unzulänglichkeiten" zu bearbeiten, denn Kontrolle über die eigene Dynamik kann man nicht genug haben.

  • Schließe mich da vollkommen Trommla an: Nur der Durchmesser der 13 wird nichts Weltbewegendes ändern. 13er Snares sind oftmals sogar subjektiv deutlich lauter, weil sie ihre passende Stimm-Range doch oft in den höheren Bereichen haben, die dann aber auch übler schneiden, als die insoweit dann doch etwas bauchigeren 14er.


    Allerdings ist das Kapur-Holz tatsächlich etwas gedämpfter als Ahorn und definitiv ruhiger als Birche (ich kenn allerdings nur die Yamaha-Kapur-Sachen der Club Custom). Ob das dann allerdings zu den Toms und der Bass passt, sei dahingestellt und bedürfte eines Live- Checks. Der TS spielt ja nun Hardrock, das Set dürfte entsprechend gestimmt und ausgerichtet sein, da muss man die Snare einfach mal im Zusammenhang testen. Grade bei Live-Gigs in kleinen Clubs sollte man schon aufpassen, dass die Sachen miteinander harmonieren (über PA ist es dagegen relativ Wuppe, da bekommt man alles kombiniert).


    PS: Dämpftrick in kleinen Gigs: Ein dünnes T-Shirt über die Snare ziehen.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • 2-3 Hinweise.


    Das Kesselmateriel macht meist sehr viel weniger aus als das Drumstick-Gewicht bzw. dessen Durchmesser/Länge.


    Ich habe z.B. diverse Bellbrass und Stahl-Guß bzw. "herausgefräßte" Metall-Snares besessen mit 3 - 5 Millimeter Kesseldicke.
    Allen sagte man nach, sehr durchsetzungsstark bzw. deutlich lauter gegenüber 1 mm Metall-Pendants zu sein.


    Ja, sie waren oft etwas lauter als 1 mm Metallsnares... aber diese infernalische Lautstärke die ihnen oft unter manchen Kollegen angedichtet wird, konnte ich niemals nachvollziehen bzw. so dramatisch nie feststellen.


    Der Schritt von 5b zu 2b in Sachen Drumsticks ist in Sachen Lautstärkezuwachs oder umgekehrt (von 2B zu 5b wenn es leiser werden soll) bei mir (und allen Drummern die ich kenne) deutlich stärker als von 1 mm Stahlsnare auf 3 - 5 Millimeter Stahlsnares.


    Auch der oftmals schnell herbeigezogene Tip (wenn es leiser werden soll) "höher stimmen" ist zuweilen relativ bzw. von wirksam bis marginal oder kontraindiziert ist manchmal alles möglich. Denn je nach subjektivem Gehör setzt sich im Bandgesamtgefüge (Instrumentarium und Frequenzrange im konkreten Bandgefüge und Raum) manchmal eine Snare die höher gestimmt ist besser durch, als eine mittel bzw. normalgestimmte. Soll ich nun blind dem "Dezibelmesser" glauben oder dem subjektiven Gehör? Sehr schwierig und ein Grund warum mitunter "10 Drummern umeinanderstehen" und jeder felsenfest überzeugt von seinen (aber zueinander divergierenden) Erfahrungen berichtet.


    Auch den physikalisch bzw. strenger Versuchsaufbau-meßtechnisch sicher nachweisbaren Tip von 14" auf 13" gehen (wenn es leiser werden soll), halte ich für die meisten Fälle eher für einen Witz. Bei gleichen Sticks und identischer Ausholbewegung ist der Dynamikunterschied in meinem Ohren nicht so groß (meist marginal, machmal je nach Umgebung unhörbar)wie oftmals kolportiert. Die Drumhersteller freuen sich natürlich über stetigen Neuerwerb... der Trend geht ja zur 2. oder 3. Snare bzw. zum 20" und 22" Drumkit :D .


    Wenn die Dynamikunterschiede von Meßtabellen so dramatisch in unserem gottgebenen Meßlabor "OHR" wären, müßte ein Tomlauf von 8" zu 10" über 12", 13" und 16" ja permanent nachjustiert werden. Weil es ja mit jedem Tom deutlich lauter wird? Es wären dann ja gar keine homogenen klingenden Fills über mehrere Toms verteilt
    möglich. Ob dem wirklich so ist, dass kann ja mal beim nächsten Trommeln überprüfen.


    Jetzt bekomme ich die Kurve: vor weiterem (teuren) Materialerwerb gibt es massig Möglichkeiten auf die Lautstärke des bisherigen Instrumentes Einfluß zu nehmen. Vieles davon kostet nix.


    Geld ausgeben für neues oder zusätzliches Equipment macht aber natürlich auch Freude! Es soll also kein Aufruf zur Finanzbremse sein. :D


    Edit: Verflucht... Kollege Seelanne war schneller. Ich habe es eben erst gelesen. Ändere meinen Post aber jetzt nicht. Sorry für die Redundanz.

  • Hallo,


    ich würde da die Ludwig Classic Maple 14x5 empfehlen.
    Soundbeispiele in unterschiedlichem Tunning gibt es da auf deren HP.
    Zufällig habe ich da grade eine in black lacquer in den ebayKleinanzeigen zu verkaufen ;)


    Gruß Peter

  • Ich würde Woodhoops verbauen. Und keine DOT - Felle, dazu noch einen Rohema Tango in Weissbuche, damit kannst wenn nötig jedes Kind bei Bedarf inden Schlaf trommeln,


    behaupte ich jetzt mal, ganz einfach. :)

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Zitat von »Moe Jorello«


    [...] http://www.lecker-nudelsalat.de [...][/url]


    Ressspekkkt! Geiler Bandname! Das muss man sich erstmal trauen!

    Vielleicht gibts mal ein gemeinsames Konzert mit Feine Sahne Fischfilet? :D

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Nö, meine Truppe heißt immer noch Matt Eagle (aka. Mettigel). ;)


    Aber das mit dem Fell unter der Snare und obendruff auch was, das funktioniert wirklich ganz gut.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Die Nudelsalat Seite hatte ich vorher auch schon entdeckt, wobei ich sie irgendwie nicht wirklich konsequent finde:


    "Alles was verklebt und reingestopft wird, darüber gelegt usw … nimmt den Ton und macht aus einer schönen Snare einen Pappkarton" ...... "nun darauf einen Big Fat Snare Head auflegen"


    Zudem ist das mit nur einer Snare einfach nicht praktikabel. Spielt man 2 oder 3 Gigs am Wochenende bastelt man ständig nur noch an seiner Snare rum.


    Auch den Ansatz mit der Stickgröße fand ich recht interessant, wobei ich sowieso schon 5B spiele weil ich 2B einfach nur pervers finde :wacko:


    Der Rest meiens Sets ist von der Lautstärke echt nicht das Problem. Toms und Bassdrum sowieso nicht, die Becken habe ich mit den Scheiben von Cympad echt gut in den Griff bekommen.




    Ich weiß nicht wie großen Einfluss man noch über die Fellwahl nehmen kann? Jahrelang war das CS Dot mein Standardfell, bin vor kurzem aber auf das Genera HD Dry gewechselt.


    Viel gelesen, aber so richtig schlau bin ich immer noch nicht ?(



  • Zitat

    wobei ich sowieso schon 5B spiele


    Dann wäre ein noch etwas feinerer/subtilerer Stick doch noch eine Test-Alternative.

  • wobei ich sowieso schon 5B spiele


    Ganz schön dick - für meine Verhältnisse. :) Probier mal testweise einen 7A Stick.


    Und ja, du hast recht, mit nur einer Snare ist das vielleicht nicht sonderlich praktikabel, wenn mehrere Gigs innheralb kurzer Zeit anstehen. Da ist eine zweite Snare im Fundus kein ganz verkehrter Ansatz. In dem Fall würde ich nach einer dünnwandigen Holzsnare suchen. Alles was dicker als 6mm ist, fliegt raus aus der Liste. Und beim Snareteppich auch ruhig mal einen Messing- oder Bronzeteppich austesten. Die nehmen Schärfe aus der Snare raus.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Ich spiele die Rohema Tango Sticks. Sie sind wirklich toll, da ich (i) eine Lautstärkereduktion empfinde und (ii) ich den Klang sehr mag, welchen sie meinem Set entlocken. Aber das ist auch das Problem: der Sound wird percussiv (heißt das so?). Das musst du mögen und wird nicht passen, wenn du weiterhin Rock spielst. Und ein weiteres 'Aber' ist die Haltbarkeit. Spielst du konsequent mild/liebevoll zurückhaltend/.. mit ihnen, halten sie. Haust du mal richtig rein, dann gehen dir während eines Liedes auch mal zwei Sticks an der Bell oder einem Crash kaputt. Das ist eben nicht ihr geplanter Einsatzbereich.
    Zur allg. Stickwechselstrategie: Ich bin von Sweet Ride Sticks (doch recht kleiner Durchmesser) zu 5A und nun auf Empfehlung von meimem Schlagzeuglehrer auf 5B gegangen. Und ich bin leiser, bzw. insgesamt dynamischer geworden. Ich habe lange Finger und erst die 5B schlappern nicht mehr rum in meinen Händen, d.h. erst diese Sticks habe ich wirklich voll unter Kontrolle. Klar waren die leichtern Sweet Ride Sticks leise, aber durch Gewicht. Nun sind die 5B leise, diese aber durch ein mehr an Kontrolle über den Stick. Die Tango Sticks kann ich mit ihrem Weißbuchenholz noch nicht schlagen. Aber sie sind so dünn, dass mein Ghostnoting aufgrund der Kontrolle leidet.
    Immer dünnere Sticks halte ich daher nicht für das Heilmittel.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!